Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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a) Verfasser. Nach der Überschrift ist GelliusFaber
der Verfasser. Er stammte aus Leeuwarden, war Pastor in
Jelsum in Friesland, von wo er nach Ostfriesland flüchtete;
1536 wurde er Pastor in Norden und war dann von 1537
bis 1564 Pastor in Emden.
Es haben nun das Hamburger Gesangbuch von 1558 und
auch das Magdeburger von 1596 dieselbe Überschrift, aber als
Verfasser Joh. Freder angegeben. Desgleichen Lübeck 1545,
aber ohne Angabe des Verfassers. V. Babst 1545 hat: „die
deutsche Litania, Reimweise in ein lied gebracht, dass auch
einzelne Personen, die lieb und andacht dazu haben, singen
mögen, sonderlich an Orten, da nicht schulen sind", doch ohne
Angabe des Verfassers. Desgleichen Marburg 1549, wo jedoch
auf pag. 96 die Litanei nochmals vorkommt mit der Überschrift:
„Deutsche Litanei, wie sie im land zu Preuffen gesungen
würt. Im thon: Vater unser etc ", ohne Angabe des
Verfassers, jedoch hier mit 21 Strophen statt 17. Ausserhalb
Ostfrieslands ist nur J. Freder als Verfasser bekannt und
bleibt es auch, bis das Lied verdrängt wird durch die Umarbeitung
von Gesenius und Denicke; „Herr, der du Gnad und
Hülf verheisst". Wollen wir den Gellius Faber nicht eines
Plagiats beschuldigen, dann können wir nur annehmen, dass
er für die früheren Emder Gesangbücher eine gereimte
Litanie geliefert habe, sei es selbständig oder nach einer Vorlage
mit Freders Lied. Das Überarbeiten verstand er, wie
Psl. 128 zeigt, vielleicht hat er unser Lied verkürzt wiedergegeben.
Aufschluss kann nur ein Emder Gesangbuch von
1551 oder 1589 geben, die leider verloren gegangen sind.
b) Text. Bemerkenswert ist die Umstellung der Strophen
3 und 4 im Emder Gesangbuch. Lübeck, Babst 1545, Marburg
1549, Hamburg 1558, Magdeburg 1596, Zinkeisen 1584, Bonn
1582 haben erst unsere 4 Strophe. Unser Text hat viel Übereinstimmendes
mit dem Lübecker 1545, aber auch wieder manche
Varianten; von dem Text in Babsts Gesangbuch 1545, im Marburger
Gesangbuche 1549 und in Zinkeisens Gesangbuch 1584
weicht der unsrige oft bedeutend ab.
4, 2 Emden und Magdeburg: „Vor syne list droch vnde
nück". Babst, Hamburg, Zinkeisen etc.: „Dass er uns nicht
mit list berück." So auch Bonn 1582.