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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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gleichmässig verteilt, wenigstens war der Bestand der reformierten<br />

Kirche unter Graf Johann noch gesichert. Als dieser<br />

aber 1591 starb, und des Grafen Edzards Hofprediger Petrus<br />

Hesse von den reformierten Predigern forderte, dass sie bei<br />

der reinen lutherischen Lehre bleiben und alle papistischen,<br />

wiedertäuferischen, calvinistischen und zwinglischen Lehren<br />

bestreiten sollten, wäre die reformierte Kirche wohl bald auf<br />

den Aussterbeetat gesetzt, wenn nicht zu den kirchlichen<br />

auch noch politische Wirren hinzugekommen wären, die sich<br />

dann 1595 ein Ventil in der Emder Revolution suchten und<br />

bald die Lage der Dinge änderten. Immerhin dürfen wir nicht<br />

verkennen, dass M. Alting sich seine eigene Stellung dem<br />

Grafen gegenüber durch sein Lied sehr erschwerte. Wie tief<br />

aber auch seine Erbitterung gegen die Hofprediger gewesen<br />

ist, zeigt das bei Brenneisen I, pag. 410 mitgeteilte Schreiben<br />

an den jungen Grafen Enno, worin er vom Heshusischen Ungewitter<br />

und dem Meissnischen-Übel (P. Hesse) recht drastisch<br />

redet. Was dann Alting nicht zu stände brachte, das bewirkte<br />

das Eingreifen der Generalstaaten und der Abschluss<br />

von Konkordaten und Vergleichen; seitdem behaupten beide<br />

Konfessionen ihren Besitzstand und sind im Laufe der Zeit<br />

doch dahin gekommen, dass sie lieber von einander lernen<br />

als sich mit grosser Bitterkeit bekämpfen.<br />

c) Melodie: Myn Godt voedt my als ein Herder, das<br />

ist der 23. Psalm Dathens mit der Melodie aus dem französischen<br />

Psalter.<br />

30. Help Godt my mach gelingen, Du eddele<br />

Schepper myn.<br />

Das Lied ist ein Akrostichon, die Anfangsbuchstaben der<br />

Strophen geben den Namen: Heinrich Muler. Die 5. Strophe<br />

beginnt im Emder Gesangbuch: „Gaff en ock" statt mit<br />

„reichen" wodurch das Akrostichon verstümmelt wird.<br />

In der Schlussstrophe, die gewöhnlich weggelassen wird, steht<br />

nochmals der volle Name: Hefft Heinrich Müller gesungen in<br />

der Gefenckniss syn. Bonn 1582 hat auch die Schlusstrophe.<br />

a) Verfasser. Wackernagel schreibt das Lied dem<br />

einstigen Augustiner Heinrich v. Zütphen zu, der 1524 in

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