Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...
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<strong>Selbstkonzept</strong>, <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsangst</strong> im Rechtschreiben<br />
schulfachspezifisch analysiert worden. Einschlägige Studien belegen die Validität einer solchen<br />
Differenzierung des <strong>Leistungsangst</strong>konstrukts durchgängig – wobei der leistungsvermittelnde<br />
Einfluss inhaltlich korrespondierender Kompetenzüberzeugungen besonders systematisch<br />
erst im Hinblick auf das Zustandekommen mathematikängstlicher Schülerreaktionen<br />
nachgewiesen ist (Bandalos, Yates & Thorndike-Christ, 1995; Dew, Galassi & Galassi,<br />
1984; Gottfried, 1982; Hembree, 1990; Jacobs, 1982; Marsh, 1988; Meece, Wigfield &<br />
Eccles, 1990; Schnabel & Gruehn, 1994; Wigfield & Meece, 1988).<br />
Im Vergleich dazu ist die Erforschung rechtschreibängstlicher Schülerreaktionen weithin<br />
vernachlässigt geblieben. Dies muss verw<strong>und</strong>ern, da gerade die Rechtschreibanforderungen<br />
im Gr<strong>und</strong>schulalter von verhältnismäßig vielen Kindern kaum hinreichend bewältigt werden<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Entwicklung bereichsspezifisch erhöhter <strong>Leistungsangst</strong>ausprägungen eine<br />
bedeutsame Rolle spielen dürften (Kretschmann & Elspaß, 1992). So hat sich noch keine<br />
Studie finden lassen, in der die gr<strong>und</strong>legenden Modellvorstellungen zur kognitiv-motivationalen<br />
Klärung schulischer <strong>Leistungsangst</strong> überprüft – mithin die rechtschreibängstlichen<br />
Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitsreaktionen von Schülern in Abhängigkeit von deren rechtschreibspezifischen<br />
Kompetenzüberzeugungen erk<strong>und</strong>et worden wären. Die vorliegenden<br />
Untersuchungsbef<strong>und</strong>e basieren ausnahmslos auf schulfachunspezifisch erhobenen Angstmaßen<br />
<strong>und</strong> können wohl bestätigen, dass rechtschreibschwache Schüler tendenziell ein erhöhtes<br />
Ausmaß an allgemeiner <strong>Leistungsangst</strong> berichten. Die zwischen Schülern mit <strong>und</strong><br />
ohne Rechtschreibproblemen gef<strong>und</strong>enen Angstdifferenzen streuen in ihrem Umfang <strong>und</strong><br />
ihrer Bedeutsamkeit jedoch beträchtlich, was nicht zuletzt auf das unterschiedliche Konzeptualisierungsniveau<br />
<strong>und</strong> die unterschiedlichen psychometrischen Eigenschaften der eingesetzten<br />
Befragungsmethoden zurückgehen mag. In diesem Zusammenhang bleibt auch<br />
zwangsläufig unklar, inwiefern die Verwendung schulfachunspezifischer <strong>Leistungsangst</strong>skalen<br />
bei den befragten Schülern mögliche varianzmindernde Antworteffekte bewirkt <strong>und</strong><br />
somit zu systematischen Ergebnisverzerrungen beigetragen haben können. Solche methodenabhängigen<br />
Einflüsse sind oft in entsprechenden Erhebungssituationen zu beobachten,<br />
wenn Schüler etwa gegenüber den mathematischen Anforderungen stärkere (bzw. niedrigere)<br />
Angstreaktionen realisieren als gegenüber den schriftsprachlichen Anforderungen. Sie<br />
finden ihre Situation dann in den fachunspezifisch formulierten Items der üblichen Fraugebogeninstrumente<br />
(Borchert, Knopf-Jerchow & Dalibashi, 1991) nur ungenau repräsentiert<br />
<strong>und</strong> greifen daraufhin auf egalisierende Antwortstrategien im Sinne subjektiver Durchschnittsbildungen<br />
zurück: „Eigentlich stimmt es, eigentlich aber auch nicht… soll ich dazwischen<br />
ankreuzen?“ (Fenner, 1977; Finkbeiner & Isele, 1974; Haferkamp & Rost, 1980;<br />
Klicpera & Gasteiger-Klicpera, 1993; Knabe, 1973; Schneider, 1980; Valtin, 1972).<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Bef<strong>und</strong>lage ist es das Anliegen einer eigenen Untersuchungsreihe gewesen,<br />
die rechtschreibängstlichen Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen von älteren<br />
Gr<strong>und</strong>schulkindern mittels einer „Kurzskala zur Erfassung von <strong>Leistungsangst</strong> vor schulischen<br />
Rechtschreibsituationen (LARs)“ zu operationalisieren <strong>und</strong> im Kontext kognitiv-motivational<br />
relevanter Bezugsvariablen zu analysieren. Die dazu bislang abgeschlossenen<br />
Teilstudien haben gezeigt, dass die mit der LARs-Kurzskala rechtschreibspezifisch erfragten<br />
Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen faktorenanalytisch nicht zu separieren<br />
sind. Es ist daher eine Gesamtskala zu ihrer summarischen Erfassung gebildet worden, die<br />
über zureichende psychometrischen Eigenschaften verfügt – <strong>und</strong> deren bereichsspezifischer<br />
Messanspruch sich klar hat nachweisen lassen. Dabei berichten Schüler mit Rechtschreibschwierigkeiten<br />
überzufällig höhere Angstausprägungen als Schüler mit mittleren <strong>und</strong> gu-<br />
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