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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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<strong>Selbstkonzept</strong>, <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsangst</strong> im Rechtschreiben<br />

kognitiv-motivationalen Komponenten der Schülerpersönlichkeit (Epstein, 1980; Marsh,<br />

1990; Skaalvik & Rankin, 1995) systematisch auch schulfachübergreifend generalisierte<br />

Strukturen einzubinden, um problematische Effekte von Lernschwierigkeiten in einem bestimmten<br />

Fach auf die Entwicklung der betroffenen Schüler in ihrer gesamten Bandbreite<br />

abschätzen zu können – also die Bedingungen <strong>und</strong> Abhängigkeiten rechtschreibspezifisch<br />

habitualisierter Leistungsängste zunächst anforderungsnah im Kontext einschlägiger Leistungen,<br />

Kompetenz- bzw. Kontrollüberzeugungen <strong>und</strong> Handlungsstrategien zu analysieren,<br />

unter dieser Voraussetzung dann ebenso ihre Bedeutung <strong>für</strong> die umfassende Leistungs- <strong>und</strong><br />

Persönlichkeitsentwicklung der Schüler zu sondieren (Faber, 1992a,b, 1993c,d, 1994, 1995<br />

a,b, 1996, 2000).<br />

Vorbehaltlich solcher Forschungsperspektiven signalisieren diese Bef<strong>und</strong>e allerdings auch<br />

so schon einen besonderen Diagnose- <strong>und</strong> Beratungsbedarf <strong>für</strong> Schüler mit erhöhten rechtschreibängstlichen<br />

Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen, die zugleich verstärkte<br />

Selbstwertprobleme <strong>und</strong> Schulunlust realisieren (Holtz, 2000). Denn ihre mögliche psychosoziale<br />

Beeinträchtigung <strong>und</strong> Gefährdung wird sich allein auf der Basis schulischer oder<br />

häuslicher Alltagsbeobachtungen nicht immer eindeutig erschließen lassen (Schrader, 1998)<br />

– zumal insbesondere auch zahlreiche mittlere bis gute Rechtschreiber, die in ihrem jeweiligen<br />

Umfeld augenscheinlich eher als unbelastet beurteilt werden dürften, entsprechend kritische<br />

Merkmalsausprägungen berichten.<br />

Studie 4<br />

Das Verhalten rechtschreibängstlicher Gr<strong>und</strong>schulkinder im<br />

Lehrerurteil: Untersuchungsergebnisse zur Problematik informeller<br />

Alltagsdiagnosen<br />

Fragestellung<br />

Schüler mit anhaltenden Leistungsschwierigkeiten erleben die <strong>für</strong> sie kritischen Unterrichtsanforderungen<br />

mit der Zeit immer weniger als bewältigbar <strong>und</strong> folglich in zunehmendem<br />

Maße als bedrohlich. Sie beginnen entsprechend, negative Kompetenzüberzeugungen<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> allmählich fachspezifische <strong>Leistungsangst</strong>reaktionen zu habitualisieren,<br />

die längerfristig wiederum zu anforderungsmeidenden Motivationslagen, generalisierten<br />

Selbstwertproblemen sowie negativen Schuleinstellungen betragen – <strong>und</strong> schließlich ihre<br />

gesamte psychosoziale Situation ernsthaft beeinträchtigen können (Bossong, 1994; Helmke,<br />

1992; Hembree, 1988; Jacobs & Strittmatter, 1979; Jerusalem & Schwarzer, 1989; Pekrun,<br />

1983, 1991; Schwarzer, Royl & Lange, 1983; Skaalvik, 1997; Wine 1979).<br />

Zur rechtzeitigen Einleitung geeigneter Hilfen erscheint es <strong>für</strong> das pädagogisch-psychologische<br />

Handeln somit unbedingt erforderlich, etwaige leistungsängstliche Lernblockierungen<br />

<strong>und</strong> Befindlichkeitsstörungen im konkreten Einzelfall zu treffend zu erkennen. Dazu bedarf<br />

es diagnostisch verlässlicher Beobachtungs- bzw. Beurteilungsinformationen, die allerdings<br />

durch entsprechende Lehrerwahrnehmungen kaum hinlänglich gewährleistet sind.<br />

Während sich die Einschätzung kognitiver Schülerleistungen durch Lehrkräfte weithin als<br />

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