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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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<strong>Selbstkonzept</strong>, <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsangst</strong> im Rechtschreiben<br />

spiel-Item: „Ich habe oft gar keine Lust, in die Schule zu gehen.“ Die interne Konsistenz<br />

lag <strong>für</strong> diese Skala bei α = .93 (Cronbachs Alpha).<br />

Für die Erfassung der Rechtschreibleistungen wurden, anders als in den entsprechenden<br />

Vorstudien, in erster Linie die zensurenmäßigen Einschätzungen der zuständigen Lehrkräfte<br />

verwendet – insofern mit ihnen die unterrichtlichen Beurteilungs- <strong>und</strong> Interaktionsprozesse,<br />

die wesentlich zur Genese kognitiv-motivationaler Schülermerkmale beitragen, stärker<br />

reflektiert sein dürften als mit einem Testverfahren (Krupitschka, 1990). Für die Datenanalyse<br />

wurden diese Urteile umgepolt, so dass numerisch niedrige Werte auf entsprechend<br />

schwache Leistungen verweisen.<br />

Die Beziehungen zwischen den rechtschreibängstlichen Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen<br />

mit den ausgewählten Bezugsvariablen wurden <strong>für</strong> die Gesamtstichprobe durch<br />

multiple Regressionsanalysen untersucht, um mittels der <strong>für</strong> jedes Außenkriterium gesondert<br />

berechneten Beta-Gewichte den Anteil der von beiden LARs-Analyseskalen gemeinsam<br />

erfassten Merkmalsvarianz statistisch kontrollieren <strong>und</strong> entsprechend bereinigte Zusammenhangsschätzungen<br />

vornehmen zu können. Zur Prüfung der leistungs- <strong>und</strong> angstabhängigen<br />

Unterschiede im Selbstwertgefühl <strong>und</strong> in der Schulunlust wurden entsprechende<br />

zweifaktorielle Varianzanalysen mit den Rechtschreibleistungen als einer Faktorvariablen<br />

vorgenommen, Die dazu erforderliche Unterteilung der Stichprobe in leistungsabhängige<br />

Untergruppen erfolgte anhand der Terzilgrenzen der rechtschreibbezogenen Lehrerurteile.<br />

Auf diese Weise konnten die drei Gruppen von Schülern mit niedrigen (n = 61), mit mittleren<br />

(n = 92) <strong>und</strong> mit hohen (n = 105) Rechtschreibleistungen gebildet werden. Die Stufung<br />

der zweiten Faktorvariablen geschah ebenfalls anhand ihrer jeweiligen Verteilungsterzile.<br />

Da die empirisch aufgetretenen Zellenbesetzungen ungleichmäßig ausfielen <strong>und</strong> die notwendige<br />

Orthogonalität der Faktorvariablen nicht gewährleistet schien, wurden alle Varianzanalysen<br />

nach der Regressionsmethode durchgeführt (Diehl & Arbinger, 1990).<br />

Ergebnisse<br />

Die multiplen Regressionsanalysen, die den jeweils eigenständigen Beitrag der rechtschreibängstlichen<br />

Besorgtheits- bzw. Aufgeregtheitskognitionen zur Varianz des Selbstwertgefühls<br />

<strong>und</strong> der Schulunlust klären sollen, verdeutlichen ein <strong>für</strong> beide Kriteriumsvariablen<br />

unterschiedliches Zusammenhangsmuster (Tab. 4): Unter statistischer Auspartialisierung<br />

der mit r = .69 (p ≤ .001) deutlichen Interkorrelation beider Analyseskalen erweisen<br />

sich die rechtschreibängstlichen Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen der Schüler<br />

in vergleichbar moderatem Ausmaß mit ihrem Selbstwertgefühl kovariiert. Im Hinblick auf<br />

die Schulunlust findet sich dagegen nur ein substanziell positiver Zusammenhang mit der<br />

rechtschreibängstlichen Besorgtheit, während die betreffende Beziehung <strong>für</strong> die rechtschreibängstliche<br />

Aufgeregtheit belanglos bleibt. Bei alledem erscheinen mit der verwendeten<br />

Selbstwert- <strong>und</strong> Schulunlustskala empirisch voneinander unabhängige Merkmale erfasst,<br />

insofern ihre Summenwerte hier lediglich zu r = -.17 (p ≤ .01) korreliert sind.<br />

Die interindividuellen Unterschiede im allgemeinen Selbstwertgefühl lassen sich varianzanalytisch<br />

jeweils auf hochsignifikante Haupteffekte der rechtschreibängstlichen Besorgtheit<br />

(F = 32.400, p = .000) <strong>und</strong> Aufgeregtheit (F = 27.601, p = .000) zurückführen. Ein<br />

leichter, aber bedeutsamer Leistungseffekt findet sich nur in Verbindung mit den Aufgeregtheitskogitionen<br />

(F = 4.619, p = .011). In Verbindung mit den Besorgtheitskognitionen<br />

bleibt der Einfluss der Leistung dagegen zufällig (F = 1.436, p = .240). Demnach erweist<br />

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