Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...
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<strong>Selbstkonzept</strong>, <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsangst</strong> im Rechtschreiben<br />
• Diese rechtschreibspezifischen Leistungs-Selbst-Beziehungen sind längsschnittlich<br />
durch eine deutliche kausale Prädominanz der Leistungskriterien gekennzeichnet, insofern<br />
von den (zu jeweils zwei Messzeitpunkten) erfassten Rechtschreibleistungen<br />
ein vergleichsweise stärkerer Direkteffekt auf die nachfolgenden <strong>Selbstkonzept</strong>ausprägungen<br />
zu verzeichnen ist als von den <strong>Selbstkonzept</strong>ausprägungen auf die nachfolgenden<br />
Rechtschreibleistungen. Über breiter ausgelegte Messintervalle sind allerdings<br />
auch entsprechend zirkuläre Beziehungsmuster nachzuweisen.<br />
• Die rechtschreibspezifisch erfragten <strong>Kausalattributionen</strong> lassen sich empirisch im<br />
Sinne der einschlägigen Kausalitätsfaktoren hinlänglich voneinander abgrenzen <strong>und</strong><br />
zeigen sich untereinander nur mäßig korreliert.<br />
• Die Beziehungen zwischen den rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong>variablen <strong>und</strong><br />
verschiedenen (inhaltlich konvergenten, divergenten sowie unspezifischen) Leistungs-<br />
<strong>und</strong> Persönlichkeitsvariablen fallen deutlich in schulfachabhängig differentieller<br />
Weise aus. Dabei erweisen sich die rechtschreibspezifischen <strong>Kausalattributionen</strong><br />
verhältnismäßig stärker mit den Rechtschreibleistungen als mit den Mathematikleistungen<br />
der Schüler korreliert. Zugleich zeigen sie sich mit deren mathematischem Fähigkeitsselbstkonzept<br />
nur geringfügig korreliert. Und schließlich kovariieren sie deutlich<br />
stärker mit dem allgemeinen (fachübergreifend erfassten) Fähigkeitsselbstkonzept<br />
als mit dem allgemeinen Selbstwertgefühl der Schüler.<br />
• In Abhängigkeit von den Rechtschreibleistungen bzw. vom rechtschreibspezifischen<br />
<strong>Selbstkonzept</strong> der Schüler lassen sich typische Attribuierungstendenzen nachweisen.<br />
Schüler mit schwachen Leistungen <strong>und</strong> negativem <strong>Selbstkonzept</strong> werden eigenen<br />
Misserfolg im Diktat eher (internal-stabil) mit Kompetenzmangel <strong>und</strong> eigenen Erfolg<br />
im Diktat eher (external-variabel) mit günstigen Zufallseinflüssen erklären. Schüler<br />
mit guten Leistungen <strong>und</strong> positivem <strong>Selbstkonzept</strong> werden eigenen Erfolg im Diktat<br />
hingegen eher internal-stabil mit Kompetenz <strong>und</strong> eigenen Misserfolg im Diktat eher<br />
(internal-variabel) mit Anstrengungsmangel bzw. auch noch (external-variabel) mit<br />
ungünstigen Zufallseinflüssen erklären.<br />
• Die Beziehungen zwischen Rechtschreibleistungen <strong>und</strong> rechtschreibspezifischen<br />
<strong>Kausalattributionen</strong> werden wesentlich durch das rechtschreibspezifische <strong>Selbstkonzept</strong><br />
der Schüler vermittelt – d.h. das <strong>Selbstkonzept</strong> erweist sich mit den jeweiligen<br />
Attributionsfaktoren deutlich stärker korreliert als die Rechtschreibleistungen.<br />
• Dieser vermittelnde Effekt, den das rechtschreibspezifische <strong>Selbstkonzept</strong> auf die Beziehungen<br />
zwischen den korrespondierenden Leistungen <strong>und</strong> <strong>Kausalattributionen</strong> ausübt,<br />
lässt sich auch längsschnittlich (über zwei Messzeitpunkte) rekonstruieren.<br />
Gleichwohl sind hier über breiter ausgelegte Messintervalle entsprechend zirkuläre<br />
Beziehungsmuster nachzuweisen.<br />
• Die rechtschreibspezifisch erfragte <strong>Leistungsangst</strong> lässt sich strukturell weiter in eine<br />
(kognitive) Besorgtheits- <strong>und</strong> eine (affektive) Aufgeregtheitskomponente differenzieren.<br />
Diese beiden Subkomponenten erweisen sich zwar als substantiell korrelierte Variablen,<br />
hängen aber mit den einschlägig rechtschreibspezifisch erfassten Außenkriterien<br />
auf der Leistungs- <strong>und</strong> Persönlichkeitsebene in erkennbar differentieller Weise<br />
zusammen. Dabei fallen die Beziehungen mit den Rechtschreibleistungen <strong>und</strong> dem<br />
rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong> <strong>für</strong> die rechtschreibängstliche Besorgtheit vergleichsweise<br />
stärker aus als <strong>für</strong> die rechtschreibängstliche Aufgeregtheit.<br />
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