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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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Zusammenfassung <strong>und</strong> Abstract<br />

Faber, G.: <strong>Selbstkonzept</strong>, <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsangst</strong> im Rechtschreiben. Ansatz<br />

<strong>und</strong> Ergebnisse einer Untersuchungsreihe zu den schulfachspezifisch erfassten Selbsteinschätzungen<br />

von Gr<strong>und</strong>schulkindern.<br />

Zusammenfassung<br />

Die pädagagogisch-psychologische <strong>Selbstkonzept</strong>forschung hat in den vergangenen beiden<br />

Jahrzehnten ihre theoretischen Modellvorstellungen zunehmend differenzieren <strong>und</strong> ihren<br />

empirischen Kenntnisstand wesentlich erweitern können: In einer Vielzahl von Untersuchungen<br />

hat sich übereinstimmend bestätigen lassen, dass die selbstbezogenen Einschätzungen<br />

von Schülern in einem multidimensional strukturiertes <strong>und</strong> hierarchisch organisierten<br />

<strong>Selbstkonzept</strong> repräsentiert sind. Dabei hat sich unter anderem immer wieder gezeigt,<br />

dass sich das leistungsthematische <strong>Selbstkonzept</strong> aus einer mathematischen <strong>und</strong> einer verbalen<br />

Komponente zusammensetzt. Insgesamt ist von der Entwicklung unterschiedlicher<br />

schulfachspezifischer Leistungsselbstkonzepte auszugehen. Innerhalb eines weiter gefassten<br />

nomologischen Netzwerks zum <strong>Selbstkonzept</strong>konstrukt ist daher anzunehmen, dass kognitiv-motivationale<br />

Bezugsvariablen (wie etwa die motivationale Orientierung <strong>und</strong> das<br />

<strong>Leistungsangst</strong>erleben der Schüler) ebenfalls weithin schulfachspezifisch ausgeprägt sein<br />

dürften. Zwischen solchen leistungsthematischen Überzeugungen <strong>und</strong> den entsprechenden<br />

Schulleistungen bestehen fachspezifische Beziehungen, die kurzzeitig überwiegend auf eine<br />

Abhängigkeit des <strong>Selbstkonzept</strong>s von den vorausgegangenen Leistungen hinweisen – <strong>und</strong><br />

längerfristig einschlägige reziproke Wechselwirkungsbeziehungen belegen können. Bei alledem<br />

erscheint der Bereich schulischer Rechtschreibleistungen allerdings noch vergleichsweise<br />

selten untersucht – was in Anbetracht seines Stellenwerts im schulischen Alltag verw<strong>und</strong>ern<br />

muss. Insgesamt liegen kaum geeignete Studien zur systematischen empirischen<br />

Analyse des rechtschreibbezogenen <strong>Selbstkonzept</strong>s (oder entsprechender Bezugsmerkmale)<br />

vor. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es das Anliegen einer umfänglichen Untersuchungsreihe gewesen,<br />

das rechtschreibspezifische <strong>Selbstkonzept</strong> von Gr<strong>und</strong>schulkindern im Kontext nomologisch<br />

relevanter Persönlichkeits- <strong>und</strong> Leistungsvariablen eingehender zu analysieren. Auf<br />

der Basis entsprechender Vorstudien ist ein vorläufiges Variablenmodell zur Analyse rechtschreibspezifischer<br />

Selbsteinschätzungen von Gr<strong>und</strong>schulkindern erstellt worden. Die empirische<br />

Überprüfung seiner einzelnen Annahmen wird anhand bereits vorliegender Analyseergebnisse<br />

dokumentiert, die aus einer Feldstudie mit Kindern des vierten Gr<strong>und</strong>schuljahres<br />

stammen: Dabei geht es im Einzelnen um ausgewählte Bef<strong>und</strong>e zur Geschlechtsabhängigkeit<br />

des rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong>s (Studie 1), zur Abhängigkeit rechtschreibängstlicher<br />

Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen vom rechtschreibspezifischen<br />

<strong>Selbstkonzept</strong> (Studie 2), zur Abhängigkeit des allgemeinen Selbstwertgefühls sowie<br />

der Schulunlust von den rechtschreibängstlichen Besorgtheits- <strong>und</strong> Aufgeregtheitskognitionen<br />

(Studie 3), zur Erfassbarkeit rechtschreibängstlicher Schülerreaktionen im alltäglichen<br />

Lehrerurteil (Studie 4), zur Leistungs- bzw. <strong>Selbstkonzept</strong>abhängigkeit diktatbezogener<br />

<strong>Kausalattributionen</strong> (Studie 5) <strong>und</strong> zu den längsschnittlichen Beziehungen zwischen rechtschreibspezifischem<br />

<strong>Selbstkonzept</strong> <strong>und</strong> den Rechtschreibleistungen (Studie 6). Die Bef<strong>und</strong>e<br />

können die Berechtigung eines rechtschreibbezogen postulierten Partialmodells leistungsthematischer<br />

Schülereinschätzungen stützen. Insbesondere belegen sie, dass das rechtschreibspezifische<br />

Schülerselbstkonzept wesentlich durch die vorausgegangenen Rechtschreibleistungen<br />

aufgeklärt wird. Ein vergleichbarer Effekt vom <strong>Selbstkonzept</strong> auf die<br />

nachfolgenden Leistungen findet sich dagegen nicht. Diese Beziehungen zeigen sich nur<br />

geringfügig vom Geschlecht der Schulkinder beeinflusst. Weitere multivariate Analysen<br />

weisen überdies nach, dass die Beziehungen zwischen den <strong>Kausalattributionen</strong> bzw. der

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