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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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Günter Faber<br />

Das rechtschreibspezifische <strong>Selbstkonzept</strong> der Schüler wurden (zu den Messzeitpunkten 1<br />

<strong>und</strong> 2) jeweils durch die drei Subskalen aus dem eigens entwickelten <strong>und</strong> <strong>für</strong> diese Untersuchung<br />

revidierten Fragebogen (Faber, 1991a, 1993b) erfragt: Dabei thematisiert die Skala<br />

„Inkompetenz <strong>und</strong> Hilflosigkeit“ mittels zwölf vierstufiger Schätzitems die von den Schülern<br />

mit den schulischen Rechtschreibanforderungen subjektiv erlebten Schwierigkeiten.<br />

Beispiel-Item: „Auch wenn ich übe, mache ich beim Schreiben noch viele Fehler.“ Schüler<br />

mit hohen Ausprägungen nehmen ihre rechtschreibbezogenen Bemühungen als erfolglos<br />

wahr <strong>und</strong> zeigen sich resigniert. Die Rechtschreibanforderungen stellen sich ihnen als kaum<br />

mehr kontrollierbar dar. Die interne Konsistenz dieser Subskala betrug zum Messzeitpunkt<br />

1 α = .87 <strong>und</strong> zum Messzeitpunkt 2 α = .85 (Cronbachs Alpha). Die Skala „Prüfungszuversicht“<br />

thematisiert mittels acht vierstufiger Schätzitems die von den Schülern erlebte Zuversicht<br />

<strong>und</strong> Kompetenz hinsichtlich der Bewältigung von Klassendiktaten. Beispiel-Item: “Es<br />

fällt mit leicht Diktate zu schreiben“. Schüler mit hohen Summenwerten nehmen das Diktat<br />

von vornherein als Situation wahr, die sie durch eigene Kompetenzen <strong>und</strong> Übungsanstrengungen<br />

meistern können. Die interne Konsistenz dieser Subskala belief sich zum Messzeitpunkt<br />

1 auf α = .84 <strong>und</strong> zum Messzeitpunkt 2 auf α = .87 (Cronbachs Alpha). Und die Skala<br />

„negative affektive Bewertung“ thematisiert mittels sechs vierstufiger Schätzitems das<br />

von den Schülern realisierte Ausmaß an Ablehnung bzw. Abwertung rechtschreibspezifischer<br />

Anforderungen. Beispiel-Item: „Wenn ich wählen könnte, würde ich bei den Hausaufgaben<br />

das Rechtschreiben weglassen <strong>und</strong> lieber ein paar Rechenaufgaben mehr machen.“<br />

Schüler mit hohen Ausprägungen auf dieser Skala erleben Rechtschreibsituationen<br />

als unangenehm, weil unkontrollierbar <strong>und</strong> bedrohlich. Die interne Konsistenz dieser Skala<br />

lag zum Messzeitpunkt 1 bei α = .79 <strong>und</strong> zum Messzeitpunkt 2 bei α = .81 (Cronbachs Alpha).<br />

Die Summenwerte aller drei Subskalen sind zu beiden Messzeitpunkten substantiell<br />

korreliert, wobei die affektive Bewertungsskala einen relativ eigenständigen Stellenwert<br />

einnimmt (Tab. 9)<br />

Tabelle 9. Interkorrelationen der rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong>variablen über beide<br />

Messzeitpunkte: skHILF = Inkompetenz <strong>und</strong> Hilflosigkeit, skZUV = Zuversicht <strong>und</strong> Kompetenz<br />

bei Diktaten, skEMO = negative affektive Bewertung (Signifikanz: alle Koeffizienten p ≤ .001,<br />

Stabilitätskennwerte unterstrichen).<br />

skZUV 1 skEMO 1 skHILF 2 skZUV 2 skEMO 2<br />

skHIL 1 -.63 .48 .76 -.54 .31<br />

skZUV 1 -.40 -.55 .72 -.22<br />

skEMO 1 .34 -.32 .59<br />

skHILF 2 -.65 .41<br />

skZUV 2 -.38<br />

Statistisch erfolgte die Überprüfung der einzelnen Fragestellungen sowie der Anpassungsgüte<br />

des gesamten Variablengefüges pfadanalytisch mit Hilfe des Programms Amos 4.0<br />

(Arbuckle & Wothke, 1999). Dazu wurden in einem ersten Schritt die jeweiligen manifesten<br />

Leistungs- <strong>und</strong> <strong>Selbstkonzept</strong>variablen zu latenten Konstruktfaktoren zusammengefasst.<br />

In einem zweiten Schritt wurde die relative Stärke von direkten Effekten zwischen diesen<br />

latenten Variablen mittels standardisierter Regressionskoeffizienten berechnet. Die Modellgüte<br />

wurde schließlich anhand einschlägiger Goodness-of-Fit Indices geschätzt (im Einzelnen<br />

der relative Chi-Quadrat-Wert CMIN/DF, der Tucker-Lewis-Index TLI, der Normed-<br />

Fit-Index NFI sowie der Root Mean Square Error of Approximation RMSEA). Eine hin-<br />

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