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Winter - Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin

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Porträt Edith Oechslin<br />

Edith, du bist vielen von Dienstarztkursen bekannt und leitest auch zusammen mit Monika Brodmann den deutschen<br />

<strong>Winter</strong>basiskurs der SGGM. Dies alles neben deiner hausärztlichen Praxis in Chur und Betreuung deiner 4-köpfigen Familie.<br />

Wie jung bist du? 41 - jährig<br />

Wie viele Kinder hast du? 2, Flurin 18-jährig und Ladina 14-jährig<br />

Wie viele Lebenspartnerschaften bist du eingegangen? Die eine, richtige<br />

Was hat dich das Altern gelehrt? Dass ab und zu etwas wehtut. Ich habe gelernt, Leistung zu erbringen, die nicht in<br />

Minuten, Sekunden oder Kilometern gemessen wird, sondern ihren Wert im Erbringen selber findet<br />

Was hat dich an deinen Wohnort gebracht? Geboren und aufgewachsen im Vorderrheintal hat mich die Arbeit nach Chur<br />

gebracht<br />

Wo fühlst du dich zu Hause, wo ist <strong>für</strong> dich Heimat? Bauchkribbeln sagt mir in Trun, im Bündner Oberland<br />

Bist du „genetisch“ belastet, waren deine Eltern Ärzte, eventuell Bergärzte? Nein<br />

Werden deine Kinder Ärzte? vielleicht<br />

Wann und wie hast du deine Liebe zu den Bergen entdeckt? Die wurde mir in die Wiege gelegt, als ich in Trun geboren<br />

wurde<br />

Was ausser Berge ist noch dein Hobby? Sport allgemein, Notfallmedizin, Kursleitungen. Immer in Bewegung sein<br />

Wann und wie hast du die Höhenmedizin kennengelernt? Durch meinen Mann Nik kam ich via SAC zur SGGM und habe<br />

1997 den Sommerbasiskurs gemacht<br />

Welches ist dein bergmedizinisch grösster Misserfolg? Mitansehen zu müssen, wie unvernünftige Eltern ihre Kinder auf<br />

dem Rücken in Tragsäcken mitnehmen, wenn sie auf Gletschern Skifahren.<br />

Wie siehst du die Zukunft der Forschung in Berg- und Höhenmedizin? Pathophysiologisch ist noch viel offen. Es werden<br />

sicher in Zukunft noch bessere „Dopingmittel“ oder Therapien entwickelt werden<br />

Was wäre dein Wunsch in Zukunft bezüglich der Forschung in Berg- und Höhenmedizin? Die Sicherheit der Bergretter<br />

muss an erster Stelle sein<br />

Was würdest du aufgrund deiner Erfahrung einem jungen Bergarzt raten? Geduld und immer warme Handschuhe<br />

dabeihaben<br />

Was hältst du von Speedbegehungen und anderen Rekorden an den Bergen? Jedem das Seine, solange er damit andere<br />

nicht gefährdet<br />

Wie hoch ist dein ohne Doping erstiegener höchster Gipfel? Kili im Jahre 2008<br />

Wie gross schätzt du deine Möglichkeit ein, dich <strong>für</strong> ein Ziel zu quälen? Abhängig von der Aussentemperatur, wenn diese<br />

stimmt, gross<br />

Welcher Gipfel reut dich am meisten, den du nicht geschafft hast? Alle Gipfel erreicht, aber noch viele auf der<br />

Wunschliste! Ich gehe jedoch immer nur bei guten Bedingungen, besonders bei warmen Temperaturen an den Start<br />

Welches war deine schönste Bergtour und warum? Die Besteigung des Kilimandscharo mit meinem Mann Nik<br />

Kannst du dir vorstellen mittels Doping schneller in der Höhe zu akklimatisieren? Nein<br />

Wenn du am Berg überholt wirst, hast du das Bedürfnis aufzuschliessen, dich nicht abhängen zu lassen, wenn nein, seit<br />

wann nicht mehr? Seit 2 Jahren kann ich mich überholen lassen, weil ich auf mein Knie achten muss<br />

Gibt es eine Grenzsituation in den Bergen, die dein Leben verändert hat? Ja, meine Tibiaplateaufraktur 1990 beim<br />

Freeriden<br />

Was findest du fehlt noch um dich zu porträtieren? Ich versuche speditiv mein Zeugs zu erledigen und dabei immer gut<br />

gelaunt zu sein. Ich muss jeden Tag daran arbeiten, Nein sagen zu können<br />

Alles Gute <strong>für</strong> dich, deine Familie, deinen Basiskurs der SGGM und dein Knie. Vielen Dank <strong>für</strong> das Interview Edith<br />

Das Interview wurde durch unseren Past-Präsidenten Walo Pfeifhofer geführt.<br />

FORUM ALPINUM Nr. 4/11 6

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