Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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59. Nu lath uns den Lyff begraven, Daran gar
neen twyvel haben.
a) Der Verfasser ist Mich. Weisse, f 1540, vielleicht
nur der Sammler. Die Überschrift im Emder Gesangbuch
lautet: Ein schöne Gesang, wenn men de doden begraven wil.
Das Lied steht: Magdeburg 1540, C. Adolph 1542, Wittenberg
1542 (Begräbnislieder), Klug 1543, Babst 1545, Magdeburg 1543,
Lübeck 1545, Marburg 1549, Hamburg 1558, Magdeburg 1596.
b) Text 3, 3 Emden, Magdeburg 1540 und Wittenberg:
„Van aller unser missedadt". Babst, Hamburg, Magdeburg
1596: „van aller Sünd und missedadt", desgleichen Bonn 1582.
4, 1 M. Weisse: „Sein Arbeit, Trübsal und Elend" (sein
Armut, Trübsal etc.), die andern: „Syn jammer, droeffnis und
Elend". Strophe 8 ist Zusatzstrophe zuerst Magdeburg 1540
und dann von den meisten Gesangbüchern beibehalten: „Des
helf uns Christus unser Trost etc."
Im Magdeburger Gesangbuch von 1596 steht neben Strophe
4—6 die Anweisung: So idt a) ein Fruwesperson ys etc. Unde
herna, war He edder Ein steit, singet men Se etc.
c) Melodie. Seit 1557 die bekannte Melodie f g f e f
g a f. Die Begräbnislieder Luthers 1542 haben zu unserem
Liede eine andere Melodie. Chr. Adolph Nystadensis 1542 hat
die Melodie aus dem Brüdergesangbuch 1531: h c' h d' h d' c'
h, h d' e' f' f' e' e' h etc.
60. Nu lave myn Seele den HEren, Wat in my is den
Namen syn. Psalm 103.
a) Verfasser: Johann Gramann (Poliander), geb.
1487 zu Neustadt in Baiern, Ecks Sekretär bei der Disputation
1519, dann Pastor in Königsberg, f 1541.
b) Text. Hier kommt besonders das Gesangbuch von
C. Adolph in Betracht wegen zahlreicher Varianten, die auch
grossenteils in das Emder Gesangbuch übergegangen sind.
C. Adolph 1, 4 „Vorgit dat nicht o Heere myn", Emden:
o Herte myn. Bonn 1582: o Hertze mein.
1, 6 „Erholdt dyn swackheit groth", ebenso Emden, st.:
und heilt dein etc