30.01.2013 Aufrufe

Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Günter Faber<br />

sucht (Abb. 4). Von den herangezogenen <strong>Selbstkonzept</strong>komponenten zeigten sich einzig<br />

die schulfachbezogen operationalisierten Selbsteinschätzungen direkt <strong>und</strong> in bereichsspezifisch<br />

differentieller Weise durch die inhaltlich konvergenten Schulleistungen<br />

vorhersagbar. Zugleich unterlagen sie aber auch bedeutsamen negativen Effekten<br />

seitens der inhaltlich divergenten Schulleistungen. Diese scheinbar paradoxen Leistungs-Selbst-Beziehungen<br />

ließen sich (im Sinne des I/E-Modells von Marsh) auf intraindividuell<br />

überzufällige Differenzen zwischen den Rechtschreib- <strong>und</strong> Mathematikleistungen<br />

der Schüler zurückführen <strong>und</strong> verwiesen auf die Möglichkeit individueller<br />

Vergleichsprozesse, die sich offenbar kompensatorisch auf die Genese der schulfachbezogenen<br />

<strong>Selbstkonzept</strong>e auswirken. Auf das allgemeine Selbstwertgefühl <strong>und</strong><br />

das allgemeine Fähigkeitsselbstkonzept wirkten sich die Schulleistungen nur indirekt<br />

über Vermittlungseffekte des allgemeinen schulischen Fähigkeitsselbstkonzepts aus,<br />

das seinerseits wiederum direkt am stärksten durch die schulfachspezifischen Selbsteinschätzungen<br />

(<strong>und</strong> nicht durch die faktischen Leistungen) vorhergesagt werden<br />

konnten. Insofern fanden sich die einschlägigen Annahmen zur Struktur der Leistungs-Selbst-Beziehungen<br />

nicht nur weithin bestätigt, sondern in Hinblick auf den<br />

Rechtschreibaspekt auch weiter präzisiert (Faber, 1992a, 1993c).<br />

.61<br />

rsLST<br />

.58<br />

-.17<br />

-.28<br />

rsSK<br />

maLST maSK<br />

.61<br />

leistSK<br />

Abbildung 4. Schulfachspezifisch differentielle Beziehungen zwischen den Schulleistungen<br />

(im Lehrerurteil) <strong>und</strong> <strong>Selbstkonzept</strong>en im Rechtschreiben <strong>und</strong> Mathematik: rsLST =<br />

Rechtschreibleistung, maLST = Mathematikleistung, rsSK = rechtschreibbezogenes <strong>Selbstkonzept</strong>,<br />

maSK = mathematikbezogenes <strong>Selbstkonzept</strong>, leistSK = allgemeines Fähigkeitsselbstkonzept,<br />

Swg = allgemeines Selbstwertgefühl (nach Faber, 1992a).<br />

• An einer Stichprobe von N=295 Viertklässlern der Gr<strong>und</strong>schule wurde der Versuch<br />

unternommen, auf der Basis ausgewählter Selbsteinschätzungen <strong>und</strong> Leistungsmaße<br />

eine rechtschreibbezogen postulierte Teilhierarchie des Schülerselbstkonzepts empirisch<br />

zu rekonstruieren. Dazu wurden sowohl elementar anforderungs- bzw. fehlerartspezifisch<br />

als auch umfassend schulfachspezifisch operationalisierte Komponenten<br />

des rechtschreibbezogenen <strong>Selbstkonzept</strong>s erfasst <strong>und</strong> in ihren Beziehungen zu verschiedenen<br />

Indikatoren der Rechtschreibkompetenz, zum schulischen Fähigkeitsselbstkonzept<br />

<strong>und</strong> zum allgemeinen Selbstwertgefühl untersucht. Dies geschah mittels<br />

konventioneller Pfadanalysen. Die Ergebnisse bestätigten ein differentiell gestuftes<br />

Beziehungsgefüge im Sinne der angenommenen Teilhierarchie. Auch diese Ergebnis-<br />

.47<br />

.32<br />

.39<br />

Swg<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!