30.01.2013 Aufrufe

Kundenmagazin UPDATE I/2009 - Multivac

Kundenmagazin UPDATE I/2009 - Multivac

Kundenmagazin UPDATE I/2009 - Multivac

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>UPDATE</strong> Jahrgang<br />

Die Traysealer T 700 und T 800 vereinigen hohe Leistung mit<br />

Energie- und Ressourcenschonung sowie einem konsequenten<br />

Hygiene design und exzellenter ergonomischer<br />

Gestaltung.<br />

Während auf dem Modell T 700 bis zu<br />

60 Standard-Trays in der Minute versiegelt<br />

werden können, kommt das Modell<br />

T 800 sogar auf maximal 90 Packungen.<br />

Durch den Einsatz modernster Antriebs- und<br />

hochwertiger Steuerungstechnik lassen sich<br />

die Bewegungsabläufe der Maschine auf<br />

das zu verpackende Produkt und den<br />

gewünschten Ausstoß automatisch<br />

abstimmen.<br />

Diese Adaptionsfähigkeit optimiert die<br />

Produktivität der Maschine und erleichtert die Um -<br />

stellung der Ma schinen parameter auf andere Produktions -<br />

lose deutlich. Für die Einstellung der Maschinen parameter<br />

ist nur eine einzige Eingabe not wendig, alles Weitere wird<br />

automatisch von der Maschine erledigt.<br />

Konsequentes Hygiene- und Ergonomie-Design<br />

Durch den Einsatz von moderner Steuerungstechnik wird<br />

darüber hinaus auch eine maximale Sicherheit im Ver -<br />

packungsprozess erzielt. Ge schwindigkeit und Greifer -<br />

bewegungen sind perfekt auf Schale und Produkt ab stimm -<br />

bar, sodass die Produkte bei ihrem Transport nach der<br />

Befüllung geschont werden. So verpacken die Traysealer<br />

beispielsweise flüssige Produkte, ohne sie zu verschütten,<br />

oder frisches Obst, ohne dass dieses aneinanderstößt.<br />

6<br />

Ausgabe<br />

1/<strong>2009</strong><br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Die neuen Traysealer T 700<br />

und T 800 von <strong>Multivac</strong><br />

Großer Zuspruch des Fachpublikums für die neue<br />

Traysealer-Generation von <strong>Multivac</strong><br />

Integrierte Ressourcenschonung<br />

Unsere internationalen Messetermine<br />

finden Sie immer aktuell unter<br />

„Events” auf<br />

www.multivac.com<br />

www.multivac.com<br />

Traysealer T 800<br />

Einzigartig ist die neue Baureihe auch durch ein Hygiene -<br />

design, das sich an den strengen Hygieneanforderungen<br />

orientiert, wie sie beispielsweise durch die DIN EN 1672-2,<br />

die ISO 14159 oder die daran angelehnten Forderungen der<br />

US-Norm NSF/ANSI/3-A 14159 definiert werden. Wichtige<br />

Forderungen dieser Normen sind die Möglichkeit der<br />

Reinigung bis auf die mikrobiologische Ebene, die leichte<br />

Zugänglichkeit für Inspektion, Wartung und Reinigung, das<br />

Vermeiden von Toträumen sowie konstruktive Maßnahmen<br />

zur Verhinderung der Ansammlung von Flüssigkeiten.<br />

Fortsetzung auf Seite 2<br />

Neu!<br />

Die neuen Traysealer T 700 und T 800<br />

von <strong>Multivac</strong>, die Anfang <strong>2009</strong> in den<br />

Markt eingeführt wurden, waren<br />

auch auf den Frühjahrsmessen <strong>2009</strong><br />

„Objekte der interessierten Begierde“.<br />

So stießen die technisch und ökono-<br />

misch richtungsweisenden Inline-<br />

Traysealer sowohl auf internationalen<br />

als auch auf regionalen Leitmessen<br />

auf großes Interesse des Fach -<br />

publikums.<br />

In dieser Ausgabe<br />

Seite<br />

Editorial<br />

Titelthema<br />

02<br />

Neue Traysealer-Generation<br />

Company News<br />

Guido Spix ist neues Mitglied der <strong>Multivac</strong><br />

02<br />

Geschäftsleitung 03<br />

Produktionsstandort Lechaschau 03<br />

Christian Traumann ist interpack-Präsident<br />

<strong>Multivac</strong> weltweit<br />

03<br />

<strong>Multivac</strong> in Spanien, Bulgarien, Südkorea 04<br />

Brasilien, Japan, Rumänien 05<br />

Kompetenzzentrum ZLV e.V. 06<br />

MR Etikettiertechnik erweitern Standort in Enger 06<br />

Neuer Geschäftsbereich Nachrüstungen<br />

<strong>Multivac</strong> ist Hauptträger der Stiftungsprofessur<br />

07<br />

für Verpackungstechnik 07<br />

Neue Produktionshalle am Standort Wolfertschwenden<br />

Produkte<br />

08<br />

HMI 2.0 08<br />

Foliendirektdrucksysteme von MR 08<br />

<strong>Multivac</strong> Formplatten-Wechselsystem<br />

Hygienic Design<br />

09<br />

Die Folientransportkette von <strong>Multivac</strong><br />

Automatisierung / Linienintegration<br />

10<br />

Handhabungsmodul H 050 11<br />

<strong>Multivac</strong> Vision System 11<br />

Automatische Verpackungslinien 12<br />

Inspektionssysteme 13<br />

Late Stage Customization 14<br />

Nachhaltigkeit<br />

Anwenderberichte<br />

15<br />

IDB Yoko 15<br />

Carnosa AG 16<br />

Georg Fischer JRG AG 16<br />

Buchmann GmbH<br />

Anwendungen<br />

17<br />

<strong>Multivac</strong> Kammermaschinen für medizinische Sterilgüter 17<br />

FPA Gold Award für Spargelverpackung 18<br />

Muscheln und Austern von Medi Thau Maree SA 18<br />

FormShrink Verpackung bei Farmers Pride 19<br />

FreshSAFE für Obst und Gemüse 19<br />

Messekalender 20<br />

Impressum 20


Liebe Leser!<br />

02<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Allen negativen Prognosen zum Trotz: das globale Konsumklima ist besser als sein<br />

Ruf. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt verläuft angesichts der gewaltigen Export -<br />

einbrüche vor allem in der Automobilindustrie und im Maschinenbau erstaunlich<br />

positiv. Die Unternehmen haben verstanden, dass sie nicht nur sozial, sondern auch<br />

ökonomisch verantwortungsvoll handeln müssen.<br />

Mechanismen wie die Kurzarbeits-Regelung oder auch punktuelle Maßnahmen wie<br />

staatliche Konjunkturprogramme helfen – aber natürlich nur zeitlich begrenzt – über<br />

wirtschaftliche Einbrüche hinweg. Die Unternehmen müssen selbst etwas tun.<br />

<strong>Multivac</strong> hat vorausschauend zum richtigen Zeitpunkt neue Produkte auf den Markt<br />

gebracht. Unsere neue Traysealer-Generation mit den Modellen T 700 und T 800<br />

konnten erfolgreich in den Markt eingeführt werden, und wir haben bereits interes-<br />

sante Projekte in diesem Bereich realisiert. Auch die Entscheidung, unser Tiefzieh -<br />

maschinen-Programm um das Einsteiger-Modell R 105 zu erweitern, erweist sich als<br />

richtig, denn damit konnten wir mittlerweile deutlich viele Kundenkreise gewinnen.<br />

Die <strong>Multivac</strong>-Zentrale in Wolfertschwenden<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Integrierte Ressourcenschonung<br />

Bei der neuen Generation von Traysealern<br />

von <strong>Multivac</strong> werden diese Anforderungen,<br />

die weit über gesetzliche Vorschriften<br />

hinausgehen, konsequent umgesetzt. Dazu<br />

war ein weitgehend neues Design notwendig,<br />

und zwar sowohl im Außen- als<br />

auch besonders im Innen bereich<br />

der Maschine. So wurden zum<br />

Beispiel Kabel und Schläuche auf<br />

ein Minimum reduziert und<br />

sicher im Rahmen verlegt.<br />

Somit sind T 700 und T 800<br />

komplett wash-down-fähig.<br />

Ergonomie wird bei den beiden Traysealern<br />

großgeschrieben. Der Werkzeugwechsel ist<br />

weitestgehend automatisiert und erlaubt<br />

folglich schnelle Umrüstzeiten, die Be -<br />

dienung ist intuitiv gestaltet und bietet deshalb<br />

auch für wenig geübte Mitarbeiter<br />

kaum Probleme. Im Programmspeicher<br />

können bis zu 200 Rezepte angelegt<br />

werden, sodass die Qualität auf immer<br />

gleichem Niveau gehalten werden kann.<br />

Auch ist jederzeit nachvollziehbar, wer<br />

wann was gemacht hat.<br />

Ergonomie wird bei der<br />

neuen Traysealer-Generation<br />

großgeschrieben<br />

Editorial<br />

In der Zwischenzeit ist es auch unserem<br />

jungen Geschäftsbereich Systeme gelun -<br />

gen, seine Kompetenz in der Herstel lung<br />

von automatisierten Verpackungslinien<br />

unter Beweis zu stellen; unsere<br />

Handhabungsmodule und Inspektions -<br />

systeme stoßen am Markt auf großes<br />

Interesse.<br />

Produkte<br />

Mit dem neu gegründeten Geschäfts -<br />

bereich Nachrüstungen reagiert <strong>Multivac</strong><br />

auf die steigende Anforderung nach<br />

Flexibilität der Verpackungs industrie. Wir<br />

sind davon überzeugt, dass wir mit unseren<br />

Original-Ersatzteilen und unseren kurzen Lieferzeiten maßgeblich dazu beitragen<br />

können, dass unsere Kunden noch schneller und zuverlässiger auf deren<br />

Kundenwünsche reagieren können.<br />

Mit welchen Strategien, Themen, Innovationen und Technologien wir die <strong>Multivac</strong><br />

Gruppe durch die raue See der Welt-Konjunktur lotsen, lesen Sie in dieser Ausgabe<br />

unseres <strong>UPDATE</strong>. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei.<br />

Ihr Hans-Joachim Boekstegers<br />

Hans-Joachim Boekstegers<br />

Keine überflüssigen Bewegungen<br />

Nicht zuletzt ist die neue Traysealer-<br />

Generation auf Ressourcenschonung und<br />

Energieeffizienz ausgelegt. Durch einen<br />

präzisen Folientransport wird die Oberfolie<br />

maximal ausgenutzt und der Restfolien -<br />

abfall signifikant reduziert. Der Einsatz von<br />

Elektrohubwerken reduziert den Druckluft -<br />

verbrauch. Zusätzlich wurden Motoren mit<br />

hohem Wirkungsgrad<br />

und optimiertem<br />

Ener gie ver brauch<br />

verbaut. Durch die<br />

intelligente Steuerung werden überflüssige<br />

Be we gun gen vermieden, die Traysealer<br />

beschleunigen nur da, wo es auch notwendig<br />

ist. Das spart zusätzlich Energie und<br />

schützt die Maschine vor Verschleiß.<br />

Mit einem Wort: Auch die<br />

Ressourcenschonung ist bei der<br />

neuen Traysealer-Generation von<br />

<strong>Multivac</strong> vollautomatisch.


<strong>Multivac</strong> Geschäftsführung um<br />

Herrn Guido Spix erweitert<br />

Diplom-Ingenieur Guido Spix ist seit Februar<br />

<strong>2009</strong> als Geschäftsführer mit der Verant -<br />

wor tung für die Geschäftsbereiche Tief -<br />

ziehmaschinen, Traysealer, Kammer ma -<br />

schinen, Systeme und Steuerungs technik<br />

Mitglied in der Unternehmens leitung bei<br />

<strong>Multivac</strong>. Zuvor war er als VP R&D bei der<br />

Firma Oerlikon-Schlafhorst im Textil ma -<br />

schinenbau sowie in mehreren deutschen<br />

Anlagen- und Maschinenbau unter nehmen<br />

in leitenden Funktionen tätig.<br />

„Der Erfolg von Maschinenbau unterneh -<br />

men basiert auf den drei Säulen: Innovation,<br />

Qualität und Wachstum“, sagt der 46jährige<br />

Familienvater. In diesen drei Punkten hat<br />

sich <strong>Multivac</strong> in den vergangenen Jahren<br />

sehr erfolgreich positioniert, und er freut<br />

sich, die Strategie der <strong>Multivac</strong> Gruppe in<br />

diesen Bereichen weiter voranzutreiben.<br />

„In meinen vorhergehenden Tätigkeiten<br />

war ich auf das Thema Forschung und<br />

Entwicklung fokussiert, und ich möchte mit<br />

meiner Expertise dazu beizutragen, die<br />

Marktführungsposition der <strong>Multivac</strong> Gruppe<br />

weiter auszubauen“, sagt er. Der Erfolg der<br />

Innovationsstrategie basiert darauf, dass<br />

Inmitten des Reuttener Talkessels liegt die<br />

Gemeinde Lechaschau, in der die <strong>Multivac</strong>-<br />

Tochter <strong>Multivac</strong> Maschinenbau Gesell -<br />

schaft m.b.H. + Co. KG seit 1974 produziert.<br />

Die mit etwa 15.000 Quadratmetern<br />

Fläche größte Tochtergesellschaft der Un -<br />

ter nehmensgruppe beschäftigt 300 Mit -<br />

arbei ter, darunter sind 50 Angestellte und<br />

40 Auszubildende. <strong>Multivac</strong> Lechauschau<br />

ist ein reiner Fertigungsbetrieb und erreicht<br />

einen Umsatz von rund 45 Millio nen Euro.<br />

Neben der klassischen, mechanischen<br />

Bear bei tung werden heute fast alle Bau -<br />

grup pen für Rollenmaschinen und einige<br />

Traysealer bei MULA montiert, beziehungsweise<br />

vormontiert und mit dem täglichen<br />

Werktransport nach Wolfert schwenden<br />

geliefert.<br />

Der Standort zeichnet sich durch eine hohe<br />

Fertigungstiefe aus. So kommen am Stand -<br />

ort neben den zerspanenden Ferti gungs -<br />

technologien wie Sägen, Fräsen, Drehen,<br />

Schleifen und Erodieren noch weitere Ver -<br />

fahren wie beispielsweise Härten, Schwei -<br />

ßen und Beizen zum Einsatz.<br />

<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

<strong>Multivac</strong> den Fokus auf Kundennutzen und<br />

Mehrwert für den Kunden legt. „<strong>Multivac</strong><br />

hat im Bereich Technik alles, um immer<br />

einen Schritt voraus zu sein, Kunden nähe,<br />

viele gute und erfahrene Ent wick lungs -<br />

ingenieure und neue Ideen“, betont Spix.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass Guido Spix<br />

durch seine langjährige Erfahrung im<br />

Bereich Entwicklung im deutschen Ma -<br />

schinen bau zum weiteren Ausbau unserer<br />

Position als Marktführer im Bereich Ver -<br />

packungs maschinen beitragen wird“, sagt<br />

der Sprecher der Geschäftsführung, Hans-<br />

Joachim Boekstegers. „Wir haben in den<br />

vergangenen Monaten trotz schwieriger<br />

Die <strong>Multivac</strong>-Troika steht für Erfolg (v.l.): die Geschäftsführer Christian Traumann, Hans-Joachim<br />

Boekstegers und Guido Spix<br />

Rahmenbedingungen wichtige Ent wick -<br />

lungsprojekte erfolgreich abgeschlossen<br />

und mit einer sehr positiven Resonanz in<br />

den Markt eingeführt. So zum Beispiel<br />

unsere neue Traysealer-Generation, die mit<br />

ihren innovativen Antriebs- und Bedien -<br />

konzepten sowie mit ihrem konsequenten<br />

Hygiene-Design die Innovations kraft der<br />

<strong>Multivac</strong> Gruppe unter Beweis stellt“, führt<br />

Boekstegers weiter aus.<br />

Company News<br />

„Innovationen müssen das<br />

Markenzeichen der Messe<br />

bleiben“<br />

<strong>Multivac</strong>-Geschäftsführer Christian<br />

Traumann zum interpack-Präsiden -<br />

ten gewählt<br />

Die interpack in Düsseldorf hat einen neuen<br />

Präsidenten. Der interpack-Beirat wählte<br />

Christian Traumann, einen der drei<br />

Geschäftsführer der <strong>Multivac</strong> Sepp Haggen -<br />

müller GmbH & Co. KG, für die nächsten<br />

drei Jahre an die Spitze der Weltleitmesse<br />

für die Verpackungs industrie. Der Betriebs -<br />

wirt löst Erhardt Rustler ab und wird zusammen<br />

mit den beiden Vize präsidenten<br />

Friedbert Klefenz von der Robert Bosch<br />

GmbH Packaging Tech nology und<br />

Bernhardt Borgardt, Inhaber der Oste Druck<br />

Akzidenzdruckerei, die nächste interpack,<br />

die im Mai 2011 stattfinden wird, prägend<br />

vorbereiten. „Zusammen mit den Beirats -<br />

kollegen setze ich bei der nächsten interpack<br />

weiter auf innovative und neue<br />

Themen“, sagte Christian Traumann nach<br />

seiner Wahl und fügte hinzu: „Die Inno va -<br />

tionen müssen das Markenzeichen der<br />

interpack bleiben.“<br />

Der neue interpack-Präsident wurde 1963 in<br />

Santiago de Chile geboren. Nach Berufs aus -<br />

bildung und Studium der Betriebs wirt -<br />

schafts lehre war er unter anderem in einer<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig, be -<br />

vor er im Jahr 2002 sein Know-how in die<br />

<strong>Multivac</strong> Sepp Haggenmüller GmbH & Co<br />

KG mit Hauptsitz in Wolfertschwenden bei<br />

Memmingen einbrachte.<br />

Neben seiner Geschäftsführertätigkeit ist<br />

Traumann seit 2008 auch Vorsitzender des<br />

Fachverbands Nahrungsmittelmaschinen<br />

und Verpackungsmaschinen des VDMA –<br />

Ver band Deutscher Maschinen- und An -<br />

lagen bauer. Außerdem fungiert er als<br />

ehren amt licher Richter bei der Kammer für<br />

Handelssachen am Landgericht Memmin gen.<br />

Der Standort Lechaschau glänzt mit einer großen Fertigungstiefe<br />

Der Standort Lechaschau ist mit 15.000 m 2 Fläche der zweitgrößte Produktionsstandort von <strong>Multivac</strong><br />

Dadurch ist der Standort unabhängig von<br />

Unterlieferanten und kann das nur 70 km<br />

entfernte Mutterhaus flexibel, schnell und<br />

zuverlässig mit Baugruppen und Einzel tei -<br />

len beliefern.<br />

Besonderen Wert wird auf hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter gelegt, was sich in der hohen<br />

Zahl der Auszubildenden widerspiegelt.<br />

Ausgebildet werden Maschinenbau tech -<br />

niker (Industriemechaniker), Mecha troniker<br />

und Elektriker. Für deren solide Ausbildung<br />

steht eine modern ausgestattete Lehrwerk -<br />

statt zur Verfügung. In der Regel werden<br />

die Auszubildenden auch übernommen.<br />

Trotz Wirtschaftskrise hat <strong>Multivac</strong> Lech -<br />

aschau kräftig in neueste Technologien<br />

investiert. So wurde Anfang <strong>2009</strong> eine neue<br />

5-Achs-Fräsmaschine angeschafft. In diesem<br />

Jahr gibt das Unter nehmen ca. 2 Mio.<br />

Euro unter anderem für einen Portal -<br />

schweißroboter und neue CNC-Dreh ma -<br />

schinen aus. Der Roboter wird unter anderem<br />

für das Schweißen von Bauteilen für<br />

Kammermaschinen und für die neue<br />

Traysealer-Generation eingesetzt.<br />

03


Wir möchten unseren Kunden<br />

ein echter Partner sein<br />

Spanische Tochtergesellschaft ist<br />

dezentral organisiert<br />

Die Strategie der <strong>Multivac</strong> Gruppe beinhaltet<br />

die direkte Betreuung seiner Kunden.<br />

Somit wurde auch für den spanischen<br />

Markt beschlossen, eine eigene Vertriebs -<br />

gesellschaft zu gründen, die den unmit -<br />

telbaren Kontakt von <strong>Multivac</strong> zu den<br />

Kunden vor Ort sicherstellt. Heute bietet<br />

das spanische Team einen Service ohne<br />

Mittels per so nen, um den Bedarf der<br />

Kunden direkt zu erfassen und somit die<br />

optimale Ver packungs lösung zu entwickeln.<br />

Damit soll die maximale Attraktivität,<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit der jeweiligen<br />

Ver packungs lösung für den relevanten<br />

Markt gewährleistet werden.<br />

Gegründet wurde <strong>Multivac</strong> Packaging<br />

Systems España S.L. im Juni 2008. „Bis<br />

zum Start der kommerziellen Aktivitäten am<br />

1. Januar <strong>2009</strong> wurde sukzessive eine<br />

schlag kräftige kommerzielle und Service-<br />

Struktur aufgebaut, um den Markt von<br />

Anfang an so effizient wie möglich zu bedienen“,<br />

blickt Managing Director Emilio<br />

Hernández zurück.<br />

04<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Ein grundlegender Baustein von <strong>Multivac</strong><br />

Spanien ist die unbedingte Nähe zum<br />

Kunden. Das Team von <strong>Multivac</strong> Spanien<br />

besteht derzeit aus 27 Mitarbeitern, die<br />

einen sehr breiten Erfahrungsschatz im<br />

Bereich der Verpackung in sich vereinen.<br />

Diese sind auf sechs geographische Zonen<br />

des spanischen Marktes verteilt. Jede dieser<br />

Zonen wird mindestens durch einen<br />

technischen und einen kaufmännischen<br />

Spezialisten betreut. „Durch die Einteilung<br />

nach regionalen Gesichtspunkten garantieren<br />

wir einen Mehrwert, den keiner unserer<br />

Wettbewerber im spanischen Markt bieten<br />

kann: die Nähe zu unserem Kunden – wir<br />

sind immer vor Ort, wenn wir gebraucht<br />

werden, ohne zeitliche und örtliche Ver zö -<br />

ge rung“, betont Emilio Hernández.<br />

Zudem wurden zwei Filialen eröffnet, eine<br />

in Pinto (Madrid) und eine weitere in Rubí<br />

(Barcelona), um die kommerziellen und<br />

technischen Anforderungen der Kunden so<br />

optimal wie möglich abzudecken. „Zusätz -<br />

lich bieten wir neben der kaufmännischen<br />

und technischen Entwicklung von Projekten<br />

einen einwandfreien technischen Service<br />

<strong>Multivac</strong> weltweit<br />

Das Team der Tochtergesellschaft Spanien<br />

sowie eine umfassende Versorgung unserer<br />

Kunden mit Ersatzteilen“, ergänzt Herr<br />

Hernández.<br />

Die Strategie von <strong>Multivac</strong> Packaging<br />

Systems España ist klar: „Wir möchten für<br />

unsere Kunden ein echter Partner sein – ein<br />

Partner, der seine Kunden in allen Fragen<br />

<strong>Multivac</strong> in Bulgarien ist ein starker Partner<br />

<strong>Multivac</strong> Bulgaria EOOD hat seine<br />

Aktivitäten Anfang Oktober 2008 in der<br />

Hauptstadt Sofia aufgenommen. Die<br />

Niederlassung verfügt über Büros, einen<br />

Ausstellungsraum sowie ein Lager für<br />

Maschinen-Ersatzteile und Verbrauchs -<br />

materialien (Packmittel). Alle Mitarbeiter<br />

von <strong>Multivac</strong> Bulgarien wurden im Mutter -<br />

haus in Wolfertschwenden intensiv<br />

geschult und bedienen den Markt mit<br />

einem hohen Wissens- und Erfahrungs -<br />

schatz, einem führenden Produktportfolio,<br />

der Verpackung begleitet. Denn unsere<br />

Kunden möchten sich auf die Herstellung<br />

und Vermarktung ihrer Pro duk te konzentrieren<br />

– und darauf, dass diese im Regal so<br />

attraktiv wie möglich angeboten werden<br />

können.“<br />

originalen Ersatzteilen sowie einem schnellen<br />

und effizienten Service. Das Team<br />

umfasst derzeit sieben Mitarbeiter, hierunter<br />

zwei Service-Ingenieure, zwei Kunden -<br />

berater, Leiter Finanzen und Rech nungs -<br />

wesen sowie einer Vertriebs assis tentin.<br />

Verkaufsleiter ist Ivaylo Dimitrov. Obwohl<br />

der bulgarische Markt auch stark von der<br />

weltweiten Finanzkrise betroffen ist, ist<br />

<strong>Multivac</strong> Bulgarien ein starker Partner für<br />

die Kunden vor Ort.<br />

Auf dem Bild präsentieren sich, von rechts nach links: Dimitar Zdravkov (Service Engineer), Dessislava Hristozova (Chef-Controller), Martin Tonchev (Verkaufsrepräsentant), Ivaylo Dimitrov (Managing Director), Iskra<br />

Ivanova (Teamassistentin), Nikolay Angelov (Service Engineer) und Mihail Mihaylov (Verkaufsrepräsentant).<br />

Tochtergesellschaft Südkorea erobert seit gut einem Jahr Marktanteile<br />

Seit gut einem Jahr ist die <strong>Multivac</strong>-<br />

Tochtergesellschaft in Korea aktiv. Fast ein<br />

Dutzend Mitarbeiter sind für die Geschicke<br />

von <strong>Multivac</strong> in Korea tätig. Untergebracht<br />

ist die Gesellschaft in dem Trutec-Gebäude,<br />

das vom deutschen Maschinenbauer<br />

Trumpf aus Ditzingen mit koreanischen<br />

Partnern gebaut wurde. Ein weiter Standort<br />

in Busan, im Süden Koreas, ist derzeit in<br />

Planung. Diese Region wird durch eine starke<br />

Fischindustrie geprägt. „Ist <strong>Multivac</strong> erst<br />

einmal vor Ort präsent, kann man von dort<br />

aus schneller und effizienter auf die Be dürf -<br />

nisse des Marktes reagieren“, sagt Eckart<br />

Mittmann, Vertriebsdirektor für den asiatischen<br />

Markt.<br />

Impressionen von der Eröffnung der Tochtergesellschaft Südkorea<br />

Die Tochtergesellschaft Korea vertreibt<br />

nicht nur <strong>Multivac</strong> Produkte, sondern vervollständigt<br />

das Angebot durch Produkte<br />

der <strong>Multivac</strong>-Tochter MR Etikettiertechnik,<br />

Schroeter (Räucheranlagen) und Kolbe<br />

(Mixer, Fleisch wölfe). Die Erweiterung der<br />

Produkt-Portfolios durch Bizerba-Produkte<br />

wird in naher Zukunft folgen. Um den<br />

Kunden in Korea einen einwandfreien<br />

Service bieten zu können, wurden die<br />

Mitarbeiter gut ausgebildet, sowohl bei<br />

<strong>Multivac</strong> in Wolfert schwenden als auch bei<br />

den Partnerfirmen. Zudem kann das koreanische<br />

Team auf ein gut bestücktes<br />

Ersatzteillager vor Ort zurückgreifen, was<br />

bei den Kunden ebenfalls gut ankommt.<br />

Eine besondere Stärke des Teams: Die<br />

Ersatzteile und Serviceleistungen von<br />

<strong>Multivac</strong> können in lokaler Währung angeboten<br />

werden und unterliegen somit keinen<br />

Wechselkurs schwankungen.<br />

In der Anfangszeit gab es mit der Währung<br />

größere Herausforderungen zu bewältigen,<br />

weil die Landeswährung Koreas, der Won,<br />

starken Schwankungen ausgesetzt war. So<br />

bekam man im Oktober 2008 für einen Euro<br />

1.700 Won, im Februar <strong>2009</strong> jedoch schon<br />

2.000 Won. „Das hatte zur Folge, dass sich<br />

unsere Maschinen um 20 Prozent verteuerten“,<br />

blickt Herr Eckart Mittmann zurück.<br />

Die Lage hat sich inzwischen jedoch wei-<br />

testgehend stabilisiert. Seit dem Früh jahr<br />

beläuft sich der Wechselkurs auf eins zu<br />

1.780. „Das hat den koreanischen Markt<br />

deutlich entspannt und die Auftragsbücher<br />

von <strong>Multivac</strong> in Korea rasch gefüllt“, freut<br />

sich Herr Mittmann.<br />

Für die Zukunft legt das Team seinen Fokus<br />

auf eine noch bessere Marktbearbeitung,<br />

eine gute Ausbildung der Mitarbeiter und<br />

das Heranziehen von Spezialisten für oben<br />

genannte Handelsprodukte. Letztendlich<br />

will man den Wettbewerbern vor Ort<br />

noch mehr Marktanteile abnehmen, ganz<br />

nach dem Motto: ”<strong>Multivac</strong> is BETTER<br />

PACKAGING“.


<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

<strong>Multivac</strong> weltweit<br />

Deutsche Verpackungstechnologie von<br />

<strong>Multivac</strong> am Zuckerhut<br />

Seit Oktober 2008 glänzt <strong>Multivac</strong> auch am Zuckerhut, denn<br />

seitdem leitet Bernd Jokele als Geschäftsführer die Ge -<br />

schicke der neu gegründeten <strong>Multivac</strong>-Tochter in Brasilien.<br />

Zuvor war Jokele Geschäftsbereichsleiter Kammer ma schi -<br />

nen bei <strong>Multivac</strong> in Wolfertschwenden. „Seit diesem Früh -<br />

jahr bauen wir auch massiv den Vertrieb und den Service vor<br />

Ort auf“, sagt er. Der Produktionsstandort von <strong>Multivac</strong><br />

Brasilien sitzt in Curitiba. In dieser Region ist auch die brasilianische<br />

Fleischindustrie ansässig. Ein zusätzliches Ver -<br />

triebs büro gibt es in Campinas bei Saõ Paulo. Insgesamt<br />

beschäftigt <strong>Multivac</strong> Brasilien derzeit 18 Mitarbeiter, die sich<br />

durch ausgeprägte Markt- und Fachkenntnisse auszeichnen.<br />

Die Teams der Tochtergesellschaft in Brasilien<br />

Von Beginn an wurde die Position „Technical Application“<br />

besetzt, die als Schnittstelle zwischen lokalem Vertrieb und<br />

den Technikern in Wolfertschwenden eine reibungslose Ab -<br />

wicklung von Kunden pro jekten gewährleisten soll. „Durch<br />

die eigene Fertigungs- und Vertriebsgesellschaft in Brasilien<br />

ist <strong>Multivac</strong> nun wesentlich näher beim Kunden. Früher<br />

wurde der brasilianische Markt mit zwei externen Händlern<br />

bedient“, blickt der neue Niederlassungs leiter zurück. Durch<br />

eine eigene Fertigung kann <strong>Multivac</strong> weitaus schnellere<br />

Lieferun gen bieten. Zeitnahe Antwortzeiten gewährleisten<br />

die Spezialisten vor Ort ebenfalls, was bei den Kunden gut<br />

ankommt. „Unsere Verpackungsmaschinen bieten die pas-<br />

sende Antwort auf die steigenden Hygieneanforderungen<br />

der brasilianischen Nahrungs mittel industrie. Darüber hinaus<br />

verbessert unsere Verpackungs technologie die Haltbarkeit<br />

von Nahrungs mitteln signifikant und liefert auch verbraucherfreundliche<br />

Verpackungen, die beispielsweise wiederverschließbar<br />

sind“, sagt Jokele.<br />

Das Team Brasilien hat von Anfang an zwei unterschiedliche<br />

Vertriebsorganisationen aufgebaut: so bedient auf der einen<br />

Seite der „Flächenvertrieb“ vor allem die kleinen und mittelständischen<br />

Bedarfsträger mit so genannten CPS-<br />

Maschinen (Compact Packaging Systems) und auf der anderen<br />

Seite das „Key Account Management“ die großen<br />

Bedarfsträger und Industriekunden. „Der CPS-Markt, d.h.<br />

der Markt der kleinen und mittelständischen Verarbeitungs -<br />

betriebe, wurde bisher durch unsere Handelsvertreter nicht<br />

aktiv bearbeitet, daher sind wir in diesem Bereich unbekannt<br />

und müssen den Markt erst sukzessive aufbauen“, sagt<br />

Jokele.<br />

Mittelfristig wird <strong>Multivac</strong> Brasilien auch Kun denschulungen<br />

zu verschiedenen The men und Fragestellungen rund um die<br />

Ver packung anbieten – und damit die Kom pe tenz von<br />

<strong>Multivac</strong> unter Beweis stellen.<br />

Tokyo Foods vertreibt neben Maschinen<br />

auch das Verpackungsmaterial<br />

Seit 1973 erobert der <strong>Multivac</strong>-Partner Tokyo Foods den<br />

japanischen Markt für Verpackungsmaschinen. Tokyo Foods<br />

gehört heute mehrheitlich zur <strong>Multivac</strong>-Gruppe. 87 Mit ar -<br />

beiter arbeiten im Team am Erfolg, davon sind 25 im Vertrieb<br />

tätig und bedienen dabei auch das Foliengeschäft. Das<br />

bedeutet, dass Tokyo Foods neben den Ver packungs -<br />

maschinen auch das Ver packungs material für die Kunden<br />

vertreibt und somit ein komplettes Portfolio anbieten kann.<br />

Tokyo Foods zeichnet sich durch die Entwicklung neuer<br />

Seit 1973 erobert der <strong>Multivac</strong>-Partner Tokyo Foods den japanischen Markt für Verpackungsmaschinen<br />

Anwendungen sowie eine kostenfreie technische Beratung<br />

aus. Die technische Kompetenz der Mitarbeiter kommt<br />

zudem am Markt an. Das bedeutet, dass vor Ort Maschinen<br />

selbständig geplant und entwickelt werden. Aktuell öffnet<br />

sich das Team dem spannenden Markt der Verpackungen<br />

für Fertiggerichte. Dabei wird die Weiterentwicklung des<br />

Marktes für Verpackungen von Non-Food-Produkten nicht<br />

außen vor gelassen.<br />

<strong>Multivac</strong><br />

meets Dracula<br />

In den Karpaten ist nicht nur Dracula zu Hause. Auch<br />

<strong>Multivac</strong> hat sich dort mit einer Nieder lassung und<br />

mehreren Filialen etabliert. Während der eine nachts<br />

blutrünstig sein Unwesen treibt, bringt <strong>Multivac</strong> Licht<br />

in die Verpackungsindustrie der jungen Republik. Wir<br />

sprachen mit Adrian Dobre, dem Nieder lassungsleiter<br />

von <strong>Multivac</strong> Rumänien.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Herr Dobre, wann wurde <strong>Multivac</strong> Rumänien<br />

gegründet?<br />

Adrian Dobre: Die Eintragung von <strong>Multivac</strong> Rumänien er -<br />

folgte im Juni 2008, im Juli wurden die Bestände und die<br />

Infrastruktur von Persys, einem etablierten Händler von<br />

Maschinen und Verbrauchsmaterialien für die Lebens -<br />

mittel verpackungsindustrie, übernommen. Seitdem er -<br />

obern wir den Markt mit wachsendem Erfolg.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Wie groß ist MURO, und wie ist die Nieder las -<br />

sung organisiert, um den rumänischen Markt zu bedienen?<br />

Adrian Dobre: Das Unternehmen beschäftigt derzeit etwa<br />

40 Mitarbeiter und hält sechs Vertriebsbüros in Rumänien.<br />

Zusätzlich verfügt MURO über ein Lager mit rund 1.200 m2 Fläche sowie die notwendige Infrastruktur zum Konfek tio -<br />

nieren von Verpackungsfolien, wie zum Beispiel Rollen -<br />

schneider.<br />

Die Vertriebsbüros befinden sich in Bukarest sowie in<br />

Brasov, Satu Mare, Temeschvar, Klausenburg und Sceava.<br />

Jedem Büro sind ein Vertriebsmitarbeiter sowie ein Ser -<br />

vice tech niker zugeordnet. Darüber hinaus verfügt jedes<br />

Büro über ein kleines Ersatzteillager.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Wieso gibt es denn gleich sechs Büros in dem<br />

relativ kleinen Land?<br />

Adrian Dobre: Dass gleich sechs Mulitvac-Büros eröffnet<br />

wurden, ergibt sich aus der sehr schlechten Infrastruktur<br />

des Landes. Rumänien verfügt insgesamt nur über 200 km<br />

Autobahn. Eine Reise von Bukarest nach Temeschvar<br />

dauert etwa neun Stunden, nach Satu Mare 12 Stunden,<br />

nach Suceava sieben Stunden und nach Klausenburg ist<br />

man sieben Stunden unterwegs.<br />

Mit unseren Vertriebsbüros vor Ort können wir dem Bedarf<br />

unserer Kunden im Hinblick auf unsere Serviceleistungen<br />

sowie Verpackungsfolien und Beutel besser sicherstellen.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Welchen Service bieten Sie Ihren Kunden?<br />

Adrian Dobre: Wir verkaufen Verpackungsmaschinen sowie<br />

Verbrauchsmaterialien wie Folien und Beutel. Zusätzlich<br />

handelt MURO auch mit Produkten der Fa. Fuji, dem führenden<br />

Hersteller von horizontalen Flow-Pack-Maschinen.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Wie viele Kunden hat <strong>Multivac</strong> in Rumänien?<br />

Adrian Dobre: <strong>Multivac</strong> Rumänien beliefert etwa 400 Kun -<br />

den pro Monat und betreut rund 700 <strong>Multivac</strong>-Maschinen<br />

im Land. Hierunter befinden sich auch kleine Kammer -<br />

maschinen.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Welche sind Ihre Wettbewerbsvorteile?<br />

Adrian Dobre: Es gibt in Rumänien außer uns keinen Wett -<br />

bewerber, der einen so engen Kontakt zu den Kunden hat.<br />

Täglich sind mindestens fünf Vertriebsmitarbeiter unterwegs.<br />

Dadurch können wir sehr gut den Bedarf an neuen<br />

Produktionskapazitäten feststellen und entsprechend beraten.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Welche Strategie verfolgen Sie für den rumänischen<br />

Markt?<br />

Adrian Dobre: Wir haben täglichen Kontakt mit unseren<br />

Kunden und unterstützen sie dabei, wettbewerbsfähig zu<br />

sein. Wir verstehen uns nicht als Maschinenverkäufer,<br />

sondern als Verkäufer von Verpackungslösungen.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Welche sind heute Ihre größten Heraus forderun -<br />

gen?<br />

Adrian Dobre: Rumänien hat eine schwache Wirtschaft, die<br />

durch die Finanzkrise sehr stark beeinflusst worden ist. Es<br />

besteht ein großer Preisdruck, und die Entscheidungs pro -<br />

zesse laufen sehr langsam ab. Viele Projekte sind verschoben<br />

oder sogar gestrichen worden. Zusätzlich ist das For -<br />

derungs management eine große Herausforderung. Um<br />

unsere Kunden zu unterstützen, bieten wir bei den Groß -<br />

kunden sogar Finanzierungs modelle für unsere Maschinen<br />

an. Zusätzlich haben wir ein großes Kostenbewusstsein in<br />

unserer Organisation und werden sogar in neue Gebäude<br />

umziehen, um die Betriebskosten zu reduzieren.<br />

<strong>UPDATE</strong>: Herr Dobre, wir bedanken uns für das Gespräch.<br />

05


06<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Plattform, um Wissenschaft und<br />

Lehre optimal mit der Industrie<br />

zu verbinden<br />

Im Allgäu sind derzeit ca. 7.000 Be schäftig -<br />

te in einer größeren Zahl von Unternehmen<br />

tätig, die der Branche Packmittel und Ver -<br />

packungs maschinen angehören und zusammen<br />

einen Umsatz von ca. 2 Mrd. Euro<br />

erzielen. Somit ist die Region Allgäu mit<br />

ihrer hohen Kompetenz führend in Europa.<br />

Um dieser Tatsache gerecht zu<br />

werden, wurde jetzt der Verein ZLV<br />

e.V. „Zentrum für Lebensmittelund<br />

Ver packungs technologie“ ins<br />

Leben gerufen. Gründungsmit -<br />

glieder des Vereins mit dem Ziel, ein<br />

Kompetenz-Zentrum für Lebens mittel- und<br />

Verpackungs technologie im Allgäu aufzubauen,<br />

sind Klaus Fischer (Allgäu-Initiative<br />

GbR), Emmerich Heilinger<br />

(Milchwirtschaftlicher Verein Allgäu-Schwa -<br />

ben e.V.), Prof. Dr. Horst-Christian<br />

Langowski (Fraunhofer Institut Verfahrens -<br />

technik und Verpackung), Dr. Michael Lüdke<br />

(Cluster Ernährung), Prof. Dr. Markus Prem<br />

(Hochschule Kempten), Dr. Ulrich Reiners,<br />

Dr. Richard Schießl (Stadt Kempten, Amt für<br />

Wirtschaft und Stadtentwicklung), Prof. Dr.<br />

Robert Schmidt (Hochschule Kempten), Dr.<br />

Michael Schmidt (Hochland AG), Peter<br />

Stober (EK-Pack Folien GmbH), Christian<br />

Traumann (<strong>Multivac</strong> Sepp Haggenmüller<br />

GmbH & Co. KG) und Dr. Thomas<br />

Westermair (MUVA Kempten).<br />

„Das ist die richtige Plattform, um Wissen -<br />

schaft, Lehre, Forschung, Analytik, aber<br />

auch industriellen Bedarf optimal zu verbinden“,<br />

sagt Peter Wiese von der IHK<br />

Schwaben. „Der Zweck des Vereins ist ausschließlich<br />

und unmittelbar die Förderung<br />

der Verpackungstechnologie, insbesondere<br />

für den Bereich der Lebensmittelindustrie in<br />

der Region, um diese als Kompetenz-Zen -<br />

Zentrum für<br />

Lebensmittel- und<br />

Verpackungs technologie<br />

e.V. (ZLV) gegründet<br />

trum zu etablieren. Dies soll durch den Auf -<br />

bau und die Erweiterung von wissenschaftlicher<br />

und industrieller Expertise sowie<br />

durch die Stärkung der Forschung und<br />

Lehre in der Region erreicht werden“, heißt<br />

es in der Vereinssatzung. Vorsitzender des<br />

neu gegründeten Vereins ist Herr Christian<br />

Traumann.<br />

Gestärkt werden sollen Forschung<br />

und Lehre sowie der Wissens -<br />

transfer. Zudem soll lokal ansässigen<br />

Unternehmen der Zugang zu wissenschaftlichen<br />

Einrichtun gen vor Ort ermöglicht<br />

werden. Die Expertise des ZLV wird<br />

sich auf die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der Industrie be ziehen. Im Ergebnis wünschen<br />

sich die Beteiligten eine intensive<br />

Zusammenarbeit von Industrie, der Hoch -<br />

schule Kempten, der TU München, dem<br />

iwb Anwender zentrum Augsburg, der<br />

MUVA Kempten sowie dem Fraunhofer IVV.<br />

Um das zu erreichen, beabsichtigt das<br />

Fraunhofer IVV, ein Kontaktbüro in Kempten<br />

einzurichten. Zudem plant die Hochschule<br />

Kempten in diesem Zusammenhang ab<br />

Herbst 2010 einen neuen Studiengang „Le -<br />

bensmittel- und Verpackungs techno lo gie“.<br />

Anlässlich der Vereinsgründung wird es am<br />

24. und 25. September an der Hochschule<br />

Kempten ein Auftaktsymposium geben. Die<br />

Veranstaltung hat sich zum Ziel gesetzt, Ver -<br />

tre ter aus den Bereichen Rohstoffe, Folien -<br />

herstellung, Maschinenbau und Lebens -<br />

mittel herstellung sowie auch aus den entsprechenden<br />

Hochschulen zusammenzubringen<br />

und so einen regen Erfahrungs- und<br />

Informationsaustausch über interessante<br />

Themenbereiche aus der Verpackung in<br />

Gang zu bringen.<br />

Company News<br />

Neue Schulungsräume<br />

und Präsentationsflächen<br />

MR Etikettiertechnik, Tochterunternehmen der <strong>Multivac</strong> Gruppe, wird seinen Standort in<br />

Enger um 1700 Quadratmeter vergrößern. Das neue Gebäude erstreckt sich über drei<br />

Etagen und wird weitere Schulungsräume und Präsentationsflächen beherbergen. „Mit dem<br />

neuen Platz können wir unsere Kunden und die vielen neuen <strong>Multivac</strong>-Vertriebs gesell schaf -<br />

ten durch ein größeres Angebot an Schulungen und Maschinen vorführungen umfassend und<br />

gezielt informieren“, erklärt Volker Gerloff, Geschäftsführer von MR, die Hintergründe des<br />

Neubaus.<br />

Das neue Gebäude der MR Etikettiertechnik in Enger. (Entwurf)<br />

Zudem werden die für ein Maschinenbauunternehmen strategisch wichtigen Bereiche<br />

„Konstruktion und Steuerungstechnik“ sowie „Projektmanagement“ ausgebaut, um den<br />

immer schneller werden den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Die Fläche der<br />

bisherigen technischen Büros wird umgebaut und dient künftig der Erweiterung der<br />

Maschinenmontage. Ein zusätzlicher Anbau schafft erweiterte Lagerflächen. Die Fertig stel -<br />

lung des Neubaus ist für den Jahreswechsel <strong>2009</strong>/2010 geplant.<br />

MR Etikettiertechnik baut seinen Unternehmensstandort in Enger aus<br />

Die gute Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre mit deutlichen Umsatzsteigerungen<br />

und einem Anstieg der Beschäftigtenzahl auf derzeit 140 Mitarbeiter hat dafür gesorgt, dass<br />

es in den Büros eng geworden ist. Seit der Gründung im Jahre 1972 ist MR Etikettiertechnik<br />

in Enger bei Bielefeld beheimatet. MR Etikettiertechnik zählt zu den führenden Herstellern<br />

von Etikettier- und Foliendrucksystemen. Die Produktpalette reicht vom Etiketten-<br />

Handspender bis zur kundenspezifischen Sondermaschine. Ergänzt wird sie durch<br />

Inspektions systeme, beispielsweise zur Fremdkörper-Detektion, die in Verpackungslinien<br />

integriert sind.


Neuer Geschäftsbereich bringt<br />

erheblichen Mehrwert<br />

Mit dem neu gegründeten Geschäftsbereich „Nachrüstungen“ reagiert <strong>Multivac</strong> auf die<br />

immer stärkere Anforderung nach Flexibilität der Verpackungsindustrie. Mit qualifiziertem<br />

Personal und eigener Fertigungskapazität konzentriert sich der Geschäftsbereich auf Nach -<br />

rüstungen jeder Art.<br />

„Vor allem in der Lebensmittel-Verpackungsindustrie steigt der Bedarf nach der schnellen<br />

Lieferung von Umrüstsätzen aufgrund von immer kürzer werdenden Produktwechselzyklen<br />

kontinuierlich“, betont der Geschäftsbereichsleiter Jesus Sanchez. Der Nachrüstungs-Ser -<br />

vice von <strong>Multivac</strong> umfasst sowohl Bauteile für das Umrüsten der vorhandenen Maschinen<br />

auf neue Packungsformate, wie zum Beispiel komplette Formatsätze, Form- und Siegel -<br />

platten als auch die Nachrüstung der Maschinen mit neuen Ausstattungsoptionen, wie zum<br />

Beispiel Folienaufnahmen, Schneidungen oder die Einrichtung einer Druck marken steuerung.<br />

Sowohl die Konstruktion als auch die Fertigung der einzelnen Baugruppen fallen in den<br />

Kompetenzbereich des neu gegründeten Geschäftsbereiches.<br />

„Durch den Einsatz von originalen Nachrüstungs-Komponenten aus dem Hause <strong>Multivac</strong><br />

erhalten unsere Kunden einen erheblichen Mehrwert. Unsere kurzen Lieferzeiten helfen<br />

ihnen, noch flexibler auf deren Kundenwünsche zu reagieren. Darüber hinaus garantieren wir<br />

eine exakte Abstimmung der Nachrüstungs-Komponenten auf die bestehende Verpackungs -<br />

linie sowie eine präzise und durchgängige Dokumentation“, betont Jesus Sanchez. „Darüber<br />

hinaus partizipieren unsere Kunden an unseren Neuentwicklungen und an den kontinuierlichen<br />

Verbesserungen unserer Komponenten und profitieren von unserer <strong>Multivac</strong> Qualität.“<br />

<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

Company News<br />

Gut ausgebildete Mitarbeiter<br />

sichern Unter nehmens erfolg<br />

<strong>Multivac</strong> ist Hauptträger einer Stiftungs pro -<br />

fessur für Verpackungstechnik an der Hoch -<br />

schule Kempten im Allgäu. Prof. Dr. Markus<br />

Prem bietet an der Fakultät Ma schinen bau<br />

jungen Studierenden die Möglich keit, sich das<br />

notwendige Wissen für zukünftige Aufgaben<br />

<strong>Multivac</strong> wächst in<br />

Wolfertschwenden<br />

<strong>Multivac</strong> ist daran<br />

interessiert, eine<br />

spezifischere Ausbildung<br />

zu fordern und zu fördern.<br />

bei Herstellern von Ver packungsmaschinen, Verpackungs materia lien, Lebensmittel produ zen -<br />

ten sowie verschie de nen anderen Unternehmen, Organisationen und Behörden der Lebens -<br />

mittel industrie anzueignen. Einen Großteil ihrer Praktika absolvieren die Studentinnen und<br />

Studenten in den Trägerunternehmen, also auch bei <strong>Multivac</strong>.<br />

„Persönlich war ich schon seit geraumer Zeit als Vertreter von <strong>Multivac</strong> im Hochschulrat der<br />

Hochschule Kempten tätig“, sagt <strong>Multivac</strong>-Geschäftsführer Christian Traumann. In einer Zeit,<br />

in der die Hochschulen noch nicht über ausreichende Mittel verfügen konnten, ging es<br />

darum, die Hochschule Kempten zu stärken und sie gegenüber anderen Hochschulen zu<br />

positionieren. Den eigentlichen Ausschlag hat der damalige Staats minister Josef Miller gegeben.<br />

Sein Angebot an die Industrie war, sollten die angesprochenen Unternehmen sich zu<br />

einem Engagement bereit erklären, würde er dafür sorgen, dass sich die Staatsregierung<br />

ebenfalls einbringt. Dieses Angebot war die Initialzündung für die Stiftungsprofessur.<br />

Die Gründe für diesen Einsatz sind vielfältig. „Unseren Eigen tümern ist es sehr wichtig, mit<br />

diesem Engagement dazu beizutragen, dass es dieser Region gut geht. Dieser sozialen<br />

Verantwortung werden wir gerne gerecht“, führt Traumann weiter aus. Ein weiterer Aspekt<br />

ist die Erkenntnis, dass herkömmlich ausgebildete Maschinenbau-Ingenieure doch eine sehr<br />

lange Anlaufzeit benötigen, bis sie in unserem Fachgebiet zum Unternehmenserfolg beitragen<br />

können.<br />

Deshalb ist <strong>Multivac</strong> daran interessiert, eine spezifischere Ausbildung zu fordern und zu fördern.<br />

In einer Zeit, in der kaum Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt zu bekommen waren und<br />

sind, soll das Angebot an gut ausgebildeten jungen Menschen erhöht werden. „Nachdem<br />

wir mit den Studierenden regelmäßige Workshops hier im Unternehmen durchführen, hat<br />

das auch positive Auswirkungen auf unseren Rekrutierungs pro zess“, sagt Traumann. Das<br />

Thema Fach kräfte mangel erübrigt sich durch die derzeit etwas ruhigere Marktlage nicht.<br />

Auch in der Zukunft wird <strong>Multivac</strong> um gut ausgebildete Mitarbeiter werben müssen, denn<br />

nur mit diesen kann das<br />

Unter nehmen einen langfristigen<br />

Unterneh mens erfolg<br />

sichern.<br />

Das Engagement ist auch der<br />

Versuch, die Hochschulaus -<br />

bildung noch praxisgerechter<br />

zu gestalten. Zwar hat<br />

<strong>Multivac</strong> bei der Besetzung<br />

der Professur keine<br />

Die Mitarbeiter bei <strong>Multivac</strong> werden regelmäßig geschult<br />

Entscheidungs kompetenz,<br />

aber doch immerhin ein Mit -<br />

sprache recht. „Professor Dr.<br />

Markus Prem ist dann auch<br />

eine sehr gute Wahl, er<br />

kommt selbst aus der Ver -<br />

packungs industrie und kennt<br />

damit die Anforderungen der Unternehmen an die jungen Absolventen“, betont Traumann.<br />

Seine Wissensvermittlung wird sicher dazu beitragen, dass die jungen Menschen wesentlich<br />

schneller einen Mehrwert im Betrieb leisten können. Die Workshops bei <strong>Multivac</strong> und auch<br />

bei den Packmittelherstellern sorgen dafür, dass die Studenten viel näher am Thema sind, als<br />

sie das je waren.<br />

Neue Produktionshalle für Geschäftsbereich „Nachlieferungen“<br />

Mit der Errichtung einer neuen Produktionshalle am Standort Wolfertschwenden unterstreicht<br />

<strong>Multivac</strong> seine Verbundenheit zu seinem Hauptsitz im Allgäu, an dem derzeit rund<br />

1.300 Mitarbeiter beschäftigt sind.<br />

Anfang April hat <strong>Multivac</strong>-Geschäftsführer Christian Traumann den ersten Spatenstich für die<br />

neue Produktionshalle für den Geschäftsbereich „Nachlieferungen“ durchgeführt. Bereits im<br />

dritten Quartal <strong>2009</strong> soll die Halle bezugsfertig sein. Damit entsteht eine zusätzliche<br />

Produktionsfläche von rund 1600 Quadratmetern.<br />

Der Spatenstich mit dem Bagger (von links nach rechts): Andreas Koch, Leiter Facility<br />

Management, <strong>Multivac</strong>-Geschäftsführer Christian Traumann, Jesus Sanchez, Leiter des<br />

Geschäftsbereichs Nachlieferung, Wolfgang Nollenberger, Bereichsleiter Nachlieferungen,<br />

Gerhard Stephan, Abteilungsleiter Gebäudemanagement.<br />

07


Der Mensch denkt eher in Bildern als in<br />

Formeln. Deshalb ist es nur folgerichtig, die<br />

Bedienerführung moderner Verpackungs -<br />

maschinen der Spitzenklasse mit Bild sym -<br />

bolen zu gestalten, wie man sie beispielsweise<br />

vom heimischen PC oder auch vom<br />

Kopierautomaten kennt. <strong>Multivac</strong> hat eine<br />

solche grafische Gestaltung jetzt zunächst<br />

bei seiner neuen Traysealer-Generation<br />

umgesetzt. Die innovative Mensch-<br />

Maschine-Schnittstelle HMI 2.0 vereint<br />

Benutzerfreundlichkeit und Funktion in vorbildlicher<br />

Weise.<br />

Angesichts der großen Funktionsvielfalt<br />

mo derner Verpackungsmaschinen macht<br />

eine durchgängig intuitiv gestaltete Be -<br />

diener führung die teilweise komplexen<br />

Abläufe im wahrsten Sinn des Wortes<br />

menschlicher. Der dadurch erreichte Zu ge -<br />

winn an Sicherheit und Produktionsqualität<br />

ist gerade im Bereich der Lebensmittel -<br />

verpackung nicht hoch genug einzuschätzen.<br />

Die Gründe dafür liegen auf der Hand:<br />

Angesichts der immer höheren Maschinen -<br />

takte und der immer umfangreicher und<br />

komplexer werdenden Einstell- und<br />

Steuerungs möglichkeiten bei Hightech-<br />

Verpackungsmaschinen verschafft die Um -<br />

setzung der Steuerungsbefehle in Pikto -<br />

gramme dem Bediener mehr Übersicht,<br />

sodass er oder sie schneller reagieren und<br />

auch vorausschauend agieren können.<br />

Bei der Gestaltung der Bedienoberfläche für<br />

die neue Generation von Traysealern hat<br />

<strong>Multivac</strong> in Zusammenarbeit mit dem<br />

Würzburger Industriedesign-Büro CADERA<br />

DESIGN mit der Bedienoberfläche HMI 2.0<br />

08<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

eine Mensch-Maschine-Schnittstelle ge -<br />

schaf fen, die in der Verpackungsindustrie<br />

richtungweisend werden dürfte.<br />

Dabei wurde die komplexe Steuerungs -<br />

technik der Verpackungsmaschine in eine<br />

einfache Bildsprache und entsprechende<br />

Eingabetasten am Bedien-Bild schirm über-<br />

Produkte<br />

Traysealer-Bediener wird zum Grafik-Designer<br />

Kennzeichnungs- und Etikettiersysteme im Lebensmittelund<br />

Medizintechnik-Bereich müssen an den ausgeklügelten<br />

De sign prinzipien gemessen werden, die für die Ver pack ungs -<br />

maschinen gelten, mit denen sie zusammenspielen. Mit den<br />

dergestalt „runderneuerten“ Foliendirektdruck-Syste men<br />

MR 29x seines Tochter unterneh mens MR bietet <strong>Multivac</strong><br />

jetzt Verpacken und Kennzeichnen aus einem Guss.<br />

Hochwertige und flexible Kennzeichnungs- und Etikettier -<br />

lösungen sind eine wichtige Komponente in modernen<br />

Verpackungs linien, die nicht zuletzt dadurch zur Sicherheit<br />

beiträgt, dass sie das verpackte Gut über die gesamte<br />

Transport- und Lagerstrecke hinweg identifizierbar und<br />

damit rückverfolgbar macht. Kenn zeich nungs- und Eti -<br />

kettier systeme sollten deshalb nahtlos in eine Verpack -<br />

ungslinie integrierbar sein.<br />

Über seine Tochtergesellschaft MR verfügt <strong>Multivac</strong> über<br />

ein breites Kennzeichnungs- und Etikettier-Know-how,<br />

sodass den Kunden eine durchgängige Lösung aus einer<br />

Hand angeboten werden kann. So wurden beispielsweise<br />

jetzt die Folien direktdruck-Systeme MR 29x noch enger in<br />

die Tiefziehmaschinen-Linien von <strong>Multivac</strong> integriert.<br />

Darüber hinaus werden die fortschrittlichen Design-<br />

Prinzipien bei Ver packungs maschinen (Hygiene, Bedien -<br />

freund lichkeit etc.) auch bei den Kenn zeich nungs- und<br />

Etikettiersystemen angewandt.<br />

MR hat jetzt auch Thermo-Inkjet im Angebot<br />

Foliendirektdruck-Systeme der Reihe MR 29x sind das ideale<br />

Kennzeichnungs system, wenn variable Daten ohne<br />

Umweg über ein Etikett direkt auf die Tiefziehfolie gedruckt<br />

Eine durchgängig intuitiv gestaltete Bedienerführung macht die teilweise komplexen Abläufe im<br />

wahrsten Sinne des Wortes menschlicher.<br />

setzt. Die neu gestaltete Bediener führung<br />

visualisiert nicht nur Störungs meldungen<br />

und Anweisungen zur Behebung der<br />

Störung beziehungsweise allgemeine<br />

Wartungsanweisungen, sondern stellt den<br />

ganzen Verpackungsprozess in intuitiv verständlichen<br />

Piktogrammen dar. So werden<br />

werden sollen. Vom Barcode und Logo über unterschiedlich<br />

lange Texte bis hin zu Mindesthaltbar keits daten und<br />

Chargen nummern: alles lässt sich im Direktdruck flexibel<br />

und individuell auf der Oberfolie aufbringen. Hierbei kann<br />

zwischen Heißpräge-, Thermotransfer- und Inkjet-Druckern<br />

der marktführenden Her steller gewählt werden. Als neueste<br />

Technik wird von MR auch das von der Firma HP entwickelte<br />

Thermo-Inkjet-Verfahren („Bubble Jet“) angeboten, bei<br />

dem durch Heizelemente das Wasser in der Tinte erhitzt<br />

wird, sodass sich eine winzige Dampfblase bildet, die durch<br />

ihren Druck Tintentropfen durch die Düse presst.<br />

Das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

Alle genannten Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile.<br />

Nachteile können beispielsweise darin bestehen, dass ein<br />

Verfahren nicht auf allen Oberflächen funktioniert, dass es<br />

für die vorgesehene Anwendung zu langsam oder schlicht<br />

zu teuer ist. Wichtig ist deshalb, dass der Anwender in<br />

Zusammenarbeit mit den Experten bei MR die für ihn optimale<br />

Lösung durch die richtigen Fragen ermittelt. Diese lauten:<br />

Was muss gedruckt werden, was darf dieser Druck<br />

maximal kosten und welche Umgebungs bedingungen liegen<br />

vor? So lässt sich aus dem großen An ge botsspektrum<br />

von MR das Verfahren mit dem besten Kosten-Nutzen-<br />

Verhältnis auswählen.<br />

<strong>Multivac</strong> bietet zusammen mit seiner Tochter MR Etikettier -<br />

technik nicht nur alle heute verfügbaren Direktdruck ver -<br />

fahren, sondern mittlerweile auch eine vollständige Inte gra -<br />

tion des jeweiligen Drucksystems in die IPC 05-Steuerung<br />

der hauseigenen Tiefziehmaschinen. Das integrier te Druck -<br />

system wird dabei direkt vom Bedien ter minal der Ver -<br />

beispielsweise Standard infor ma tionen über<br />

den Produktionsauftrag kontinuierlich angezeigt<br />

und als Statusinfor ma tio nen mitgeführt.<br />

Besonders einfach aufgebaut ist die<br />

Rezeptur der Verpackung. Die Informa tio -<br />

nen zu den einzelnen Bausteinen (Tray -<br />

zuführung, Oberfolie, Unterfolie) sind hierarchisch<br />

strukturiert und dadurch einfach zu<br />

bedienen. Rezepte und Rezeptänderungen<br />

können gespeichert werden und sind<br />

dadurch für wiederkehrende Produktions -<br />

aufträge schnell abrufbar.<br />

Animationen am Bildschirm-Terminal<br />

Die Bedienerführung ist aber weit mehr als<br />

eine Sammlung gut gelungener Pikto gram -<br />

me. Für besonders komplexe Abläufe stehen<br />

auf dem Bildschirm Animationen und<br />

kurze Filmsequenzen zur Verfügung. Bei -<br />

spiels weise wird in einer Animation gezeigt,<br />

wie bei einem Wechsel der Deckel folien -<br />

rolle die neue Folie eingefädelt wird.<br />

Alle Bedienschritte im Produktionsprozess<br />

können im Übrigen bei Bedarf lückenlos<br />

aufgezeichnet werden, da die Steuerungs -<br />

einheit ein vollständiger Industrie-PC ist, der<br />

eine optionale Anbindung an das Unter neh -<br />

mens-Netz ermöglicht.<br />

Insgesamt stellt die grafische Bediener -<br />

führung der neuen Traysealer-Generation<br />

von <strong>Multivac</strong> eine gelungene Kombination<br />

von Emotion und Ratio dar. Mittelfristig wird<br />

die gesamte Produktpalette von <strong>Multivac</strong><br />

mit der für HMI 2.0 entwickelten Visuali -<br />

sierung und Bedienerführung ausgestattet<br />

werden.<br />

Verpacken und Kennzeichnen aus einem Guss<br />

packungsmaschine gesteuert. Alternativ liefert MR aber<br />

auch weiterhin eine Version mit eigenständiger Steuerung<br />

vom Typ LC und einem Bedien pult mit TFT-Display.<br />

Auch hinsichtlich der Konstruktion wurden die Druck -<br />

systeme jetzt ganz an die Design-Konzepte der Ver -<br />

packungs maschinen von <strong>Multivac</strong> angepasst. Für den<br />

Maschinen rahmen, die Schutzeinrichtungen und die<br />

Halterungs teile wird verstärkt Edelstahl eingesetzt. Das<br />

Gleiche gilt für das Hygiene design. Anstelle von verschraubten<br />

Bau teilen wird präzise gekantetes Blech verwendet.<br />

Kugellager sind so gestaltet, dass sie für den Einsatz in der<br />

Lebens mittel verarbeitung geeignet sind. Eine verschiebbare<br />

Gegendruckplatte sorgt dafür, dass der Drucker sehr gut<br />

zugänglich ist und leicht und gründlich gereinigt werden<br />

kann. Nicht zuletzt wurden die Folien bremse von <strong>Multivac</strong><br />

und die Druckmarken steuerung in die Drucksystem-<br />

Halterung integriert. Da durch verringern sich Toleran zen in<br />

der Druckposition deutlich. Insge samt sind die neuen<br />

Versionen der MR-Foliendirekt drucker für höchste An -<br />

sprüche an die Leistungsfähigkeit und das funktionale<br />

Design ausgelegt.


<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

Produkte<br />

Schnelles Umrüsten in der<br />

Tiefzieh-Verpackungslinie<br />

Das Formplatten-Wechselsystem von<br />

<strong>Multivac</strong> gewährleistet das programmgesteuerte<br />

und automatische Umrüsten der<br />

Tiefzieh maschi ne R 535 auf eine neue<br />

Packungs form. Verpacker können damit<br />

ohne Produktivitätsverlust auch kleinere<br />

Losgrößen produzieren und ihre Wettbe -<br />

werbs position durch die Vielfalt ihrer<br />

Verpackungen stärken.<br />

Verpackung bedeutet nicht nur Schutz und<br />

Sicherheit für das Packgut, sondern soll<br />

auch die Attraktivität des verpackten<br />

Produktes erhöhen. Das gilt besonders für<br />

Lebensmittelverpackungen. Viele Lebens -<br />

mittel hersteller präsentieren deshalb ihre<br />

Produkte in einer Vielzahl unterschiedlicher<br />

Packungsformen und -größen. Dadurch sinken<br />

naturgemäß die durchschnittlichen<br />

Losgrößen, und die Verpackungsmaschinen<br />

müssen während der Produktion immer<br />

öfter umgerüstet werden.<br />

Weniger Stillstandszeiten und<br />

weniger Fehler<br />

Eine Tiefziehpackung erhält ihre Form durch<br />

die Formplatte im so genannten Form -<br />

werkzeug. Diese massive Formplatte ist die<br />

Negativform der gewünschten Verpackung,<br />

wird aus Aluminium gefertigt und weist je<br />

nach Formatgröße und Anzahl der Ver -<br />

packungen pro Maschinentakt eine erheb -<br />

liche Größe und ein erhebliches Gewicht<br />

auf.<br />

In der Regel wurden bisher die Form werk -<br />

zeuge für die verschiedenen Packungs -<br />

formen per Hand eingerichtet. Dazu<br />

musste die Maschine angehalten und<br />

das nicht mehr benötigte Form werk -<br />

Diese Innovation kommt an: Die Tiefziehmaschine R 535<br />

Mit der R 535 wird das gewünschte Verpackungs format quasi per Fingertipp ausgewählt<br />

zeug gegen das neue ausgetauscht werden.<br />

Je nach Aus führung des Werkzeugs<br />

wechselte der Bediener dabei die formgebenden<br />

Innen teile des Werkzeugs, die<br />

Formplatte oder auch das komplette Werk -<br />

zeug aus.<br />

Je häufiger solche Wechsel durchgeführt<br />

werden müssen, desto stärker reduziert<br />

sich die Laufzeit der Maschine. Auch spielt<br />

bei manuellen Wechseln der menschliche<br />

Faktor eine Rolle. Mensch liche Bediener<br />

machen nun einmal Fehler.<br />

Formatwechsel per Fingertipp<br />

Mit dem neuen automatischen Form -<br />

platten-Wechselsystem für seine High-End-<br />

Tiefziehmaschine R 535 zeigt sich <strong>Multivac</strong><br />

einmal mehr als technologischer Vorreiter.<br />

Mit diesem System wird das gewünschte<br />

Packungsformat am taktilen Bildschirm der<br />

Maschinensteuerung quasi per Fingertipp<br />

ausgewählt. Daraufhin holt sich das System<br />

von selbst die dem Format entsprechende<br />

Formplatte aus dem Formplattenspeicher<br />

und bringt sie in das Formwerkzeug ein. In<br />

diesem wird die Formplatte verriegelt, und<br />

der Produktionsprozess kann nach wenigen<br />

Minuten wieder gestartet werden.<br />

Der Formplattenspeicher ist ein Trans port -<br />

wagen mit Einschüben, der außerhalb der<br />

Maschine mit den Formplatten für die<br />

tagesaktuellen Produktionsvorgänge be -<br />

stückt wird. Anschließend wird er in die<br />

Tief ziehmaschine eingefahren und verriegelt.<br />

Damit stehen der Maschine die unterschiedlichen<br />

Formplatten im Transport -<br />

wagen zur Verfügung.<br />

Der mobile<br />

Formplattenspeicher<br />

reduziert den zeitlichen<br />

Aufwand deutlich<br />

Der mobile Formplattenspeicher reduziert<br />

nicht nur deutlich den Zeitaufwand für die<br />

Umrüstung der Tiefziehmaschine und<br />

macht eine zweite Person und einen speziellen<br />

Hubwagen beim Plattenwechsel<br />

überflüssig, sondern erleichtert auch die<br />

Reinigung der Formplatten, da diese<br />

getrennt von der eigentlichen Verpackungs -<br />

maschine zugänglich sind.<br />

Das neue Formplattenwechselsystem wird<br />

beispielsweise von der französischen Groß -<br />

käserei La Fromagerie de Chaumes im südwestfranzösischen<br />

Jurancon eingesetzt.<br />

Französische Großkäserei schätzt<br />

den Produktivitätsgewinn<br />

Claude Rudsky, der bei dem zum Bongrain-<br />

Konzern gehörenden Käsereiunternehmen<br />

für den Maschinenpark zuständig ist, ist<br />

denn auch voll des Lobes für diese<br />

Innovation aus dem Hause <strong>Multivac</strong>: „Die<br />

Ersparnis an Zeit, die der programmgesteuerte,<br />

automatische Formplattenwechsel<br />

bringt, ist für uns als Unternehmen, das<br />

viele unterschiedliche Käseprodukte herstellt,<br />

ein unschätzbarer Produktivitäts ge -<br />

winn.“<br />

09


Mit der vor über 25 Jahren erstmals vorgestellten<br />

Folientransportkette hat <strong>Multivac</strong><br />

technologische Maß stäbe gesetzt. Oft<br />

kopiert – nie erreicht, wurde diese zentrale<br />

Kom ponente der Tiefzieh-Verpackungs -<br />

maschine immer wieder an neue Anfor -<br />

derun gen angepasst und gehört wie anderwärts<br />

die legendäre Zündspule zu den Kron -<br />

juwelen des Allgäuer Unternehmens.<br />

Der präzise Transport der Verpackungsfolie<br />

ist bei einer Tiefziehmaschine zwar nicht<br />

alles, aber ohne diesen ist alles nichts. Die<br />

Folie darf auch unter widrigen Umgebungs -<br />

bedingungen nicht verrutschen, hängenbleiben<br />

oder Falten werfen, da die Qualität des<br />

Folientransports durch die Maschine<br />

sowohl Tiefzieh- als auch Siegel- und<br />

Schneidergebnisse beeinflusst. Somit ist<br />

der Folientransport einer der Qualitäts merk -<br />

male, bei denen sich bei Verpackungs -<br />

maschinen die Spreu vom Weizen trennt.<br />

Präzisionsarbeit beim<br />

Folientransport<br />

Die Verpackungsmaschinen von <strong>Multivac</strong>,<br />

dem Allgäuer Welt marktführer bei Tief zieh -<br />

ma schinen, gehören dabei<br />

sicher zum „Weizen“, um im<br />

Bild zu bleiben. Prä zisions -<br />

arbeit in Sachen Folien trans port<br />

ist eine Kernkompetenz des<br />

Maschi nen bauers. Man weiß aus<br />

jahrzehntelanger Erfahrung,<br />

dass eine hohe Präzision<br />

beim Durchführen der Folie<br />

durch die Anlage Voraus -<br />

setzung ist für das Erreichen<br />

einer optimalen Ver packungs -<br />

qualität. Dass diese Exaktheit<br />

auch bei hohen Geschwindig -<br />

keiten, mit denen heute<br />

moderne Hoch leistungs ver -<br />

packungs linien betrieben werden,<br />

erhalten bleiben muss, versteht sich von<br />

selbst.<br />

Verpackungsqualität heißt dabei höchste<br />

Funktionssicherheit einerseits, aber auch<br />

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.<br />

Alle Maschinen von <strong>Multivac</strong> sind so ausgelegt,<br />

dass nicht nur Folienmaterial aus<br />

einem breiten Angebotsspektrum verarbeitet<br />

werden kann, sondern auch, dass diese<br />

Verarbeitung besonders schonend und<br />

sparsam geschieht. So tragen zum Beispiel<br />

hocheffiziente Folienvorschubsysteme dazu<br />

bei, den Folienabfall in Form von Rand -<br />

streifen und Stanzgittern während des<br />

Verpackungs prozesses so gering wie möglich<br />

zu halten.<br />

Die Akkuratesse des Folientransports in<br />

den Tiefziehmaschinen von <strong>Multivac</strong> hat<br />

einen Namen, und der heißt „Folien -<br />

transportkette“. Diese Transport kette ist<br />

sozusagen das Herzstück einer Tiefzieh-<br />

Verpackungsmaschine, und, wenn man so<br />

will, das technische Kronjuwel von<br />

<strong>Multivac</strong>. Mit der Konzeption der Folien -<br />

trans portkette in ihrer jetzigen Form hat<br />

10<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

<strong>Multivac</strong> bereits Anfang der achtziger Jahre<br />

begonnen. Die Kette wurde patentiert und<br />

im Jahre 1983 erstmals auf der IFFA, der<br />

Internationalen Leitmesse für die Fleisch -<br />

wirtschaft, präsentiert. In ihrer Grundkon -<br />

zep tion ist die Transportkette bis heute<br />

unverändert, aber sie wurde und wird natürlich<br />

ständig verbessert, um auch neuen An -<br />

for derungen, wie zum Beispiel einer erhöhten<br />

Standfestigkeit, genügen zu können.<br />

Eine wichtige Modifizierung der Trans -<br />

portkette war<br />

zum Beispiel<br />

die Ent -<br />

wicklung der<br />

so genannten CRG- oder<br />

CRG+-Typen, die sich durch eine<br />

besondere Korrosions beständigkeit und<br />

Zugfestigkeit auszeichnen. Eine hohe<br />

Korrosions be stän digkeit ist besonders bei<br />

der Verpackung von Produkten aus der Lake<br />

wichtig, wie zum Beispiel Käse oder Fisch,<br />

da die Kette hierdurch chemisch stark beansprucht<br />

wird.<br />

Technische Highlights<br />

Je höher die Durchlaufgeschwindigkeit und<br />

das Gewicht eines Packguts sind, desto<br />

höher ist auch die mechanische Bean -<br />

spruch ung der Verpackungsfolie. Die Trans -<br />

portkette ist von Anfang an dahingehend<br />

entwickelt worden, dass die Folie auch<br />

unter schwierigen Bedingungen (hohe<br />

Geschwindigkeiten, hohes Füllgewicht)<br />

ohne Reibungsverluste durch die Anlage<br />

geführt werden kann. Im Folgenden werden<br />

einige Leistungsmerkmale der Trans -<br />

portkette benannt, welche die Tiefzieh ma -<br />

Hygienic Design<br />

Die „Zündspule“ von <strong>Multivac</strong><br />

„Folientransportkette“<br />

als Herzstück der<br />

Verpackungsmaschine<br />

Präziser Folientransport ist eine Kernkompetenz von <strong>Multivac</strong><br />

schinen von <strong>Multivac</strong> so robust und für vielfältige<br />

Packmittel verwendbar machen. Die<br />

Klammern sind schwimmend fixiert, sodass<br />

sie mechanische Belastungen gut aufnehmen<br />

können. Auf diese Weise kann die<br />

Kette auch bei hohen Durchlaufge schwin -<br />

digkeiten die Folie präzise transportieren.<br />

Zudem ist dadurch auch der Verschleiß<br />

extrem gering, sodass sich die Lebens -<br />

dauer der Kette erheblich verlängert.<br />

Darüber hinaus verfügt die Kette durch den<br />

Effekt der „Selbstklemmung“ über eine<br />

sehr hohe Folienhaltekraft, wodurch die<br />

Folie auch bei hohen Geschwindig -<br />

keiten und einem hohen Füllgewicht<br />

der tiefgezogenen Kavitäten sicher<br />

durch die Maschine geführt wird. Nicht<br />

zuletzt wird die Kette aus speziellem<br />

korrosionsbeständigen Edel stahl gefertigt<br />

und wird dadurch auch durch Laken oder<br />

Marinaden,<br />

die während des<br />

Verpackungs prozesses mit der<br />

Kette in Berührung kommen, funktionell<br />

nicht beeinträchtigt. Zusätzlich unterläuft<br />

die Kette einer thermischen Nach be han d -<br />

lung, um eine maximale mechanische<br />

Zugfestigkeit zu erreichen.<br />

Hygienedesign und Transportkette<br />

Die neue Tiefziehmaschinen-Generation<br />

von <strong>Multivac</strong> zeichnet sich nicht zuletzt<br />

durch ein konsequentes Hygienedesign<br />

aus, das in ähnlicher Weise Maßstäbe setzt<br />

wie die Transportkette vor 25 Jahren.<br />

<strong>Multivac</strong> misst alle Komponenten einer Ver -<br />

packungslinie – neben der Maschine auch<br />

die Roboter- und Kennzeichnungs sys teme –<br />

an den Vorgaben des Hygiene de signs. Das<br />

gilt auch für ein entwicklungsstrategisch so<br />

wichtiges Teil wie die Transportkette.<br />

Deshalb wurden auch im Rahmen der Ent -<br />

wicklung der neuen Tiefziehmaschinen-<br />

Generation die Folien transportkette sowie<br />

das Kettenführungs profil und die Ketten -<br />

führung komplett überarbeitet. Durch die<br />

spezielle Gestaltung der Ketten glieder lässt<br />

sich nun die Kette sehr viel einfacher reinigen,<br />

wodurch wiederum die Standfestigkeit<br />

der Transportkette deutlich verbessert wird.<br />

Zudem können für die Folientransportkette<br />

und das Ketten füh rungs profil CIP-Systeme<br />

(„Cleaning in Place“) in die Tiefzieh -<br />

maschinen R 535 und R 245 integriert werden.<br />

Diese Systeme stellen auch die<br />

Schmierung der Kette sicher, was zu einer<br />

verlängerten Lebens dauer der Kette führt.<br />

„Direkt beim Erfinder kaufen“<br />

Durch die Kombination von gehärteten und<br />

somit verschleißfesten Bauteilen und der<br />

CIP-Reinigung ist die Folientransportkette<br />

vor allem bei Anwendungen mit besonders<br />

hohen Ansprüchen an Präzision, Lebens -<br />

dauer und funktionale Präzision unge -<br />

schlagen. Solch hohe Anforderun gen treten<br />

beispielsweise bei der Verpackung von<br />

Medizinprodukten oder von besonders<br />

schweren Produkten, beim Verpacken von<br />

Produkten, die in chemisch aggressiven<br />

Umgebungen gelagert sind (Lake, Marinade<br />

etc.), und auch beim Einsatz von Ver -<br />

packungs maschinen mit einer besonderen<br />

Länge auf.<br />

Der Patent schutz für die Kette<br />

ist mittlerweile aus gelaufen, sodass die<br />

Komponente mittlerweile immer wieder<br />

recht oder schlecht nachgebaut wird.<br />

Deutlicher kann gar nicht gezeigt werden,<br />

wie wich tig der technische Beitrag der<br />

Transportkette für die gesamte Ver -<br />

packungs industrie war und ist. Gerade deshalb<br />

kann allen Verpackern aber nur geraten<br />

werden, dieses entscheidende Teil „direkt<br />

beim Erfinder“ zu kaufen, der über 25 Jahre<br />

Erfahrung damit hat und es ständig an die<br />

veränderten Anforderun gen der Ver -<br />

packungslinien anpasst.


Wo gesteuert werden soll, muss zunächst<br />

gemessen werden. In modernen Ver -<br />

packungslinien werden solche Vermes -<br />

sungs aufgaben unter anderem durch<br />

Bildaufnahme- und Bildauswer tungs -<br />

systeme wahr genommen. Das <strong>Multivac</strong><br />

Vision System (MVS) ist sowohl für die<br />

Steuerung von Verpackungs robotern als<br />

auch für die Qualitäts kontrolle verwendbar.<br />

Moderne vollautomatisierte Verpackungs -<br />

linien bestehen nicht nur aus der Ver -<br />

packungsmaschine selbst, sondern darüber<br />

hinaus aus unterschiedlichen Handha -<br />

bungs modulen, Kontrollwaagen, Förder bän -<br />

dern und nicht zuletzt einem leistungsfähigem<br />

optischen Inspektions system als<br />

wachsamem Auge, das auch bei hohen<br />

Takt raten niemals die Kontrolle verliert.<br />

In die Verpackungsmaschine<br />

integriert oder stand-alone<br />

Das neue <strong>Multivac</strong> Vision System ist ein<br />

Bildaufnahme- und Bildauswertungs sys -<br />

tem, das für die besonderen hygienischen<br />

und technischen Anforderungen der<br />

Verpackungsindustrie optimiert ist. Das<br />

System ist für hundertprozentige Qualitäts -<br />

kontrollen bei hohen Geschwindig keiten<br />

ausgelegt und lässt sich deshalb in ein breites<br />

Spektrum von automatisierten Ver -<br />

packungs linien integrieren. Es besteht aus<br />

einem Bedienterminal, einer Bild ver ar bei -<br />

tungssoftware, einer Bildaufnahme- und<br />

<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

Automatisierung / Linienintegration<br />

H 050: Hohe Leistung auf kleinstem Raum<br />

Leistungsfähige Handhabungs module, die<br />

mit den hohen Geschwindigkeiten heutiger<br />

Verpackungsmaschinen mithalten können,<br />

sind notwendig, um das technische und<br />

ökonomische Potenzial dieser Maschinen<br />

voll ausnutzen zu können. Gleichzeitig soll<br />

die Verpackungslinie möglichst wenig Platz<br />

beanspruchen. Mit dem Handhabungs -<br />

modul H 050 von <strong>Multivac</strong> werden diese<br />

Anforderungen technische Realität.<br />

Hochautomatisierte Ver pack ungs linie<br />

Verpackungslinien werden zunehmend<br />

kom plexer und setzen sich in der Regel aus<br />

einer Kette von Teilprozessen zusammen,<br />

die auf unterschiedlichen Maschinen beziehungsweise<br />

Modulen ablaufen. Dabei muss<br />

das zu verpackende Gut für jedes Modul in<br />

der optimalen Lage bereitgestellt werden.<br />

Falsch positionierte Pack güter bringen<br />

sonst die gesamte Automati sierungs linie<br />

zum Stocken.<br />

Für Etikettier- und Wiege pro zesse muss in<br />

aller Regel das Packgut vereinzelt werden,<br />

bevor es dem jeweiligen Modul zugeführt<br />

wird. Eine heute noch vielfach übliche<br />

Packungs vereinzelung durch einfache<br />

Band systeme führt indes oft dazu, dass die<br />

Packungen verdreht, lageversetzt und nicht<br />

mehr eindeutig positioniert sind. Für schnell<br />

laufende und hochautomatisierte Ver pa -<br />

ckungs linien reichen solche Vereinze lungs -<br />

systeme technisch nicht mehr aus.<br />

Greifer für individuelle Aufgaben<br />

Durch das Handhabungsmodul H 050 von<br />

<strong>Multivac</strong> können derartige Vereinzelungs -<br />

prozesse nun sehr wirtschaftlich automatisiert<br />

werden. Das Modul erlaubt sowohl die<br />

Ausschleusung kompletter Takte als auch<br />

die Ausschleusung von einzelnen<br />

„Schlecht-Packungen“. Darüber hinaus<br />

bringt das Modul H 050 die Packungen<br />

schnell und präzise in die gewünschte<br />

Position. Optional können mehrkanalige<br />

Greifer für individuelle Aufgaben wie etwa<br />

für die Einzel packungs ausbringung – zum<br />

Beispiel bei Packungen mit falscher<br />

einer Beleuchtungseinheit. Das MVS kann<br />

in die Verpackungsmaschine integriert oder<br />

als Stand-alone-Gerät betrieben werden. Im<br />

ersten Fall wird das MVS über das<br />

Bedienterminal der Maschine gesteuert,<br />

im zweiten Fall über das MVS-eigene<br />

Terminal.<br />

Das System erfasst sowohl natürliche<br />

Oberflächen als auch homogene Ober -<br />

flächen von (be -<br />

druck ten) Folien<br />

und Papieren präzise<br />

und zuverlässig.<br />

Die ausgewerteten<br />

Daten können<br />

zur Steuerung der<br />

weiteren Abläufe,<br />

wie z.B. der<br />

<strong>Multivac</strong> Line<br />

Con trol, verwendet<br />

werden.<br />

Etikettierung – oder Abstandsvergrößerung<br />

zwischen den einzelnen Packungen zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

Dynamische 2-Achs-Verfahreinheit<br />

Das neue Handhabungsmodul H 050 wird<br />

am Ende der Verpackungsmaschine eingesetzt<br />

und ist für Verfahrprozesse auf kleins -<br />

tem Raum ausgelegt. Das Modul besteht<br />

aus den Komponenten 2-Achs-Verfahr -<br />

einheit, Steuerung und Portal. Die Ver fahr -<br />

einheit mit ihren hochdynamischen Linear -<br />

mo toren bringt Packungen mit einem<br />

Gewicht von bis zu 2 kg schnell und präzise<br />

Objekterkennung und<br />

Qualitätsprüfung<br />

Das <strong>Multivac</strong> Vision System ist gleichermaßen<br />

für die optische Objekterkennung und<br />

die Qualitätsprüfung eines Objekts vorge -<br />

sehen. Zur Objekterkennung gehören zum<br />

einen die Erkennung der Position und der<br />

Drehlage eines Objekts und zum anderen<br />

die Klassifizierung des Objekts nach<br />

Mustern, Farben, Flächen und Positionen.<br />

Die Qualitätsprüfung umfasst die Fest -<br />

stellung, ob eine Packung überhaupt vorhanden<br />

ist und ob sie vollständig ist beziehungsweise<br />

vollständig gefüllt oder<br />

bestückt ist. Weiter kann mit dem MVS<br />

überprüft werden,<br />

ob Füllgut,<br />

Etikett etc. an<br />

der richtigen<br />

Stell e sind und<br />

ob bestimmte<br />

packungsindividuelle<br />

Elemente<br />

vorhanden beziehungsweise<br />

in<br />

korrekter Form<br />

vorhanden sind.<br />

Robotersteuerung und<br />

Packungsendkontrolle<br />

Eine typische Anwendung<br />

des MVS sind bei Pick-and-<br />

Place-Handhabungssystemen<br />

in die gewünschte<br />

Position. Dafür ist sie mit<br />

einem Sauggreifer für die Aufnahme einer<br />

kompletten Spur ausge rüs tet. Der Arbeits -<br />

bereich von 800 mm x 100 mm und die<br />

Taktleistung von bis zu 40 Normzyklen<br />

machen das Handhabungs modul H 050 zu<br />

einem leistungsfähigen Automatisierungs -<br />

bau stein.<br />

Die äußerst Platz sparende, hygienegerechte<br />

Edelstahlbauweise erlaubt – falls ge -<br />

wünscht – sogar einen Einsatz in sehr rauer<br />

Industrieumgebung (Schutzklasse IP67).<br />

Das geschlossene Rahmenprofil sorgt für<br />

eine optimale Kraftableitung. Durch großzügige<br />

Serviceöffnungen ist ein schneller<br />

Zugang möglich. Das Handhabungsmodul<br />

verfügt über eine eigene Steuerung, deren<br />

grafische Bedienoberfläche am Terminal der<br />

<strong>Multivac</strong>-Verpackungsmaschine bedient<br />

wird. Es ist aber auch eine nachträgliche<br />

Installation möglich. Dann wird das Ro bo -<br />

ter modul über ein separates Terminal mit<br />

Display bedient.<br />

MVS: Wachsames Auge in der Verpackungslinie<br />

Dem <strong>Multivac</strong> Vision System (MVS) entgeht nichts<br />

die Ermittlung der Position und der<br />

Drehlage der zu greifenden Objekte und die<br />

Übermittlung dieser Daten an die<br />

Steuerung des Pick-and-Place-Roboters.<br />

Ganz gleich, ob es sich um das Einbringen<br />

von Produkten in die Packungsmulde oder<br />

ums Kartonieren geht: Das Vision-System<br />

gibt der Robotersteuerung verlässliche<br />

Informationen, sodass die Produkte, auch<br />

wenn ihre Struktur und Geometrie variieren,<br />

präzise platziert werden können.<br />

Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich<br />

des MVS ist die Packungsendkontrolle. Die<br />

Verpackungen werden unter anderem auf<br />

Vollständigkeit des Inhalts sowie auf die<br />

korrekte Beschriftung und Positionierung<br />

des Etikettes oder des direkt auf die Folie<br />

gedruckten Barcodes überprüft. Alle<br />

Packungen, die außerhalb eines definierten<br />

Toleranzbereichs liegen, werden erkannt<br />

und ausgeschleust.<br />

11


Am Anfang steht das Produkt, das vom<br />

Hersteller zum Verbraucher soll. Damit es<br />

dort sicher, voll funktionsfähig und in hoher<br />

Qualität ankommt, muss es mit ebenso<br />

hoher Qualität verpackt werden.<br />

Unter diesem Aspekt darf deshalb nicht die<br />

Verpackungslinie oder die einzelne Ver -<br />

packungs maschine der Ausgangspunkt<br />

einer Verpackungslösung sein, sondern das<br />

zu verpackende Produkt. Dessen oft sehr<br />

umfangreiche und spezifische Randbe din -<br />

gungen müssen die Entwicklungsrichtung<br />

vorgeben, nur dann kann eine maßgeschneiderte<br />

Verpackungslösung entstehen.<br />

Bei einer solchen maßgeschneiderten Lö -<br />

sung sind in aller Regel viele verschiedene<br />

Module in einer Verpackungslinie zu integrieren.<br />

Das Spektrum reicht von zufüh -<br />

renden Handhabungssystemen über die<br />

eigent liche Verpackungsmaschine mit Prüfund<br />

Wägeeinrichtungen bis hin zu abführenden<br />

Handhabungsautomaten, End-of-Line-<br />

Inspektionssystemen und Kennzeichnungs -<br />

systemen. Allein diese Aufzählung lässt<br />

schon erahnen, dass hier vieles zusammenspielen<br />

muss. Reibungsloses Zusammen -<br />

wirken unter der zentralen Kontrolle einer<br />

12<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Automatisierung / Linienintegration<br />

Schlüsselfertige automatische Verpackungslinien<br />

Das Ganze ist mehr<br />

als die Summe seiner Teile –<br />

maßgeschneiderte Lösungen<br />

von <strong>Multivac</strong><br />

leistungsfähigen Steuerung und unter einer<br />

einheitlichen Bedien ober fläche ist unabdingbar.<br />

Anwen der unterneh men sollten<br />

des halb die Einzel posten in ihrem Pflich -<br />

tenheft als Ganzes betrachten und eine<br />

ganzheitliche Lösung anstreben. Letztlich<br />

ist eine Lösung aus einer Hand nicht nur<br />

unter dem Aspekt des Zusam menspiels der<br />

Module, sondern auch unter dem Ge sichts -<br />

punkt eines reibungslosen Be triebs über die<br />

Jahre hinweg während des Produktiv -<br />

einsatzes anzuraten.<br />

Anwendungszentrum als Synergie-<br />

Erzeuger<br />

Tatsächlich ist eine solche Verpackungs -<br />

lösung aus einer Hand und aus einem Guss<br />

zunächst einmal ein Entwicklungsprojekt,<br />

bei dem der Anwender, die Pack stoff -<br />

hersteller und der Anbieter von Ver -<br />

packungs lösungen möglichst eng kooperieren<br />

müssen. Dieses Zusammenwirken<br />

kann bei <strong>Multivac</strong> beispielsweise im neu<br />

geschaffenen Anwendungszentrum in<br />

Wolfertschwenden stattfinden. Dort lassen<br />

sich die Erfahrungen und Kenntnisse aller<br />

Beteiligten so bündeln, dass innovative<br />

Hochautomatisierte komplette<br />

Verpackungslinien<br />

benötigen das Zusammenspiel<br />

vieler Komponenten.<br />

Lösungen aus einer Hand<br />

minimieren die Reibungsverluste<br />

und maximieren die Synergien.<br />

Verpackungslösungen entstehen, die exakt<br />

auf die Anforderungen des jeweiligen Kun -<br />

den abgestimmt sind.<br />

Dabei kommt es den Kunden von <strong>Multivac</strong><br />

zugute, dass die Firma nicht nur über eine<br />

jahrzehntelange Erfahrung in allen Be -<br />

reichen der Verpackungsmaschinentechnik<br />

verfügt, sondern bei vielen Techniken der<br />

Pionier ist. Diese Innovationskraft zeigt das<br />

Unternehmen mittlerweile auch bei Zweiund<br />

Vierachs-Handhabungssystemen sowie<br />

optischen Prüfsystemen, die in den letzten<br />

Jahren zusätzlich zu Tiefziehmaschinen,<br />

Traysealern und Kammermaschinen in der<br />

Entwicklungsabteilung von <strong>Multivac</strong> entstanden<br />

sind.<br />

Große hauseigene technologische Poten -<br />

ziale gibt es auch im Kennzeichnungs- und<br />

Etikettierbereich durch das hundertprozen -<br />

tige Tochterunternehmen MR Etikettier -<br />

technik. MR verfügt nicht nur über breite<br />

Erfahrun gen und starke Innovationskraft bei<br />

Etikettier- und Foliendirektdruck-Systemen,<br />

sondern auch über hohe Kompetenz bei<br />

Prüfsystemen, nicht zuletzt bei High-<br />

Definition-Röntgeninspektionsgeräten.<br />

Projektmanagement auf<br />

Kundenwunsch<br />

Das Ganze ist bekanntlich mehr als die<br />

Summe seiner Teile. Angesichts der hohen<br />

Systemkomplexität vieler heutiger Ver -<br />

packungslösungen kann deren Ein füh rung<br />

nicht als „Plug-and-Play“-Lösung betrieben<br />

werden. Der neu etablierte Geschäfts -<br />

bereich Systeme von <strong>Multivac</strong> kümmert<br />

sich nicht nur um innovative Produkte im<br />

Rahmen von durchgängigen Lösungen,<br />

sondern übernimmt auch das Projekt -<br />

management für solche Projekte, auf<br />

Wunsch auch die Gesamt ver ant wortung für<br />

ein Projekt, sodass der Kunde in diesem Fall<br />

eine schlüsselfertige komplette Automati -<br />

sierungslösung für seine Verpackungs auf -<br />

gabe bekommt.


<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

Automatisierung / Linienintegration<br />

Vertrauen ist gut, Endkontrolle ist besser<br />

End-of-Line-Inspektion in Hightech-<br />

Verpackungslinien<br />

Verpackungsprozesse werden zunehmend<br />

komplexer und setzen sich aus einer Kette<br />

von Teilprozessen zusammen. Letztere laufen<br />

auf ganz unterschiedlichen Maschinen<br />

beziehungsweise Modulen ab. Zuführ- und<br />

Handhabungssysteme, Verpackungs ma -<br />

schine und Einheiten für Kennzeichnung<br />

und Beschriftung sind dabei die erste<br />

Etappe. Die zweite Etappe dient der umfassenden<br />

Endkontrolle des verpackten<br />

Produkts und ist mittlerweile ebenfalls<br />

durch eine ganze Reihe von Hightech-<br />

Modulen gekennzeichnet. Das Spektrum<br />

reicht von Kontroll waagen und Metall -<br />

detektoren über Siegelnahtprüfgeräte bis<br />

hin zu optischen oder röntgenbasierten<br />

Inspektionsgeräten.<br />

Optische Inspektionssysteme (Vision-<br />

Systeme) prüfen dabei in erster Linie, ob<br />

die Schalen korrekt etikettiert und mit den<br />

richtigen Daten und Codes versehen sind.<br />

Das Vision-System von <strong>Multivac</strong> beispielsweise<br />

kontrolliert die Oberflächen von<br />

Folien und Papieren sowie Drucke und Bar -<br />

codes auf Vollständigkeit und Fehler frei heit,<br />

kann aber auch bestimmte Unregelmäßig -<br />

keiten im Packungsinhalt entdecken. Nicht<br />

zuletzt ist es für die hohen Prozess ge -<br />

schwin digkeiten ausgelegt, die heute in<br />

Auto matisierungs linien üblich sind.<br />

Mit den Siegelnahtprüfgeräten MR851 von<br />

MR Etikettiertechnik lassen sich in Ver -<br />

packungslinien sowohl Schlauchbeutel als<br />

auch Schalen zuverlässig und mit hoher<br />

Genauigkeit und Ausbringung auf undichte<br />

Stellen prüfen. So können bei einer<br />

Geschwindigkeit von 130 Beuteln/min<br />

Löcher mit einem Durchmesser von nur 0,5<br />

Millimetern erkannt werden. Grundsätzlich<br />

sind die Siegelnahtprüfsysteme der<br />

Baureihe MR851 universeller verwendbar<br />

als optische Systeme, da sie beispielsweise<br />

mit bedruckter, undurchsichtiger Folie oder<br />

verformten Packungen besser zurechtkommen.<br />

Auch lassen sie sich einfacher einrichten<br />

als optische Systeme.<br />

Metalldetektoren und<br />

Kontrollwaagen<br />

Durch Kontrollwaagen in der Endkontrolle<br />

werden verpackte Produkte gewichtsmäßig<br />

überprüft, sodass die korrekte Füllung<br />

jeder einzelnen Packung kontinuierlich<br />

erfasst wird. Ohne Kontroll waagen ist<br />

Diesem Röntgenblick entgeht nichts mehr. Knochen und Metallteile werden sofort sichtbar.<br />

nur eine manuelle Stich proben kontrolle<br />

möglich, durch die falsch befüllte<br />

Packungen nicht vollständig ausgeschlossen<br />

werden können. In einem solchen<br />

Zustand der Unsicherheit bleibt dann den<br />

verpackenden Herstellern letztlich nur das<br />

Mittel der kontinuierlichen Überfüllung der<br />

Verpackungen, um nicht mit gesetzlichen<br />

Bestimmungen in Konflikt zu kommen. Aus<br />

diesen ständig bewusst überfüllten<br />

Packungen resultieren hohe und letztlich<br />

vermeidbare Zusatz kosten.<br />

Die Kontrollwaagen der Baureihe MR821<br />

von MR zeichnen sich durch ihren modularen<br />

Aufbau aus, der maßgeschneiderte<br />

Lösungen für fast jeden Einsatzfall ermöglicht.<br />

Produktfotos werden in die<br />

Bedienoberfläche eingebunden, sodass<br />

auch ständig wechselndes Personal zuverlässig<br />

mit der Technik umgehen kann. Die<br />

patentierte Vibrationskompensation erhöht<br />

die Genauigkeit der Waage und damit die<br />

Ausbringung der Produktionslinie.<br />

In der Endkontrolle von Verpackungslinien<br />

sind Metalldetektoren schon länger etabliert.<br />

Dabei werden durch eine Sendespule<br />

in metallischen Objekten, die sich innerhalb<br />

des Metalldetektortunnels befinden, Wir -<br />

bel ströme erzeugt, die mittels Empfangs -<br />

spulen messbar sind. Je nach zeitlichem<br />

Verlauf und Signalstärke dieser Wirbel -<br />

strom antworten kann auf verschiedene<br />

Metallarten und die Größe der metallischen<br />

Objekte geschlossen werden. Die Signal -<br />

aus wertung wird in modernen Geräten<br />

durch digitale Signalprozessoren erledigt.<br />

Die Geräte dieser Baureihe erfordern einen<br />

sehr geringen Kunden dienst aufwand, weil<br />

sie eine geringe Stör an fälligkeit aufweisen.<br />

Die Metalldetek to ren sind über eine<br />

gemeinsame Bedien ober fläche mit den<br />

Kontrollwaagen der Baureihe MR821 kombinierbar.<br />

High-Definition-Röntgeninspektion<br />

Während Metalldetektoren ausschließlich<br />

für die Detektion von Metallteilen in Ver -<br />

packungen für Lebensmittel, medizintechnische<br />

Produkte oder Pharmaka konzipiert<br />

sind, können Röntgen inspektions geräte<br />

eine Vielzahl von Fremdkörpern aus unterschiedlichen<br />

Materialien erkennen. Die von<br />

MR angebotenen Geräte der High-<br />

Definition-Baureihe MR811 detektieren<br />

neben Metall auch Knochenreste, Glas,<br />

Stein, Schalen, dichte Kunststoffe und<br />

Hartgummi. Die Nachweisgrenze beginnt<br />

bei ca. 0,3 mm und lässt dabei Metall -<br />

detektoren weit hinter sich.<br />

Der Gerätetyp MR811-XR400HD ist ein<br />

Universalgerät für Produkte mit einer Breite<br />

von bis zu 400mm, während die Variante<br />

MR811-XR650 mit einer besonders großen<br />

Scanbreite gerade auch für den Einsatz hinter<br />

Tiefzieh-Verpackungsmaschinen konzipiert<br />

ist. Für kleine verpackte Produkte, aber<br />

auch für Schüttgut, ist der Gerätetyp<br />

MR811-XR240HD konzipiert. Das breite<br />

Produktprogramm wird nach unten durch<br />

das Einsteigermodell MR811-XR200 abgerundet,<br />

das alle wesentlichen Leistungs -<br />

merkmale der High-Definition-Baureihe aufweist,<br />

lediglich auf die Integration von komplexeren<br />

Funktionen wurde verzichtet.<br />

Die Detektion von produktähnlichen Fremd -<br />

körpern wie z.B. Knochenresten ist eine<br />

besondere Stärke der Gerätereihe. Eine<br />

patentierte Bildanalyse sorgt für eine zuverlässige<br />

Unterscheidung von Gutund<br />

Schlechtprodukten. Die Bild -<br />

erkennungs software kann schnell<br />

dahingehend erweitert werden,<br />

dass auch Defekte wie Form -<br />

fehler sowie unvollständige Pro -<br />

dukte oder Packungen<br />

zuverlässig detektiert werden.<br />

Die starken Ein schrän -<br />

kungen der Metall de tek -<br />

toren bei der Erkennung von<br />

Edelstahl gibt es bei den<br />

High-Definition-Röntgen -<br />

inspektions geräten von MR<br />

nicht. Auch Metall in der<br />

Verpackung wird sicher<br />

erkannt.<br />

13


N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Die Produkt-Kennzeichnungspflicht des<br />

Gesetzgebers bei medizintechnischen<br />

Steril gütern und Arznei mitteln stellt hohe<br />

Anforderungen an die Verpackungslinie.<br />

Durch Late Stage Customization sind aber<br />

trotz stetig sinkender Losgrößen steigende<br />

Maschinenlaufzeiten erreichbar. Voraus -<br />

setzung ist allerdings eine flexibel gestaltete<br />

Verpackungslinie.<br />

Hohe Anforderungen<br />

Verpackungslösungen sind längst zu einer<br />

zweiten Haut für viele Produkte geworden,<br />

die nicht nur die Funktionsfähigkeit der<br />

jeweiligen Ware über Transportstrecken<br />

und Lagerzeiten hinweg zuverlässig sichern<br />

und erhalten muss, sondern die gleichzeitig<br />

präsentiert, markiert, informiert und dokumentiert.<br />

Das trifft in besonderem Maße für<br />

medizintechnische Sterilgüter zu, bei denen<br />

der Sicherheitsaspekt eine herausragende<br />

Rolle spielt, weil entsprechende Versäum -<br />

nisse Menschenleben gefährden können.<br />

Die große Vielfalt der Packungsvarianten<br />

und die teilweise extrem hohen Anfor -<br />

derun gen an den Durchsatz sowie die rigorosen<br />

Vorschriften des Gesetzgebers<br />

bezüglich einer stets gleichbleibenden<br />

Produkt qualität machen vollautomatisierte<br />

Verpackungs linien notwendig. Während die<br />

große Packungsvielfalt nur durch flexible<br />

Verpackungsmaschinen umsetzbar ist,<br />

deren unterschiedliche Formatwerkzeuge<br />

quasi durch Tastendruck auswechselbar<br />

sind, lassen sich die hohen Geschwindig -<br />

keiten nur mithilfe von automatischen<br />

Mehrachs-Robotern erreichen, die möglichst<br />

nahtlos in die Linie integrierbar sind.<br />

Die Forderung nach gleichbleibender Pro -<br />

dukt qualität, die unabhängig von mensch -<br />

lichen Einflüssen reproduzierbar und objektiv<br />

nachweisbar sein muss, ist nur durch<br />

ausgeklügelte Kontrollwaagen und verschiedene<br />

Typen von Inspektions geräten<br />

(Siegel nahttester, Röntgenin spek tion,<br />

Vision-Systeme) möglich. Die kontinuierliche<br />

Produktnachverfolgung und Rück ver -<br />

folgbarkeit von Chargen sowie deren Doku -<br />

mentation erfordern ihrerseits ausgefeilte<br />

Kennzeichnungs-, Etikettier- und Direkt -<br />

druck systeme.<br />

Automatisierungsnetzwerke aus<br />

einer Hand<br />

Alle diese Funktionen sollten als eigenständige<br />

Module zu einer kompletten Ver -<br />

packungs linie verbunden werden und über<br />

einen Industrierechner (Line-of-Control) vernetzt<br />

und gesteuert werden können. Zu den<br />

Aufgaben dieser Steuer einheit<br />

zählen unter anderem<br />

die Koordina tion der<br />

Funk tions elemen te, die<br />

Pro dukt rück ver fol gung,<br />

die Pro dukt um stel lung,<br />

die Anbin dung an ERP-<br />

Systeme zur Auftrags ver -<br />

waltung sowie an Systeme<br />

zur Maschinen- und Betriebs -<br />

daten erfassung.<br />

14<br />

Automatisierung / Linienintegration<br />

Flexible Verpackungslinien für „Late Stage Customization“<br />

Nahtloses Ineinandergreifen der Module<br />

Angesichts der Komplexität dieses „Auto -<br />

ma ti sierungs-Netzwerkes“ liegt es auf der<br />

Hand, dass sich die Integration der einzelnen<br />

Module umso einfacher gestaltet, je<br />

mehr Komponenten von einem einzigen<br />

Her steller bezogen werden. Das geht natürlich<br />

nur mit einem Hersteller, der über die<br />

genannte Breite in seinem Portfolio verfügt.<br />

Dieser wird dann auch bereit sein, Hilfe<br />

beim Projektieren der Verpackungslinie zu<br />

leisten beziehungsweise die Projekt träger -<br />

schaft vollständig zu übernehmen und<br />

damit die systemtechnische Integration<br />

sicherzustellen.<br />

Für den Betreiber der Linie bringt das den<br />

Vorteil, dass er oder sie nur einen einzigen<br />

Ansprechpartner haben, der für das Projekt<br />

und dessen erfolgreiche Umsetzung verantwortlich<br />

ist und der die einzelnen System -<br />

komponenten im Detail versteht. Durch die<br />

schon oben angesprochene einheitliche<br />

Steuerung für die ganze Linie sind deutlich<br />

weniger Schnittstellen zu bedienen, sodass<br />

der Betrieb der Anlage übersichtlicher und<br />

der erforderliche Lern- und Bedienaufwand<br />

geringer wird.<br />

Darüber hinaus kann der Lieferant der integrierten<br />

Verpackungslinie eine einheitliche<br />

Vali dierungs dokumentation erstellen und<br />

somit die Komplexität der Dokumente beim<br />

Betreiber der Anlage reduzieren.<br />

Linienwirkungsgrade sinken durch<br />

kleine Losgrößen<br />

Medizintechnische Güter und Pharma -<br />

zeutika unterliegen rigorosen gesetzlichen<br />

Vorschriften bezüglich der genauen Kenn -<br />

zeichnung. Das betrifft die lückenlose<br />

Produktnachverfolgung und<br />

Rückverfolg bar keit von Char -<br />

gen sowie die Ver pflichtung<br />

zur Kenn zeich nung des<br />

Produkts in den je weiligen<br />

Landessprachen ebenso<br />

wie die Notwendigkeit,<br />

die Art der Kenn zeich -<br />

nung an die Gesetz -<br />

gebung des Landes<br />

anzupassen.<br />

Die Erfüllung dieser<br />

Vorschriften führt<br />

zu immer kleine-<br />

ren Losgrößen, zumal wenn auch kleinere<br />

Märkte korrekt bedient werden sollen.<br />

Gleichzeitig sind immer kürzere Liefer -<br />

fristen einzuhalten, da die meisten An wen -<br />

der sich möglichst wenig Produkte auf<br />

Vorrat legen wollen.<br />

Kleinere und kleinste Losgrößen aufgrund<br />

länder- und kundenspezifischer (Kenn zeich -<br />

nungs-) Anforderungen führen zu einem<br />

erhöhten Bedarf an flexiblen Zuführungsund<br />

Kennzeichnungs-Systemen, wenn die<br />

umfangreichen Verpackungslinien für medizintechnische<br />

Güter prozesstechnisch und<br />

kostenmäßig optimal betrieben werden sollen.<br />

So führen beispielsweise kleine Los grö -<br />

ßen schnell zu unwirtschaftlichen Prozess -<br />

er gebnissen, wenn alle Komponenten einer<br />

Verpackungslinie in herkömmlicher Weise<br />

in einer seriellen Abfolge platziert sind. Das<br />

Verhältnis von Rüstzeit und Laufzeit wird in<br />

solchen Fällen sehr ungünstig. Wenn auf<br />

einer Verpackungslinie beispielsweise dasselbe<br />

medizintechnische Produktsortiment<br />

für 20 oder 30 europäische Länder in Blister<br />

verpackt wird, die aber landesspezifisch<br />

beschriftet und gekennzeichnet werden<br />

müssen, so wird auch ohne genaues Nach -<br />

rechnen leicht klar, dass die Umrüstzeiten<br />

bei einer herkömmlichen Anordnung der<br />

Linie die Laufzeiten um ein Vielfaches übersteigen.<br />

Es entstehen teilweise Linien -<br />

wirkungs grade von unter 30 Prozent, denn<br />

der Umrüstvorgang bedeutet kein einfaches<br />

Schalterumlegen, sondern besteht<br />

aus einer ganzen Kette von Tätigkeiten:<br />

Reinigung und Prüfung, ob keine Rück -<br />

stände in der Linie vorhanden sind,<br />

Installieren des neuen (Druck-) Moduls und<br />

nicht zuletzt Dokumentation all dieser<br />

Tätigkeiten.<br />

Konfektionierung zum spätestmöglichen<br />

Zeitpunkt<br />

Durch eine Entkopplung von Prozess-Kom -<br />

po nenten, speziell im Bereich der Kenn -<br />

zeich nung, lassen sich Teilprozesse für<br />

unterschiedliche Chargen bündeln und<br />

somit die Rüstzeiten reduzieren. Konkret<br />

können beispielsweise die Teilprozesse<br />

Blistern, Kartonieren und Drucken unabhängig<br />

voneinander ausgeführt werden. Durch<br />

die Bündelung von Chargen für unterschiedliche<br />

Länder, der dann später wieder eine<br />

Vereinzelung folgt, wird eine kundenspezifische<br />

Konfektionierung zum spätestmöglichen<br />

Zeitpunkt (Late Stage Customization)<br />

möglich.<br />

Technisch muss bei dieser Lösung ein<br />

Handhabungs-Modul vorhanden sein, das<br />

die Blisterbündel mit den verschiedenen<br />

landesspezifischen Chargen, die durch ma -<br />

schinenlesbare Ländercodes unterscheidbar<br />

sind, zwischenspeichert und dann<br />

gezielt an die Identifizierungseinheit führt.<br />

Dort müssen natürlich immer die richtigen<br />

landes üblichen Einstellungen vorhanden<br />

sein, aber eine solche Konfigurations -<br />

änderung ist viel ökonomischer und schneller<br />

zu leisten als eine ständige Umrüstung<br />

der gesamten Verpackungslinie.<br />

Die Methode der Late Stage Customization<br />

bringt nicht nur durch die Erhöhung der<br />

Maschinenlaufzeiten eine deutliche Verbes -<br />

serung der Kostenstrukturen für die Ver -<br />

packung von medizintechnischen Gütern,<br />

sie ist auch eine flexible Just-in-Time-<br />

Komponente innerhalb des gesamten<br />

Verpackungsprozesses.<br />

Durch Late Stage Customization sind höhere<br />

Maschinenlaufzeiten erreichbar<br />

Der Teilprozess „Identifizieren“ selbst kann<br />

darüber hinaus noch einmal dadurch optimiert<br />

werden, dass ein Direktdrucksystem<br />

verwendet wird. Auf diese Weise entfällt<br />

die komplizierte Bevorratung von vorgedruckten<br />

Kennzeichnungsmaterialien. Die<br />

Druck qualität von Direktdrucksystemen<br />

nähert sich kontinuierlich der Qualität von<br />

vorgedruckten Materialien an. Als Druck for -<br />

mate sind sowohl Barcodes als auch<br />

Grafiken möglich.<br />

Late Stage Customization lässt sich sinnvoll<br />

nur dann verwirklichen, wenn die Automati -<br />

sierungskette eine offene Architektur aufweist,<br />

in die alle Module einfach integriert<br />

werden können. Das betrifft vor allem auch<br />

die Module, die teilentkoppelt werden und<br />

sozusagen in Parallelschaltung zur Haupt-<br />

Verpackungslinie laufen. Das sind unter<br />

anderem die Zuführungs-, Zwischen -<br />

speicher-, Druck- und Verpackungsmodule.


<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

Nachhaltigkeit<br />

Nachhaltige Verpackungslösungen bei <strong>Multivac</strong>:<br />

Immer das Ganze im Blick<br />

„Nachhaltige Entwicklung beginnt im Kopf<br />

und setzt Impulse für den Fortschritt frei“,<br />

sagt Prof. Dr. Jürgen Rimpau, Pflanzen -<br />

genetiker und Mitglied des Nachhaltig -<br />

keitsrats. Das ist exakt der Nenner, auf den<br />

auch technisch führende und nachhaltig<br />

wirtschaftende Verpackungsmaschinen-<br />

Hersteller wie <strong>Multivac</strong> die Herausfor -<br />

derungen bringen. Angesichts schwindender<br />

fossiler Rohstoffe stehen nachhaltige<br />

Produktionsmethoden und Produkte ganz<br />

oben auf der Prioritätenliste des Allgäuer<br />

Weltmarktführers für Tiefziehmaschinen.<br />

Das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung hat<br />

den gesamten Stoffkreislauf einer be -<br />

stimmten Lösung im Blick zu haben. Der<br />

Res sourcen schonende Umgang mit Pack -<br />

stoffen oder auch der Einsatz von Materia -<br />

lien aus erneuerbaren Rohstoffen sind<br />

dabei wesentliche Parameter.<br />

„Bestmögliche Form“ ist dabei durchaus in<br />

einem weiten Sinn zu interpretieren. So<br />

kann beispielsweise die Vakuum-Ver -<br />

packungstechnik oder das Verpacken unter<br />

Schutzgas (MAP) den Zusatz von Kon ser -<br />

vierungsstoffen entbehrlich machen, so -<br />

dass der Verbraucher „natürlich belassene“<br />

und vitaminreichere Lebensmittel erhält.<br />

Ebenso trägt auch ein konsequentes<br />

Hygiene design, welches den Reinigungs -<br />

prozess von Verpackungsmaschinen vereinfacht,<br />

dazu bei, die Hygiene der Ver -<br />

packungs linie noch einmal zu verbessern<br />

und damit die Haltbarkeit und Sicherheit der<br />

darauf verpackten Lebensmittel. <strong>Multivac</strong><br />

hat dies beispielhaft in seiner neuen Ma -<br />

schinen-Generation umgesetzt.<br />

Nachhaltigkeit durch Spitzentechnik<br />

Die zentrale Eigenschaft einer Verpackungs -<br />

lösung wird letztlich durch das zu verpakkende<br />

Gut und die Notwendigkeit be -<br />

stimmt, Produkte über Transportstrecken<br />

und Lagerzeiten hinweg funktionsfähig zu<br />

halten.<br />

Technologieführer wie <strong>Multivac</strong> stellen aber<br />

natürlich auch Innovationen beim Pack -<br />

mittel selbst konsequent unter das Postulat<br />

der Nachhaltigkeit. Ein Beispiel für eine<br />

Verpackungsentwicklung mit reduziertem<br />

Packmittelverbrauch ist die FormShrink-<br />

Anwendung für die Verpackung von ganzen<br />

Hähnchen. In diesem Fall wurde eine<br />

Schrumpfverpackung entwickelt, die trotz<br />

einer Folienstärke von nur 40 µm über so<br />

Maschinentechnik von <strong>Multivac</strong> ist hinsichtlich<br />

des zu verarbeitenden Folienmaterials<br />

sehr flexibel. Hierbei spielen insbesondere<br />

die Möglichkeiten einer präzisen und flexiblen<br />

Einstellung der Verarbeitungs para -<br />

meter bei den Verpackungsmaschinen des<br />

Unternehmens eine große Rolle.<br />

Dadurch lässt sich nämlich das Folien -<br />

material besonders schonend und sparsam<br />

verarbeiten. So tragen zum Beispiel hocheffiziente<br />

Steuerungssysteme dazu bei, den<br />

Folienabfall in Form von Randstreifen und<br />

Stanzgittern während des Ver packungs -<br />

prozesses so gering wie möglich zu halten.<br />

Nicht zuletzt wird in Zukunft moderne<br />

Maschinentechnik auch die Ver ar beitung<br />

von Monofolien ohne Siegel schichten erlauben.<br />

In diesen Fällen kann bei bestimmten<br />

Anwendungen auf Ver bund folien verzichtet<br />

und der Folienabfall sortenrein zurückgeführt<br />

werden.<br />

Komplette Verpackungslinie<br />

betrachten<br />

Eine ganzheitliche Nachhaltigkeits be trach -<br />

tung schließt die gesamte Verpackungslinie<br />

ein. Lösungen, die in Bezug auf die<br />

Funktionen überladen sind, belasten den<br />

finanziellen und technischen Handlungs -<br />

spielraum des Anwenders, indem sie die<br />

Absicherung der Prozesse und die Wartung<br />

erschweren und somit Schulungs- und<br />

Betriebskosten unnötig erhöhen.<br />

IDB Yoko Benelux mit neuem Formplattenwechselsystem von <strong>Multivac</strong><br />

Hoch produktive Verpackungslinie für Käse<br />

Das multinationale Unternehmen Irish Dairy<br />

Board (IDB) ist der größte Exporteur von<br />

Nahrungsmittelprodukten in Irland. Yoko<br />

Fresh Food ist eine Division der IDB<br />

Benelux und hat ihren Sitz in Genk. Das<br />

Verpacken von Käse ist das Kerngeschäft<br />

von Yoko Fresh Food. Yoko ist eines der<br />

größten und modernsten Verpackungs -<br />

unternehmen in Belgien und entwickelt<br />

seine Produktionsprozesse und -verfahren<br />

ständig weiter. Dabei wird auch auf Inves ti -<br />

tio nen in neue Verpackungstechno lo gien<br />

gesetzt. Das Unternehmen verpackt Käse<br />

nicht nur für den belgischen Markt, sondern<br />

auch für eine Reihe großer internationaler<br />

Konzerne. Die verpackten Produkte werden<br />

in eine große Zahl europäischer Länder<br />

exportiert.<br />

Yoko Fresh Food liefert den Käse je nach<br />

den Anforderungen seiner Endkunden. Das<br />

Unternehmen investiert regelmäßig in mo -<br />

der ne Prozessverfahren und neue Ver -<br />

packungs linien.<br />

Bei Yoko Fresh Food in Genk sind sechs<br />

große <strong>Multivac</strong>-Tiefziehmaschinen im Ein -<br />

satz, die jeweils ein bis zwei Packungs -<br />

größen herstellen. Die zuletzt an Yoko ausgelieferte<br />

Tiefziehmaschine R 535 musste<br />

besonders flexibel sein: Sie stellt vier verschiedene<br />

Verpackungsabmessungen auf<br />

einem Varioformat her, wobei vier bis sechs<br />

Mal täglich umgebaut wird! Die Heraus -<br />

forderung für das Team von <strong>Multivac</strong><br />

Belgien lag darin, die bestehenden Ver -<br />

packungen so zu modifizieren, dass diese<br />

auf einem kompatiblen Grundformat mit<br />

vier Varioteilungen produziert werden können.<br />

Patrick Ruyloft, Leiter der Produktion bei<br />

Yoko Fresh Food, erklärt, dass die Flexi bili -<br />

tät von Verpackungsmaschinen zur Herstel -<br />

lung von unterschiedlichen Packungs- und<br />

Aufschnittformaten heutzutage von entscheidender<br />

Bedeutung ist. Häufig sind<br />

umrüstbare Werkzeuge schwer zu handhaben,<br />

und das Auswechseln innerhalb der<br />

knapp bemessenen Rüstzeiten ist oftmals<br />

sehr schwierig. <strong>Multivac</strong> Belgien bot hierfür<br />

die ideale Lösung: ein innovatives Wechsel -<br />

system für die variablen Formatteile. Die<br />

Unterteile der Formstation und der<br />

Siegelstation können auf einer Schublade<br />

seitlich aus den Hubsystemen herausgezogen<br />

und bedienerfreundlich gewechselt<br />

Anwenderberichte<br />

gute mechanische Eigenschaften verfügt,<br />

dass das üblicherweise bei Geflügel benutzte<br />

Tray entbehrlich wird. Auch die Barriere -<br />

eigenschaft der Folie, die nach dem<br />

Versiegeln der verformten Unterbahn mit<br />

der Oberbahn faltenfrei und „hautnah“ um<br />

das Produkt gelegt wird, ist so gut, dass die<br />

Haltbarkeit der Ware um mehrere Tage verlängert<br />

wird.<br />

Standardfolie für viele Zwecke<br />

Die für Tiefziehmaschinen geeignete<br />

Schrumpf verpackung kombiniert optimierten<br />

Materialeinsatz, Sicherheit durch hohe<br />

Reiß- und Durchstoßfestigkeit der Folie<br />

sowie längere Haltbarkeit des Produkts mit<br />

einer auch optisch sehr ansprechenden<br />

Verpackung.<br />

Für eine nachhaltige Entwicklung ist nicht<br />

nur das Folienmaterial wichtig, sondern<br />

auch die Verarbeitung dieser Folien. Die<br />

Patrick Ruyloft und Marc Deneut<br />

werden, sogar ohne die Folie aufschneiden<br />

oder ausfahren zu müssen. Für den Wech -<br />

sel der Siegelplatten wird das seit langem<br />

bewährte Einschubsystem verwendet, um<br />

die Handhabung zu erleichtern. Marc<br />

Deneut, Key Account Manager bei <strong>Multivac</strong><br />

Belgien, führte Yoko das System vor, um<br />

aufzuzeigen, wie durch die <strong>Multivac</strong>-<br />

Technologie die Arbeitsabläufe in der<br />

Produktion optimiert werden können.<br />

Patrick Ruyloft und sein Team waren überzeugt,<br />

dass dieses Rüstsystem sich inner-<br />

halb kürzester Zeit bezahlt macht. Weitere<br />

wichtige Vorteile der R 535 liegen in der<br />

Optimierung der übrigen Formatteile wie<br />

Formstempel, die als Paket inklusive der<br />

Hubzylinder getauscht werden, und<br />

Mes ser kassetten, die neben dem ein -<br />

fachen Wechsel auch noch optimalen<br />

Verletzungs schutz bieten. Das wirkt sich<br />

wiederum auf die Rüstzeiten aus und bringt<br />

einen sehr viel geringeren Arbeitsaufwand<br />

und eine größere Zuverlässigkeit der<br />

Verpackungs maschine mit sich. Sehr<br />

wichtig ist auch, dass der Werkzeug -<br />

wechsel im Falle einer identischen Spurzahl<br />

ohne jeden Verlust von Verpackungsfolie<br />

und in nur wenigen Minuten durchgeführt<br />

werden kann. Das Ändern der Höhe der<br />

Verpackung ist ebenfalls sehr einfach.<br />

Patrick Ruyloft: „Mit diesem System konnte<br />

die Effizienz der Produktionslinie auf ein<br />

sehr hohes Niveau angehoben werden. Und<br />

das ist genau das, was Yoko Fresh Food<br />

wollte: maximale Effizienz, zuverlässige und<br />

hochmoderne Anlagen sowie der Support<br />

durch ein gut ausgebildetes Ingenieurs -<br />

team!“<br />

15


„Wir produzieren das, was den Großen zu<br />

klein ist und den Kleinen zu groß“, sagt<br />

Peter Glanzmann, Geschäfts führer des<br />

Fleischverarbeitungs betriebs Carnosa AG<br />

im schweizerischen Langenthal (Kanton<br />

Bern). Das Produktspektrum des Fleisch -<br />

ver arbeiters wird durch fünf Kate go rien<br />

gekennzeichnet: Frischfleisch, Con ve ni -<br />

ence-Produkte, Hamburger, Schin ken und<br />

Wurstwaren. Nach Einschätzung von Peter<br />

Glanzmann ergeben sich im Bereich<br />

Convenience derzeit die meisten Differen -<br />

zierungsmöglichkeiten und damit auch die<br />

größten Marktchancen, denn gerade<br />

Spitzen köche wollen heutzutage mehr Zeit<br />

für das Gespräch mit ihren Gästen haben.<br />

Die hohen Qualitätsansprüche führten<br />

Carnosa im Bereich Verpackungstechnik<br />

schon früh mit <strong>Multivac</strong> zusammen. In<br />

Langenthal ist derzeit mit der Tiefzieh -<br />

maschine R 245, den beiden kleinen<br />

Kammermaschinen C 200 und C 400 und<br />

der Kammerbandmaschine B 310 nur Ver -<br />

packungs-Equipment des Allgäuer Her stel -<br />

lers zu finden. „<strong>Multivac</strong> ist für mich ein Un -<br />

ternehmen, mit dem ich seit Jahrzehn ten<br />

zusammenarbeite und hinter dem ich<br />

hundert prozentig stehe“, begründet Peter<br />

Glanzmann diese Einheitlichkeit in der<br />

Ausstattung.<br />

16<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Anwenderberichte<br />

Einer der modernsten fleischverarbeitenden Betriebe Europas<br />

CARNOSA setzt der Qualität die Krone auf<br />

Während auf der Tiefziehmaschine vor<br />

allem Wurstwaren unter Verwendung von<br />

Weichfolien verpackt werden, dienen die<br />

beiden kleinen Kammermaschinen zur individuellen<br />

Verpackung von kleinen Chargen,<br />

beispielweise für Spezialaufträge von<br />

Restaurants. Mit der Kammerband ma -<br />

schine B 310, die man erst seit einigen Mo -<br />

na ten hat, verpackt man größere Chargen,<br />

beispielsweise auf Kunden wunsch zugerichtete<br />

Schnitzel und Filets. Die Ware<br />

werde in passende Beutel gelegt, evakuiert<br />

und dann im Schrumpftank geschrumpft.<br />

Viele Pluspunkte der<br />

Kammerbandmaschine B 310<br />

Carnosa hat nicht nur bei den Produkten<br />

kompromisslose Qualitätsvorgaben, sondern<br />

auch bei den Produktionsmitteln. Das<br />

betrifft nicht zuletzt die Hygiene maß -<br />

nahmen, die durch eine funktionale Gestal -<br />

tung des Betriebsgebäudes auch baulich<br />

unterstützt werden. Die schon kurz nach<br />

Betriebsaufnahme erteilte IFS-Zertifizierung<br />

zeigt das überdurchschnitt liche Engage -<br />

ment von Geschäfts- und Betriebs leitung<br />

auf diesem Gebiet.<br />

Das wegweisende Hygienedesign der<br />

neuen Maschinengeneration von <strong>Multivac</strong><br />

war denn auch einer der Gründe, warum<br />

man sich bei Carnosa für die B 310 und eine<br />

nachgeschaltete Schrumpfeinheit SE 115<br />

entschieden hat. Aber auch die für eine<br />

Kammerbandmaschine hohe Taktleistung<br />

von mehr als drei Takten in der Minute war<br />

nicht unwichtig für die Kaufentscheidung,<br />

und nicht zuletzt lobt man die ergonomische<br />

Gestaltung der Maschine. „Die einfache<br />

und benutzerfreundliche Bedienung,<br />

die man bei dieser Maschine hat, ist sehr<br />

angenehm und steigert die Produktivität<br />

ungemein“, schwärmt Peter Glanzmann.<br />

Schwenkdeckel, Edelstahldesign, die Flexi -<br />

bili tät: alles sei bei der Konstruktion durchdacht<br />

und sorgt für Effizienz. Vorne wird<br />

eingelegt, hinten wird abgeschnitten, nichts<br />

wird eingeklemmt oder verrutscht. Das sei<br />

optimal, und man bekomme „wahnsinnige<br />

Mengen“ durch.<br />

Fleischverarbeiter Buchmann setzt zu hundert Prozent auf <strong>Multivac</strong><br />

Oberschwaben ist auch in Hongkong<br />

Ein bisschen liegt Oberschwaben auch in<br />

Hongkong. Zumindest in der King Ludwig<br />

Beerhall in der südchinesischen Handels -<br />

metro pole werden jede Woche Fleisch- und<br />

Wurstspezialitäten aus Ravensburg frisch<br />

angeliefert. Absender ist der regionale<br />

Wurst- und Fleischverarbeiter Buchmann<br />

GmbH aus Grünkraut-Gullen nahe Ravens -<br />

burg.<br />

„Das Geschäft in Hongkong hat sich eher<br />

zufällig nach einem Besuch eines Ge -<br />

schäfts freundes entwickelt, der den<br />

Vertreter einer chinesischen Gastro-Kette<br />

dabei hatte. Natürlich sind wir stolz, dass<br />

wir jetzt regelmäßig ein kleines Kontingent<br />

unserer regionalen Spezialitäten an einen<br />

chinesischen Gastronomiebetrieb liefern“,<br />

sagt Ralf Buchmann, seit 1998 Ge schäfts -<br />

führer des traditionsreichen Familien be -<br />

triebs, der in den dreißiger Jahren des<br />

letzten Jahrhunderts von seinen Groß -<br />

eltern als Einzel handels metzgerei ge -<br />

gründet worden war.<br />

„Aus der Region<br />

für die Region“<br />

Aus der kleinen Metzge -<br />

rei ist mittlerweile ein<br />

regional ausgerichteter<br />

fleischverarbeitender<br />

Be trieb für derzeit rund<br />

1.200 Groß abnehmer im<br />

geografischen Dreieck zwischen<br />

Boden see, Ulm und<br />

dem Allgäu geworden.<br />

Buchmann beliefert regionale Großkunden<br />

wie Kantinen, Krankenhäuser, Alten- und<br />

Pflegeheime, Restaurants und Party-<br />

Services. Oberste Maxime ist die Qualität.<br />

Der Betrieb ist nach dem Inter national Food<br />

Standard (IFS) zertifiziert und führt ein internes<br />

Qualitätsmanagement nach dem<br />

HACCP-Konzept durch. Außerdem gibt es<br />

eine tägliche Überwachung durch externe<br />

Veterinäre sowie unabhängige, externe<br />

Qualitäts- und Hygieneunter suchun gen<br />

durch Partner wie den ökologischen Land -<br />

bau verband Bioland.<br />

Mehr Flexibilität durch<br />

Tiefziehmaschine R 105<br />

Die hohen Qualitätsansprüche waren es<br />

auch, die Buchmann bei der Auswahl<br />

der Verpackungsmaschinen sofort<br />

mit <strong>Multivac</strong> zu -<br />

sam men gebracht<br />

hat. Buch mann ver -<br />

packt ausschließlich<br />

auf <strong>Multivac</strong>-<br />

Maschi nen.<br />

Geschäftsführer Ralf Buchmann<br />

Ralf Buchmann weist auf die Synergie -<br />

effekte hin, die durch das Zusammenwirken<br />

mit einem einzigen Lieferanten entstehen.<br />

Nachdem man schon länger drei Tiefzieh -<br />

maschinen und eine Kammer ma schine der<br />

Allgäuer installiert hatte, wurde vor kurzem<br />

zusätzlich das Kompaktmodell R 105 aus<br />

der neuen Tief zieh maschinen-Gene ra tion<br />

von <strong>Multivac</strong> erworben. Ebenso wie die größeren<br />

Modelle ist auch bei der R 105 das<br />

neue Hygiene-Design von <strong>Multivac</strong> verwirklicht,<br />

das derzeit weltweit einzigartig ist und<br />

weit über die gesetzlichen<br />

Vor schrif ten hinausgeht.<br />

„Mit der R 105<br />

soll zusätzliche<br />

Ver pack ungs -<br />

ka pa zität und<br />

eine höhere<br />

Flexibilität ge -<br />

schaf fen werden“,<br />

Markus Schetter und Peter Glanzmann<br />

Ganz wichtig sei auch, dass man den<br />

schwenkbaren Deckel der Maschine einfach<br />

öffnen könne. Mit dieser einzigartigen<br />

Schwenkeinrichtung des Deckels kann dieser<br />

einfach und einwandfrei gereinigt werden<br />

und ist zudem auch für den Unterhalt<br />

sehr leicht zugänglich. Zu dieser ergonomischen<br />

Gestaltung gehöre auch die Be -<br />

diener freundlichkeit der B 310 mittels der<br />

grafischen Bedienoberfläche.<br />

Eine solche Variationsbreite ist gerade für<br />

Carnosa essenziell und bares Geld wert, hat<br />

sich doch der Fleischverarbeiter auf die<br />

Fahnen geschrieben, jeden Monat mindes -<br />

tens ein neues Produkt auf den Markt zu<br />

bringen, wie Peter Glanzmann mit Stolz hervorhebt.<br />

erläutert Ralf Buchmann. Auf der Kompakt-<br />

Tiefzieh ma schine werde ausschließlich<br />

Wurstware verpackt, die kundenspezifisch<br />

für Groß kunden konfektioniert wird. Bei der<br />

Etikettierung könne man derzeit noch<br />

manuell arbeiten, da es sich um Kleinstlose<br />

(1-2 Packungen je Sorti ment) handelt.<br />

Produziert würde ein einziges Format, das<br />

aber unterschiedliche Packungshöhen<br />

habe.<br />

Bei den Verpackungen handelt es sich ausschließlich<br />

um Transportverpackungen für<br />

Wurstwaren, die an die Großkunden ausgeliefert<br />

werden. Deshalb bestehen keine be -<br />

son deren optischen Anforderungen. Als<br />

Folienmaterial verarbeitet man auf der<br />

R 105 einen Standard-PA/PE-Verbund.<br />

Gute Erfahrungen mit <strong>Multivac</strong><br />

„Die R 105 ist sehr flexibel einsetzbar und<br />

einfach zu bedienen“, sagt Ralf Buchmann.<br />

Er sieht <strong>Multivac</strong> auch in Zukunft als strategischen<br />

Partner in Sachen Verpackung. Die<br />

guten Erfahrungen, die in der langjährigen<br />

Zusammenarbeit gemacht worden sind,<br />

seien eine gute Basis für die Zukunft.


<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

Anwenderberichte<br />

+GF+ JRG verpackt Armaturenteile mit Tiefzieh-Verpackungslinie<br />

„<strong>Multivac</strong> hat unsere Erwartungen hundertprozentig erfüllt“<br />

Neue Wege in der Verpackung seiner<br />

Armaturen und Fittings geht die schweizerische<br />

Georg Fischer JRG AG. Letztes Jahr<br />

wurden die bisher eingesetzten Schlauch -<br />

beutel maschinen, die den Anforderungen<br />

hinsichtlich Flexibilität, Präzision und<br />

Schnelligkeit nicht mehr genügten, durch<br />

eine komplette Tiefzieh-Maschinen-Linie<br />

ersetzt.<br />

Als ein führender Hersteller von hochwertigen<br />

und innovativen Produkten für die<br />

Haus- und Heizwasserversorgung hat die<br />

Gruppe weltweit rund 20.000 Kunden, im<br />

Heimatmarkt Schweiz sind es rund 8.000.<br />

Die Produkte gehen grundsätzlich nur an<br />

professionelle Installateure, die eine Schu -<br />

lung bei JRG gemacht haben.<br />

Ein Unternehmen mit einer solchen Stel -<br />

lung im Markt und mit dieser Kunden zahl<br />

hat nicht zuletzt große logistische Heraus -<br />

forderungen zu bewältigen. Diese werden<br />

durch die erst kürzlich vonstatten gegangene<br />

Integration der JRG in die Georg Fischer<br />

AG noch einmal größer.<br />

Roman Belser erklärt die Gründe: „Nach der<br />

Integration wird das Verkaufssortiment<br />

stark erweitert werden. Dadurch entstehen<br />

neue An forderungen bei der Lagerung und<br />

der Disposition der Waren. Wir wollen<br />

durch Reduzierung der Losgrößen noch flexibler<br />

werden, was in der Konsequenz mehr<br />

Umrüstungen an den Verpackungslinien<br />

erforderlich macht.“<br />

Sichere Prozesse haben gerade bei der<br />

Verpackung von sterilen Produkten allerhöchste<br />

Priorität. Oberstes Augenmerk sollte<br />

hierbei auch auf der Vermeidung von<br />

Fehlern durch das Bedienpersonal liegen.<br />

<strong>Multivac</strong> hat für das Verpacken von medizinischen<br />

Sterilgütern in Kammermaschinen<br />

eine Lösung entwickelt, die richtungweisend<br />

für sichere Prozess-Abläufe in dieser<br />

Branche werden kann. Hierbei wird für<br />

jedes zu verpackende Produkt ein sogenanntes<br />

Rezept für die Verpackung gespeichert.<br />

Dieses Rezept enthält als Parameter<br />

Angaben zum Packgut, zum Packmittel und<br />

zur Beutelhalterung, außerdem Informa tio -<br />

nen zu den Prozess-Parametern Siegelzeit,<br />

Siegel temperatur, Vakuum und Begasung.<br />

Die Identifizierung der einzelnen Teile und<br />

Teil nehmer an dem Gesamtprozess wird<br />

durch Barcodes und Funketiketten (RFID-<br />

Chips) sichergestellt, sodass im Rahmen<br />

des tatsächlichen Verpackungsprozesses<br />

die sequenziell aufeinander folgenden<br />

Prozess-Schritte verifiziert werden können.<br />

Das erste Glied in dieser Identifizierungsund<br />

Verifizierungskette ist der Maschinen -<br />

bediener, der mit seiner personalisierten<br />

Mitarbeiter-Identifikationskarte den Prozess<br />

in Gang setzt. Nach dem Akzeptieren der<br />

Benutzeranmeldung wird der zu verpackende<br />

Artikel und der Verpackungsauftrag<br />

Dadurch erwächst zusätzlicher Bedarf an<br />

Ver packungsmaschinen mit höherer Leis -<br />

tung und gleichzeitig auch Flexibilität. Nicht<br />

zuletzt geht es um das schonende Ver -<br />

packen der Armaturen und anderer Bau -<br />

teile. Auch wenn diese Industriegüter stabil<br />

aussehen, können sie dennoch leicht<br />

beschädigt werden, lässt man sie beispielsweise<br />

während des Verpackungsprozesses<br />

vertikal in einen Schlauchbeutel hineinfallen.<br />

Stabile Verpackungen sind deshalb für<br />

+GF+ JRG das A und O. Da die Ver -<br />

packungen nicht an den Endverbraucher<br />

gehen, ist die Optik zweitrangig.<br />

Nachteile der<br />

Schlauchbeutelmaschinen<br />

Probleme verursachte bei den bisher eingesetzten<br />

Schlauchbeutelverpackungen unter<br />

anderem das stark unterschiedliche Ge -<br />

wicht der in einem Beutel zu verpackenden<br />

Teile. So fällt beispielsweise die Be die -<br />

nungs anleitung weit langsamer als die<br />

Armatur. Unter Umständen muss man bei<br />

einer Schlauchbeutellösung sogar einzelne<br />

Teile getrennt verpacken, damit diese nicht<br />

gegeneinanderstoßen und sich gegenseitig<br />

beschädigen.<br />

JRG produziert rund 2.500 unterschiedliche<br />

Katalogartikel und verpackt jeden Tag etwa<br />

zwölf verschiedene Verpackungs dimensio -<br />

nen. Diese hohe Komplexität erfordert den<br />

Einsatz einer Verpackungsmaschine, die<br />

schnell umgerüstet werden kann und<br />

keinen hohen Optimierungsaufwand erfordert.<br />

Mit der Entscheidung für die Tiefzieh ma -<br />

schi ne R 535 und das Oberfolien-Direkt -<br />

drucksystem MR 290 von <strong>Multivac</strong> als zentrale<br />

Elemente der Verpackungslinie begann<br />

im Jahr 2008 für JRG ein neues Ver -<br />

packungs-Zeitalter für seine Armaturen und<br />

Fittings.<br />

Mit Schiebetüren ausgestattet<br />

Die Tiefziehmaschine wurde mit einem<br />

Schubladensystem für den Werkzeug wech -<br />

sel sowie zusätzlich mit Schiebetüren ausgestattet,<br />

die einfach aufgeklappt und in<br />

einer Führung zur Seite geschoben werden<br />

können. Die Stützstege werden automatisch<br />

der jeweiligen Dimension angepasst.<br />

Dadurch wird der Werkzeugwechsel auch<br />

für angelerntes Bedienpersonal sehr leicht,<br />

und die Umrüstzeiten verringern sich<br />

enorm. Dieser schnelle Werkzeugwechsel<br />

<strong>Multivac</strong>-Kammermaschine für medizintechnische Sterilgüter<br />

Automatisch maximale Prozess-Sicherheit<br />

selektiert. In einem nächsten Schritt erfolgt<br />

die Parametrierung der Verpackungs -<br />

maschine. Jetzt können die Folienbeutel,<br />

mit denen die Medizingüter verpackt werden,<br />

über den Barcode-Leser gescannt und<br />

deren Übereinstimmung mit dem zu verpackenden<br />

Produkt verifiziert werden.<br />

Wenn die Daten nicht mit denjenigen des<br />

Packguts zusammenpassen, kann der<br />

Verpackungsprozess nicht starten. Ab -<br />

schlie ßend erfolgt die Verifizierung des<br />

Werkzeugs, der Beutelhalterung. Diese ist<br />

mit einem RFID-Chip ausgestattet.<br />

Die Maschine funktioniert nur, wenn die<br />

Daten der Halterung mit dem Rezept der<br />

Verpackung, beispielsweise mit den Daten<br />

des zu nutzenden Beutels, verträglich sind.<br />

Zusätzlich prüft die Maschine, ob überhaupt<br />

ein Beutel in der Kammer liegt. Wenn das<br />

nicht der Fall ist, wird der Verpackungs -<br />

prozess nicht ausgelöst, und – ganz wichtig<br />

– es wird auch kein Etikett gedruckt. Falls<br />

es nämlich der Prozess zuließe, dass<br />

Etiketten für nicht existierende Packungen<br />

gedruckt werden, wäre das Auffinden von<br />

fehlerhaften Packungen deutlich erschwert.<br />

Grafische Bedienerführung als<br />

Kontrollstelle<br />

Neben dem Identifizierungs- und Verifi -<br />

zierungs prozess ist die Protokollierung aller<br />

prozess- und produktspezifischen Daten die<br />

zweite Sicherheitssäule. Diese Daten enthalten<br />

Uhrzeit, Chargennummer, Teile num -<br />

mer und die jeweiligen Prozess daten<br />

(Siegeldruck, Vakuum-Enddruck, Siegelzeit).<br />

Sie werden für den Druck aufbereitet und<br />

dann auf das Etikett gedruckt. Eine<br />

Druckvorschau erhält der Bediener auf der<br />

grafischen Bedienoberfläche. Diese<br />

Druckvorschau ist nur eines der Elemente<br />

innerhalb der umfangreichen Funktionen<br />

der grafischen Oberfläche. Darüber hinaus<br />

können dort auch Standardinformationen<br />

über den Produktionsauftrag kontinuierlich<br />

angezeigt und als Statusinformationen mitgeführt<br />

werden.<br />

Industrierechner-Steuerung IPC05<br />

als Drehscheibe<br />

Um die Nachverfolgbarkeit der Prozesse zu<br />

gewährleisten, kann die Kammermaschine<br />

an den Datenbankrechner des jeweiligen<br />

Unternehmens beziehungsweise an das auf<br />

diesem Rechner liegende ERP-System<br />

angebunden werden. Dadurch lassen sich<br />

alle Prozessdaten wie zum Beispiel Soll -<br />

werte, Istwerte sowie eventuelle Fehler -<br />

informationen je Maschinentakt in dieser<br />

Datenbank speichern. Darüber hinaus verfügt<br />

die Maschine über eine automatische<br />

Stichprobenfunktion, die Anzahl der zu<br />

überprüfenden Proben kann je nach Bedarf<br />

war übrigens einer der ausschlaggebenden<br />

Punkte für die Investitionsentscheidung.<br />

Die Umrüstzeiten betragen jetzt nur noch<br />

zwischen zwei und vier Minuten, während<br />

es früher mit den Schlauchbeutel ma -<br />

schinen mindestens eine halbe Stunde ge -<br />

dauert hat. Durch die kurzen Wechsel zeiten<br />

lassen sich unterschiedliche Packungs -<br />

größen sequenziell nacheinander einrichten<br />

und produzieren.<br />

Zwölf Mal am Tag wird umgerüstet<br />

Die Verpackungsanlage läuft in Abhängig -<br />

keit der zu verpackenden Mengen in ein bis<br />

zwei Schichten pro Tag und hat einen<br />

Jahresausstoß von rund 3,3 Millionen<br />

Packungen. Zwölf Mal am Tag muss die<br />

Anlage durchschnittlich umgerüstet werden.<br />

„Mit dem Einsatz der Tiefzieh ma -<br />

schine wurde ein neues Verpackungs kon -<br />

zept implementiert und eine deutliche<br />

Qualitätssteigerung erzielt“, freut sich<br />

Roman Belser.<br />

Die Mitarbeiter bei JRG sind nach Dar stel -<br />

lung von Rolf Blatter sehr schnell mit der<br />

neuen Maschine zurechtgekommen. Die<br />

Umstellungs- und Anlernphase sei extrem<br />

kurz gewesen. Gemäß Rolf Blatter setzt<br />

JRG deshalb auch für zukünftige Inves titio -<br />

nen auf eine Generalunternehmer schaft<br />

von <strong>Multivac</strong> für die gesamte Verpackungs -<br />

linie, denn „<strong>Multivac</strong> hat unsere Erwartun -<br />

gen und Anforderungen hundertprozentig<br />

erfüllt“.<br />

definiert werden. Die aus den Kontrollen<br />

resultierenden Daten werden ebenfalls in<br />

der Datenbank gespeichert.<br />

Alle Komponenten des Verpackungs pro -<br />

zesses, wie zum Beispiel der Scanner, der<br />

Drucker und die Unternehmens datenbank<br />

sind mit der Industrierechner-Steuerung<br />

IPC05 verbunden. Die Software des<br />

Gesamtsystems ist dabei so modular ausgelegt,<br />

dass beispielsweise die jeweils zu<br />

hinterlegenden Barcodes flexibel ausgetauscht<br />

werden können, ohne dass eine<br />

Neu programmierung der Applikation notwendig<br />

wird.<br />

17


Bei der Preisverleihung der US-amerikanischen<br />

Flexible Packaging Association in<br />

Naples, Florida, war der große Gewinner<br />

des Tages die mikrowellengeeignete in -<br />

dustrielle Frischwarenverpackung von<br />

Southern Selects für Spargel. Diese außerordentlich<br />

praktische und attraktive Vaku -<br />

um verpackung, die mit dem kompakten<br />

Traysealer <strong>Multivac</strong> T 200 hergestellt wird,<br />

wurde sowohl mit einem Gold Award für<br />

herausragende Verpackungslösungen als<br />

auch mit dem Highest Achievement Award<br />

für den Folienhersteller Cryovac ausgezeichnet.<br />

„Diese kreative Anwendung der Vakuum-<br />

Skin-Verpackung, einer Technologie, die ur -<br />

sprünglich für Fleischprodukte entwickelt<br />

wurde, zeigt den Umfang der Lösungen, die<br />

<strong>Multivac</strong> für das breite Spektrum der Le -<br />

Muscheln und Austern sind be sonders sensible<br />

Lebensmittel, die auf jeder Pro duk -<br />

tions stufe besonders sorgsam verarbeitet<br />

werden müssen. Beim Verpackungs pro -<br />

zess dürfen deshalb gerade in puncto<br />

Hygiene keine Kompromisse ge macht werden.<br />

Der südfranzösische Muschel- und<br />

Austern spezia list Medi Thau Maree SA<br />

setzt deshalb auf Tiefzieh-Ver packungs -<br />

maschinen von <strong>Multivac</strong>.<br />

Am Étang de Thau, einer 75 km 2 großen<br />

Lagune am Mittelmeer rund 30 km südwestlich<br />

von Montpellier, dreht sich nicht<br />

alles, aber doch vieles um Muscheln und<br />

Austern. Die Zucht und der Handel mit<br />

Meeresfrüchten ist eine wichtige wirt -<br />

schaft liche Lebensader dieses Küsten -<br />

streifens in der französischen Region<br />

Languedoc-Roussillon. In der Lagune zwischen<br />

Sète und Cap d'Agde, die eine durchschnittliche<br />

Wassertiefe von fünf Metern<br />

hat und einen idealen Lebensraum für<br />

Fauna und Flora bietet, haben sich rund 600<br />

Muschelzuchtunternehmen angesiedelt.<br />

Generierung von Mehrwert durch<br />

die Verpackung<br />

Eines dieser Unternehmen ist Medi Thau in<br />

dem Lagunen-Ort Marseillan. Medi Thau<br />

hat sich auf die Züchtung, Reinigung und<br />

Verpackung von Miesmuscheln und<br />

18<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

Anwendungen<br />

Gewinner bei den FPA Awards <strong>2009</strong><br />

bens mittelkategorien bereitstellen kann“,<br />

erklärt Jan Erik Kuhlmann, President und<br />

CEO von <strong>Multivac</strong> USA. „Die exklusive<br />

Partnerschaft von <strong>Multivac</strong> mit Cryovac zur<br />

Herstellung der Vakuum-Skin-Verpackung<br />

Darfresh ® eröffnet ganz neue Möglich -<br />

Austern spezialisiert. Während die Austern<br />

ausschließlich in der Lagune gezüchtet werden,<br />

importiert man die Miesmuscheln<br />

größtenteils aus Italien und Spanien. Das<br />

40-Personen-Unternehmen verarbeitet und<br />

verpackt rund 3.200 Tonnen Miesmuscheln<br />

und rund 300 Tonnen Austern. Die Waren<br />

gehen je zur Hälfte an Großhändler und an<br />

Großhandelsmärkte und Restaurants. Acht<br />

Prozent der Meeresfrüchte werden exportiert.<br />

Unter den 600 Zuchtbetrieben an der<br />

Lagune sticht Medi Thau nicht zuletzt<br />

wegen seiner fortschrittlichen Ver pa -<br />

ckungs konzepte hervor. Die Zucht ist nicht<br />

das alleinige Standbein des Unternehmens.<br />

Man hat eine klare Vorstellung von der<br />

„Fertigungstiefe“ der einzelnen Tätigkeits -<br />

bereiche. Manches macht man von der<br />

Zucht bis zum Verkauf vollständig selbst,<br />

beispielsweise die Austern. In anderen<br />

Sektoren, etwa bei den Miesmuscheln,<br />

kauft man zu und versieht die zugekaufte<br />

Ware mit Mehrwert, zum Beispiel bei der<br />

Verpackung und der Logistik.<br />

Die Konfektionierung und die Verpackung<br />

sind bei Medi Thau wichtige Elemente für<br />

die Generierung von Mehrwert. Es ist deshalb<br />

kein Wunder, dass das Unternehmen<br />

besonders in die Verpackungstechnik viel<br />

investiert hat und sehr fortschrittliche Kon -<br />

zep te verfolgt.<br />

Verlängerte Konservierung durch<br />

Tiefziehverpackung<br />

Während viele andere Zuchtunternehmen<br />

an der Lagune in vorgefertigten Schalen<br />

verpacken, hat sich Florent Tarbouriech, der<br />

geschäftsführende Direktor von Medi Thau,<br />

schon sehr früh für den Einsatz von<br />

keiten, um unsere Kunden dabei zu unterstützen,<br />

ihre Produkte zu optimieren, ihre<br />

Umsätze zu steigern und den Erfolg ihrer<br />

Marken zu fördern.“<br />

Die für diese Anwendung eingesetzte Skin-<br />

Folie schützt das Produkt und maximiert die<br />

Haltbarkeit der Produktfrische im Ein zel -<br />

handel. Bei der Mikrowellenzubereitung<br />

des Produkts in der Verpackung löst sich die<br />

Folie vom Produkt und bildet eine luftdurchlässige<br />

Kuppel. Der Spargel wird für die<br />

angegebene Dauer in der Verpackung ge -<br />

dämpft, entfaltet dadurch sein volles Aroma<br />

und bleibt bissfest.<br />

Die preisgekrönte Spargelpackung ist nur<br />

ein Beispiel für die unzähligen Produkt -<br />

varianten, die mit den <strong>Multivac</strong> FreshSAFE-<br />

Verpackungen für Frisch waren umgesetzt<br />

werden können. Die Ver pack ungsexperten<br />

von <strong>Multivac</strong> arbeiten<br />

mit Anbietern<br />

von frischem Obst<br />

und Gemüse zu -<br />

sam men, um die<br />

ideale Verpackung<br />

für deren individuelle<br />

Anforderungen<br />

zu ermitteln. Die<br />

Ver pack ungs atmos -<br />

phäre kann an die<br />

Art des Pro dukts<br />

und die Bedingungen beim Transport zu den<br />

Verkaufsstellen angepasst werden. Da -<br />

durch wird die Menge der Produkte maximiert,<br />

die den Verbraucher frisch und in<br />

appetitlichem, verkaufsgerechtem Zustand<br />

erreicht.<br />

Muscheln und Austern mit Frische garantie<br />

Tiefziehmaschinen entschieden. Der wichtigste<br />

Grund für diese Entscheidung lag<br />

darin, dass die Muscheln aufgrund der fest<br />

aufliegenden Oberfolie der Tiefzieh ver -<br />

packung geschlossen bleiben und dadurch<br />

viel länger leben als bei anderen Ver -<br />

packungs formen, weil das Meerwasser<br />

nicht aus der Muschel entweicht. „Dadurch<br />

verlängert sich die Konservierungsdauer auf<br />

vier bis fünf Tage“, sagt Florent<br />

Tarbouriech. Und falls beim Verpacken<br />

zusätzlich auch noch ein Atmosphären -<br />

austausch erfolge, blieben die Schalentiere<br />

sogar noch länger als fünf Tage genießbar.<br />

Außerdem eigne sich die Tiefziehver -<br />

packung sehr gut für den Verkauf in den SB-<br />

Regalen von Supermärkten, weil sie praktisch<br />

in der Form und zuverlässig dicht<br />

seien.<br />

Die Nachfrage der Großhandels unterneh -<br />

men und auch der Restaurantketten ist<br />

stark gestiegen, seitdem Medi Thau Tief -<br />

zieh verpackungen einsetzt. Einer der größten<br />

Kunden ist beispielsweise die Gastrono -<br />

mie-Kette Léon de Bruxelles, die in Belgien<br />

und Frankreich Restaurants betreibt, die<br />

sich auf Muschelgerichte spezialisiert<br />

haben.<br />

Derzeit sind bei Medi Thau zwei Tiefzieh ma -<br />

schinen von <strong>Multivac</strong> im Einsatz, eine<br />

Maschine mit mittlerer und eine Maschine<br />

mit großer Kapazität. Die große Maschine<br />

wurde 2007 speziell für solche Kunden wie<br />

Léon de Bruxelles angeschafft, die beispielsweise<br />

frische Miesmuscheln in 10-kg-<br />

Verpackungen beziehen.<br />

Verpackungsprozess besteht aus<br />

sechs Teilprozessen<br />

Der Verpackungsprozess ist in sechs Teil -<br />

pro zesse untergliedert. Zunächst werden<br />

die Miesmuscheln und die Austern am<br />

Werk angeliefert. Nach einem ersten vorläufigen<br />

Waschprozess werden die Scha -<br />

len tiere in Becken zwischengelagert. Um<br />

die strengen Hygiene-Vorschriften erfüllen<br />

zu können, säubert man dann die Mies -<br />

muscheln in speziellen Reinigungs be -<br />

hältern.<br />

Nach dieser Reinigung werden die<br />

Muscheln und Austern nach Größe und<br />

Qualität manuell sortiert. Mit Hilfe einer<br />

speziellen Maschine werden die Byssus -<br />

fäden (das sind die Haftfäden, mit denen<br />

sich die Schalentiere an Steinen und anderen<br />

Gegenständen festhalten können) entfernt.<br />

Danach folgt der eigentliche Verpackungs -<br />

pro zess auf den beiden Tiefzieh-Ver -<br />

packungs maschinen. Beide Maschinen sind<br />

mit einem automatischen Etikettiersystem<br />

ausgestattet. Nach dem Etikettieren findet<br />

eine Zwischenlagerung der Ware in Kühl -<br />

zellen statt. Einige Stunden später geht es<br />

dann auf die Reise zu den verschiedenen<br />

Ab neh mern.<br />

Austern für das SB-Regal im<br />

Supermarkt<br />

Heute verpackt Medi Thau nahezu 55 Pro -<br />

zent seiner Produktion in Tiefziehver packun -<br />

gen. Mittlerweile wurden in Marseillan weitere<br />

Anlagen installiert, um jetzt auch<br />

Austern in Tiefzieh-Behältnissen verpacken<br />

zu können. Die Tiefzieh-Verpackungen werden<br />

in geeigneter Weise geformt und enthalten<br />

neben den Schalentieren Zitronen -<br />

saft und Schalottensoße. „Es handelt sich<br />

dabei um eine praktische Packungsform für<br />

das SB-Regal in den Supermärkten, die<br />

ganz neue Kundenschichten ansprechen<br />

wird, schwärmt Florent Tarbouriech.<br />

Quelle: Embalage Magazine,<br />

Nr. 883, 05-2008


<strong>UPDATE</strong> · JAHRGANG 6 · AUSGABE 1/<strong>2009</strong><br />

Anwendungen<br />

FormShrink: Nach diesem Beutel kräht jeder Hahn<br />

Wie schon Frank Sinatra, so kann auch<br />

Scott Sechler sagen: „I did it my way.“ Als<br />

einer seiner Hauptkunden ihn nach einer<br />

Verpackung für sein antibiotikafreies Bio-<br />

Geflügel fragte, in der das Produkt direkt in<br />

die Kühlregale einsortiert werden kann,<br />

scheute Sechler keine Mühen, um eine<br />

neu artige und unverwechselbare Ver pa -<br />

ckungs lösung zu finden. Sechler ist Eigen -<br />

tümer von Farmers Pride, einem Unter -<br />

nehmen aus Fredericksburg, Pennsylvania<br />

(USA), in dem jede Woche 800.000 Hühner<br />

verarbeitet und verpackt werden. Ein Teil<br />

der Produktion wird unter dem Marken -<br />

namen Bell & Evans vermarktet. Ganze<br />

Hähnchen werden en gros in beschichteten<br />

Kartons auf Eis transportiert und anschließend<br />

entweder in Beuteln verpackt oder<br />

direkt in den Tresen im Einzelhandel geliefert.<br />

Whole Foods wünschte vorverpacktes<br />

Geflügel, doch Sechler wollte keine herkömmlichen<br />

Beutel verwenden, die in<br />

Vakuumkammern auf runden Bändern versiegelt<br />

werden.<br />

„Scott wollte weder eine Schale noch<br />

irgendeine andere herkömmliche Ver -<br />

packung verwenden“, erklärt Tom Stone,<br />

Marketingleiter bei Bell & Evans. Eine<br />

Tiefziehanlage kann den Materialverbrauch<br />

reduzieren und den Personalbedarf minimieren.<br />

Zudem wird die Gefahr, dass<br />

Versiegelungen aufgrund von Lecks durch<br />

Mit dem innovativen FreshSAFE-Konzept<br />

lässt sich Obst und Gemüse sortenspezifisch<br />

angepasst verpacken und deutlich länger<br />

frisch halten als mit offenen Ver -<br />

packungen. Da die sorten spezifische<br />

Variation durch eine Mikroperforierung<br />

erzielt wird, deren Anwendung direkt in die<br />

Maschinenlinie integriert ist, kommt man<br />

bei FreshSAFE mit einer einzigen Standard -<br />

folie aus.<br />

Obst und Gemüse sind lebende Organis -<br />

men und unterliegen damit dem Kreislauf<br />

alles Lebendigen mit seinen unerbittlichen<br />

Verfallsdaten. Ewige Jugend ist ebenso<br />

eine Illusion wie ewige Frische, aber das<br />

Verlangsamen der Alterungsprozesse ist<br />

möglich. Gerade für exotische Früchte- und<br />

Gemüsesorten ist das schon deshalb wichtig,<br />

weil sie lange Transportstrecken hinter<br />

sich bringen müssen, bevor sie bei uns in<br />

die Regale kommen. Auch können sogenannte<br />

nicht-klimakterische Früchte wie<br />

Stachelbeeren oder Himbeeren nicht wie<br />

Bananen auf dem Containerschiff reifen.<br />

Sie dürfen erst im reifen Stadium geerntet<br />

werden. Für derart empfindliche Produkte<br />

ist daher die Qualität der Verpackungs -<br />

lösung ganz entscheidend und für den<br />

Obst- und Gemüsehandel bares Geld.<br />

Schon durch eine Verlängerung der Haltbar -<br />

keits dauer um drei bis vier Tage, wie sie<br />

durch eine innovative Verpackungslösung<br />

erreicht werden kann, lässt sich verhindern,<br />

dass eine große Menge an Früchten verdirbt.<br />

Die Retardierung der Alterungsprozesse bei<br />

Obst und Gemüse, sozusagen das Anti-<br />

Nahrungsmittel kontaminiert werden, be -<br />

grenzt. Die Herausforderung bestand darin,<br />

eine Folie zu finden, die in einer Tiefzieh -<br />

maschine geformt und danach in einem<br />

Wär me tunnel ge schrumpft werden<br />

konnte.<br />

Die Suche nach einer<br />

Lösung führte Sechler<br />

zu dem fast 5.000 km<br />

ent fernt angesie -<br />

delten Unter neh men<br />

2 Sis ters Food Group.<br />

Dieses zu den Haupt -<br />

lieferan ten der Tesco-<br />

Lebens mittel märkte<br />

gehörende Un ter neh -<br />

men verwendet ein System, das von der<br />

<strong>Multivac</strong> und Krehalon, einem niederländischen<br />

Tochter unter neh men der japanischen<br />

Chemiefirma Kureha, in Zusam men arbeit<br />

entwickelt wurde. Laut Aussage von Ryan<br />

Till – Produktmanager bei CMS Flavor seal,<br />

dem in Avon, Ohio, an säs sigen Krehalon-<br />

Ver triebs unternehmen – senkt die Folie von<br />

Krehalon, die deutlich dünner als ein<br />

Schrumpfbeutel ist, den Materialbedarf um<br />

33 bis 40 Prozent.<br />

„Sie ist die optimale Verbindung von Ma -<br />

schine und Folie“, fügt Dan Mack hinzu, der<br />

in der amerikanischen <strong>Multivac</strong>-Nieder -<br />

lassung in Kansas City, Missouri, für die<br />

Aging-Programm im Obst- und Gemüse -<br />

garten, heißt bei <strong>Multivac</strong> FreshSAFE. Das<br />

im Anwendungszentrum des Weltmarkt -<br />

führers für Tiefzieh-Verpackungsmaschinen<br />

entwickelte Konzept garantiert eine sortenspezifisch<br />

angepasste Verpackung für Obst<br />

und Gemüse.<br />

Mit FreshSAFE bleiben Früchte<br />

nachweislich länger frisch<br />

„Mit dem FreshSAFE-Verpackungskonzept<br />

kann die Haltbarkeit von verpackten Obstund<br />

Gemüseprodukten wesentlich verlängert<br />

und die Ausschussrate massiv gesenkt<br />

werden“, sagt Matthias Maisel, Lebens -<br />

mittel technologe und Experte für O+G-Ver -<br />

packungen bei <strong>Multivac</strong>. Untersuchun gen<br />

der niederländischen Universität Wagenin -<br />

gen, bei denen das FreshSAFE-Konzept mit<br />

offenen Verpackungen verglichen wurde,<br />

ergaben einen klaren Unter schied zwischen<br />

solchen Verpackungen und FreshSAFE-<br />

Lösungen. Mit FreshSAFE blieben die<br />

Früchte bis zu vier Tage länger frisch als mit<br />

offenen Verpackungen.<br />

Das FreshSAFE-System wird mit versiegelten<br />

Tiefziehpackungen oder Trays realisiert.<br />

Die ideale Gasmischung lässt sich einerseits<br />

durch die Anwendung eines Schutz -<br />

gases (MAP) bereitstellen, andererseits<br />

stellt sich die Gasmischung über eine<br />

mikroperforierte Folie in der Verpackung<br />

von selbst ein (EMAP, Equilibrium Modified<br />

Atmosphere Packaging). Eine spezielle Vor -<br />

rich tung für <strong>Multivac</strong>-Traysealer und<br />

<strong>Multivac</strong>-Tiefziehmaschinen versieht die<br />

Oberfolie vor dem Versiegeln mit mikrosko-<br />

Formshrink-Sparte zuständig ist. „Diese<br />

Verbindung ist praktisch zufällig zustande<br />

gekommen.“ Ein europäisches Lebens -<br />

mittel unter nehmen beabsichtigte die Um -<br />

stel lung von Beuteln auf Tiefziehver -<br />

packung, jedoch gab es<br />

keine Folien, die tiefgezogen<br />

und an -<br />

schließend ge -<br />

schrumpft wer -<br />

den konnten.<br />

„Zu fäl lig verfügte<br />

Kre ha -<br />

lon über eine<br />

Ex tru sions -<br />

an lage, die in<br />

den 1990er Jahren<br />

entwickelt wurde und die bisher nie zum<br />

Einsatz gekommen war“, berichtet Mack.<br />

„Das System funktionierte sofort problemlos.“<br />

Innovation ist eine der Eigenschaften, die<br />

Farmers Pride auszeichnen – sowohl in<br />

Bezug auf die Produkte als auch auf die<br />

Produktionsverfahren: Die Produktions -<br />

stätte in Fredericksburg wurde von Food<br />

Engineering zum Betrieb des Jahres 2005<br />

gekürt. Das Unternehmen ist eines von<br />

zwei nordamerikanischen Geflügel be trie -<br />

ben, die die Temperatur des geschlachteten<br />

Geflügels mit kalter Luft anstatt durch<br />

Eintauchen in Wasser auf unter 4 Grad<br />

Celsius absenken. Die dafür nötige Kühlung<br />

schlägt mit etwa 5 Cent pro Tier zu Buche,<br />

schätzt Sechler, reduziert die Keim -<br />

belastung jedoch beträchtlich und verlängert<br />

die Haltbarkeits dauer. Das neue<br />

FormShrink-System arbeitet mit Schutzgas<br />

(MAP), das die Halt bar keits dauer um eine<br />

weitere Woche auf insgesamt 18 Tage verlängert.<br />

Zerlegtes Geflügel und Geflügelstücke werden<br />

mit einem Traysealer verpackt, den<br />

Stone als „Nadelöhr“ der Produktion<br />

bezeichnet. Die nächste Innovation des<br />

Unternehmens wird die Umstellung dieses<br />

Verpackungssystems auf eine Tiefzieh -<br />

anlage sein. Dabei soll statt eines<br />

Kunststoff-Trays eine 60 µm-Folie zum<br />

Einsatz kommen, aus der ein fester Boden<br />

geformt wird. Die Umstellung werde<br />

bereits seit zwei Jahren ins Auge gefasst,<br />

jedoch habe tiefziehbare Folie dieser Dicke<br />

bislang nicht hergestellt werden können,<br />

führt Stone aus.<br />

Nach Aussage von Mack sind weltweit<br />

mehr als 100 Tiefziehmaschinen mit<br />

Schrumpfer im Einsatz, davon allerdings nur<br />

etwa ein Dutzend in Nordamerika. Deshalb<br />

besteht hier nach Aussage von Dan Mack<br />

noch großes Potenzial.<br />

Quelle: Kevin T. Higgins,<br />

Food Engineering, Mai <strong>2009</strong><br />

FreshSAFE: Anti-Aging für Obst und Gemüse<br />

pisch kleinen Perforationen. So kann der<br />

Kunde eine herkömmliche Kunststoff-Folie<br />

in eine mikroperforierte Folie verwandeln.<br />

Die Anzahl und Anordnung der Löcher lässt<br />

sich dabei schnell und leicht variieren. „Das<br />

System kann durch die variable Mikro per fo -<br />

ration flexibel an unterschiedliche Produkte<br />

und Erfordernisse angepasst werden“,<br />

betont Matthias Maisel.<br />

Ideale Verpackung lässt sich nicht<br />

per Tabelle bestimmen<br />

Die Beratungsleistung von <strong>Multivac</strong> ist bei<br />

dieser Anpassung besonders wichtig und<br />

wertvoll. Die ideale Verpackung lässt sich<br />

nämlich nicht einfach per Tabelle bestimmen.<br />

Für eine optimale Lösung sind Unter -<br />

suchungen am zu verpackenden Produkt<br />

unumgänglich. Der Kunde kann dabei von<br />

den umfangreichen Erfahrungen von<br />

<strong>Multivac</strong> profitieren. Auf der Basis der Ver -<br />

suchs reihen des Anwendungszentrums<br />

exis tieren dort für viele Obst- und Gemüse -<br />

arten sortenspezifische Werte, die die<br />

Haltbarkeit des Produkts verlängern können.<br />

Da <strong>Multivac</strong> komplette Verpackungslinien<br />

aus einer Hand anbietet, kann die An wen -<br />

dung der Inline-Mikroperforation nahtlos<br />

integriert werden, und somit ist eine flexible<br />

und schnelle Anpassung der Permeabilität<br />

an die Atmungsrate des jeweiligen Pro -<br />

dukts direkt an der Linie einstellbar. Die<br />

Permeabilität wird durch die Anordnung und<br />

die Größe der Mikroperforation gesteuert.<br />

FreshSAFE beruht auf optimaler<br />

Balance mehrerer Parameter<br />

Durch die Inline-Mikroperforation der Folie<br />

vereinfacht sich der Materialeinsatz ganz<br />

erheblich. Während bei einer Verpackung<br />

ohne eine solche Perforierung der Ver -<br />

packer für jede Obst- und Gemüsesorte<br />

praktisch einen eigenen Folientyp einsetzen<br />

muss, um die optimale Durchlässigkeit zu<br />

erhalten, kann beim FreshSAFE-Verfahren<br />

mit einer Standardfolie gearbeitet werden,<br />

die sich für alle Obst- und Gemüsesorten<br />

verwenden lässt. Dadurch lässt sich eine<br />

Kostenreduktion von bis zu 50 Prozent<br />

erzielen.<br />

Die Einsparungen ergeben sich durch die<br />

günstigeren Einkaufsmengen und gerin -<br />

geren Lagerkosten. Schutzgas wird nur<br />

dann eingesetzt, wenn es notwendig ist.<br />

FreshSAFE bringt mehr Frische – und das<br />

bei geringeren Materialkosten. Grundlage<br />

dafür ist die optimale Balance zwischen Ver -<br />

packungs maschine, Schutzgasatmo sphäre<br />

und Folie, die genau auf das jeweilige<br />

Produkt ausgerichtet ist.<br />

19


Messetermine<br />

August <strong>2009</strong><br />

Veranstaltung Aussteller<br />

06.-08.08.09 Feipack – Teilnahme offen / Brasilien, Rio de Janeiro <strong>Multivac</strong> Brasilien<br />

25.-27.08.09 TECNOCARNE / Brasilien, Saõ Paulo <strong>Multivac</strong> Brasilien<br />

August <strong>2009</strong> Mexialimentos / Mexiko, Monterrey <strong>Multivac</strong> Mexiko<br />

September <strong>2009</strong><br />

09.-12.09.09 Riga Foods / Lettland, Riga <strong>Multivac</strong> Lettland<br />

13.-15.09.09 Star Chefs / USA, New York, NY <strong>Multivac</strong> USA<br />

14.-17.09.09 Polagra-Tech / Polen, Posen <strong>Multivac</strong> Polen<br />

22.-23.09.09 EMPACK / Belgien, Brüssel <strong>Multivac</strong> Belgien<br />

23.-26.09.09 Pack Expo / Serbien, Belgrad <strong>Multivac</strong> Serbien<br />

29.09.-1.10.09 FachPack / Deutschland, Nürnberg <strong>Multivac</strong> Deutschland<br />

Oktober <strong>2009</strong><br />

05.-07.10.09 PackExpo / USA, Las Vegas, NV <strong>Multivac</strong> USA<br />

05.-07.10.09 Process Expo / USA, Las Vegas, NV <strong>Multivac</strong> USA<br />

06.-08.10.09 Conxemar / Spanien, Vigo <strong>Multivac</strong> Deutschland<br />

10.-14.10.09 Anuga Cateringtec / Deutschland, Köln <strong>Multivac</strong> Deutschland<br />

12.-16.10.09 AgroProdMash / Russland, Moskau <strong>Multivac</strong> Russland<br />

18.-20.10.09 Süffa / Deutschland, Stuttgart <strong>Multivac</strong> Deutschland<br />

20.-23.10.09 Propak Africa <strong>2009</strong> / Südafrika, Johannesburg <strong>Multivac</strong> Südafrika<br />

Impressum<br />

20<br />

N E W S O F B E T T E R P A C K A G I N G<br />

<strong>UPDATE</strong> – ein Magazin der<br />

<strong>Multivac</strong> Sepp Haggenmüller GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstr. 4<br />

D-87787 Wolfertschwenden<br />

Tel. +49 (0) 8334 601-0<br />

Fax +49 (0) 8334 601-199<br />

E-Mail: muwo@multivac.de<br />

www.multivac.com<br />

Trade Shows & Events<br />

www.multivac.com<br />

Veranstaltung Aussteller<br />

20.-23.10.09 Scanpack / Schweden, Göteborg <strong>Multivac</strong> Schweden<br />

20.-23.10.09 Japan Pack / Japan, Tokyo <strong>Multivac</strong> Japan<br />

23.-26.10.09 Int. Packaging Industry Fair / Türkei, Istanbul <strong>Multivac</strong> Türkei<br />

28.-31.10.09 AMI / USA, Chicago, IL <strong>Multivac</strong> USA<br />

Oktober <strong>2009</strong> Bajamak / Mexiko, Tijuana <strong>Multivac</strong> Mexiko<br />

Oktober <strong>2009</strong> Expo Acuicola / Mexiko, Hermosillo <strong>Multivac</strong> Mexiko<br />

Oktober <strong>2009</strong> Expo Lácteos / Mexiko, Mexiko-Stadt <strong>Multivac</strong> Mexiko<br />

Oktober <strong>2009</strong> MD&M Midwest / USA <strong>Multivac</strong> USA<br />

Oktober <strong>2009</strong> The Restaurant Show / UK, London <strong>Multivac</strong> England<br />

November <strong>2009</strong><br />

12.-14.11.09 EXPO PESCA <strong>2009</strong> / Peru, Lima Representaciones<br />

Alimenticias<br />

18.-20.11.09 Medica / Compamed / Deutschland, Düsseldorf <strong>Multivac</strong> Deutschland<br />

21.-25.11.09 MEFA / Schweiz, Basel <strong>Multivac</strong> Schweiz<br />

Nov. <strong>2009</strong> Expo Agroalimentaria / Mexiko, Celaya <strong>Multivac</strong> Mexiko<br />

Nov. <strong>2009</strong> World Food Almaty / Kasachstan, Almaty <strong>Multivac</strong> Usbekistan<br />

Dezember <strong>2009</strong><br />

01.-04.12.09 SibUpak & ProdSib / Russland, Novosibirsk <strong>Multivac</strong> Russland<br />

V.i.S.d.P.: Valeska Haux<br />

Gestaltung und Text: CREATISSIMA –<br />

Agentur für PR und Maketing<br />

(www.creatissima.de)<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und<br />

Ver viel fältigung, auch auszugsweise, nur<br />

mit vorheriger schriftlicher Zustimmung<br />

der Redaktion.<br />

„BETTER PACKAGING”<br />

ist unser Leitsatz

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!