Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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kommen, oder, dass er bezüglich des Verfassers nur sagen
wolle, non liquet?
Der Geschlechtsname Müller kommt bei unserm Liede
erst seit 1700 vor, und die Autorschaft Heinrichs von Zütphen
ist deshalb schon stark angezweifelt.
Einige denken an einen Wittenberger Professor, der als
Kryptocalvinist gefangen sass und 1589 starb, andere an den
Bürgermeister H. Müller in Annaberg, der 12 Jahre gefangen
sass, selbst H. Müller, Professor in Rostock, f 1675, ist nicht
vergessen worden als angeblicher Verfasser.
b) Text. Mützell gibt in seinen „Geistl. Liedern" Lesarten aus
4 Drucken der Königl. Bibliothek in Berlin, die vielfach stark abweichen
von dem hergebrachten Text im Nürnberger und Babstschen
Gesangbuche 1536 und 1545. Aber auch Nürnberg und Babst
weichen von einander ab und beide wieder von Slüter 1531, Hamburg
1558 und Magdeburg 1596. Die wesentlichsten Varianten sind:
4, 5 und 7 Slüter, Magde'burg, Emden: „Sprack: Ethet,
dat is de Lycham myn de vor juw wordt gegeven tho vorgevinge
juwer Sünde pyn". Nürnberg, Babst, Hamburg:
„Sprach: esset, das ist mein Leichnam lind, der für euch dar
wird gegeben etc." Bonn 1582: Der für euch wird etc.
5,3 Slüter, Hamburg, Magdeburg, Emden: „Synen dodt darby
tho gedencken", Nürnberg, Babst: „Seinen Tod sollt ihr verkünden".
8, 7 Nürnberg, Babst, Emden: „Darumb ein Mensch gebaren
van einer reinen magd". Slüter, Hamburg, Magdeburg:
„Van Mariam gebaren vnde Godt Vader in ewicheit".
12, 3 Slüter, Hamburg, Magdeburg, Emden: „Van Godt
dede he befehlen". Nürnberg, Babst: „tat er sie lenden".
Berliner Drucke: „tat er sie wenden". Bonn: lenden.
Die meiste Übereinstimmung hat unser Text noch mit
dem Rostocker Gesangbuch von Slüter 1531.
c) Melodie. Sehr wahrscheinlich die Mel. zu: Herr
Christ der einig Gottessohn (siehe No. 28).
31. Help Godt wogeit datjümmertho, dat alle
Volck so grimm et? Psalm 2.
a) Verfasser: Andreas Knöpken, geboren in Küstrin
in der Neumark, wirkte als Reformator Lieflands in Riga und