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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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Günter Faber<br />

<strong>für</strong> weiterführende Untersuchungen, in denen der Frage rechtschreibspezifischer Leistungs-<br />

<strong>und</strong> <strong>Selbstkonzept</strong>unterschiede zwischen Mädchen <strong>und</strong> Jungen in höheren Klassenstufen<br />

erst noch systematischer nachzugehen ist – <strong>und</strong> die dabei unter anderem die möglichen Einflüsse<br />

der jeweils klassenintern wirksamen Lern- <strong>und</strong> Leistungsbedingungen verstärkt in<br />

die Analyse einbeziehen sollten (Helmke, 1998; Marsh & Yeung, 1998; Tiedemann & Billmann-Mahecha,<br />

2002).<br />

Für die weiteren Analysen rechtschreibspezifischer Selbsteinschätzungen im Rahmen der<br />

vorliegenden Untersuchungsreihe (<strong>und</strong> im Hinblick auf die vorliegende Datenbasis) dürfte<br />

eine besondere Betrachtung der Geschlechtervariablen jedoch verzichtbar sein.<br />

Studie 2<br />

Rechtschreibängstliche Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen:<br />

Analyse ihrer Ausprägung in Abhängigkeit von<br />

<strong>Selbstkonzept</strong> <strong>und</strong> Leistungsstand<br />

Fragestellung<br />

Für die Entstehung <strong>und</strong> Verfestigung leistungsängstlicher Reaktionen kommt den selbstbezogenen<br />

Kompetenzüberzeugungen von Schülern kognitiv-motivational ein entscheidender<br />

Stellenwert zu – insoweit das Ausmaß individuellen <strong>Leistungsangst</strong>erlebens maßgeblich davon<br />

abhängt, wie sie ihre Leistungssituation subjektiv bewerten (Krampen 2000; Schwarzer<br />

& Jerusalem, 1992). Demnach entwickeln vor allem leistungsschwache Schüler infolge<br />

ihres kumulierenden Misserfolgs hinsichtlich der <strong>für</strong> sie kritischen Anforderungen ein negatives<br />

<strong>Selbstkonzept</strong>, was über die Zeit dazu führt, dass sie eigene Handlungsmöglichkeiten<br />

zur Bewältigung ihrer Probleme nicht mehr oder bloß noch eingeschränkt realisieren.<br />

Schlechte Leistungsergebnisse erscheinen dann von vornherein als unausweichlich <strong>und</strong><br />

werden von ihnen als selbstwertbedrohlich empf<strong>und</strong>en. Treten derartige Bedrohungserfahrungen<br />

längerfristig häufiger auf, dann kommt es gegenüber den versagensbelasteten Anforderungen<br />

allmählich zur Habitualisierung leistungsängstlicher Erwartungen. Auf die tatsächliche<br />

oder auch nur gedankliche Konfrontation mit entsprechenden Situationen beginnen<br />

die betroffenen Schüler mit erhöhter kognitiver Besorgtheit <strong>und</strong> affektiver Aufgeregtheit<br />

zu reagieren (Deffenbacher, 1980; Liebert & Morris, 1967). Das fortwährende Erleben<br />

ängstlicher Besorgtheit <strong>und</strong> Aufgeregtheit stellt <strong>für</strong> sie einen ernsthaften Stressfaktor dar,<br />

dem sie dann oftmals durch anforderungsmeidende Verhaltensweisen zu begegnen suchen.<br />

Mit der Zeit können sich so schließlich zirkulär problemstabilisierende Leistungs-Angst-<br />

Abhängigkeiten manifestieren (Helmke, 1983; Hembree, 1988; Jerusalem, 1990; Jerusalem<br />

& Schwarzer, 1989; Pekrun, 1991).<br />

In Anbetracht der empirisch hinreichend gesicherten Erkenntnis, dass intraindividuelle<br />

Leistungsunterschiede zwischen verschiedenen Unterrichtsfächern bei Schülern kognitivmotivational<br />

durch analog fachbezogen differenzierte Kompetenzüberzeugungen repräsentiert<br />

werden (Byrne, 1996; Faber, 1992a; Simpson, Licht, Wagner & Stader, 1996), sind<br />

auch schulische <strong>Leistungsangst</strong>reaktionen mittlerweile zunehmend lernbereichs- bzw.<br />

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