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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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<strong>Selbstkonzept</strong>, <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsangst</strong> im Rechtschreiben<br />

festieren (Deffenbacher, 1980), dann könnte anzunehmen sein, dass sich diese beiden<br />

Angstkomponenten auch unterschiedlich auf das Schülerverhalten niederschlagen. Dabei<br />

wäre zu vermuten, dass vor allem individuell habitualisierte Aufgeregtheitsreaktionen sich<br />

deutlicher im Verhalten ängstlicher Personen widerspiegeln <strong>und</strong> somit entsprechenden<br />

Fremdbeobachtungen auch leichter zugänglich sein sollten. Obgleich eine von Lukesch<br />

(1986) in diesem Sinne durchgeführte Studie keine überzufälligen Zusammenhänge zwischen<br />

dem subjektiven Prüfungsangsterleben einer erwachsenen Probandenstichprobe <strong>und</strong><br />

deren analog beobachteten Aufgeregtheitssymptomen nachweisen kann, erscheint es <strong>für</strong> die<br />

Belange pädagogisch- psychologischen Handelns unter schulischen Bedingungen gleichwohl<br />

überlegenswert, diese Fragestellung weiter zu verfolgen – <strong>und</strong> die theoretisch plausible<br />

Möglichkeit differentieller Beziehungen rechtschreibängstlicher Besorgtheits- bzw. Aufgeregtheitskognitionen<br />

(Faber, 2000, 2002b) von Gr<strong>und</strong>schulkindern mit deren verhaltensmäßiger<br />

Beurteilung durch die Lehrkraft empirisch zu überprüfen. Zumindest <strong>für</strong> den<br />

Rechtschreibbereich lassen die Ergebnisse konzeptuell präzisierende Anhaltspunkte <strong>für</strong> den<br />

Umgang mit informellen Alltagsdiagnosen erwarten.<br />

Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es deshalb, die rechtschreibängstlichen Besorgtheits-<br />

<strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen einer Stichprobe älterer Gr<strong>und</strong>schulkinder jeweils gesondert<br />

in ihren Beziehungen zu ausgewählten verhaltensmäßigen Lehrereinschätzungen zu<br />

analysieren. Zur Replizierung <strong>und</strong> Erweiterung der einschlägigen Vorstudienergebnisse<br />

(Faber, 1993, 1994, 1995a) sollen dazu im Einzelnen die folgenden Fragestellungen geklärt<br />

werden:<br />

• Finden sich zwischen den rechtschreibängstlichen Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen<br />

der Schüler <strong>und</strong> den herangezogenen Verhaltenseinschätzungen<br />

der Lehrkräfte differenzielle Beziehungen, d.h. zeigen sich die Aufgeregtheitskognitionen<br />

vergleichsweise stärker mit den lehrerperzipierten Verhaltensweisen korreliert<br />

als die Besorgtheitskognitionen?<br />

• Können die Lehrkräfte rechtschreibängstliche Schüler anhand ihres subjektiven<br />

Aufgeregtheitserlebens vergleichsweise genauer identifizieren als anhand ihres<br />

subjektiven Besorgtheitserlebens, d.h. werden insbesondere Schüler mit erhöhtem<br />

Aufgeregtheitsniveau von den Lehrkräften als rechtschreibängstlicher beurteilt?<br />

• Erweist sich die Einschätzung rechtschreibbezogener Schülerängste durch die<br />

Lehrkräfte weitgehend von den bestehenden Leistungsunterschieden beeinflusst,<br />

d.h. werden insbesondere Schüler mit schwachen Rechtschreibleistungen von<br />

vornherein als ängstlicher beurteilt?<br />

Methode<br />

Zur gesonderten Auswertung der von den Schülern rechtschreibspezifisch erlebten Besorgtheit<br />

<strong>und</strong> Aufgeregtheit wurden zwei provisorische Analyseskalen gebildet (Faber, 1993d,<br />

1995a): Die Analyseskala „Besorgtheit“ thematisiert mittels acht vierstufiger Schätzitems<br />

die subjektive Erwartung von Misserfolg <strong>und</strong> von Bewältigungsproblemen beim Diktat<br />

bzw. im Rechtschreibunterricht, die gedankliche Antizipation möglicher Konsequenten des<br />

Diktatergebnisses, das Auftreten von einschlägiger Vermeidungswünsche sowie die Abschätzung<br />

leistungsbehindernder Situationsbedingengen. Beispiel-Item: „Beim Diktat muss<br />

ich oft daran denken, wie viele Fehler ich diesmal wohl machen werde“. Die interne Konsistenz<br />

lag <strong>für</strong> diese Subskala bei α = .84 (Cronbachs Alpha). Die Analyseskala „Aufgeregt-<br />

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