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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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Günter Faber<br />

Anders als in den vorausgegangenen Studien wurden <strong>für</strong> die Erfassung der Rechtschreibleistungen<br />

in erster Linie die zensurenmäßigen Einschätzungen der zuständigen Lehrkräfte<br />

verwendet – insofern mit ihnen die unterrichtlichen Beurteilungs- <strong>und</strong> Interaktionsprozesse,<br />

die wesentlich zur Entwicklung kognitiv-motivationaler Schülermerkmale beitragen, stärker<br />

reflektiert sein dürften als mit einem entsprechenden Testverfahren (Krupitschka,<br />

1990). Für die Datenanalyse wurden diese Urteile umgepolt, so dass numerisch niedrige<br />

Werte auf entsprechend schwache Leistungen verweisen. Mit der Summe der Richtigschreibungen<br />

in einem ergänzend eingesetzten Rechtschreibtest (Faber, 1992b) erwiesen sich diese<br />

Lehrerurteile zu r = .75 (p ≤ .001) korreliert.<br />

Zur Klärung möglicher differentieller Beziehungen der rechtschreibängstlichen Besorgtheits-<br />

<strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen mit den ausgewählten Bezugsvariablen wurden zunächst<br />

multiple Regressionsanalysen <strong>für</strong> die Gesamtstichprobe durchgeführt, um mittels der<br />

<strong>für</strong> jedes Außenkriterium gesondert berechneten Beta-Gewichte den Anteil der von beiden<br />

LARs-Analyseskalen gemeinsam erfassten Merkmalsvarianz statistisch kontrollieren <strong>und</strong><br />

entsprechend bereinigte Zusammenhangsschätzungen vornehmen zu können. Zur Prüfung<br />

der interessierenden Merkmalsunterschiede wurden ein- <strong>und</strong> zweifaktorielle Varianzanalysen<br />

mit der Rechtschreibleistung <strong>und</strong> dem <strong>Selbstkonzept</strong> als unabhängige Faktoren berechnet.<br />

Die dazu erforderliche Unterteilung der Stichprobe in leistungsabhängige Teilgruppen<br />

erfolgte anhand der Terzilgrenzen der rechtschreibbezogenen Lehrerurteile. Auf diese Weise<br />

konnten die drei Gruppen von Schülern mit niedrigen (n = 61), mittleren (n = 92) <strong>und</strong><br />

hohen (n = 105) Rechtschreibleistungen gebildet werden. Die Stufung der zweiten Faktorvariablen<br />

geschah ebenfalls anhand ihrer Verteilungsterzile. Da die empirisch aufgetretenen<br />

Zellenbesetzungen ungleichmäßig ausfielen <strong>und</strong> die notwendige Orthogonalität der Faktorvariablen<br />

nicht gewährleistet schien, wurden die zweifaktoriellen Varianzanalysen nach der<br />

Regressionsmethode durchgeführt (Diehl & Arbinger, 1990).<br />

Ergebnisse<br />

Die multiplen Regressionsanalysen, mit denen die Frage möglicher differentieller Beziehungen<br />

der rechtschreibängstlichen Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen mit den<br />

ausgewählten Bezugsvariablen untersucht werden sollte, geben ein klares Zusammenhangsmuster<br />

zu erkennen (Tab. 3): Unter Auspartialisierung der mit r = .69 (p ≤. 001) erwartungsgemäß<br />

beträchtlichen Interkorrelation beider Analyseskalen erweist sich die rechtschreibängstliche<br />

Besorgtheit jeweils bedeutsam <strong>und</strong> im Ausmaß am stärksten mit dem<br />

rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong> <strong>und</strong> etwas geringer mit den Rechtschreibleistungen<br />

kovariiert. Für die rechtschreibängstliche Aufgeregtheit bleiben die entsprechenden Beziehungen<br />

dagegen belanglos. Leistungs- <strong>und</strong> selbstkonzeptabhängige Angstunterschiede zwischen<br />

den Schülern dürften somit in erster Linie durch deren rechtschreibängstliches Besorgtheitserleben<br />

zustande kommen – von beiden Analyseskalen infolge ihrer hohen Interkorrelation<br />

aber in ähnlicher Weise abgebildet werden.<br />

Tabelle 3. Multiple Regressionsanalysen zum Zusammenhang der rechtschreibängstlichen Besorgtheits-<br />

<strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen mit dem rechtschreibspezifischem <strong>Selbstkonzept</strong> <strong>und</strong><br />

den Rechtschreibleistungen der Schüler: multiple Korrelationskoeffizienten (R), adjustierte Determinationskoeffizienten<br />

(adj. R) <strong>und</strong> Standardpartialregressionskoeffizienten (Beta-Gewichte).<br />

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