Selbstkonzept, Kausalattributionen und Leistungsangst - Institut für ...
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<strong>Selbstkonzept</strong>, <strong>Kausalattributionen</strong> <strong>und</strong> <strong>Leistungsangst</strong> im Rechtschreiben<br />
Zustandekommen interindividueller Schulleistungsunterschiede beitragen. Im Einzelnen haben<br />
sich folgende Merkmalsbereiche nachweisen lassen, die in je unterschiedlicher Gewichtung<br />
die Qualität von Schulleistungen entscheidend <strong>und</strong> nachhaltig bedingen, eben direkt<br />
oder indirekt determinieren können (Einsiedler, 1992; Gonzalez-DeHass, Willems &<br />
Doan Holbein, 2005; Haertel, Weinstein & Walberg, 1983; Helmke & Weinert, 1997;<br />
Klauer & Lauth, 1997; Marshall & Weinstein, 1984; Renkl, 1996; Rowe, 2003; Tiedemann<br />
& Billmann-Mahecha, 2004a; Tiedemann & Faber, 1990; Trudewind & Wegge, 1989;<br />
Wild., Hofer & Pekrun, 2001; Zielinski, 1995):<br />
• Kognitive Lernvoraussetzungen: Neben den allgemeinen kognitiven <strong>und</strong> implizit<br />
auch sprachlichen Fähigkeiten (Intelligenz, Wahrnehmungs-, Gedächtnis-, Problemlösekompetenzen)<br />
haben sich insbesondere anforderungsspezifisch umschriebene Basiskompetenzen,<br />
Vorkenntnisse sowie metakognitive Handlungsorientierungen von<br />
Schülern als individuell bedeutsame Schulleistungsdeterminanten nachweisen lassen.<br />
• Motivationale <strong>und</strong> affektive Lernvoraussetzungen: Vor allem leistungsthematisch verankerte<br />
Selbsteinschätzungen, entsprechende emotionale Reaktionsmuster im Umgang<br />
mit den eigenen Lernergebnissen sowie lernbezogen entwickelte Interessenslagen<br />
von Schülern, aus denen längerfristig günstige vs. ungünstige motivationale<br />
Handlungsorientierungen <strong>und</strong> Verhaltensstrategien in der Auseinandersetzung mit<br />
den jeweiligen Unterrichtsanforderungen resultieren, tragen in beachtlichem Ausmaß<br />
zur Entstehung <strong>und</strong> Stabilisierung interindividueller Schulleistungsunterschiede bei.<br />
• Schulische Lernbedingungen: In erster Linie sind es die prozessual (<strong>und</strong> unmittelbar<br />
weniger die strukturell) kennzeichnenden Merkmale von Schule <strong>und</strong> Unterricht, die<br />
sich nachweislich auf das Ausmaß interindividueller Schulleistungsunterschiede auswirken<br />
können. Zu ihnen zählen unter anderem die fachlichen, didaktischen <strong>und</strong> sozial-emotionalen<br />
Lehrerkompetenzen, die sich im typischen Unterrichtsverlauf, in den<br />
vorherrschenden Konzepten der Leistungsbewertung sowie in der Beschaffenheit der<br />
alltäglichen Lehrer-Schüler-Interaktionen bzw. des bestimmenden Klassenklimas<br />
konkretisieren.<br />
• Familiale Lernbedingungen: In vergleichbarer Weise sind es hier wiederum in erster<br />
Linie die prozessual (<strong>und</strong> weniger die strukturell) kennzeichnenden Merkmale des familial<br />
maßgeblichen Erziehungs- <strong>und</strong> Anregungsmilieus, die sich erschwerend oder<br />
erleichternd auf die Leistungsentwicklung der Schüler auswirken können. Dazu gehören<br />
unter anderem die elterlich vermittelten Leistungserwartungen, die elterlich praktizierten<br />
Strategien zur Unterstützung schulischer Belange, aber ebenso auch das<br />
häuslich vorherrschende Ausmaß an emotionaler <strong>und</strong> instruktionaler Unterstützung<br />
der Schüler bei der Bewältigung der alltäglichen schulischen Leistungsanforderungen.<br />
Das Zusammenwirken dieser verschiedenen Bedingungsfaktoren muss gr<strong>und</strong>sätzlich als<br />
komplexes Wechselwirkungsgefüge von mittel- wie unmittelbaren Kurz- <strong>und</strong> Langzeiteffekten<br />
zwischen zwei <strong>und</strong> mehr Variablen verstanden werden. Entsprechende Schulleistungsmodelle<br />
vermögen dieses Gefüge auf der Basis umfänglicher empirischer Erkenntnisse<br />
zunächst einmal strukturell zu ordnen – über die im Einzelnen ablaufenden Wirkprozesse<br />
sagen sie noch nichts aus (Helmke & Weinert, 1997). Ihr konzeptueller Vorteil offenbart<br />
unterdessen zugleich auch ihr offensichtliches Dilemma. Denn ihre Aussagen zum Schulleistungskonstrukt<br />
sollten sowohl auf einer möglichst breiten Erkenntnisbasis gründen als<br />
auch einen möglichst hohen Gültigkeitsanspruch gewährleisten: So gesehen müssen sie im-<br />
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