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Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...

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Rechtschreibspezifische Selbsteinschätzungen<br />

Untersuchungshypothesen<br />

Günter Faber<br />

Die empirische Überprüfung eines rechtschreibspezifischen Partialmodells leistungsthematischer<br />

Schülerpersönlichkeit scheint auf dem Hintergr<strong>und</strong> des relevanten Forschungsstands<br />

längst angezeigt wie auch in Anbetracht der praktischen Bedeutung einschlägiger Erkenntnisse<br />

allemal überfällig. Die Entwicklung von Untersuchungshypothesen zur empirischen<br />

Prüfung eines derart breit gefassten Variablengefüges unterliegt zwangsläufig immer auch<br />

dem Problem, einzelne Annahmen aufgr<strong>und</strong> ihrer erst noch zu verifizierenden Voraussetzungen<br />

nicht in der erforderlichen Genauigkeit formulieren zu können – etwa zu den multivariaten<br />

Beziehungen zwischen einzelnen Variablengruppen im zeitlichen Längsschnitt.<br />

Dieses Bandbreite-Fidelitäts-Dilemma lässt sich nicht völlig lösen, sondern bestenfalls<br />

durch die theoretische Plausibilität <strong>und</strong> die empirische F<strong>und</strong>ierung der betreffenden Annahmen<br />

relativ ausgleichen. Unter diesem gr<strong>und</strong>sätzlichen Vorbehalt, <strong>und</strong> unter Einhaltung<br />

eins sukzessiv gestuften Analyseansatzes, sollte eine umfassende Untersuchung der einzelnen<br />

Annahmen des (vorläufig) formulierten Arbeitsmodells (Abb. 3) leistungsthematischer<br />

Kompetenz-, Kontroll- <strong>und</strong> Bedrohungserwartungen von Schülern systematisch die folgenden<br />

Hypothesen prüfen:<br />

• Das rechtschreibspezifisch erfragte Fähigkeitsselbstkonzept lässt sich strukturell weiter<br />

in verschiedene Subkomponenten differenzieren, mit denen unterschiedliche Anforderungsaspekte<br />

(Unterricht, Diktat) sowie unterschiedliche kognitiv-motivationale<br />

<strong>und</strong> affektive Aspekte (Kompetenzeinschätzung, Bewältigungsmöglichkeiten, Bewertung<br />

der Anforderungen) repräsentiert sind. Diese einzelnen Subkomponenten erweisen<br />

sich aber noch als eigenständig genug, um mit den einschlägig rechtschreibspezifisch<br />

erfassten Außenkriterien auf der Leistungs- <strong>und</strong> Persönlichkeitsebene in erkennbar<br />

differentieller Weise zu korrelieren.<br />

• Im Sinne eines weithin hierarchisch formierten, d.h. aus unterschiedlich situations-<br />

bzw. verhaltensnahen Merkmalsebenen bestehenden <strong>Selbstkonzept</strong>gefüges sind dem<br />

rechtschreibspezifischen Fähigkeitsselbstkonzept noch weiter reichend differenzierende<br />

Selbstannahmen untergeordnet – etwa in Form von konkret fehlerartspezifischen<br />

Selbsteinschätzungen, in denen die subjektive Wahrnehmung <strong>und</strong> Beurteilung der<br />

eigenen Schulfachkompetenzen in der Auseinandersetzung mit den elementar, gleichsam<br />

alltagstypisch umschriebenen Rechtschreibanforderungen widerspiegeln (Abb.<br />

2). Diese Selbsteinschätzungen korrelieren in vergleichbar hohem Ausmaß mit den<br />

Rechtschreibleistungen einerseits <strong>und</strong> dem rechtschreibspezifischen Fähigkeitsselbstkonzept<br />

andererseits.<br />

• Die Beziehungen zwischen den rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong>variablen <strong>und</strong><br />

verschiedenen (inhaltlich konvergenten, divergenten sowie unspezifischen) Leistungs-<br />

<strong>und</strong> Persönlichkeitsvariablen fallen deutlich in schulfachabhängig differentieller<br />

Weise aus. Dabei erweisen sich die rechtschreibspezifischen <strong>Selbstkonzept</strong>variablen<br />

verhältnismäßig stärker mit den Rechtschreibleistungen als mit den Mathematikleistungen<br />

der Schüler korreliert. Zugleich zeigen sie sich mit deren mathematischem<br />

Fähigkeitsselbstkonzept nur geringfügig korreliert. Und schließlich kovariieren sie<br />

deutlich stärker mit dem allgemeinen (fachübergreifend erfassten) Fähigkeitsselbstkonzept<br />

als mit dem allgemeinen Selbstwertgefühl der Schüler.<br />

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