Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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50. Mensch wiltu leven selichlick. Luther.
Überschrift: De tein gebade kort. D. M. L.
b) Text. 2, 1 hat Emden dick für sonst dy und zwar
des Reimes wegen. Ebenso Magdeburg 1596.
5, 2 Emden: „Up jemand falschlick tügen nicht",
statt „n e m a n d ".
c) M e 1 o d i e bei Walther 1524: e g g a h c' h a, allgemein
verwendet.
51. Mit freed und fröwd ick fahr darhen in
Gades willen. M. Luther.
Überschrift: De Lavesanck Simeonis, Nunc dimittis servum
tuum.
b) T ext. 2, 5 Emden: „Dat he sy dat levend und heyl /
In nodt un ock in sterven". Ursprünglich: Dass er sei das
Leben / Und Heil in Not und' Sterben. Hamburg: „In nodt
angst und in sterven". Bonn 1582 hat den Urtext.
c) Melodie bei J. Walther 1524: d a a g d' c' h a.
52. Mit suchten mach ickwol klagen aver myne
vorlaren tydt.
Überschrift: Ein fyn christlick Liedt. 16 achtzeilige
Strophen. Der Verfasser ist nicht bekannt, das Lied ist weder
in einem Gesangbuche noch sonst aufzufinden. Tiefe Klagetöne
ziehen durch das ganze Lied hindurch, doch findet der
Sänger immer wieder den rechten Trost in der Gnade Gottes
und Gewissheit der Aushülfe am jüngsten Tage. Der Tenor
des Liedes erinnert an manche Lieder der Sektierer aus den
Zeiten der Verfolgung im Reformations-Jahrhundert. Schon
die Überschrift weiset auf eine Zeit vor 1600 hin, nach 1600
findet sich eine derartige Charakterisierung eines Liedes sehr
selten, wohl aber: ein schön geistlick Lied, ein schön Liedt,
ein geistlick Liedt oder dergleichen; vor 1600 gab der Drucker
einem neuen Liede gleichsam als Reklame gern die Überschrift:
ein fyn christlick Liedt oder ein gantz uthermaten fyn christlick
liedt. Auf eine frühe Zeit weiset auch Strophe 7 hin:
„Na dy deit my vorlangen, o du edele Boele myn, myn hert