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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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Ergebnisse<br />

Günter Faber<br />

Die Ergebnisse der multiplen Regressionsanalysen lassen ein partiell schulfachspezifisches<br />

Zusammenhangsmuster erkennen: Bei statistischer Kontrolle der mit r = .58 (p < .001) substanziellen<br />

Korrelation beider Lehrerurteile tragen die Rechtschreibleistungen wesentlich<br />

stärker als die Mathematikleistungen zur relativen Aufklärung der fähigkeits- <strong>und</strong> zufallsbezogenen<br />

Erfolgsattributionen sowie der fähigkeitsbezogenen Misserfolgsattributionen<br />

bei. Mit abnehmendem Leistungsniveau wird Erfolg im Diktat signifikant stärker mit Zufall<br />

<strong>und</strong> weniger mit Fähigkeit, Misserfolg im Diktat hingegen signifikant stärker mit Fähigkeitsmangel<br />

begründet. Alle übrigen Beziehungen fallen vernachlässigbar gering aus<br />

(Tab. 6). Somit führen die Schüler eigenen Erfolg bzw. Misserfolg im Diktat nur auf wenige<br />

ausgewählte Ursachen zurück – deren Stellenwert sie dann aber auch in eindeutiger Weise<br />

rechtschreibspezifisch realisieren.<br />

Tabelle 6. Differentielle Beziehungen zwischen diktatbezogenen <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> Rechtschreib-<br />

bzw. Mathematikleistungen: multiple Korrelationskoeffizienten <strong>und</strong> Standardpartialregressionskoeffizienten<br />

(Beta-Gewichte).<br />

R<br />

Lehrerurteil:<br />

Rechtschreiben<br />

Beta-Gewicht b1<br />

Lehrerurteil:<br />

Mathematik<br />

Beta-Gewicht b2<br />

Erfolg:<br />

Fähigkeit .407*** -.401*** -.011<br />

Anstrengung .104 -.083 -.127<br />

Schwierigkeit .043 -.050 -.013<br />

Zufall .261*** -.241** -.032<br />

Misserfolg:<br />

Fähigkeit .444*** -.361*** -.124<br />

Anstrengung .076 -.084 -.015<br />

Schwierigkeit .085 -.073 -.019<br />

Zufall .069 -.031 -.083<br />

Signifikanz: ***p ≤ .001, **p ≤ .01<br />

Diese Beziehungen zwischen <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> Rechtschreibleistungen erschienen<br />

zumindest teilweise vom rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong> der Schüler beeinflusst:<br />

So verdeutlichen die Ergebnisse der betreffenden Varianzanalysen (Tab. 7), dass interindividuelle<br />

Unterschiede in den fähigkeitsbezogenen Erfolgsattributionen gleichermaßen auf<br />

hochsignifikante Effekte der rechtschreibspezifisch erlebten Hilflosigkeit <strong>und</strong> des aktuellen<br />

Leistungsstandes zurückgehen.<br />

Tendenziell erklären Schüler etwaigen Diktaterfolgt mit zunehmendem Leistungsniveau<br />

stärker durch eigene Fähigkeit. Dieser Effekt zeigt sich indes wesentlich durch die<br />

<strong>Selbstkonzept</strong>variable differenziert – insofern über alle Leistungsunterschiede hinweg vor<br />

allem Schüler, die sich gegenüber den Rechtschreibanforderungen in hohem <strong>und</strong> auch noch<br />

in mittlerem Ausmaß als hilflos erleben, Erfolg am geringsten in der eigenen Fähigkeit<br />

begründet sehen. Dabei ziehen vor allem schwache <strong>und</strong> mittlere Rechtschreiber mit negati-<br />

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