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Jahrbuch - Ostfriesische Landschaft

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— 102 —<br />

v. 2 : Ein Kindelein so etc., v. 3: Als die Sonn durchscheint etc.,<br />

und sodann noch „Ein Kindelein, vormehret", v. 1: Ein Kindelin<br />

so lavelik, v. 2: De tydt ys nu gantz, v. 3: Wol dem dyth<br />

gelouvend ys, v. 4: Des danck em, so auch Slüter 1531, Hamburg<br />

1558, Emden 1630. Emden hat 4, 6: „lange tydt in<br />

hebben gestahn", die andern: Daer wy eene lange tydt ynne<br />

gestan. Melodie, siehe bei Nr. 19.<br />

22. Ein faste Borch is unse Godt, ein gude Wehr<br />

und Wapen. Dr. M. Luther. 1483—1546.<br />

Das Lied- findet sich zuerst gedruckt im Augsburger Ge.<br />

sangbuch v. 1529, dann in Mich. Blums Gesangbuch, Leipzig<br />

1530, wo es den Schluss der Wittenberger Lieder bildet,<br />

Rigaer Kirchenordnung 1530, Slüter 1531, C. Adolph, Hamburg,<br />

Magdeburg etc. Als Jahr der Abfassungszeit dieses Liedes<br />

galt lange Zeit 1530, der Aufenthalt Luthers auf der Coburger<br />

Veste, während der Reichstag in Augsburg versammelt war.<br />

Als dann durch Slüters Gesangbuch 1531 und durch sonstige<br />

Mitteilungen die Existenz eines bis jetzt noch nicht aufgefundenen<br />

Wittenberger Gesangbuchs von 1529 festgestellt<br />

war, nahm man das Jahr 1529 an, eine noch heute von den<br />

meisten Hymnologen vertretene Ansicht über die Entstehung<br />

des Liedes.<br />

In ein ganz neues Stadium ist die Frage der Abfassung<br />

dieses und vieler anderer Lutherlieder durch Professor Fr.<br />

Spittas Buch: „Ein feste Burg ist unser Gott", getreten, das<br />

er 1905 herausgab. Der als Forscher auf hyrnnologischem Gebiete<br />

bekannte und sehr rührige Strassburger Professor verwirft<br />

die traditionelle Auffassung, als habe Luther erst 1530<br />

oder 1529 dieses Lied gedichtet; er verlegt die Entstehung in<br />

die Zeit des Wormser Reichstages 1521, vielleicht sei es noch<br />

früher entstanden. Seine hauptsächlichsten Gründe sind: 1.<br />

dass unserm Liede der Vulgatatext zu Grunde gelegen habe,<br />

2. dass es sich aus Luthers Exegese der Psalmen aus vorreformatorischer<br />

Zeit begründen lasse, und 3. dass es doch<br />

unwahrscheinlich sei, dass ein so dichterisch begabter Mann<br />

erst im Alter von 46 Jahren zu dichten beginne. Aus denselben<br />

Gründen rückt Professor Spitta auch manche andere

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