Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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Die Varianten sind zahlreich, am weitesten weicht das
Blatt aus 1530 von allen andern Texten ab, dann wieder
Schumann von Babst und Babst von Hamburg, Magdeburg
und von Salmingers Gesangbuch 1537. Bedeutende Abweichungen
hat auch der bei Wackernagel abgedruckte Text aus einer
Wolfenbütteler Handschrift. Folgende Varianten genügen unserem
Zwecke.
3, 1 Emden, Hamburg, Magdeburg, Babst: „In mynem
levend späd und fro." 1530: „Meins vatters willen spat und
früe".
3, 4 dieselben: „Wat gy gedenckt, ja red und doht".
Salminger: „Ja was der Mensch denkt etc", ebenso Bonn 1582.
5, 3 dieselben und Schumann: „Syn lyden kan he nicht
myden". 1530: „Durchs leyden muss es enden", ebenso Bonn.
7, 2 dieselben: „Wenn einer licht in stervens nodt".
1530: „wenn jetzund kommt sein grosse Not".
10, 1 dieselben: „Den gelehrden helpet nicht syn kunst".
1530: „Was hilft dem Gelehrten grosse Kunst?", ebenso Bonn.
15, 4 Dieselben: „Daer levet neen man de uthspreken
kan". 1530: „Kain zungen das aussprechen kann". Auf dem
Blatt vom Jahre 1530 folgen auch die Strophen anders geordnet,
nämlich 6, 9, 10, 7, 8, 11, 12. Babst, Magdeburg und
Emden stimmen, von unbedeutenden Varianten abgesehen,
noch am meisten überein.
c) Melodie. Bei V. Schumann 1539 und mit einigen
Änderungen bei Babst, dem die meisten Gesangbücher folgen:
g g g d' c' d' b a. Das in der Überschrift genannte Lied
ist ein damals viel gesungenes nach der Melodie der Schlacht
von Pavia: Was wölln wir aber heben an; ob jedoch die
Melodie dazu gehört, ist fraglich, vielleicht ist nur das Versmass
gemeint.
47. Lavet Godt o leeven Christen, singet em mit
den Psalmisten ein nye frölick L e e d t.
a) Verfasser: Michael Weisse aus Neisse in
Schlesien, Pastor zu Landskron und Fulneck in Mähren, gestorben
zu Neutomischl 1542. Er ist der Herausgeber des
Brüdergesangbuchs von 1531. Das Lied hat 12 Strophen in