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Moderation: Gerald Meyer<br />
<strong>39.</strong> <strong>Woche</strong><br />
Mittwoch, 26. September 2012<br />
22.45 Uhr Foto/m/f/a/DGF/ 112'<br />
Bad Lieutenant - Cop ohne Gewissen<br />
(THE BAD LIEUTENANT: PORT OF CALL - NEW ORLEANS)<br />
Spielfilm USA 2009<br />
Personen und Darsteller: Terence McDonagh (Nicolas Cage), Frankie (Eva Mendes), Stevie Pruit (Val Kilmer), Big<br />
Fate (Alvin "Xzibit" Joiner), Geneviève (Jennifer Coolidge), Heidi (Fairuza Balk), Daryl (Denzel Whitaker), Ned<br />
(Brad Dourif) u. a.<br />
Musik: Mark Isham<br />
Kamera: Peter Zeitlinger<br />
Buch: William M. Finkelstein<br />
Regie: Werner Herzog<br />
[kurz]<br />
Polizeikommissar Terence McDonagh ist ein schlimmer Finger seiner Zunft, aber er hat sich noch ein Stückchen<br />
Herz bewahrt. Als er im überfluteten New Orleans einen Sträfling vor dem Ertrinken rettet, bringt ihm das nicht<br />
nur eine Beförderung, sondern auch ein lebenslanges Rückenleiden ein. Die Einnahme von Schmerzmitteln<br />
unterstützt er durch den reichlichen Gebrauch illegaler Substanzen.<br />
[lang]<br />
Kurz nachdem der Hurrikan Katrina über New Orleans hinweggefegt ist, rettet der Polizei-Sergeant Terence<br />
McDonagh einem Sträfling das Leben, der in einem überfluteten Gefängnis vergessen wurde. Diese Heldentat<br />
bringt ihm die Beförderung zum Lieutenant ein. Allerdings trägt McDonagh auch ein schweres Rückenleiden<br />
davon, das ohne die regelmäßige Einnahme starker Schmerzmittel kaum zu ertragen ist. Neben den<br />
verschreibungspflichtigen Medikamenten greift er bald auch zu illegalen Drogen und nimmt, was er bekommen<br />
kann – ob aus der Asservatenkammer des Polizeihauptquartiers oder von amüsierfreudigen Passanten, die er des<br />
Nachts auf der Straße filzt. Auch seine Freundin, die Edelprostituierte Frankie, profitiert vom Beschaffungseifer<br />
des zunehmend krimineller agierenden Cops. Eine fatale Leidenschaft für Sportwetten tut ihr Übriges – nicht zum<br />
ersten Mal wartet der Buchmacher Ned auf eine beträchtliche Summe, die McDonagh an Spielschulden noch bei<br />
ihm offen hat. Als dieser mit der Aufklärung eines Massakers an einer Familie illegaler afrikanischer Einwanderer<br />
beauftragt wird, führt die Spur zu dem berüchtigten Drogendealer Big Fate. McDonagh spürt bei seinen<br />
Ermittlungen zwar einen Botenjungen auf, der Zeuge des Verbrechens war, doch der entwischt ihm schon nach<br />
kurzer Zeit. Als er sich dann auch noch mit einem einflussreichen Kunden von Frankie anlegt und diesen um<br />
10.000 Dollar erleichtert, hat der zunehmend drogenabhängige Polizeibeamte nicht nur die Mafia, sondern auch<br />
die eigenen Leute im Genick. Jetzt läuft McDonagh endgültig Gefahr, die Kontrolle über seine Situation zu<br />
verlieren. Und doch, er hat noch ein letztes As im Ärmel: Als er sich mit Big Fate verbündet, um gemeinsam den<br />
lokalen Drogenmarkt zu kontrollieren, sieht McDonagh die große Chance gekommen, sich nicht nur aus dem<br />
eigenen finanziellen Schlamassel zu befreien, sondern auch unbegrenzt an Stoff zu kommen. Ein riskantes Spiel,<br />
das ihm über den Kopf zu wachsen droht.<br />
Dass es sich bei Werner Herzog, dem großen deutschen Autorenfilmer der ersten Stunde, um einen Grenzgänger<br />
handelt, ist bekannt. Doch die Nachricht, er wolle in Hollywood ein Remake von Abel Ferraras düsterer<br />
Psychostudie „Bad Lieutenant“ (1992) inszenieren, verwunderte nicht nur seine Anhänger. Davon unbeirrt und<br />
in keiner Weise an den Vorgaben des umstrittenen Originalfilms orientiert, verlegte der deutsche Regisseur die<br />
Story um einen moralisch verkommenen, drogensüchtigen Cop von New York ins vom Hurrikan Katrina<br />
gezeichnete New Orleans und stellte eine gänzlich eigene, faszinierende Neuinterpretation des Stoffes auf die<br />
Beine. Herzog wählte das Mittel des grimmigen Humors, um sich der geschundenen Psyche seines manischen<br />
Ermittlers zu nähern. Hauptdarsteller und Ausnahme-Akteur Nicolas Cage („Wild at Heart“, „Leaving Las Vegas“)<br />
ringt hier mit seinen inneren und äußeren Dämonen, als gäbe es für ihn kein Morgen mehr.<br />
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