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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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Methode<br />

Günter Faber<br />

Die Selbsteinschätzungen der Schüler wurden mittels zweier Skalen aus dem <strong>für</strong> diese Untersuchung<br />

geringfügig überarbeiteten Fragebogen zum rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong><br />

(Faber, 1991a) erhoben: Die Skala „Hilflosigkeit“ thematisiert mit zwölf vierstufigen<br />

Schätzitems die von den Schülern erlebten Schwierigkeiten bei der Bewältigung schulischer<br />

Rechtschreibanforderungen. Kinder mit hohen Ausprägungen nehmen ihre Bemühungen<br />

als erfolglos wahr <strong>und</strong> zeigen sich resigniert. Beispiel-Item: „Auch wenn ich übe, mache<br />

ich im Diktat noch viele Fehler.“ Die interne Konsistenz dieser Skala betrug α = .87<br />

(Cronbachs Alpha). Die Skala „Zuversicht“ thematisiert mit acht vierstufigen Schätzitems<br />

die von den Schülern erlebte Kompetenz hinsichtlich der Bewältigung von Klassendiktaten.<br />

Beispiel-Item: „Vor Diktaten bin ich sicher, dass ich die meisten Wörter richtig haben werde.“<br />

Schüler mit hohen Summenwerten nehmen das Diktat als Situation wahr, die sie durch<br />

eigene Fähigkeiten <strong>und</strong> Übungsanstrengungen meistern können. Die interne Konsistenz<br />

dieser Skala belief sich auf α = .84 (Cronbachs Alpha).<br />

Die Rechtschreibleistungen der Schüler wurden durch die zensurenmäßigen Lehrerurteile<br />

sowie durch die Summe richtig geschriebener Wörter in einem informellen Test (Faber,<br />

1991, 1992b) erfasst, dessen interne Konsistenz bei α = .91 (Cronbachs Alpha) lag. Für die<br />

Datenanalyse wurden die Lehrerurteile umgepolt, so dass numerisch hohe Werte auf entsprechend<br />

gute Leistungen verwiesen. Beide Leistungsmaße zeigen zu r = .75 (p ≤ .001)<br />

korreliert.<br />

Ergebnisse<br />

Die mittels t-Tests <strong>für</strong> unabhängige Stichproben vorgenommenen Leistungs- <strong>und</strong> <strong>Selbstkonzept</strong>vergleiche<br />

erbringen signifikante geschlechtsabhängige Unterschiede in den Rechtschreibleistungen<br />

(Tab. 1). Sowohl im Lehrerurteil als auch im Rechtschreibtest schneiden<br />

die Mädchen besser ab als die Jungen – wobei die betreffenden Effektstärken jedoch zu erkennen<br />

geben, dass die praktische Bedeutsamkeit dieser Leistungsunterschiede insgesamt<br />

als recht gering anzusehen ist. Dagegen finden sich im rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong><br />

keinerlei signifikante Differenzen in Abhängigkeit vom Geschlecht.<br />

Tabelle 1. Geschlechtsabhängige Unterschiede in den Rechtschreibleistungen (LURs = Lehrerurteil,<br />

rsTest = informeller Leistungstest) <strong>und</strong> in der rechtschreibspezifisch berichteten Hilflosigkeit<br />

(rsSK-H) bzw. Zuversicht (rsSK-Z): Deskriptive Kennwerte, Ergebnisse entsprechender t-Test<br />

(zweiseitige Irrtumswahrscheinlichkeit) <strong>und</strong> Effektstärken (ES).<br />

Jungen Mädchen<br />

M SD M SD t df p ES<br />

LURs 3.9 1.2 4.2 1.0 -2.480 273 .014 .30<br />

rsTest 46.7 7.4 48.5 6.9 -2.169 282 .031 .26<br />

rsSK-H 21.2 6.9 19.9 6.2 1.618 272 .107 .20<br />

rsSK-Z 21.2 6.0 22.2 5.2 -1.412 272 .158 .17<br />

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