Gaststätten- und Hotelmanagement 2007 - Tourismuslehre
Gaststätten- und Hotelmanagement 2007 - Tourismuslehre
Gaststätten- und Hotelmanagement 2007 - Tourismuslehre
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Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Gaststätten</strong>-<br />
<strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />
(Schwerpunkt Hotellerie)<br />
Marc Sölter<br />
Hotelfachmann /<br />
Tourismusfachwirt<br />
1
Management im Gastgewerbe<br />
Management im Gastgewerbe ist der Prozess der<br />
inhaltlichen, zeitlichen <strong>und</strong> organisatorischen Verknüpfung<br />
der betrieblichen Funktionen Planung, Führung <strong>und</strong><br />
Kontrolle, mit dem Ziel die menschlichen, materiellen,<br />
finanziellen <strong>und</strong> informativen Ressourcen eines<br />
gastgewerblichen Unternehmens effektiv <strong>und</strong> effizient<br />
einzusetzen.<br />
Damit ist Management eine Querschnittfunktion, die alle<br />
Bereiche eines gastgewerblichen Unternehmens umfasst.<br />
(vgl. Pompl: Touristikmanagement Bd. 2 1997)<br />
2
Management im Gastgewerbe<br />
Abhängig von der Branche <strong>und</strong> der Organisationsstruktur der Unterneh-<br />
men sind von den Führungskräften unterschiedliche Management-<br />
bereiche zu steuern – dazu zählen im Gastgewerbe:<br />
� Marketingmanagement<br />
� Personalmanagement<br />
� Finanzmanagement<br />
� Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltmanagement<br />
� Front Office-Management<br />
� Food and Beverage-Management<br />
� Controlling<br />
(Quelle: Dettmer: Tourismus 2 Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 2000)<br />
3
Management im Gastgewerbe<br />
In der vielfältigen Struktur der gastgewerblichen Dienstleistungsbetriebe<br />
der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie sind heute die Anforderungen an das<br />
Hotel- <strong>und</strong> Restaurant-Management zunächst in Abhängigkeit der<br />
individuellen Gewichtung zwischen Gr<strong>und</strong>funktion (Beherbergung /<br />
Verpflegung) <strong>und</strong> Nebenfunktionen (Feizeitmanagement) zu sehen.<br />
So besteht für das Management in der Ferienhotellerie mit einer höheren<br />
Aufenthaltsdauer in der jeweiligen Betriebsgröße <strong>und</strong> Güteklasse ein<br />
anderes Anforderungsprofil als beispielsweise in der Stadthotellerie mit<br />
der Zielgruppe „Geschäftsreisende“.<br />
(Schaetzing: „Hotel- <strong>und</strong> Restaurant-Management“ in Grochla: Handbuch der Betriebswirtschaft Bd. 8 1985)<br />
4
Management im Gastgewerbe<br />
(Schaetzing: „Hotel- <strong>und</strong> Restaurant-Management“ in Grochla: Handbuch der Betriebswirtschaft Bd. 8 1985)<br />
5
Bereiche des<br />
Gastronomiemanagements<br />
� Hygienemanagement (HACCP) <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />
� Food and Beverage Management <strong>und</strong> Marketing<br />
� Küchenmanagement<br />
� Catering Management<br />
� Speisen- <strong>und</strong> Getränkekalkulation, Festsetzen von<br />
Kalkulationswerten (im weitesten Sinne Preispolitik)<br />
� Betriebsplanung<br />
� Personalmanagement<br />
� Finanzierung <strong>und</strong> Investition<br />
� Erstellen von Geschäftsprognosen <strong>und</strong> Budgets<br />
� Definieren von Standards<br />
� Kostenkontrollen<br />
� Erstellen <strong>und</strong> Auswerten von Verkaufsstatistiken<br />
6
Erfolgreiches<br />
Gastronomiemanagement<br />
Für Erfolg in der Gastronomie ist notwendig:<br />
� TQM<br />
� Effizienz, Berechenbarkeit, Vorhersagbarkeit, Kontrolle<br />
� Gästeorientierung<br />
� Zufriedenes Personal<br />
� Entwicklung neuer Produkte <strong>und</strong> Konzepte unter Berücksichtigung<br />
von Trends in der Bevölkerungs-entwicklung<br />
� Kontrolle <strong>und</strong> Kostenmanagement<br />
(vgl. Schoolmann 2005 in Dettmer: Managementformen im Tourismus 2005)<br />
7
Erfolgreiches<br />
Gastronomiemanagement<br />
1. Der Gastronom muss sein operatives Geschäft beherrschen<br />
2. Moderne angewandte Management- <strong>und</strong> Marketing-<br />
Methoden müssen auf den Gastronomiebetrieb übertragen<br />
werden.<br />
3. Segmentbezogene Positionierung des Gastronomiebetriebs<br />
<strong>und</strong> ein an den Gästebedürfnissen orientiertes Verkaufs- <strong>und</strong><br />
Vermarktungskonzept<br />
4. Zielorientierte, betriebstypengerechte Marketing- <strong>und</strong><br />
Verkaufskonzepte<br />
5. Herstellen der Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit<br />
der betrieblichen Leistungsträger im Sinne der gesetzten<br />
Unternehmensziele<br />
8
Häufige Fehler im<br />
Gastronomiemanagement<br />
� Hohe Konzentration auf Ambiente <strong>und</strong> Hardware bei<br />
„unterbelichteter“ gastronomischer Kernleistung<br />
� Überwiegender Einsatz handelsüblicher (günstiger)<br />
<strong>und</strong> damit austauschbarer Convenience-Produkte<br />
� Nonchalance bis schlampige Betriebsführung<br />
� Mangelnde Übereinstimmung von Musik <strong>und</strong> originalethnischem<br />
Anspruch<br />
� Bereitschaft zum Preiskampf mit Mitbewerbern<br />
� Nur geringe SEP`s <strong>und</strong> USP´s<br />
vgl. Straßer & Straßer in FoodService 06/99<br />
9
Häufige Fehler im<br />
Gastronomiemanagement<br />
Fast schon charakteristisch für viele Betriebe der Individualgastro-<br />
nomie ist das fehlende Management. Den Gastwirten fehlen die<br />
notwendigen betriebswirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen – teilweise werden<br />
nicht einmal die gängigen Kalkulationsmethoden für die Speise- <strong>und</strong><br />
Getränke(preis)kalkulation beherrscht. „Managemententscheidungen“<br />
werden nach Gefühl getroffen <strong>und</strong> die Preise für die Speisekarte<br />
werden mit Auf- oder Abschlag von der örtlichen Konkurrenz abge-<br />
schrieben.<br />
Fehlendes Management in der Gastronomie<br />
(Wer nichts wird wird Wirt ???)<br />
10
Management des Gastronomiebereichs<br />
im Hotel (F&B – Management)<br />
11
Management des Gastronomiebereichs<br />
im Hotel (F&B – Management)<br />
Im Rahmen des F&B-Managements ist dafür zu sorgen, dass<br />
� ein Produkt angeboten wird, das durch gleich bleibende Qualität,<br />
ein angemessenes Preis / Leistungsverhältnis sowie durch<br />
fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> professionelle Präsentation einen großen<br />
Gästekreis anspricht,<br />
� durch gezielte Aktionen (Promotions) das Erreichen des<br />
budgetierten Umsatzes abgesichert wird<br />
(Quelle: Dettmer u.a.: Controlling im Food & Beverage Management 1998)<br />
12
Management des Gastronomiebereichs<br />
im Hotel (F&B – Management)<br />
Food Management (Beispiele)<br />
� Produktionsplanung<br />
� Einkauf von Lebensmitteln<br />
� Speisenkalkulation<br />
� Angebotsanalyse (Speisen)<br />
� Soll Wareneinsatz (Speisen)<br />
� Optimierung des Wareneinsatz<br />
� Speisekartendiagnose<br />
� Verkaufstatistiken<br />
� Reporting an Direktion<br />
� Gestaltung der Speisekarte<br />
� Verhandlungen <strong>und</strong> Abschluss von Verträgen mit Lebensmittellieferanten<br />
13
Management des Gastronomiebereichs<br />
im Hotel (F&B – Management)<br />
Beverage Management<br />
� Einführung <strong>und</strong> Kontrolle des Getränkekontrollsystems<br />
� Gestaltung der Getränkekarte<br />
� Einkauf von Getränken <strong>und</strong> Zutaten zur Getränkeherstellung (z.B.<br />
für Cocktails)<br />
� Standardisierung von Rezepten (Cocktail Rezepte)<br />
� Festlegen des Ist-Bestands an Getränken<br />
� Lageranforderung<br />
� ABC-Analyse für den Getränkebereich<br />
� Erstellen von Lagerfachkarten für Getränke<br />
14
Management des Gastronomiebereichs<br />
im Hotel (F&B – Management)<br />
Professionelles F&B-Management lässt sich grob in die folgenden<br />
sechs Bereiche gliedern:<br />
� Angebotsentwicklung <strong>und</strong> Angebotsplanung<br />
� Foodmarketing <strong>und</strong> Kartengestaltung<br />
� Produktionsplanung, Kochtechniken <strong>und</strong> Küchenorganisation<br />
� Einkauf, Warenbewirtschaftung <strong>und</strong> Lagerhaltung<br />
� Kalkulation <strong>und</strong> Preisgestaltung<br />
� F&B - Controlling<br />
Urs Schaffer: Einführung in das F&B-Management 2004<br />
15
Management des Gastronomiebereichs<br />
im Hotel (F&B – Management)<br />
(Schaetzing 1985)<br />
16
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
(Definition)<br />
� Unter <strong>Hotelmanagement</strong> wird allgemein die Führung von<br />
Hotelunternehmen verstanden<br />
� <strong>Hotelmanagement</strong> beschäftigt sich mit dem Gestalten, Lenken<br />
<strong>und</strong> Entwickeln einer Hotelunternehmung als zweckorientiertes<br />
soziales System<br />
(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001)<br />
� <strong>Hotelmanagement</strong> bezieht sich oberflächlich betrachtet, auf<br />
Entscheidungen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung des<br />
Hotelunternehmens <strong>und</strong> ihrer Durchsetzung<br />
(Bouncken: Integrierte K<strong>und</strong>ensegmentierung in der Hotellerie 1997)<br />
17
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Definition -)<br />
(lat. manum agere = an der Hand führen), das Führen oder die<br />
Leitung eines Beherbergungsunternehmens. Management im<br />
institutionalen Sinn steht für die Personengruppe, die eine<br />
Organisation führt, während im funktionalen Sinn der Begriff<br />
Management für die damit verb<strong>und</strong>enen Tätigkeiten <strong>und</strong> Aufgaben<br />
steht.<br />
(Gruner: Managementlexikon Hotellerie <strong>2007</strong>)<br />
18
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
(Definition)<br />
GESTALTEN bedeutet das gedankliche Entwerfen eines Modells,<br />
wie die Institution bzw. das Hotelunternehmen als handlungsfähige<br />
Einheit zu konzipieren ist.<br />
LENKUNG bewirkt, dass die Institution bzw. das<br />
Hotelunternehmen nach bestimmten Verhaltensweisen geführt<br />
wird.<br />
ENTWICKELN sagt aus, das eine Institution bzw. das Hotelunternehmen<br />
nicht kurzfristig <strong>und</strong> ein für allemal festgelegt werden kann,<br />
sondern sich je nach den Verhältnissen ständig Weiterentwickeln <strong>und</strong><br />
Verbessern sollte bzw. muss.<br />
(vgl. Sölter: Management in der Freizeit- <strong>und</strong> Tourismuswirtschaft 2005)<br />
19
Spezielle „Hotel-Managementlehre“ ???<br />
<strong>Hotelmanagement</strong> ist eine spezielle Managementlehre die sich mit den Besonderheiten<br />
der Unternehmensführung von Hotelunternehmen beschäftigt.<br />
Betriebswirtschaftslehre<br />
Hotelbetriebslehre<br />
Managementlehre<br />
= „Hotel-Managementlehre“<br />
20
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Definition -)<br />
Der Begriff Management bzw. <strong>Hotelmanagement</strong> wird in der<br />
Hotellerie in zweierlei Hinsicht verwendet:<br />
� Zum einen sind damit die Entscheidungsträger in einer Hotelunternehmung<br />
gemeint (institutionaler Aspekt),<br />
� zum anderen meint (Hotel-) Management die zielorientierte<br />
Gestaltung, Steuerung <strong>und</strong> Entwicklung des sozi-technischen<br />
Systems (Hotel-) Unternehmung in fach- <strong>und</strong> personenorientierter<br />
Hinsicht (funktionaler Aspekt)<br />
Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999<br />
21
Hospitality Management<br />
(Definition)<br />
� Im Ausland wird dieses Bezeichnung hauptsächlich für<br />
Managementtätigkeiten im Gastgewerbe verwendet<br />
� Hospitality Management umfasst die Führungsaufgaben in allen<br />
wirtschaftlichen Unternehmen sowie Non Profit Unternehmen,<br />
die Logis-, Catering-, Veranstaltungs- oder sonstige Leistungen<br />
für Konsumenten in ihrer Rolle als Gäste erbringen (Hafner:<br />
Tourismusmarketing 1997)<br />
� Hospitality Management befasst sich mit den infrastrukturellen<br />
<strong>und</strong> personenbezogenen Dienstleistungen für verschiedene<br />
wirtschaftliche Einheiten (insbesondere öffentliche <strong>und</strong> private<br />
Unternehmungen <strong>und</strong> Institutionen). Ziel ist es, optimale Wohn-<br />
, Aufenthalts- <strong>und</strong> Arbeitsverhältnisse zu gestalten <strong>und</strong> zu<br />
vermarkten (www.hsw.ch – Studienschwerpunkt Hospitality Management)<br />
<strong>Hotelmanagement</strong> nicht = Hospitality Management<br />
22
Hospitality Management<br />
(- Definition -)<br />
(engl. hospitality = Gastlichkeit) Bezeichnung für die professionelle<br />
Beschäftigung mit infrastrukturellen <strong>und</strong> personenbezogenen<br />
Dienstleistungen für verschiedene staatliche <strong>und</strong> privatwirtschaftliche<br />
Einheiten, insbesondere in <strong>und</strong> für Unternehmen des Gastgewerbes.<br />
Während das Hotel- <strong>und</strong> Restaurantmanagement im Wesentlichen auf die<br />
Führung von Beherbergungs- bzw. Gastronomiebetrieben fokussiert ist,<br />
umfasst der Begriff Hospitality Management darüber hinaus weitere<br />
gastbezogene Dienstleistungen <strong>und</strong> Dienstleister wie beispielsweise die<br />
Gastgewerbliche Unternehmensberatung, Facility Management-<br />
Unternehmen oder Freizeitparks.<br />
(Quelle: Gruner: Managementlexikon Hotellerie <strong>2007</strong>)<br />
23
<strong>Hotelmanagement</strong> als Unterfall<br />
des Tourismusmanagement<br />
24
Manager in Hotelunternehmen<br />
Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999<br />
25
Manager in Hotelunternehmen<br />
Hotelfachmann<br />
Fachwirt im Gastgewerbe<br />
Hotelmeister<br />
staatl. gepr. Hotelbetriebswirt<br />
Dipl. Betriebswirt (Hotelmgt.)<br />
Master Hospitality Management<br />
26
Manager in Hotelunternehmen<br />
Leider ist die Qualität <strong>und</strong> Qualifizierung der Mitarbeiter im mittleren<br />
Management abnehmend. Der hotelspezifische Arbeitsmarkt dreht sich<br />
rasant, vielfach sind auch Basis-Positionen bereits jetzt nicht mehr mit<br />
guten Fachkräften zu besetzen.<br />
Auf der anderen Seite gibt es keine fixierte betriebswirtschaftliche<br />
<strong>und</strong> fachliche Mindestanforderungen an einen Hotelier in Deutschland.<br />
Quelle: vgl. Bierwirth & Partner: Situation der Hotels in Deutschland 2006<br />
- Qualifiziertes Personal für Managementposition wird gesucht<br />
- Unterqualifizierte Hoteliers (vor allem aus der Individualhotellerie)<br />
27
Managementpositionen in<br />
einem Großhotel<br />
(Abb: Janko: Informationswirtschaft 2 – Informationswirtschaft im Unternehmen 2005)<br />
28
Manager in Hotelunternehmen<br />
Was ein Hotelmanager haben sollte:<br />
29
Manager in Hotelunternehmen<br />
Folgende Anforderungen werden an einen Hotelmanager gestellt:<br />
� Sehr hohe Belastbarkeit <strong>und</strong> große Flexibilität<br />
� Betriebswirtschaftliches <strong>und</strong> hotelbetriebliches Know-how<br />
� Führungs- <strong>und</strong> Motivationsqualitäten<br />
� Sicheres <strong>und</strong> selbstbewusstes Auftreten, gepflegtes<br />
Erscheinungsbild<br />
� Auslandserfahrung<br />
� Fremdensprachenkenntnisse<br />
� Kenntnisse in der gängigen EDV <strong>und</strong> den Hotelprogrammen<br />
� Erfahrung in F&B, Room Division, Marketing & Sales<br />
Chancen bestehen auch für Quereinsteiger – gefragt sich Betriebswirte oder Dipl.<br />
Kaufleute mit den Schwerpunkten Marketing, Vertrieb, Rechnungswesen, Tourismus<br />
30
Hotelspezifische<br />
Managementbereiche<br />
Room Division Management / Front Office Management:<br />
Management der Beherbergungsabteilung (Logis).<br />
Housekeeping Management: Hierfür ist hauptsächlich die<br />
Hausdame verantwortlich.<br />
Food & Beverage Management: Dem F&B- Manager unterstehen<br />
der Restaurantleiter <strong>und</strong> der Küchenchef.<br />
31
Bereiche des<br />
<strong>Hotelmanagement</strong>s<br />
� Organisation des Hotelbetriebs<br />
� Unternehmenspolitik<br />
� Personalführung<br />
� Rechnungswesen <strong>und</strong> Finanzen<br />
� Investition <strong>und</strong> Finanzierung<br />
� Qualitätssicherung<br />
� Marketing<br />
� u.a.<br />
32
Entscheidungsebenen im<br />
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
� Normative Ebene: Beschäftigt sich mit Normen, Spielregeln<br />
generellen Zielen <strong>und</strong> Wertvorstellungen im Hotelunternehmen.<br />
(Stichworte: Vision des Unternehmens, Unternehmensverfassung,<br />
Unternehmenspolitik, Unternehmenskultur)<br />
� Strategische Ebene: Aufbau, Pflege <strong>und</strong> Ausbeutung von<br />
strategischen Erfolgspotentialen. Strategien <strong>und</strong> Konzepte zur<br />
Verwirklichung der Unternehmenspolitik<br />
� Operative Ebene: Planung, Festlegung <strong>und</strong> Kontrolle der<br />
laufenden Geschäftsaktivitäten des Hotelunternehmens.<br />
33
Generelle Managementfunktionen<br />
im Hotel<br />
Planung:<br />
Gr<strong>und</strong>lage einer erfolgreichen Unternehmensführung in der Hotellerie<br />
ist die Planung, da sie die notwendigen Gr<strong>und</strong>lagen für zukünftige<br />
Geschäftsentwicklung liefert. Die Planung in Hotelbetrieben ist<br />
allerdings mit großen Unsicherheiten behaftet, da die Nachfrage nach<br />
Beherbergungs- <strong>und</strong> Bewirtungsleistungen kurzfristigen Schwankungen<br />
unterliegt.<br />
Planung wird als Vorausdenken im Sinne eines geistigen Prozess einer<br />
einzelnen Person oder Personenmehrzahl verstanden, die Zeit be-<br />
ansprucht <strong>und</strong> auf einen betrieblichen Gegenstand ausgerichtet ist.<br />
(vgl. Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />
34
Generelle Managementfunktionen<br />
im Hotel<br />
Organisation:<br />
Um eine gastgewerbliche Leistung zu erbringen, ist es notwendig,<br />
Materialien zu beschaffen, diese mit Hilfe menschlicher Arbeit zu beoder<br />
verarbeiten <strong>und</strong> den Gästen anzubietend, z.B. F&B – sowie Beherbergungsleistungen.<br />
Während dieses Leistungserstellungsprozess<br />
sind jedoch eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen, die ein<br />
möglichst reibungslosen Zusammenwirken der Produktionsfaktoren<br />
ermöglichen sollen (vgl. Dettmer: Organisation/Datenverarbeitung für das Gastgewerbe 1998)<br />
Die Organisationslehre für das Gastgewerbe kann daher wie folgt<br />
definiert werden:<br />
„Sie ist die Lehre von der Organisation der Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>betriebe“,<br />
d.h. der sinnvollen Ordnung der in den Hotels zusammenwirkenden<br />
Menschen <strong>und</strong> technischen Hilfsmittel<br />
(Jamin/Schaetzing: Organisation <strong>und</strong> Datenverarbeitung in der Hotellerie)<br />
35
Generelle Managementaufgaben<br />
im Hotel<br />
Führung:<br />
Unter Führung wird ein sozialer Beeinflussungsprozess verstanden bei<br />
welchem eine Person (Führende) versucht, eine weitere Personen (die<br />
Geführten) zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben <strong>und</strong> Erreichung ge-<br />
meinsamer Ziel zu veranlassen.<br />
Die Ziele der Personalführung eines Hotels können wie folgt definiert<br />
werden:<br />
1. Da in einem Hotel Höflichkeit <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit des Personals<br />
gegenüber den Gästen erwartet wird, muss das Führungssystem<br />
eine entsprechende Motivation bieten<br />
2. Trotz der unregelmäßigen <strong>und</strong> teilweise ungünstigen Arbeitszeiten<br />
soll eine hoher Zufriedenheitsgrad des Personals angestrebt werden<br />
1. (Quelle: Tietz: Handbuch der Tourismuswirtschaft 1980)<br />
36
Generelle Managementfunktionen<br />
im Hotel<br />
Kontrolle:<br />
Die Kontrolle kann als Gegenstück der Planung verstanden werden,<br />
denn sie dient zur Überprüfung der Planrealisation.<br />
Kontrolle findet in verschiedenen Bereichen der Hotellerie statt. So<br />
müssen z.B. auf der einen Seite die Arbeitsergebnisse der Mitarbeiter<br />
kontrolliert werden aber ebenso muss kontrolliert werden ob das<br />
Budget eingehalten bzw. ob die geplanten Zahlen erreicht wurden sind.<br />
37
Generelle Managementfunktionen<br />
im Hotel<br />
Die vier zentralen Managementfunktion eines (Hotel-) Unternehmens<br />
werden im sog. Managementkreislauf wiedergegeben.<br />
38
Generelle Managementfunktionen<br />
im Hotel<br />
(Schaetzing 1985)<br />
39
Das Management von<br />
Hotelbetrieben<br />
Das Management von Hotels ist eine vielschichtige <strong>und</strong> komplexe<br />
Aufgabe. Verschiedene Faktoren müssen übereinstimmen um ein<br />
Hotel erfolgreich am Markt zu positionieren <strong>und</strong> um ein<br />
erfolgreiches <strong>und</strong> vor allem ertragsstarkes Hotelprodukt anbieten<br />
zu können.<br />
In einer Vielzahl der deutschen Hotelbetriebe steht vor allem die<br />
operative Managementebene im Blickfeld des Hotelmanagers.<br />
Tätigkeiten wie Akquisition von Hotelk<strong>und</strong>en oder die Gestaltung<br />
der hoteltypischen Dienstleistungen nehmen einen großen Platz ein.<br />
40
Strategisches<br />
<strong>Hotelmanagement</strong> ???<br />
Belange der strategischen Unternehmensführung, allen voran die<br />
Investitionsplanung, kommen in der deutschen Hotellerie zu kurz.<br />
vgl. Wick: Planung von baulichen Investitionen in Hotels<br />
Vielfach beschränken sich Hoteliers auf das Controlling operativer<br />
Kennzahlen, sofern überhaupt ein Controlling durchgeführt wird.<br />
Zumeist liegt der Fokus auf dem Überwachen finanzieller<br />
Kennzahlen. Während in den meisten Hotelbetrieben ein Vergleich<br />
der Saldenliste mit dem Vorjahr durchgeführt wird, sind Plan-Ist-<br />
Vergleiche lediglich in fortschrittlicheren Hotelbetrieben<br />
anzutreffen. Dies aus dem einfachen Gr<strong>und</strong>, da großteils keine<br />
Planzahlen verfügbar sind. Deshalb würde es sich speziell in der<br />
Hotelbranche anbieten ein gezieltes strategisches Management zu<br />
betreiben.<br />
(Quelle: Nussbaumer: IT gestütztes strategisches Frühwarnsystem für die Hotellerie)<br />
41
Strategisches<br />
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
Dem Thema des Strategischen Managements in Hotelbetrieben<br />
wurde bisher sowohl in Theorie als auch Praxis zu wenig<br />
Aufmerksamkeit geschenkt. Es geht dabei nicht nur um die<br />
strategische Ausrichtung eines Hotels, sondern vielmehr darum,<br />
dass ein nachhaltig wirksames <strong>und</strong> erfolgreiches strategisches<br />
Führungssystem implementiert wird.<br />
(Quelle: Nussbaumer: IT gestütztes strategisches Frühwarnsystem für die Hotellerie)<br />
Unter strategischem Management verstehen wir die wettbewerbsorientierte<br />
Gestaltung einer Hotelunternehmung. Strategisches<br />
Management orientiert sich an langfristigen Zielen des Hotels <strong>und</strong><br />
definiert in Form von Konzepten die dispositiven Handlungsspielräume<br />
(vgl. Kaspar: Management im Tourismus 1995)<br />
42
Strategisches<br />
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
Strategisches <strong>Hotelmanagement</strong> basiert auf der Überzeugung, dass die<br />
Zukunft aktiv geschaffen <strong>und</strong> gestaltet werden kann. Dementsprechend<br />
wird die gesamte Organisation darauf ausgerichtet, im Wettbewerb<br />
die Initiative zu ergreifen. Eine konsequente Anwendung <strong>und</strong><br />
Durchsetzung strategischen Denkens auf allen Ebenen der<br />
Organisation sind wesentliches Kriterium des strategischen Managements.<br />
Die einzelnen Aufgaben konkretisieren sich in der Planung,<br />
Organisation, Führung <strong>und</strong> Kontrolle von Institutionen aller Art.<br />
(Quelle: Kreilkamp: Strategische Planung im Tourismus in Haedrich u.a.: Tourismus-Management 3. Aufl.)<br />
43
Strategisches<br />
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
Das strategische Management einer Hotelunternehmung unterscheidet<br />
sich - besonderst durch seine Komplexität <strong>und</strong> die vielfältigen<br />
Einflüsse welche zur Entscheidungsfindung beitragen – vom operativen<br />
Alltagsmanagement des Hotelbetriebs.<br />
� Durch strategisches Management wird eine Strategie in die Realität<br />
umgesetzt.<br />
� Elemente des strategischen Managements sind untereinander<br />
verkettet.<br />
44
Strategisches<br />
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
Beispiele für strategische <strong>und</strong> operative Führungsmaßnahmen in der<br />
Hotellerie:<br />
Strategisch<br />
- Festlegung eines bestimmten<br />
Gästezielgruppe <strong>und</strong> Leistungs-<br />
ausrichtung eines Hotels<br />
- Umsatzwachstum durch<br />
Kapazitätserweiterung<br />
- Küchenangebot spezialisieren<br />
auf bestimmtes Angebot<br />
Operativ<br />
- Erstellung <strong>und</strong> Ausgestaltung<br />
des Leistungsprogramms im<br />
einzelnes<br />
- Detailplanung der Baumaßnahmen<br />
- Speisekarte erstellen<br />
Quelle: vgl. Langer: Zeitgemäße Unternehmensführung im Gastgewerbe 2. Aufl.<br />
45
Strategisches<br />
<strong>Hotelmanagement</strong><br />
Verhaltensweisen:<br />
� Optimale Konzentration der eigenen Kräfte (der materiellen,<br />
personellen <strong>und</strong> finanziellen Mittel)<br />
� Ständiges Ausbauen der eigen Stärken <strong>und</strong> Aufbauen auf<br />
den Schwachstellen der Konkurrenz (ständiges Schaffen von<br />
Wettbewerbsvorteilen <strong>und</strong> Kernkompetenzen)<br />
� Schnelle Anpassung bei Überraschungen (Flexibilität durch<br />
langfristige Planung <strong>und</strong> ständige Informationsbeschaffung)<br />
� Optimale Gestaltung von Organisation <strong>und</strong> Kommunikation<br />
(unter Berücksichtigung der Veränderungen)<br />
� Ziele <strong>und</strong> Mitteleinsatz sorgfältig aufeinander abstimmen<br />
(durch laufende Kontrolle <strong>und</strong> Berücksichtigung der Veränderungen)<br />
� Versuchen, durch Innovationen laufend Wettbewerbsvorteile<br />
zu erringen (Neuerungen im Bereich der<br />
Dienstleistungen, der Verfahren <strong>und</strong> der Organisation<br />
46<br />
(Pircher-Friedrich: Strategisches Management in der Hotellerie 1999)
Zehn Thesen zum<br />
Management von Hotels<br />
These 1:<br />
Ein Hotel wird durch sein Management <strong>und</strong> die Mitarbeitenden<br />
geprägt<br />
These 2:<br />
Zufriedene Gäste bilden die Basis für den nachhaltigen<br />
Erfolg<br />
These 3:<br />
Gezieltes Marketing macht gute Hotels erfolgreich<br />
These 4:<br />
Auf bestimmte Gästezielgruppen fokussieren<br />
These 5:<br />
Mit attraktiven Angeboten Mehrwert schaffen<br />
47
Zehn Thesen zum<br />
Management von Hotels<br />
These 6:<br />
Wellness zur Differenzierung nutzen<br />
These 7:<br />
Mit Kooperationen die Kosten senken <strong>und</strong> die Auslastung<br />
Verbessern<br />
These 8:<br />
Die Optimierung von Einnahmen <strong>und</strong> Kosten ist eine<br />
permanente Managementaufgabe<br />
These 9:<br />
Investitionen müssen Mehrwert schaffen<br />
These 10:<br />
Erfolg versprechende Projekte finden Finanzierungspartner<br />
(Quelle: UBS outlook: Hotellerie – Denkanstösse <strong>und</strong> Thesen zur nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit)<br />
48
Integratives Management im<br />
Hotel<br />
Quelle: Kaspar 1995 / Buer 1997<br />
49
Integratives Management im<br />
Hotel<br />
Auf die Unternehmenspolitik, -verfassung, -kultur sowie auf ausge-<br />
wählte Managementtechniken/ - praktiken wird im Skript „Hotelmange-<br />
ment II“ eingegangen. Das Thema Voreröffnungsmanagement wird<br />
dort ebenfalls behandelt.<br />
50
<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />
Die Gr<strong>und</strong>funktion von Gasstätten- <strong>und</strong> Hotelbetrieben liegen im<br />
Beherbergungs- (Hotel) <strong>und</strong> Verpflegungsbereich (Gaststätte), die<br />
daraus abgeleitete Leistungserstellung ist in ihrem Ergebnis<br />
immaterieller Natur (Barth/Benden/Theis: Hotel-Marketing 1994)<br />
Bei Gastronomie- <strong>und</strong> Hotelleistungen herrscht also der Dienstleistungscharakter<br />
vor, insgesamt besteht das absatzfähige<br />
Leistungsangebot eines Gasstätten- oder Hotelunternehmens aus<br />
drei verschiedenen Leistungsarten:<br />
� in einem Angebot aus der Leistung eigener Produktion<br />
� einem Angebot an Handelsleistungen<br />
� <strong>und</strong> dem größten Angebotsbestandteil aus verschieden<br />
Dienstleistungen<br />
(vgl. Hammer / Riedel: Gastronomie-Marketing 1989)<br />
51
<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />
Was ist eine Dienstleistung in einer Gasstätte?<br />
- Hauptleistung (Verpflegung / Bewirtung)<br />
- Nebenleistungen r<strong>und</strong> um das Servieren der Speisen <strong>und</strong> Getränke<br />
Was ist eine Dienstleistung im Hotel?<br />
- Hauptleistungen (Bewirtung/Verpflegung & Beherbergung)<br />
- Zusatz- <strong>und</strong> Nebenleistungen (Dienstleistungen r<strong>und</strong> um den Gast)<br />
Quelle: Abb. Dreyer/Dehner: K<strong>und</strong>enzufriedenheit im Tourismus 1. Aufl. 1998<br />
52
<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />
Definition: Dienstleistungen<br />
Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige Leistungen,<br />
die mit der Bereitstellung <strong>und</strong>/oder dem Einsatz von<br />
Leistungsfähigkeiten verb<strong>und</strong>en sind (Potentialorientierung).<br />
Interne <strong>und</strong> externe Faktoren werden im Rahmen des<br />
Erstellungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung). Die<br />
Faktorenkombination des Dienstleistungsanbieters wird mit<br />
dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren, an Menschen<br />
oder deren Objekten nutzenstiftende Wirkungen zu erzielen<br />
(Ergebnisorientierung)<br />
(Meffert/Bruhn 2000, S. 30).<br />
53
<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />
Hotelbetriebe können in die Gruppe der sog. institutionellen Dienst-<br />
leister eingeordnet werden, da sie die Dienstleistung als Kernleistung<br />
erbringen (vgl. Meffert/Bruhn: Dienstleistungsmarketing 1995). Ihre Hauptaufgabe ist<br />
primär die persönliche Dienstleistung, die enge Interaktion zwischen<br />
Mitarbeitern <strong>und</strong> Gästen sowie zwischen den Mitarbeitern. (vgl.<br />
Bouncken: Integrierte K<strong>und</strong>ensegmentierung in der Hotellerie 1997).<br />
Die Dienstleistungen in der Hotellerie werden in verschiedenen<br />
Leistungsphasen erbracht. Bouncken schlägt z.B. eine Einteilung in<br />
Vorpräsenz-, Präsenz- <strong>und</strong> Nachpräsenzphase vor. Die Einteilung ist<br />
nach Ansicht von Bouncken besser geeignet als die Einteilung in<br />
Potential-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisphase da sich in allen Phase Inter-<br />
aktionen ereignen. Daher werden beide Varianten kurz vorgestellt.<br />
54
Phase<br />
Definition<br />
Beispiele<br />
Hotel<br />
Phasenorientierung von<br />
(Hotel-) Dienstleistungen<br />
Vorpräsenzphase<br />
(Vor Inanspruchnahme<br />
der Dienstleistung)<br />
Wenig Interaktions-<br />
Zwang<br />
(Indirekter Kontakt)<br />
Potentiale die für die<br />
Eigentliche Produktion<br />
notwendig sind<br />
Telefonische Kommuni-<br />
Kation, Buchung,<br />
Reservierungsanfrage<br />
Präsenzphase<br />
Inanspruchnahme der<br />
Dienstleistung<br />
Starke Interaktion<br />
zwischen Mitarbeitern<br />
<strong>und</strong> Gast<br />
(direkter Kontakt)<br />
Leistungserstellung<br />
Hotel <strong>und</strong> Gast begründen<br />
das Ergebnis<br />
Vorbereitung von Betten<br />
Dekorationen in Zimmern<br />
Liegen am Pool<br />
Nachpräsenzphase<br />
Ergebnis der<br />
Dienstleistungserstellung<br />
Kaum Interaktionszwang.<br />
Höchstens<br />
zur Nachkaufpflege<br />
Ergebnisse der<br />
Hotelleistungen<br />
Geistige Erinnerungen an<br />
den Aufenthalt in Form<br />
von Photos. Beschwerde<br />
(eigene Darstellung)<br />
55
Phasenorientierung von<br />
(Hotel-) Dienstleistungen<br />
(Dreyer: Operatives Marketing – Studienbrief AFW-Bad Harzburg 1999)<br />
56
Eigenschaften der<br />
Hoteldienstleistung<br />
(Quelle. Zusammenfassung aus: Barth: Hotel-Marketing 1994, Dreyer / Dehner: K<strong>und</strong>enzufriedenheit im Tourismus 1998, Gardini:<br />
Marketing-Management in der Hotellerie 2004, Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> – Planung <strong>und</strong> Kontrolle 1999, Henschel:<br />
<strong>Hotelmanagement</strong> 1. Aufl. 2001, Kunz: Die Kosten des Hotels 3. Aufl. 1986, Seitz: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997)<br />
57
Die Dienstleistung Hotel als<br />
Kombination von Leistungen<br />
(Sölter: Revenuemanagement in der Hotellerie <strong>2007</strong>)<br />
58
Die Hotelleistung<br />
(Quelle: Freyer: Tourismus 8. Aufl.)<br />
59
Dienstleistungselemente in der<br />
Gastronomie<br />
Die Gastronomie fällt unter das System der Dienstleistungsbetriebe.<br />
Gastronomie ist eine persönliche, prozessorientierte <strong>und</strong><br />
ergebnisorientierte Dienstleistung, die am Menschen erbracht<br />
wird. (Razinger: Erfolgsfaktoren in der Gastronomie – Dissertation Uni Lüneburg 2000)<br />
Anders als in anderen Dienstleistungsbetrieben üblich, wird der K<strong>und</strong>e<br />
in der Gastronomie als Gast bezeichnet.<br />
60
Dienstleistungselemente in der<br />
Gastronomie<br />
Bedeutende Bereiche bei der Betrachtung der Dienstleistungs-<br />
komponenten sind:<br />
� Zubereitung <strong>und</strong> Angebot von Speisen<br />
� Zubereitung <strong>und</strong> Angebot von Getränken<br />
� Bereitstellung von Räumlichkeiten bzw. Verzehrzonen inklusive<br />
Ausstattungskomponenten (Toiletten, Garderobe, Wickelraum usw.)<br />
� Bedienung <strong>und</strong><br />
� Unterhaltung<br />
(Quelle: Tenberg: Gastronomie <strong>und</strong> Handel 1999)<br />
61
Dienstleistungselemente in der<br />
Gastronomie<br />
� Zum Absatz gastronomischer Leistung ist auf der Nachfrageseite<br />
eine externer Faktor (Gast) notwendig.<br />
� Die gastronomische Leistung ist nicht oder nur sehr kurzfristig<br />
speicherbar<br />
� Die Leistungserstellung ist sehr personalintensiv<br />
� Die gastronomische Leistung ist nur subjektiv bewertbar<br />
� Die Produktion von Gastronomieleistungen ist abhängig vom<br />
Absatz. Bei schwankendem Absatz muss sich der Gastronomiebetrieb<br />
auf den Spitzenbedarf ausrichten<br />
� Der Gast ist am Ergebnis der gastronomischen Leistung<br />
interessiert (Speisequantität <strong>und</strong> –qualität), aber auch am<br />
Leistungsprozess (z.B. Schauküchen, Bedienung).<br />
� Die gastronomische Leistungsbewirkung ist in der Regel an<br />
feste Standorte geb<strong>und</strong>en.<br />
(Schückhaus: Die systematisierte Gastronomie 1987)<br />
62
Dienstleistungselemente in der<br />
Gastronomie<br />
Die eigentliche Bewirtungs- / Verpflegungsleistung in der Gastronomie<br />
umfasst demnach:<br />
� die Bereitstellung der Konsumation<br />
� die Bereitstellung des Gastlokals<br />
� die Bedienung der Gäste<br />
(Quelle: Zegg: Arbeitsplatz Hotellerie 2. Aufl.)<br />
63
Dienstleistungskette<br />
(- Gastronomie -)<br />
(Quelle: Schertler: Vorlesung Strategisches Tourismusmanagement II 2005)<br />
64
<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />
Die Eigenschaften der Dienstleistungsproduktion müssen unbedingt<br />
beim Management <strong>und</strong> Marketing eines <strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> Hotelunternehmens<br />
beachtet werden.<br />
Beispiele:<br />
� Charakteristisch für die Nachfrage nach Hotelleistungen, ist eine<br />
hohe Elastizität <strong>und</strong> Diskontinuität. Über Preisdifferenzzierungen in<br />
Zeiten von schlechter Nachfrage, wird versucht zusätzliche Gäste<br />
zu gewinnen<br />
� Ein Hotelzimmer, das nicht vermietet werden konnte, ist ein<br />
entgangener Gewinn. Die Hotelleistung kann eben nicht<br />
gespeichert werden, die nicht verkaufte Kapazität (das<br />
Hotelzimmer) an diesem Tag ist also wertlos geworden<br />
� Das große Spektrum der möglichen Zielgruppen/Gäste für das<br />
Hotel oder die Gaststätte, begründet die Notwendigkeit zu einem<br />
differenzierten Marketing.<br />
65
<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />
(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />
Beispiele (Fortsetzung):<br />
� Die Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />
können in der Regel nicht vorher ausprobiert werden – deshalb hat<br />
Werbung <strong>und</strong> Produktpräsentation eine große Bedeutung für den<br />
unternehmerischen Erfolg<br />
� Die Verderblichkeit gastronomischer Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
verstärkt natürlich die Nachfrageabhängigkeit <strong>und</strong> damit die<br />
Marktorientierung in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie (Schaetzing: „Hotel- <strong>und</strong><br />
Restaurantmanagement“ in Grochla: Handbuch der Betriebswirtschaft Bd. 7 1985).<br />
� Subjektive Leistungsbewertung<br />
66
Dimensionen der Hotel- <strong>und</strong><br />
Gastronomieleistungen<br />
(Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004)<br />
67
Das Gastgewerbe<br />
Dettmer: Tourismus 1<br />
68
Das Gastgewerbe<br />
Der Begriff Gastgewerbe fasst die Begriffe Beherbergungsgewerbe<br />
<strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe zusammen. Die Hauptleistung von<br />
Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie ist die Beherbergung, daher werden<br />
Betriebe der Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie unter dem Oberbegriff<br />
Beherbergungsgewerbe zusammengefasst. Bei Betrieben der<br />
Gastronomie <strong>und</strong> des gastronomieorientierten Einzelhandels steht die<br />
Bewirtung / Verpflegung der Gäste mit verzehrfähigen Speisen <strong>und</strong><br />
Getränken im Vordergr<strong>und</strong> – deshalb werden sie unter dem Begriff<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe zusammengefasst.<br />
69
Das Gastgewerbe<br />
Quelle: Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 2006<br />
70
Das Gastgewerbe<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe: Betriebe des <strong>Gaststätten</strong>gewerbe sind sog.<br />
Bewirtungs- / Verpflegungsbetriebe, in denen Gäste auf unterschied-<br />
liche Weise bewirtet werden können.<br />
Beherbergungsgewerbe: In Betrieben des Beherbergungsgewerbes<br />
(Beherbergungsbetriebe) kann neben der Beherbergung auch<br />
bewirtet werden.<br />
71
Das Gastgewerbe<br />
Der Unterschied zwischen <strong>Gaststätten</strong>gewerbe <strong>und</strong> Beherbergungs-<br />
gewerbe ist nicht nur definitorisch oder theoretisch, sondern bedeutet<br />
eine andersartige Hautleistung mit andersartigen Rahmenleistungen<br />
<strong>und</strong> andersartigen Funktionsschwerpunkten. Auch die Kosten <strong>und</strong><br />
die Betriebsführung sind in beiden Gastronomieformen unterschiedlich.<br />
(Hamer/Riedel: Gastronomie-Marketing 1990)<br />
72
Das Gastgewerbe<br />
(Quelle: BZG)<br />
73
Wirtschaftszweig Gastgewerbe<br />
(Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />
74
Wirtschaftszweig Gastgewerbe<br />
� Der Erhebungsbereich der Gastgewerbestatistik umfasst alle<br />
Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die ausschließlich oder<br />
überwiegend Beherbergungs- oder <strong>Gaststätten</strong>dienstleistungen<br />
(einschließlich Kantinen <strong>und</strong> Caterer) anbieten<br />
Das statistische B<strong>und</strong>esamt versteht unter Beherbergungsbetrieben:<br />
„Betriebe, die nach Einrichtung <strong>und</strong> Zweckbestimmung dazu dienen, mehr als<br />
acht Gäste (im Reiseverkehr) gleichzeitig zu beherbergen. Hierzu zählen auch<br />
Unterkunftsstätten, die Gästebeherbergung nicht gewerblich <strong>und</strong> / oder als<br />
Nebenzweck betreiben<br />
(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />
75
Wirtschaftsfaktor Gastgewerbe<br />
76
Das Gastgewerbe<br />
77
Das Gastgewerbe<br />
DEHOGA Branchenbericht Mai 2006<br />
78
Einordnung des Gastgewerbes<br />
in die Tourismuswirtschaft<br />
(Walker: Introduction to Hospitality Management 2nd Edition)<br />
79
Einordnung des Gastgewerbes<br />
in die Tourismuswirtschaft<br />
80
Einordnung des Gastgewerbes<br />
in die Tourismuswirtschaft<br />
Das Gastgewerbe bildet einen der Hauptleistungsträger der Tourismus-<br />
wirtschaft. Das Gastgewerbe bietet zwei wesentliche touristische<br />
Basisleistungen an:<br />
� gut essen <strong>und</strong> speisen (Verpflegung / Bewirtung)<br />
� gut schlafen (Beherbergung)<br />
Die Qualität der Beherbergungsstätte entscheidet maßgeblich über die<br />
Zufriedenheit oder Unzufriedenheit des K<strong>und</strong>en nach Beendigung der<br />
Reise.<br />
81
Einordnung des Gastgewerbes<br />
in die Tourismuswirtschaft<br />
Es besteht ein funktioneller Zusammenhang zwischen Gastgewerbe<br />
<strong>und</strong> Tourismuswirtschaft<br />
82
Das Gastgewerbe innerhalb<br />
der Tourismuswirtschaft<br />
� Die Voraussetzung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für jeglichen Tourismus bildet<br />
ein leistungsfähiges Gastgewerbe (vgl. Barth/Benden/Theis: Hotel-Marketing 1994)<br />
� Die Betriebe des Gastgewerbe werden als Tourismusobjekte von<br />
den Tourismussubjekten (Gästen) - als Teilnehmer im System –<br />
primär zur Beherbergung <strong>und</strong> / oder Verpflegung genutzt.<br />
� Zwischen dem Gastgewerbe <strong>und</strong> der Tourismuswirtschaft besteht<br />
ein funktioneller Zusammenhang. Es gehören funktionell diejenigen<br />
Gastgewerbebetriebe zur Tourismuswirtschaft die mit einem<br />
touristischen Vorgang verb<strong>und</strong>en sind, d.h. wo die Inanspruchnahme<br />
der Leistungen auf eine touristische Motivation (einschl. des<br />
Geschäftstourismus) zurückzuführen ist (Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />
83
Das Gastgewerbe innerhalb<br />
der Tourismuswirtschaft<br />
Das Gastgewerbe setzt sich aus dem Gastronomie- <strong>und</strong> Beherbergungs-<br />
gewerbe zusammen. In der Statistik werden das Gastronomiegewerbe<br />
<strong>und</strong> das Beherbergungsgewerbe meist gemeinsam erfasst, allerdings<br />
haben sie eine unterschiedliche Bedeutung für die Tourismuswirtschaft.<br />
Das Gastronomiegewerbe kann auch unabhängig vom<br />
Tourismus bzw. unabhängig von touristischen Gästen<br />
betrieben werden<br />
Das Beherbergungsgewerbe ist vom Tourismus abhängig<br />
sowie auch der Tourismus in gewissem Maße vom<br />
Beherbergungsangebot des jeweiligen Reiseziel abhängig<br />
ist. Das Beherbergungsgewerbe lebt vom Tourismus !!!<br />
84
Das Gastgewerbe innerhalb<br />
der Tourismuswirtschaft<br />
Gehört das <strong>Gaststätten</strong>gewerbe zur Tourismuswirtschaft ?<br />
� <strong>Gaststätten</strong> zählen dann funktionell zur Tourismuswirtschaft,<br />
wenn ihre Leistungen von Ortsfremden in Anspruch genommen<br />
werden, deren Motivation in der Regel touristischer Art ist,<br />
unabhängig davon, ob es sich um Urlaubs-, Freizeit- oder<br />
Geschäftstouristen handelt.<br />
� <strong>Gaststätten</strong> zählen funktionell nicht zur Tourismuswirtschaft,<br />
wenn ihre Leistungen von Ortsansässigen in Anspruch<br />
genommen werden. Hier liegt keine touristische Motivation vor,<br />
sondern die Inanspruchnahme von Bewirtungsleistungen ist im<br />
Zusammenhang mit der Vergesellschaftung der Ernährung zu<br />
sehen.<br />
(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001)<br />
85
Das Gastgewerbe innerhalb<br />
der Tourismuswirtschaft<br />
86
Gastgewerbliche Haupt- <strong>und</strong><br />
Nebenbetriebe<br />
(Quelle: vgl. Berg: Tourismusmanagement 2006)<br />
87
Gastgewerbliche Haupt- <strong>und</strong><br />
Nebenbetriebe<br />
Gastgewerbliche Nebenbetriebe: Dies sind Betriebe die ebenfalls<br />
gastgewerbliche Leistungen anbieten, aber dies nur im Zusammen-<br />
hang mit einer anderen übergeordneten gewerbsmäßigen Tätigkeit<br />
(vgl. Marzluf u.a.: Betriebslehre für das Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 6. Aufl. 1994)<br />
88
Gastgewerbliche Haupt- <strong>und</strong><br />
Nebenbetriebe<br />
Das <strong>Gaststätten</strong>gesetz nannte bisher drei gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe, die Schankwirtschaft, die Speisewirtschaft <strong>und</strong><br />
den Beherbergungsbetrieb. Durch Änderung des Gesetzes ist §1.3<br />
(Gäste beherbergt = der Beherbergungsbetrieb) weggefallen.<br />
Die Praxis des Gasstättengewerbes kennt viele Spielarten dieser drei<br />
Gr<strong>und</strong>typen die nach vielen Merkmalen gegliedert werden können.<br />
(Marzluf u.a.: Betriebslehre für das Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 6. Aufl. 1994). Diese Spielarten<br />
finden ihren Ausdruck in den verschiedenen Betriebsarten <strong>und</strong> Betriebs-<br />
typen des Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />
89
Die Betriebsarten im<br />
Gastgewerbe<br />
Im Gastgewerbe gibt es verschiedene Betriebsarten für das Gastronomie- <strong>und</strong><br />
Beherbergungsgewerbe. Die Betriebsarten des Gastronomiegewerbes sind<br />
ausschließlich Verpflegungsbetriebe. Die Betriebsarten des Beherbergungs-<br />
gewerbe sind entweder Beherbergungs- oder kombinierte Beherbergungs-<br />
<strong>und</strong> Verpflegungsbetriebe<br />
90
Betriebsarten des<br />
Gastgewerbes<br />
Die Betriebsarten <strong>und</strong> Betriebstypen von Gastronomie- <strong>und</strong> Beherbergungsbetrieben<br />
sind Einheiten die in den wesentlichen Merkmalen<br />
so weit übereinstimmen, dass sie als Kategorie zusammengefasst<br />
werden – wobei das Merkmal Betriebsart dem Merkmal Betriebstyp<br />
übergeordnet ist. So werden die verschiedenen Beherbergungs- <strong>und</strong><br />
Gastronomiebetriebe nach einem oder mehreren Merkmalen in<br />
Betriebsarten <strong>und</strong> Betriebstypen eingeteilt.<br />
Betriebsart = Hotel, Gasthof, Pension, Hotel garni<br />
Betriebstyp = (z.B. nach Standort/Verkehrsmittel) Flughafenhotel,<br />
Bahnhofshotel<br />
So könnte man auch einfach sagen, das der Begriff Beherbergungsbetriebe<br />
einen Sammelbegriff für alle Betriebsarten des Beherbergungsgewerbes<br />
<strong>und</strong> der Begriff Gastronomiebetriebe einen Sammelbegriff für<br />
alle Betriebsarten des <strong>Gaststätten</strong>gewerbes darstellt.<br />
91
Betriebsarten des<br />
Gastronomiegewerbes<br />
� Bars <strong>und</strong> Vergnügungslokale<br />
Verkaufen Getränke, im allgemeinen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle,<br />
unter Umständen auch mit begleitendem Unterhaltungsprogramm.<br />
� Cafés<br />
Bewirtungsstätten mit Verkauf von Speisen, insbesondere von<br />
Konditoreierzeugnissen <strong>und</strong> sonstigen kalten Speisen, im allgemeinen<br />
zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle, sowie damit verb<strong>und</strong>enem Verkauf von<br />
Getränken, unter Umständen auch mit begleitendem<br />
Unterhaltungsprogramm.<br />
� Caterer<br />
Liefern in einer Produktionszentrale zubereitete verzehrfertige Speisen<br />
sowie Getränke an bestimmte Einrichtungen (z.B. Fluggesellschaften,<br />
"Essen auf Rädern") oder Personengruppen <strong>und</strong> für bestimmte Anlässe<br />
(z.B. Hochzeiten <strong>und</strong> andere Feiern oder Feierlichkeiten).<br />
� Discotheken <strong>und</strong> Tanzlokale<br />
Lokale mit Tanzmusik, verb<strong>und</strong>en mit Verkauf von Getränken, im<br />
allgemeinen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle, unter Umständen auch mit<br />
begleitendem Unterhaltungsprogramm.<br />
(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />
92
Betriebsarten des<br />
Gastronomiegewerbes<br />
� Eisdielen<br />
Bewirtungsstätten, von denen insbesondere Speiseeis sowie ein eng<br />
begrenztes Sortiment von Getränken zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle oder zum<br />
Mitnehmen abgegeben werden.<br />
� Imbisshallen<br />
Bewirtungsstätten, die keine oder wenig Sitzgelegenheiten aufweisen <strong>und</strong> von<br />
denen ein eng begrenztes Sortiment von Speisen mit <strong>und</strong> ohne Ausschank von<br />
Getränken zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle oder zum Mitnehmen abgegeben<br />
wird, z.B. Würstchenstände.<br />
� Kantine<br />
Verpflegungseinrichtung mit Verkauf von Speisen <strong>und</strong> Getränken, gewöhnlich<br />
zu ermäßigten Preisen, an bestimmte Personengruppen durch: Sport-,<br />
Betriebs- <strong>und</strong> Bürokantinen; Schulkantinen <strong>und</strong> -küchen; Mensen; Messen <strong>und</strong><br />
Kantinen für Armeeangehörige.<br />
� Restaurants<br />
Bewirtungsstätten mit Verkauf von Speisen, im allgemeinen zum Verzehr an<br />
Ort <strong>und</strong> Stelle, sowie damit verb<strong>und</strong>enem Verkauf von Getränken, unter<br />
Umständen auch mit begleitendem Unterhaltungsprogramm. Restaurants,<br />
auch als Speisewagenbetriebe, gibt es mit herkömmlicher <strong>und</strong> mit<br />
Selbstbedienung.<br />
(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />
93
Betriebsarten des<br />
Gastronomiegewerbes<br />
� Schankwirtschaften<br />
Bewirtungsstätten mit Ausschank von Getränken zum Verzehr an Ort <strong>und</strong><br />
Stelle.<br />
� Trinkhallen<br />
Bewirtungsstätten, die keine oder wenig Sitzgelegenheiten aufweisen <strong>und</strong><br />
von denen ein eng begrenztes Sortiment von Getränken abgegeben wird.<br />
(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />
94
Betriebsarten des<br />
Beherbergungsgewerbes<br />
� All-Suite-Hotel<br />
Ein All-Suite-Hotel ist ein Hotel, in dem die Unterbringung nur in Suiten<br />
erfolgt.<br />
� Aparthotel; Apartmenthotel<br />
Ein Aparthotel oder Apartment-Hotel ist ein Hotel, in dem die<br />
Unterbringung in Studios oder Apartments erfolgt.<br />
� Bauernhof<br />
Ein Bauernhof ist ein aktiv bewirtschafteter landwirtschaftlicher Betrieb, der<br />
im Voll- oder Nebenerwerb geführt wird.<br />
� Boardinghouse (Serviced Apartment)<br />
Das Boardinghouse (Serviced Apartment) ist ein Beherbergungsbetrieb in<br />
städtischer Umgebung, in dem die Unterbringung für längere Zeit erfolgt.<br />
Der Service reicht von sehr geringem Angebot bis hin zu einem<br />
hotelmäßigen Roomservice.<br />
(Quelle: DEHOGA)<br />
95
Betriebsarten des<br />
Beherbergungsgewerbes<br />
� Ferienwohnung / Ferienhaus<br />
Eine Ferienwohnung ist eine abgeschlossene Unterkunft innerhalb eines<br />
Hauses mit eigenem Sanitärbereich <strong>und</strong> Selbstverpflegungseinrichtung, in<br />
der zum vorübergehenden Aufenthalt Gäste aufgenommen werden.<br />
� Gästehaus siehe Pension<br />
Der Gasthof ist üblicherweise ein ländlicher Gastronomiebetrieb, der<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränke anbietet <strong>und</strong> auch einige Unterkünfte bereithält.<br />
� Hotel<br />
Ein Hotel ist ein Beherbergungsbetrieb, in dem eine Rezeption,<br />
Dienstleistungen, tägliche Zimmerreinigung, zusätzliche Einrichtungen <strong>und</strong><br />
mind. ein Restaurant für Hausgäste <strong>und</strong> Passanten angeboten werden. Ein<br />
Hotel sollte über mehr als 20 Gästezimmer verfügen.<br />
� Hotel garni<br />
Ein Hotel garni ist ein Hotelbetrieb, der Beherbergung, Frühstück, Getränke<br />
<strong>und</strong> höchstens kleine Speisen anbietet.<br />
(Quelle: DEHOGA)<br />
96
Betriebsarten des<br />
Beherbergungsgewerbes<br />
� Jugendherberge<br />
Eine Jugendherberge ist ein Beherbergungsbetrieb, in dem in erster Linie<br />
junge Leute zu meist kurzfristigem Aufenthalt aufgenommen <strong>und</strong> in dem<br />
Speisen <strong>und</strong> Getränke nur an Hausgäste abgegeben werden.<br />
Jugendherbergen bieten Programme <strong>und</strong> Aktivitäten für zwangslose<br />
pädagogische oder der Erholung dienende Zwecke an.<br />
� Kurheim<br />
Das Kurheim ist ein in einem Heilbad oder Kurort gelegener<br />
Beherbergungsbetrieb. Es ist ausgerichtet an den indikationstypischen<br />
Bedürfnissen des Kurgastes.<br />
� Kurklinik<br />
Eine Kurklinik ist ein Beherbergungsbetrieb mit Krankenhauscharakter, der<br />
gem. §30 Gewerbeverordnung als Krankenanstalt zugelassen ist. Die<br />
Kurklinik steht unter ärztlicher Leitung <strong>und</strong> bietet ständige medizinische<br />
Betreuung. Vorrangig werden ortsgeb<strong>und</strong>ene Heilmittel im Rahmen der<br />
Therapie genutzt. Das Beherbergungsangebot entspricht den<br />
indikationstypischen Anforderungen (z.B. Barrierefreiheit,<br />
Ernährungsangebot) <strong>und</strong> den Patientenbedürfnissen.<br />
(Quelle: DEHOGA)<br />
97
Betriebsarten des<br />
Beherbergungsgewerbes<br />
� Kurhotel<br />
Das Kurhotel ist ein in einem Heilbad oder Kurort gelegenes Hotel. Es ist<br />
ausgerichtet an den indikationstypischen Bedürfnissen eines Kurgastes <strong>und</strong><br />
verfügt über ein eigenes Angebot an Ges<strong>und</strong>heitsbehandlungen.<br />
� Motel<br />
Das Motel ist ein Hotel mit einem auf Kraftfahrer ausgerichteten Standort<br />
<strong>und</strong> nahe gelegener Parkmöglichkeit.<br />
� Pension<br />
Eine Pension ist ein Beherbergungsbetrieb, in dem Unterkunft normalerweise<br />
für mehr als eine Nacht <strong>und</strong> Speisen überwiegend Hausgästen angeboten<br />
werden.<br />
� Privatunterkunft / Privatzimmer<br />
Ein Privatzimmer ist eine Unterkunft in einem privaten Haus, die nicht<br />
erlaubnispflichtig <strong>und</strong> mit maximal 8 Betten ausgestattet ist.<br />
(Quelle: DEHOGA)<br />
98
Betriebsarten des<br />
Gastgewerbes<br />
Die seit länger Zeit in vielen Branche zu beobachtende starke Dynamik<br />
der Betriebsformen zeigt sich auch in der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie.<br />
Es entstehen immer neue, erfolgreich im Markt konkurrierende<br />
Betriebstypen, deren Politik auch einer intensiven Nutzung von<br />
technischem <strong>und</strong> Marketing Know-how sowie auf Anwendung<br />
ausgefeilter betriebswirtschaftlicher Konzepte basiert. (vgl. Poggendorf: Gäste<br />
bewirten - Lebensgeister restaurieren).<br />
Der Trend zur fortschreitenden Spezialisierung der gastronomischen<br />
Leistungsprogramme zieht eine starke Differenzierung der Betriebs-<br />
typen nach sich (Kaub: Erfolg in der Gastronomie 2. Aufl)<br />
99
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />
Auszug aus dem <strong>Gaststätten</strong>gesetzt (5. Mai 1970)<br />
§ 1 <strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />
(1) Ein <strong>Gaststätten</strong>gewerbe im Sinne dieses Gesetzes<br />
betreibt, wer im stehenden Gewerbe:<br />
1. Getränke zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle verabreicht (Schankwirtschaft)<br />
oder<br />
2. Zubereitete Speisen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle verabreicht<br />
(Speisewirtschaft)<br />
3. (weggefallen) Gäste beherbergt (Beherbergungsbetrieb) wenn der<br />
Betrieb jedermann oder bestimmten Personengruppen zugänglich ist<br />
100
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />
Wichtig:<br />
Ein <strong>Gaststätten</strong>gewerbe im Sinne dieses Gesetzes betreibt ferner,<br />
wer als selbständiger Gewerbetreibender im Reisegewerbe von<br />
einer für die Dauer der Veranstaltung ortsfesten Betriebsstätte aus<br />
Getränke oder zubereitete Speisen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle<br />
verabreicht, wenn der Betrieb jedermann oder bestimmten<br />
Personenkreisen zugänglich ist.<br />
Quelle: Geltendes GastG Stand 01.07.2005<br />
101
Gasstättengewerbe<br />
102
Strukturdaten<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />
103
Branchen-Rating:<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />
(Quelle: VR-Info: Branchen-Spezial Bericht Nr. 35 Juli <strong>2007</strong>)<br />
104
Probleme des<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />
� Konsumzurückhaltung / Sparzwang in Deutschland<br />
� zunehmender Trend der Vereinsgastronomie unter Ausschluss der<br />
ortansässigen Gastronomie<br />
� gastronomische Angebotsvielfalt (Imbiss; Fast Food; Fleischer;<br />
Bäcker)<br />
� zunehmende Nachfrage nach preiswerten Gerichten, Rückgang der<br />
Getränkenachfrage<br />
� Rückgang von Feierlichkeiten in der Gastronomie<br />
� Mittagessen an Werktagen weiter rückläufig<br />
� Geschäft / Buchungen werden immer kurzfristiger<br />
Aber:<br />
� Für gute Qualität zahlen die Gäste auch zunehmend den<br />
entsprechenden Preis!<br />
(Quelle: DEHOGA Thüringen: Handout zur Pressekonferenz 18.05.06)<br />
105
Definition des<br />
<strong>Gaststätten</strong>sektors<br />
Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />
106
Definition des<br />
<strong>Gaststätten</strong>sektors<br />
Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />
107
Umsatzsteuerpflichtige Betriebe<br />
des <strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />
Ca. 189 111 umsatzsteuerpflichtige Betriebe des <strong>Gaststätten</strong>gewerbes,<br />
der Gesamtumsatz von 31,9 Mrd. Euro verteilt sich auf<br />
folgende Betriebstypen<br />
� 90.455 Restaurantbetriebe mit 18,3 Mrd. €<br />
� 9.714 Cafés mit 1,7 Mrd. €<br />
� 6.878 Eissalons mit 1,0 Mrd. €<br />
� 26.429 Imbissstuben mit 3,3 Mrd. €<br />
� 44.247 Schankwirtschaften mit 5,4 Mrd. €<br />
� 2.121 Diskotheken <strong>und</strong> Tanzlokale mit 0,7 Mrd. €<br />
� 1.535 Bars mit 0,2 Mrd. €<br />
� 338 Vergnügungslokale mit 60,5 Mio. €<br />
� 7.394 sonstige getränkegeprägte Gastronomie mit 1,2 Mrd. €<br />
(Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2004 (Umsatzsteuerstatistik)<br />
108
Funktionsbeschreibung des<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />
Besonders zwei Hauptaufgabenbereiche kennzeichnen das<br />
<strong>Gaststätten</strong>gewerbe:<br />
1. Zubereitung von Speisen <strong>und</strong> Getränken<br />
2. Speisen- <strong>und</strong> Getränkeservierung<br />
3. (Unterhaltung <strong>und</strong> Kommunikation)<br />
109
Unterscheidung der<br />
Verpflegungsbetriebe<br />
Prof. Claude Kaspar unterscheidet die Verpflegungsbetriebe nach:<br />
� Restaurant<br />
� Speisewirtschaft<br />
� <strong>und</strong> sortimentsspezifischen Verpflegungsbetrieben<br />
Eine andere Einteilung<br />
nimmt Müller vor:<br />
110
Warum Gastronomie in einem<br />
<strong>Hotelmanagement</strong>-Skript?<br />
Tourismuswirtschaft<br />
• Gastronomie als Bestandteil der<br />
Tourismuswirtschaft<br />
• Gastronomie als bedeutender<br />
Wirtschaftsfaktor in der<br />
Tourismuswirtschaft<br />
Events<br />
• Gastronomie als wichtiger Bestandteil<br />
von Events<br />
• Events innerhalb der Hotellerie<br />
Gastronomie<br />
Hotellerie<br />
• F&B- Abteilung = Verpflegungsbereich<br />
der Hotellerie<br />
• Für die Öffentlichkeit zugängige<br />
Hotelrestaurants<br />
Catering<br />
• Catering wird auch von vielen<br />
Hotels angeboten<br />
• Event in Events<br />
111
Gastronomie<br />
DEHOGA: Branchenbericht Winter 06/07<br />
112
Gastronomie<br />
113
Gastronomie<br />
(- Definition -)<br />
Der Begriff „Gastronomie“ findet in der Praxis, Literatur <strong>und</strong> Wissen-<br />
schaft leider keine einheitliche Bedeutung. Daher gibt es eine große<br />
Spannweite an Definitionen <strong>und</strong> Erklärungen für das was Gastronomie<br />
ist oder sein soll. Obwohl die Begriffe Gasstättengewerbe, Gastgewerbe,<br />
Gasthof, <strong>Gaststätten</strong> <strong>und</strong> gastronomisches Gewerbe nicht exakt Deck-<br />
ungsgleich mit dem Begriff „Gastronomie“ sind, werden sie teilweise<br />
synonym verwendet. Die meisten Definitionen für gastronomische<br />
Leistungen basieren auf einer juristischen oder eine an die amtliche<br />
Statistik orientierte Definition (vgl. hierzu z.B. Schillinger: Die Gastronomiemarke Diss. 1992).<br />
114
Gastronomie<br />
Die Gastronomie zählt innerhalb der Tourismuswirtschaft zu der sog.<br />
touristischen Randindustrie (Tourismus unabhängige Betriebe),<br />
innerhalb des Gastgewerbes stellt die Gastronomie einen Teilbereich<br />
neben den Betrieben der Hotellerie, Parahotellerie <strong>und</strong> des<br />
gastronomieorientierten Einzelhandels dar, der sich mit der Verpflegung<br />
<strong>und</strong> Bewirtung von Gästen in den verschiedenen Typen von<br />
Gastronomiebetrieben beschäftigt.<br />
Die Gastronomie ist ein Wirtschaftsbereich mit verschiedenen betrieb-<br />
lichen Aufgabenkombinationen, bestehend aus Produktions-, Handels-,<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungsbereich (Schückhaus: Die systematisierte Gastronomie)<br />
Da der überwiegende Teil der Leistungserstellung aus Dienstleistungen<br />
besteht, ist die Gastronomie dem tertiärem Sektor zugeordnet.<br />
115
Exkurs:<br />
Touristische Gastronomie<br />
Die Gastronomie ist ohne Zweifel ein wesentlicher Bestandteil der<br />
Tourismuswirtschaft, allerdings bieten die meisten der gastro-<br />
nomischen Betriebe ihre Leistungen nicht ausschließlich für Touristen<br />
an. Gastronomische Betriebe die fast ausschließlich touristische Gäste<br />
bewirten sind z.B. spezielle Ausflugslokale, Gastronomiebetriebe<br />
innerhalb von Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsparks u.ä. Betriebe. Innerhalb der<br />
touristischen Gastronomie lassen sich zwei Schwerpunkte erkennen:<br />
� Erstens Betriebe, die ihren Umsatz primär aus dem Speisebereich<br />
erwirtschaften (Restaurants, Fast-Foodbetriebe, Cafés <strong>und</strong> Imbiss)<br />
� Zweitens Betrieb, die ihre Umsätze primär aus ihrem Getränke- <strong>und</strong><br />
Unterhaltungsbereich ableiten (Gasstätten, Bars, Clubs <strong>und</strong> Discos)<br />
(Quelle: Iwersen-Sioltsidis / Iwersen: <strong>Tourismuslehre</strong> 1997)<br />
116
Exkurs:<br />
Touristische Gastronomie<br />
Überwiegend Speisen<br />
(Restauration)<br />
- Restaurants (einschl.<br />
Selbstbedienung)<br />
- Fast Food Betriebe<br />
- Snack Bars<br />
- Imbissbetriebe<br />
Gastronomische<br />
Tourismusbetriebe<br />
Überwiegend Getränke<br />
<strong>und</strong> Unterhaltung<br />
- Bars (inkl. Cocktailbars)<br />
- Nachtclubs <strong>und</strong> vergleichbare<br />
Einrichtungen<br />
- Diskotheken<br />
- Tanzcafés<br />
(Quelle: veränderte Darstellung nach Iwersen-Sioltsidis / Iwersen: <strong>Tourismuslehre</strong> 1997)<br />
117
Die Gastronomie als Element<br />
der Außer-Haus-Verpflegung<br />
Wie bereits bekannt stellt die Gastronomie einen wesentlichen<br />
Bestandteil der Tourismuswirtschaft dar, auf der anderen Seite<br />
jedoch ist die Gastronomie ein wesentliches Element der Außer-<br />
Haus-Verpflegung. Der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung kann<br />
in die zwei großen Bereiche Gemeinschaftsverpflegung (Bildungs-<br />
<strong>und</strong> Ausbildungsbereich, Anstaltverpflegung, Betriebsverpflegung)<br />
<strong>und</strong> Individualverpflegung (Restaurants, Hotels, Gasthöfe, Bring-<br />
dienste Home-Delivery, Systemgastronomie) unterteilt werden.<br />
Die Gastronomie ist einer der wichtigsten Bereiche der Außer-<br />
Haus-Verpflegung (Reisen: Die Absatzpolitik von Gastronomiebetrieben 1986) <strong>und</strong> gehört<br />
zu dem Bereich der Individualverpflegung.<br />
118
Die Gastronomie als Element<br />
der Außer-Haus-Verpflegung<br />
(Quelle: Rückert-John, Heckl, Lange: Organic Food Chain Project 2006)<br />
119
Die Gastronomie als Element<br />
der Außer-Haus-Verpflegung<br />
Die Außer-Haus-Verpflegung umfasst außerhalb von Privathaushalten<br />
erbrachte gastronomische Leistungen der Verpflegung von Gästen.<br />
120
Definition Gastronomiebetrieb<br />
Ein Gastronomiebetrieb ist ein Verpflegungs- / Bewirtungsbetrieb - ohne<br />
Beherbergungsmöglichkeit für Gäste <strong>und</strong> Passanten – zur gewerbs-<br />
mäßigen Verpflegung / Bewirtung von Personen außerhalb ihrer<br />
Wohnung. Es werden Speisen <strong>und</strong> Getränke im verzehrfähigen Zustand<br />
abgegeben, die je nach Art des Betriebes stehend oder sitzend verzehrt<br />
/ eingenommen werden können.<br />
Die gastronomische Betriebe sind somit Wirtschaftseinheiten, die durch die<br />
Verbindung der Produktionsfaktoren (Arbeit (Personal), Nahrungsmittel,<br />
Gebäude <strong>und</strong> Ausstattung die Vorbereitung, Erzeugung <strong>und</strong> den Absatz der<br />
Verpflegungsleistung auf wirtschaftliche Art <strong>und</strong> Weise bezwecken. (Müller:<br />
Dienstleistungsqualität im touristischen Leistungsverb<strong>und</strong> 1999).<br />
121
Gr<strong>und</strong>struktur eines<br />
Gastronomiebetriebs<br />
Gastronomiebetrieb<br />
Vorwiegend mit Gästekontakt Ohne (kaum) Gästekontakt<br />
Gästebereich<br />
- Speise- / Bewirtungsraum<br />
- Tresen / Bar<br />
- Büffet<br />
Produktionsräume (Küche)<br />
Lagerräume / Magazin<br />
Keller <strong>und</strong> Kühlung<br />
Spüle (Stewarding)<br />
Back Office / Büro<br />
122
Gastronomie<br />
(Quelle: Graphiken Außer-Haus-Markt 2006)<br />
123
Gastronomie Marktstrukturen<br />
(- Betriebstypen -)<br />
Quelle: Sonderanalyse: „Fachmedien im Gastgewerbe“<br />
124
Gastronomie Marktstrukturen<br />
(- Betriebstypen -)<br />
Nach Rottmann zählen zu den wesentlichen Merkmalen eines<br />
Betriebstypus der Gastronomie:<br />
� die angestrebte Gästestruktur<br />
� die Vielfalt im Getränke- <strong>und</strong> Speisenangebot<br />
� das kulinarische Finish (Vollendung, Perfektion)<br />
� das Preisniveau<br />
� das Serviceniveau<br />
� die Ambiance<br />
� die Verpflegungsbedürfnisse<br />
beziehungsweise Umstände <strong>und</strong> der gegebene Umstand<br />
(vgl. Rottmann: Unternehmensführung im Restaurationsgewerbe – Schweizer Wirteverband 1977)<br />
125
Marktsegmente in der<br />
Gastronomie<br />
(Quelle: BBE – Trendstudie Gastronomie 2000)<br />
126
Gastronomie<br />
127<br />
Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie
Gastronomie<br />
Jenn: Die deutsche Gastronomie 1993<br />
128
Gastronomie<br />
In Anlehnung an das <strong>Gaststätten</strong>gesetz, kann die Gastronomie in<br />
Schank- <strong>und</strong> Speisewirtschaft unterteilt werden. Da es aktuell auf<br />
dem Gastronomie-Markt eine große Vielzahl von Betriebstypen gibt,<br />
reicht diese Unterteilung allerdings nicht aus. Gr<strong>und</strong>sätzlich können<br />
die Betriebstypen der Gastronomie in vier Gruppen gegliedert werden:<br />
� Speisewirtschaften<br />
� Schankwirtschaften<br />
� Veranstaltungs- <strong>und</strong> Vergnügungsbetriebe<br />
� Mischtypen<br />
(vgl. hierzu: Spatt: Allgemeine Fremdenverkehrslehre 1975)<br />
129
Gastronomie<br />
Die Gastronomie wird von verschiedenen Autoren <strong>und</strong> Institutionen<br />
Unterschiedlich eingeteilt. Seitz unterscheidet in Gastronomie in drei<br />
Typen:<br />
� Traditionelle Gastronomie: Hoher Serviceanteil, Beratung <strong>und</strong><br />
Bedienung am Tisch (Gaststätte, Speisewirtschaft, Abendrestaurant,<br />
Ethno-Restaurant)<br />
� Erlebnisgastronomie: Hoher Serviceanteil, Unterhaltungswert<br />
<strong>und</strong> Kommunikation (Bistro, Pub, Hausbrauerein, Biergarten,<br />
Künstlerlokal, Gourmet-Restaurant<br />
� Systemgastronomie: Begrenzter Serviceanteil, systematisiertes<br />
Angebot („fast-food“ – Restaurants, Handelsgastronomie,<br />
Sortimentbezogene Restaurants)<br />
(Quelle: Steitz: Hotellerie- <strong>und</strong> Gastronomie-Management – Studienbrief Tourismusfachwirt 2006)<br />
130
Gastronomie<br />
Der Verein selbstständiger Fachberater in der Gastronomie schlägt<br />
folgende Einteilung vor:<br />
� Traditionelle Gastronomie: Speisegaststätten, Restaurants,<br />
Hotel-Restaurants, Gourmet-Restaurants, Landesküchen /<br />
Ausländische Spezialitätenrestaurants<br />
� Kommunikationsgastronomie: Bistros, Diskotheken, Bars,<br />
Trendbetriebe<br />
� Systemgastronomie: Steakhäuser, Nudelrestaurants, Pizzerias,<br />
Fast-Food-Betriebe<br />
� Catering / Partyservice: Kantinenverpflegung, Home-delivery,<br />
Industriegastronomie, Partyservice<br />
(Quelle: Marzluf/Gehring/Prochaska: Betriebslehre für das Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 6. Aufl. 1994)<br />
131
Gastronomie<br />
Die HOGA GmbH – Servicegesellschaft für das Gastgewerbe untergliedert<br />
in ihrem „Betriebsvergleich Gastronomie 2004“ den<br />
Gastronomiesektor in drei (Betriebsarten) Teilbereiche:<br />
� Gastronomie klassischer Prägung: Betriebe bzw. Betriebsgruppen,<br />
die den klassischen Angebotsstrukturen der Branche<br />
zuzuordnen sind.<br />
� Gastronomie moderner Prägung: Betriebe bzw.<br />
Betriebsgruppen, die eine modernere spei-senorientierte<br />
Weiterentwicklung dieser klassischen Angebotsformen darstellen.<br />
� Kommunikationsorientierte Gastronomie: Betriebe bzw.<br />
Betriebsgruppen, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Konzeptauslegung eine kommunikationsorientierte<br />
Weiterentwicklung der klassischen Gastronomie darstellen.<br />
(HOGA GmbH: Betriebsvergleich Gastronomie 2004)<br />
132
Gastronomie<br />
(Quelle: HOGA GmbH: Betriebsvergleich Gastronomie 2004)<br />
133
Unterscheidungsmerkmale von<br />
Gastronomiebetrieben<br />
Das <strong>Gaststätten</strong>gesetzt unterscheidet zwischen Speisewirtschaft <strong>und</strong><br />
Schankwirtschaften sowie zwischen dem speise- <strong>und</strong> getränke-<br />
orientierte Unternehmen.<br />
Gastronomischen Unternehmen unterscheiden sich unter anderem<br />
durch:<br />
Angebot: Salatrestaurant, Steakhouse, Eisdiele<br />
Betriebsgröße: Klein-, Mittel-. oder Großbetrieb<br />
Standort: Dorfgasthaus, Landgasthaus, Bergrestaurant,<br />
Hotelgastronomie<br />
Betreiber: Familienbetrieb, Konzern, Kette<br />
Kernzielgruppe: Familien, Kinder, Senioren<br />
Vgl. Dettmer: Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />
134
Typologie der Gastronomie<br />
Der sozialökonomische Ansatz nach dem Wirtschaftsprinzip führt zu<br />
den f<strong>und</strong>amental unterschiedlichen Typen:<br />
� Erwerbsgastronomie (Gewinnerzielungsabsicht)<br />
� Sozialgastronomie (soziale Aspekte z.B. Die Tafeln, Heime…)<br />
Der sozialökonomische Ansatz nach den Eigentumsverhältnissen<br />
unterscheidet:<br />
� den Eigentumsbetrieb<br />
� <strong>und</strong> den Pachtbetrieb<br />
Vgl. Kaub: Erfolg in der Gastronomie 2. Aufl. 1990<br />
135
Typologie der Gastronomie<br />
Nach Kaub: Erfolg in der Gastronomie 2. Aufl.<br />
136
Zukunftsorientierte<br />
Bewirtungsbetriebsformen (Betriebstypen)<br />
Zu den zukunftsorientierten Betriebsformen zählen heute vor allem:<br />
� Produktspezialisten (z.B. Steakhouse)<br />
� Ethnic Food (insbesondere Tex- Mex <strong>und</strong> Asiatische Küche)<br />
� Free-Flow-Restaurants (SB-Restaurant mit flexiblen mobilen<br />
Buffets)<br />
� Food Courts (Kooperation von Food-Spezialisten auf gemeinsamer<br />
Angebotsfläche)<br />
� Mall-Konzepte (Gastronomie in Einkaufs- <strong>und</strong><br />
Freizeiteinrichtungen)<br />
� Erlebnisgastronomie<br />
� Kombination der genannten Betriebsformen<br />
Grothues: Erlebnismarketing für Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 2000<br />
137
Individualgastronomie<br />
Speiseorientierte<br />
Gastronomie<br />
Cafés<br />
Speisegaststätten<br />
Imbissbetriebe<br />
Individualgastronomie<br />
Produkttypische Betriebe<br />
(z.B. biertypische Lokale)<br />
Zielgruppentypische Betriebe<br />
(z.B. Studentenkneipe)<br />
Vergnügungstypische Betriebe<br />
(z.B. Diskotheken)<br />
Getränkeorientierte<br />
Gastronomie<br />
(Quelle: Eigene Darstellung nach Daten von Reisen 1987)<br />
138
Individualgastronomie<br />
Der Begriff Individualgastronomie stellt auf die Selbstständigkeit <strong>und</strong><br />
Unabhängigkeit des Einzelunternehmers ab, der die entsprechende<br />
Gaststätte führt. Die selbstständigen Gastwirte sind in diesem Sinne<br />
echte mittelständische Unternehmer, die ihren Betrieb als Personalunternehmen<br />
führen, im eigenen Namen <strong>und</strong> auf eigene Rechnung<br />
handeln <strong>und</strong> auf ihre Unabhängigkeit großen Wert legen.<br />
(Hammer/Riedel: Gastronomie-Marketing 1990)<br />
Die Individualgastronomie, welche auch als traditionelle Gastronomie<br />
bezeichnet wird, ist gekennzeichnet durch Einzelbetriebe, die vom<br />
Inhaber selbst geführt werden. (Reisen: Die Absatzpolitik von Gastronomiebetrieben 1987)<br />
Unter der Bezeichnung Individualgastronomie werden die Mehrzahl der<br />
selbstständigen <strong>und</strong> vom Inhaber geführten Gastronomiebetriebe<br />
zusammengefasst.<br />
139
Individualgastronomie<br />
Der Erfolg eines Betriebes der Individualgastronomie hängt von der<br />
Qualität des Management <strong>und</strong> den Qualifikationen des einzelnen<br />
Gastronomen ab. Der (Individual-) Gastronom muss eigener Einkäufer,<br />
Verkäufer, Personal- <strong>und</strong> Küchenchef sowie Manager sein (vgl. Schückhaus<br />
1987)<br />
Bei den Individualgastronomen gibt es sowohl reine Individual-<br />
betriebe, die meist vom Inhaber selbst betrieben werden <strong>und</strong><br />
eigenständig operieren, als auch die "Individualgastronomie auf<br />
Systembasis", bei der ein Unternehmen mehrere Betriebe<br />
bewirtschaftet, die von den Gästen als eigenständig wahrgenommen<br />
werden. Die Grenzen sind mitunter fließend, da auch in der<br />
Individualgastronomie auf Systembasis häufig bestimmte Elemente<br />
des Leistungsprogramms kopiert werden. (www.abseits.de / Systemgastronomie)<br />
140
Individualgastronomie<br />
(- Fehler -)<br />
Die häufigsten Fehler der Individualgastronomie waren <strong>und</strong> sind nach<br />
Dettmer u.a.:<br />
� Hohe Konzentration auf das Ambiente bei schlechter gastronomischer<br />
Leistung, insbesondere der Kernleistung<br />
� Zu starker Einsatz handelsüblicher <strong>und</strong> somit beliebig<br />
austauschbarer Convenienceprodukte<br />
� Uncharmante, nachlässige bis schlampige Betriebsführung<br />
� Mangelnde Übereinstimmung von Musik <strong>und</strong> original-ethnischen<br />
Anspruch (z.B. zu laut <strong>und</strong> chartorientiert)<br />
� Bereitschaft zum Preiskampf mit übrigen Marktteilnehmern<br />
(zit. in Berg: Tourismusmanagement 2006)<br />
141
Systemgastronomie<br />
(food service)<br />
142
Systemgastronomie<br />
Systemgastronomie betreibt, wer entgeltlich Getränke <strong>und</strong>/oder Speisen<br />
abgibt, die an Ort <strong>und</strong> Stelle verzehrt werden können, <strong>und</strong> über ein<br />
standardisiertes <strong>und</strong> multipliziertes Konzept verfügt, welches zentral<br />
gesteuert wird Dettmer: Systemgastronomie in Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />
Systemgastronomie betreibt also:<br />
• Wer entgeltlich Getränke <strong>und</strong> /oder Speisen abgibt, die an Ort <strong>und</strong> Stelle<br />
verzehrt werden können, <strong>und</strong><br />
• über ein standardisiertes <strong>und</strong> multipliziertes (= mind. drei Betriebsstätten)<br />
Konzept verfügt, welches zentral gesteuert wird. Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />
„Reine Systemgastronomieunternehmen sind demnach Mehrbetriebsunternehmen<br />
mit systematisch geplantem, konsequent gleichem Betriebs- <strong>und</strong> Markensystem, die<br />
deshalb vom Gast als ein Gastronomiesystem identifiziert werden“<br />
Meyer: Erfolgsfaktoren in der Gastronomie 1997<br />
143
Systemgastronomie<br />
Die Systemgastronomie zeichnet sich im Gegensatz zur Individualgastronomie<br />
durch folgende Kriterien aus:<br />
� Festgelegtes Leistungskonzept – Angebotsschwerpunkt (z.B. Fisch)<br />
� Rationalisierte Arbeitsabläufe (begrenztes Angebot, Standardisierung,<br />
zentraler Einkauf <strong>und</strong> zentral organisierte Mitarbeiterschulung)<br />
� Uniforme Gestaltung des Restauranttyps<br />
� Speiseangebot wird so ausgelegt das es zu jeder Tageszeit verzehrt<br />
werden kann<br />
� Restaurantketten werden vorwiegend nach zwei rechtlichen Formen<br />
aufgebaut:<br />
- Filialsystem<br />
- Franchise<br />
144
Systemgastronomie<br />
Zur systematisierten Gastronomie, in der alle betrieblichen Strukturen<br />
<strong>und</strong> Abläufe auf eine gastronomische Idee systematisch ausgerichtet<br />
werden, rechnet man die Fast-Food-Gastronomie, die System-<br />
gastronomie i.e.S, die Handelsgastronomie <strong>und</strong> die zweckbezogene<br />
Gastronomie, zu der vorrangig die Verkehrs- <strong>und</strong> Veranstaltungs-<br />
gastronomie gehört.<br />
(Quelle: Grothues: Marketingpraxis im Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 2006)<br />
145
Einteilung der<br />
Systemgastronomie<br />
Foodservice Betriebe<br />
Foodservice<br />
Homedelivery<br />
Take-out<br />
Drive-in<br />
Catering<br />
Partyservice<br />
Das Essen wird nach Hause geliefert<br />
Mitnahmegeschäft z.B. Döner<br />
Autoschalter, z.B. bei McDonald`s<br />
Belieferung von Fluggesellschaften,<br />
Speisewagen in Zügen, Kantinen, aber<br />
auch Privathaushalten <strong>und</strong> Firmen<br />
Umfassender Veranstaltungsservice<br />
(Quelle: Kosma u.a.: Betriebsorganisation, Tourismus, Marketing 11. Aufl. 2005)<br />
146
Fastfood<br />
Einteilung der<br />
Systemgastronomie<br />
Klassisches Fast Food<br />
Regionale Anbieter<br />
Schnellbedienungsrestaurants<br />
Verkaufsergänzung<br />
Homedelivery <strong>und</strong> Take-away-Food<br />
Ethnoküche<br />
Erlebnisgastronomie<br />
Kleine Genüsse zwischendurch<br />
Systemgastronomie<br />
Fertiggerichte, z.B. bei McDonald´s, Burger King,<br />
Kentucky Fried Chicken, Pizza Hut, Tacco Bell, Subway,<br />
Dunkin Donuts<br />
Wurststand, Döner, Backwaren (Croissants)<br />
Gastronomiebetriebe in Kaufhäusern, von Sportvereinen,<br />
Buffets, Marktrestaurants…<br />
Fensterverkauf z.B. Nordsee oder Standverkauf, z.B. beim<br />
Pizzastand<br />
Speisen, die zugestellt oder mitgenommen werden können<br />
werden immer beliebter<br />
Sie wird gerne in künstlichen Abenteuerarealen<br />
angeboten. In manchen Restaurants hat man die Wahl<br />
zwischen einem Tropenparadies, einer Dschungelhütte<br />
oder eine Beduinenzelt<br />
Der Gast sucht ein Lokal mit einer bestimmten Note, wo<br />
der Geschmack, der Duft, das Ambiente, die Musik etc. ihn<br />
in eine andere Welt versetzt<br />
Außergewöhnliche Desserts, ausgefallene Aperitifs etc.<br />
werden immer beliebter = Zusatzverkauf<br />
Burger, Pizza <strong>und</strong> Sandwiches werden von einer breiten<br />
Gästeschicht konsumierte<br />
(Quelle: Kosma u.a.: Betriebsorganisation, Tourismus Marketing 11. Aufl. 2005)<br />
147
Einteilung der<br />
Systemgastronomie<br />
Neben der Einteilung der Systemgastronomiebetriebe in Food Service<br />
<strong>und</strong> Fastfood-Betriebe finden sich in der Literatur noch weitere Ansätze<br />
zur Einteilung der systematisierten Gastronomie.<br />
� Fast food-Gastronomie (Schnellrestaurant mit oder ohne<br />
Sitzplätze)<br />
� Systemgastronomie (speise- oder getränkeorientiert)<br />
� Handelsgastronomie (Leistungserstellung erfolgt in Betriebsstätten<br />
des Handelns = die vom Handel als integrierter Bestandteil<br />
des eigenen Handelsunternehmens betriebene Gastronomie)<br />
� zweckbezogene Gastronomie (Verkehrs- <strong>und</strong> Veranstaltungsgastronomie<br />
teilweise wird auch die Freizeitparkgastronomie hierzu<br />
gezählt)<br />
(vgl. Reisen 1986 <strong>und</strong> Schückhaus 1987)<br />
148
Einteilung der<br />
Systemgastronomie<br />
(Quelle: Dettmer: Systemgastronomie 2005)<br />
149
Marken- <strong>und</strong><br />
Systemgastronomie<br />
Fast Food Gastronomiebetriebe: McDonald`s McCafe (fast 1300<br />
Betriebe), Burger King (fast 500 Betriebe), Nordsee (über 350 Betriebe)<br />
Verkehrsgastronomie: LSG Lufthansa Service (44 Betriebe), Tank &<br />
Rast (ca. 40 Betriebe), Aral (Petit Bistro ca. 1270 Betriebe)<br />
Handelsgastronomie: Metro (Dinea, Grillpfanne, Axxel 280 Betriebe),<br />
Karstadt (Le Buffet 170 Betriebe), IKEA (36 Betriebe)<br />
Full Service Gastronomie - Bedienungsgastronomie: Mövenpick<br />
(Marche 42 Betriebe), Maredo (58 Betriebe), Kuffler (Spatenhaus,<br />
Mangostin, Käfer`s, Weizelt 37 Betriebe<br />
Freizeitgastronomie: Mitchells & Butlers (Alex, All Bar One 47<br />
Betriebe), Extrablatt-Gruppe (Cafe, Extrablatt, Celona, Woyton 61<br />
Betriebe, Europapark Rust (39 Betriebe)<br />
(Gleichzeitig auch Systematisierung der Marken- <strong>und</strong> Systemgastronomie des Deutschen Fachverlags 2002)<br />
150
Marken- <strong>und</strong><br />
Systemgastronomie<br />
Aufteilung in Kategorien Top 100 = 12.200 Betriebe<br />
(Quelle: A. Mützel: Vortrag „Der Außer-Haus-Markt in Deutschland Feb. 2005)<br />
151
s<br />
Charakteristika der Individual- <strong>und</strong><br />
der Systemgastronomie<br />
ökonomische Ebene<br />
� Management<br />
� Konzept<br />
� Markenbildung<br />
� kaufmännisches Know – how<br />
� Kapitalbedarf<br />
� Finanzierung<br />
rechtliche Ebene<br />
� Inhaber<br />
� vertragliche Bindungen<br />
gastronomische Ebene<br />
� Speisen <strong>und</strong> Getränke<br />
� Kreativität<br />
� Veredelungsgrad<br />
� Flexibilität<br />
� Service<br />
� Geräte in der Küche<br />
Individualgastronomie<br />
nicht vorhanden<br />
Lernen aus Versuch <strong>und</strong> Irrtum<br />
nicht gegeben<br />
selten vorhanden<br />
niedrig bis mittel<br />
viel Fremd- wenig Eigenkapital<br />
Einzelunternehmer<br />
Brauerei-Vertrag<br />
vielfältiges Angebot<br />
sehr wichtig<br />
Neben Convenience auch<br />
frische Produktion<br />
sehr hoch<br />
Bedienung<br />
viele (preiswerte)<br />
Systemgastronomie<br />
straffe Planung <strong>und</strong> Steuerung<br />
Klare Strategie, Akzentuierung eines<br />
Bedürfnisses<br />
häufig starke Marke<br />
Spezialisten für alle Bereiche<br />
sehr hoch<br />
Zugang zu den Kapitalmärkten<br />
Kapitalgesellschaften (GmbH, AG)<br />
Franchise-System<br />
Spezialisierung<br />
weniger wichtig<br />
Überwiegend Convenience<br />
Systeme sind oft sehr unbeweglich<br />
Bedienung oder SB<br />
wenige teure<br />
152<br />
Quelle: Jenn: Die Deutsche Gastronomie 1993
Charakteristika der Individual-<br />
<strong>und</strong> der Systemgastronomie<br />
Der Wettbewerbsvorteil der Systemgastronomie gegenüber der<br />
Individualgastronomie liegt in der guten Möglichkeit zur Produkt<strong>und</strong><br />
Prozessstandardisierung, was in dem geringen Eigenfertigungsanteil<br />
der Systemgastronomie bedingt ist <strong>und</strong> beste Voraussetzungen<br />
für markenpolitische Aktivitäten bietet.<br />
(Lüth / Spiller: Qualitätssignaling in der Gastronomie 2003)<br />
153<br />
(Quelle: A. Mützel: Vortrag „Der Außer-Haus-Markt in Deutschland Feb. 2005)
Charakteristika der Individual-<br />
<strong>und</strong> der Systemgastronomie<br />
(Quelle: M. Besch: Vorlesung Nahrungswirtschaft WS 06/07 TU-München)<br />
154
Strategische Gruppen in der<br />
Gastronomie<br />
155<br />
Lüth/Spiller: Qualitässignaling in der Gastronomie 2003
Das Restaurant als Haupt-<br />
vertreter der Gastronomie<br />
Innerhalb des Gastronomiesektors, stellt diese Betriebsart zahlenmäßig<br />
(90 455 Betriebe) die größte Gruppe dar. Die Betriebsart „Restaurant“<br />
kann allerdings noch weiter differenziert werden, 2 Beispiele sollen die<br />
Verdeutlichen:<br />
� Free Flow Restaurant: Dieses Restaurant ist auf die schnelle Speisenausgabe<br />
ausgerichtet. Der Gast nimmt sich Tablett <strong>und</strong> Besteck <strong>und</strong> – darin besteht das<br />
eigentlich Neue – muss nicht mehr wie bei einer Online-Anlage alle Stationen<br />
passieren, sondern geht hier nur an die Stellen, an denen die gewünschten Speisen<br />
<strong>und</strong>/oder Getränke abgegeben werden (vgl. Jenn, Die deutsche Gastronomie S. 144) Die<br />
Endfertigung der Convenience-Produkte erfolgt teilweise vor den Augen der Gäste.<br />
Ansonsten nimmt sich der Gast die z.B. vorbereiteten Vor- <strong>und</strong> Nachspeisen, sowie<br />
evtl. noch Salat auf sein Tablett, der Hauptgang wird ihm dann meist vom Personal<br />
auf dem Teller angerichtet <strong>und</strong> über die Theke gereicht..<br />
� Spezialitätenrestaurant: Dieser Restauranttyp weist neben den allgemeinen<br />
Restauranttypischen Merkmalen eine geographische, produktart-, zubereitungs- oder<br />
ernährungsbezogene Spezialisierung auf. Der Grad der Spezialisierung ist z.B.<br />
abhängig von der Größe des Absatzgebietes, so finden sich z.B. in den meisten<br />
Hauptstätten Deutschlands z.B. keine „asiatischen“ sondern japanische, chinesische,<br />
malaysische, indonesische oder thailändische Küche.<br />
156
Das Restaurant als<br />
Hauptvertreter der Gastronomie<br />
157
Wettbewerbskräfte in der<br />
Gastronomie<br />
(Abb.Lüth / Spiller: Qualitätssignaling in der Gastronomie 2003)<br />
158
Trends in der Gastronomie<br />
� Verstärkte Konkurrenz bedingt durch den Eintritt neuer<br />
Marktteilnehmer (z.B. Tankstellen, Bäckereien)<br />
� Zunehmende Professionalisierung (vor allem in der<br />
Systemgastronomie) aber auch in der Individualgastronomie wird<br />
der Wirt zum Gastronomiemanager<br />
� Steigendes Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein der Verbraucher, das sich<br />
positiv auf die Umsätze von Health- <strong>und</strong> Ethnofood auswirkt<br />
159
Trends in der Gastronomie<br />
Quelle: DEHOGA Nov. 2004<br />
160
Das Beherbergungsgewerbe<br />
• Hotels<br />
• Gasthöfe<br />
• Pensionen<br />
• Hotel garnis<br />
Beherbergungsstätten<br />
Hotellerie Sonstige Beherbergungsstätten<br />
• Jugendherbergen <strong>und</strong> Hütten<br />
• Campingplätze<br />
• Erholungs- <strong>und</strong> Ferienheime<br />
• Ferienzentren<br />
• Ferienhäuser <strong>und</strong> -wohnungen<br />
• Boardinghouses<br />
Eigene Darstellung nach Systematik der Wirtschaftszweige<br />
161
Das Beherbergungsgewerbe<br />
(vgl. Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2003 – Beherbergungsstatistik)<br />
162
Das Beherbergungsgewerbe<br />
(vgl. Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2003 – Beherbergungsstatistik)<br />
163
Das Beherbergungsgewerbe<br />
(vgl. Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2003 – Beherbergungsstatistik)<br />
164
Das Beherbergungsgewerbe<br />
Quelle: dtv – Tourismus in Deutschland Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />
165
Das Beherbergungsgewerbe<br />
H O T E L L E R I E<br />
S y n o n y m e :<br />
t r a d i t i o n e l l e H o t e l l e r i e<br />
e i g e n t l i c h e H o t e l l e r i e<br />
- H o t e l<br />
- G a s t h o f<br />
- P e n s i o n<br />
- M o t e l<br />
u s w .<br />
A p a r t h o t e l<br />
Z w e i t -<br />
w o h u n g<br />
B E H E R B E R G U N G<br />
P A R A H O T E L L E R I E<br />
S y n o n y m e :<br />
z u s ä t z l i c h e B e h e r b e r g u n g<br />
e r g ä n z e n d e H o t e l l e r i e<br />
- A p p a r t e m e n t<br />
- F e r i e n w o h n u n g<br />
- F e r i e n h a u s<br />
- u m g e b a u t e s B a u e r n h a u s<br />
- C a m p i i n g<br />
- C a r a v a n i n g<br />
- P r i v a t z i m m e r v e r m i e t u n g<br />
- J u g e n d h e r b e r g e<br />
- K o l l e k t i v u n t e r k ü n f t e<br />
- M a s s e n l a g e r<br />
- F e r i e n - / V e r e i n s h e i m e<br />
- B e r g - u n d S k i h ü t t e n<br />
- N a t u r f r e u n d e h ä u s e r<br />
- M i l i t ä r b a r a c k e n<br />
- a n d e r e U n t e r k ü n f t e<br />
166<br />
Kaspar: Die <strong>Tourismuslehre</strong> im Gr<strong>und</strong>riss 5. Aufl
Das Beherbergungsgewerbe<br />
“Zur Beherbergungsindustrie zählt neben der Hotellerie im<br />
eigentlichen oder traditionellen Sinne auch der Bereich der<br />
Parahotellerie, die so genannte ‚zusätzliche oder<br />
ergänzende’ Hotellerie. Sie umfasst vor allem Apartments,<br />
Ferienwohnungen, Privatzimmervermietung, Camping,<br />
Caravaning, Jugendherbergen <strong>und</strong> Kollektivunterkünfte”<br />
(Freyer: Tourismus: Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie 1988)<br />
167
Das Beherbergungsgewerbe<br />
In der Tourismuswissenschaft wird das Beherbergungsgewerbe in<br />
Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie differenziert.<br />
Hotellerie (synonym: traditionelle Hotellerie oder eigentliche Hotellerie)<br />
Hierzu zählen die Betriebsarten Hotel, Hotel Garni, Gasthof, Pension,<br />
Motel usw.<br />
Parahotellerie (synonym: zusätzliche Beherbergung, ergänzende<br />
Hotellerie) Zur Parahotellerie zählen somit Ferienwohnungen, Camping,<br />
Jugendherbergen, Privatzimmer <strong>und</strong> sonstige Beherbergungsbetriebe.<br />
vgl. Kaspar: <strong>Tourismuslehre</strong> im Gr<strong>und</strong>riss 5. Aufl<br />
168
Das Beherbergungsgewerbe<br />
Traditionelle Hotellerie<br />
� Hotel<br />
� Hotel garni<br />
� Hotelpension<br />
� Pension<br />
� Rasthof<br />
� Gasthof<br />
� Motel<br />
� Aparthotel (Boardinghouse)<br />
� Kurhotel<br />
� Kurheim<br />
� Botel<br />
� Hospiz<br />
Parahotellerie<br />
� Privatzimmer<br />
� Ferienwohnung /-haus<br />
� Camping, Caravaning<br />
� Berg- <strong>und</strong> Skihütten<br />
� Naturfre<strong>und</strong>ehäuser<br />
� Vereinsheime<br />
� Gästehäuser<br />
Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />
169
Das Beherbergungsgewerbe<br />
Hotellerie<br />
Die Hotellerie kann als Kernstück des Beherbergungsgewerbe bezeichnet<br />
werden. Es stellt die funktionale Ganzheit der Einrichtungen dar, die den<br />
komplexen Bedarf von Touristen nach Beherbergungs-, Bewirtungs-, <strong>und</strong><br />
Komplementärleistungen während ihres Aufenthaltes am Tourismusort<br />
decken.<br />
Parahotellerie<br />
Die Parahotellerie stellt die funktionale Ganzheit der Einrichtungen dar,<br />
die ergänzend zur traditionellen Hotellerie vor allem den Bedarf nach<br />
Beherbergungsleistungen decken. Bewirtungsleistungen sind meist<br />
eingeschränkt oder fehlen ebenso wie Komplementärleistungen<br />
Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999<br />
170
Das Beherbergungsgewerbe<br />
Das Beherbergungsgewerbe befindet sich derzeit national <strong>und</strong><br />
international in einem f<strong>und</strong>amentalen Wandel. Es entstehen neben den<br />
klassischen Formen von Übernachtungsformen (Hotels <strong>und</strong> Zweitwohnungen)<br />
immer mehr neue, hybride Formen der Beherbergung<br />
(Mischformen zwischen klassischer Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie).<br />
Schon seit längerer Zeit zeichnen sich international Veränderungen bei<br />
der Beherbergungsindustrie ab insofern, (1) als klare Formen, in<br />
welcher Infrastruktur <strong>und</strong> unter welchem Dienstleistungsregime<br />
übernachtet werden kann, zu Gunsten von Mischformen aufgegeben<br />
werden <strong>und</strong> (2) dass Eigentum am <strong>und</strong> Betrieb des Objekts zusehends<br />
getrennt werden.<br />
(Bieger/Laesser: Neue, hybride Formen der Beherbergung – Implikationen für Raumplanung <strong>und</strong><br />
Destinationsentwicklung <strong>2007</strong>)<br />
171
Das Beherbergungsgewerbe<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen in Beherbergungsbetrieben in<br />
Deutschland von 1980 - 2002<br />
172
Das Beherbergungsgewerbe<br />
Innerhalb des Beherbergungsgewerbes, stellt die traditionelle<br />
Hotellerie mit ca. 85 Prozent die weitaus größere Zahl der<br />
insgesamt 47106 Beherbergungsunternehmen (2003)<br />
(vgl. VR info Branchen Spezial Bericht Nr. 34 Beherbergungsgewerbe 2006)<br />
Im Jahr 2003 wurden insgesamt 16,3 Mrd. € (ohne Umsatzsteuer)<br />
umgesetzt, davon entfielen 90% auf die Hotellerie. Das Umsatz-<br />
geschehen unterliegt deutlichen Schwankungen, die von Jahres-<br />
<strong>und</strong> Ferienzeiten bestimmt sind.<br />
(vgl. VR info Branchen Spezial Bericht Nr. 34 Beherbergungsgewerbe 2006)<br />
173
Das Beherbergungsgewerbe<br />
(vgl. Dettmer: BWL für das Gastgewerbe 2002)<br />
174
Weitere Einteilungskriterien<br />
Gastgewerbliche Hauptbetriebe<br />
� Gewinnerzielungsabsicht<br />
� Haupterwerbsquelle<br />
� jedermann zugänglich<br />
� auf Dauer angelegt<br />
Gastgewerbliche Nebenbetriebe<br />
� gastgewerbliche Nebenbetriebe<br />
� eines nicht gastgewerblichen<br />
� Hauptbetriebes<br />
� Betriebe, die nicht zu<br />
� Erwerbszwecken dienen, sondern<br />
� sozialen oder religiösen Zwecken,<br />
� Betriebe, die der Öffentlichkeit<br />
� nicht zur Verfügung stehen.<br />
� Nur eines der genannten drei<br />
Kriterien<br />
� muss erfüllt sein, um als<br />
gastgewerblicher<br />
� Nebenbetrieb zu gelten.<br />
Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />
175
Das Beherbergungsgewerbe<br />
176<br />
Dettmer: Wirtschaftslehre für Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 1994
Das Beherbergungsgewerbe<br />
Abb: Überkapazitäten auf dem deutschen<br />
Beherbergungsmarkt – Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />
177
Probleme des<br />
Beherbergungsgewerbes<br />
� Zunahme von kurzfristigen Buchungen<br />
� Zunehmend hybride Gäste / K<strong>und</strong>en<br />
� Steigende Anzahl von Stornierungen<br />
� Die (durchschnittliche) Aufenthaltsdauer sinkt<br />
� Mitbringen eigener Getränke <strong>und</strong> Speisen<br />
� Verstärkte Nachfrage nach Angeboten der Parahotellerie<br />
� Steigende Preissensibilität der Gäste + ständiges feilschen um den<br />
Zimmerpreis<br />
� Spürbare allgemeine Unzufriedenheit der Gäste mit den Leistungen<br />
der Beherbergungsbetriebe<br />
� Verstärkte Auflagen von Behörden, welche durch die<br />
Beherbergungsunternehmer kaum mehr finanzierbar sind<br />
� Abnehmende K<strong>und</strong>enloyalität<br />
� Zunehmendes Markenbewusstsein<br />
178
Die Hotellerie<br />
179
Hoteldefinitionen<br />
Das Wesen der Hotel-Unternehmung liegt in der erwerbswirtschaftlichen<br />
Bereitstellung (Formalziel) von Beherbergungs- <strong>und</strong> Verpflegungsleistungen<br />
in konsumreifem Zustand für den vorübergehendem<br />
Aufenthalt ortsfremder Gäste (Sachziel). (Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />
Beherbergungsstätte gehobener Art, die in Bau, Einrichtung der Gast<strong>und</strong><br />
Betriebsräume <strong>und</strong> der gesamten Wirtschaftsführung den jeweiligen<br />
Ansprüchen der Wohnungskultur, Ernährungskultur <strong>und</strong> der kaufmännischen<br />
Betriebsführung genügt. (Bernecker: Die Stellung des Fremdenverkehrs… 1955)<br />
Betriebe , die nach Einrichtung <strong>und</strong> Zweckbestimmung dazu dienen,<br />
mehr als acht Gäste (im Reiseverkehr) gleichzeitig zu beherbergen.<br />
Hierzu zählen auch Unterkunftsstätten, die die Gästebeherbergung nicht<br />
gewerblich <strong>und</strong> / oder als Nebenzweck betreiben. (Amtliche Beherbergungsstatistik)<br />
180
Hoteldefinition<br />
(- Statistisches B<strong>und</strong>esamt -)<br />
„Beherbergungsstätten, die für jedermann zugänglich sind <strong>und</strong> in<br />
denen ein Restaurant – auch für Passanten – vorhanden ist sowie in<br />
der Regel weitere Einrichtungen oder Räume für unterschiedliche<br />
Zwecke (Konferenzen, Seminare, Sport, Freizeit, Erholung) zur<br />
Verfügung stehen.“<br />
Schwäche der Definition: In Bezug auf die heutige Situation auf<br />
dem Hotelmarkt, kann diese Definition als nicht mehr zeitgemäß<br />
bezeichnet werden.<br />
- Hotel garnis haben kein Restaurant<br />
- neue Hotelformen wie Aparthotels oder Boardinghouse werden<br />
nicht berücksichtig (eingeschränkte Gastronomie)<br />
181
Hoteldefinition<br />
(- DEHOGA -)<br />
Ein Hotel ist ein Beherbergungsbetrieb mit angeschlossenem<br />
Verpflegungsbetrieb für Hausgäste <strong>und</strong> Passanten. Er zeichnet<br />
sich durch einen angemessenen Standard seines Angebotes <strong>und</strong><br />
durch entsprechende Dienstleistungen aus.“ (nach DeHoGA & DTV)<br />
Ein Hotel soll folgende Mindestvoraussetzungen erfüllen:<br />
� Es werden mindestens 20 Gästezimmer angeboten<br />
� Ein erheblicher Teil der Gästezimmer ist mit eigenem Bad / Dusche<br />
<strong>und</strong> WC ausgestattet<br />
� Eine Rezeption steht zur Verfügung<br />
182
Der Begriff Hotellerie<br />
Innerhalb des Beherbergungsgewerbes, wird unter der Hotellerie vorwiegend<br />
die Zusammenfassung der Betriebsarten Hotels, Gasthöfe,<br />
Pensionen <strong>und</strong> Hotel garnis verstanden.<br />
Diese Auslegung des Begriffs „Hotellerie“ findet sich besonderst in der<br />
Beherbergungsstatistik bzw. auch in der Definition der<br />
Wirtschaftszweige.<br />
Merke: Innerhalb der Beherbergungsstatistik, werden die<br />
Beherbergungsstätten Hotels, Pensionen, Gasthöfe <strong>und</strong> Hotel<br />
garnis unter dem Begriff „Hotellerie“ zusammengefasst.<br />
183
Die Hotellerie in Deutschland<br />
DEHOGA: Branchenreport 2006<br />
184
Die Hotellerie in Deutschland<br />
(- Differenzierung -)<br />
Die Hotellerie in Deutschland umfasst die:<br />
Hotellerie im weiteren Sinne<br />
� Betriebsarten der Hotellerie laut amtlicher Statistik (Hotels, Hotel<br />
garnis, Gasthöfe <strong>und</strong> Pensionen)<br />
� Hierfür wird oftmals auf der Begriff „traditionelle Hotellerie“ oder<br />
„klassische Hotellerie“ verwendet<br />
� Vom DEHOGA wird die Hotellerie im weiteren Sinn auch als<br />
„klassisches Beherbergungsgewerbe bezeichnet.<br />
Hotellerie im engeren Sinne<br />
� Begrenzung ausschließlich auf die Betriebsart „Hotel“<br />
185
Einordnung der Hotellerie in<br />
die Tourismuswirtschaft<br />
� Insbesondere die Hotellerie in der zentrale lokale Leistungsträger im<br />
Tourismus, den Reisen erstrecken sich zum überwiegenden Teil auf<br />
Mehrtagsreisen (Dettmer: Tourismus 2 Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie)<br />
� Die Hotellerie ist ein wesentlicher Bestandteil des wirtschaftlichen<br />
Bezugsrahmens Tourismus <strong>und</strong> repräsentiert einen bedeutenden Anteil<br />
an der touristischen Wertschöpfungskette (Gardini: Marketing-Management in der<br />
Hotellerie)<br />
� Die Hotellerie ist innerhalb der Gruppe der Beherbergungsbetriebe der<br />
repräsentativste Vertreter auf den mehr als ein drittel der Gesamtübernachtungen<br />
in Deutschland entfallen. (vgl. Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie <strong>2007</strong>)<br />
186
Das Hotel in der<br />
Tourismuswirtschaft<br />
Transport Hotel Leistungen örtlicher <strong>und</strong> regionaler<br />
Tourismusorganisationen<br />
Reiseveranstalter (Tour Operator)<br />
Reiseveranstalter (Retailer)<br />
Touristen<br />
Reise- Produkt; objekt<strong>und</strong><br />
subjektbezogene<br />
Tourismusunternehmen<br />
Beziehungsbildende<br />
Tourismusunternehmungen<br />
der Reisebürobranche<br />
Kaspar: Management im Tourismus 1995<br />
187
Bezugsrahmen eines Hotels im<br />
System des Tourismus<br />
Buer: Gestaltung von ganzheitlichen Managementsystemen im Hotels 1997<br />
188
Das Hotel im System<br />
Tourismus<br />
Das Hotel ist in einem ganzheitlichen integrativen mehrdimensionalen<br />
System im Tourismus eingeb<strong>und</strong>en, es stellt somit das institutionelle<br />
Subsystem des Tourismus, das Tourismusobjekt dar. Der Tourist, der<br />
auch als das Tourismussubjekt bezeichnet wird fragt bzw. konsumiert die<br />
Leistungen des Hotels bzw. des Tourismusobjektes.<br />
Das Hotel / die Hotellerie stellt einen wesentlichen Bestandteil der<br />
Tourismuswirtschaft dar <strong>und</strong> ist somit dem Dienstleistungssektor <strong>und</strong><br />
in weiterer Folge dem tertiären Sektor hinzuzuzählen.<br />
Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />
vgl. Dreyer/ Dehner: K<strong>und</strong>enzufriedenheit im Tourismus 1. Aufl.<br />
189
Einordnung der Hotellerie in<br />
das Gesamtsystem Tourismus<br />
Heimatort Transport Transit Zielort/Destination<br />
Beruflicher Tourismus<br />
Meist als Pauschalreise<br />
Incentive Reise<br />
Meist als Individualreise<br />
Messe- <strong>und</strong> Kongressreise<br />
Geschäftsreise<br />
Privater Tourismus<br />
Meist Individual- oder Pauschalreise<br />
Kurzzeittourismus<br />
Urlaubstourismus<br />
Bildungstourismus<br />
Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />
- PKW<br />
- Bus<br />
- Bahn<br />
- Flugzeug<br />
- Schiff<br />
- Fahrrad<br />
HOTELS nach DEHOGA:<br />
- Hotel<br />
- Hotels Garni<br />
- Gasthöfe<br />
- Pensionen<br />
- Motel<br />
(Eigene Darstellung)<br />
190
Die Hotellerie in Deutschland<br />
Die duale Struktur des deutschen Hotelmarktes<br />
Der deutsche Hotelmarkt ist durch eine zweigeteilte Struktur<br />
gekennzeichnet:<br />
� auf der einen Seite durch die traditionelle, mehrheitlich einzelbetrieblich<br />
strukturierte <strong>und</strong> vorwiegend national handelnde<br />
Individualhotellerie <strong>und</strong><br />
� auf der anderen Seite durch die Kettenhotellerie, die in der Regel<br />
mit größeren Betrieben in Erscheinung tritt <strong>und</strong> auch international<br />
tätig ist.<br />
(Hentschel: Kettenhotellerie vs. Individualhotellerie 2004 in Dreyer: Tourismus 2015)<br />
191
Die Hotellerie in Deutschland<br />
Bei den meisten Datenquellen über den Hotelmarkt, ist zu beachten<br />
das laut § 3 des Beherbergungsstatistikgesetz (BeherbStatG) nur<br />
Betriebe <strong>und</strong> Betriebsteile erfasst werden, die nach Einrichtung <strong>und</strong><br />
Zweckbestimmung dazu dienen, mehr als acht Gäste gleichzeitig vor-<br />
übergehend zu beherbergen (vgl. BeherbStatG vom 22 Mai 2002)<br />
Daraus resultiert, das die Daten der Beherbergungsstatistik über die<br />
Übernachtungszahlen tendenziell zu niedrig <strong>und</strong> die Zahlen der<br />
Ankünfte hingegen zu hoch ist. Bei der Beherbergungsstatistik handelt<br />
es sich also um eine Totalerhebung mit Abschneidegrenze (neun oder<br />
mehr Betten für Beherbergungsstätten).<br />
192
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Strukturdaten -)<br />
(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />
193
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Das Angebot -)<br />
� Angebotsüberhang, dadurch enorme Überkapazitäten auf dem<br />
deutschen Hotelmarkt (dadurch aggressive Preispolitik)<br />
� fortschreitende Konzentrationstendenzen<br />
� Ausländische Hotelketten drängen auf den deutschen<br />
Hotelmarkt<br />
� Billighotelketten auf dem Vormarsch<br />
� Hotelketten – Konzentration auf das Feld der mittelständischen<br />
Hotellerie<br />
194
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Das Angebot -)<br />
195
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Das Angebot -)<br />
Im Gegensatz zum leicht rückläufigen Trend der Angebotszahlen kam es<br />
2004 in Hinsicht auf die touristische Nachfrage zu einem deutlichen<br />
Anstieg: 2004 lag die Zahl der Übernachtungen mit 195 Mio. um r<strong>und</strong> 5,5<br />
Mio. höher als im Jahr zuvor (2003: r<strong>und</strong> 190 Mio. Übernachtungen).<br />
Quelle: Gugg, Hotelmarkt Deutschland 2005<br />
196
Hotellerie Deutschland<br />
(- Das Angebot -)<br />
Quelle: Gugg, Hotelmarkt 2005<br />
197
Hotellerie Deutschland<br />
(- Das Angebot - )<br />
Gugg: Hotelmarkt 2005<br />
198
Hotellerie Deutschland<br />
(- Das Angebot -)<br />
Bedingt durch eine gestiegene Nachfrage <strong>und</strong> einem rückläufigen Beherbergungsangebot,<br />
konnten besonderst die Betriebsarten:<br />
� Hotels, ihre Auslastung von 33,3 Prozent im Vorjahr um 1,9<br />
Prozentpunkte auf 35,2 Prozent im Jahr 2004 steigern.<br />
� Hotel garnis, ihre Auslastung um 1 Prozentpunkt gegenüber 2003<br />
auf 32,6 Prozent im Jahr 2004 steigern<br />
� Gasthöfe, ihre Auslastung nur gering um 0,2 Prozentpunkte im<br />
Vergleich zum Vorjahr auf 20,9 Prozent im Jahr 2004 steigern<br />
Verlierer waren die Pensionen, hier sank die Auslastung um 0,2<br />
Prozentpunkte auf 26,3 Prozent<br />
199
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Das Angebot -)<br />
Quelle: Gugg, Hotelmarkt 2005<br />
200
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Die Nachfrage -)<br />
Bestimmungsfaktoren für die Nachfrage nach Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
der Hotellerie in Deutschland sind z.B.:<br />
� Einkommen der Bevölkerung: Ein Anstieg des Einkommens der<br />
Bevölkerung führt meist zu einer gestiegenen Ausgabebereitschaft<br />
für Hotelleistungen<br />
� Demographische Entwicklung: Die Bevölkerung von Deutschland<br />
stellt einen hohen Anteil für das inländische Gästepotential.<br />
Demographische Veränderungen wie z.B. schrumpfende<br />
Bevölkerung, Überalterung der Bevölkerung<br />
� Konjunkturelle Entwicklung: Wirtschaftlicher Aufschwung hat z.B.<br />
auch Auswirkungen auf die Hotellerie, so muss z.B. durch neue<br />
Geschäftskontakte der Firmen mit einer erhöhten Nachfrage nach<br />
Übernachtungsleistungen gerechnet werden.<br />
201
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Nachfrageschwankungen -)<br />
Nachfrageschwankungen in der Hotellerie können natürliche <strong>und</strong> institu-<br />
tionelle Ursachen haben.<br />
Natürliche Ursachen<br />
• Witterungsverhältnisse<br />
- Schnee<br />
- Sonne<br />
- Meerestemperatur<br />
- etc.<br />
Institutionelle Ursachen<br />
• Schul- <strong>und</strong> Betriebsferien<br />
• kirchliche <strong>und</strong> weltliche Feiertage<br />
• Messe- oder Sportereignisse<br />
• etc<br />
202
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Nachfrageschwankungen -)<br />
Makroökonomische, politische, ökologische <strong>und</strong> irrational<br />
induzierte Nachfrageschwankungen:<br />
Hierzu zählen neben ökonomischen Faktoren wie konjunkturelle<br />
Einflüsse, Einkommenselastizität der Tourismussubjekte <strong>und</strong> Preis der<br />
touristischen Dienstleistung auch die nichtökonomischen, wie z.B. die<br />
Sensibilität gegenüber politischen Konflikten oder ökologischen<br />
Problemen im potentiellen Reiseland, zu den Determinanten der<br />
touristischen Nachfrage. (Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004)<br />
Bei der Wahl des Hotelunternehmens sind teilweise auch irrationale<br />
Motive wie Traditionen, Modeströmungen, Launen, demonstrativer<br />
Erfahrungskonsum, Nachahmungstrieb <strong>und</strong> Statusbewusstsein<br />
ausschlaggebend (vgl. Gardini 2004)<br />
203
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Die Nachfrage -)<br />
204
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Die Nachfrage -)<br />
Gugg: Hotelmarkt 2005)<br />
205
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Die Nachfrage -)<br />
Gasthöfe <strong>und</strong> Pensionen<br />
verzeichnen immer weniger<br />
Übernachtungen. Für sie wird<br />
es in Zukunft schwer auf dem<br />
Hotelmarkt zu überlegen.<br />
206
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Die Nachfrage -)<br />
� Flexiblere <strong>und</strong> unberechenbare K<strong>und</strong>en (hybride K<strong>und</strong>en)<br />
� gestiegenes Anspruchniveau<br />
� zunehmende Differenzierung von Ansprüchen<br />
� Reisen mit kürzerer Aufenthaltsdauer<br />
� Geiz ist Geil-Mentalität<br />
� Großer Vergleichs- <strong>und</strong> Ausleseprozess von Reise- <strong>und</strong><br />
Hotelangeboten<br />
� K<strong>und</strong>en wollen ständig etwas neues erleben (Erlebnisorientierung)<br />
207
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Preisentwicklung -)<br />
208
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Preisentwicklung - )<br />
209
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Preisentwicklung nach der WM - )<br />
210
Hotellerie in Deutschland<br />
(- Preisentwicklung nach der WM - )<br />
211
Aktuelle Situation auf dem<br />
Hotelmarkt<br />
� Nach Sättigung zunehmend Orientierung auf das Feld mittelständischer<br />
Hotellerie<br />
� Mit zunehmender Marktmacht der nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Hotelketten sehen sich viele Privathoteliers in ihrer Existenz bedroht<br />
(Eisenstein /Gruner)<br />
� Durch Expansion entsteht ein noch größeres Überangebot an<br />
Bettenkapazitäten<br />
� Preis- <strong>und</strong> Konditionswettbewerb schadet mittelständischer Hotellerie<br />
� Trend zu preiswerteren Marktsegmenten<br />
� Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verkürzt sich weiter, sie liegt bei<br />
Geschäftsreisenden bei 1,5 Tagen, bei Messe- <strong>und</strong> Kongressreisenden<br />
bei 2 Tagen <strong>und</strong> bei Urlaubs- <strong>und</strong> Ferienreisenden bei 7 Tagen (Daten aus<br />
Gugg: Hotelmarkt 2005).<br />
212
Aktuelle Situation auf dem<br />
Hotelmarkt<br />
� Hotels in Großstädten (1,4 %) schneiden am besten ab, Häuser in<br />
mittleren Städten (0,9 %) <strong>und</strong> Kleinstädten (0,5%) mit leichtem<br />
Plus, während Flughafenhotels dem Trend nicht folgen können (-0,5<br />
%).<br />
� Budgethotels steigern Auslastungszahlen deutlich (2,0 %), während<br />
Luxushotels leicht unter dem Durchschnitt bleiben (1,2 %).<br />
� Große Häuser mit 150 - 200 Zimmern legen am stärksten (1,7 %),<br />
Hotels mit 100-150 Zimmern nur um 0,7% <strong>und</strong> kleinere Häuser<br />
(unter 100 Zimmern) um 1,0%<br />
� Die stärksten Rückgänge bei den Durchschnittspreisen verzeichnen<br />
die Hotels in mittleren Städten (-3,3 %), aber auch Häuser in<br />
Großstädten geben deutlich nach (-2,3 %). Flughafenhotels haben<br />
noch den geringsten Preisrückgang (-1,4 %).<br />
(Quelle: HotelBenchmarkTM von Deloitte)<br />
213
Aktuelle Situation auf dem<br />
Hotelmarkt<br />
� Die höchsten Rückgänge verzeichnet die Luxushotellerie (-2,6 %),<br />
das Budgetsegment (-0,5 %) kann die Preise annähernd halten.<br />
� Große Häuser mit mehr als 250 Zimmern <strong>und</strong> kleine Häuser mit<br />
weniger als 100 Zimmern verlieren gleichermaßen stark (-2,9%).<br />
Hotels mit 100-150 Zimmern trotzen dem Trend <strong>und</strong> können die<br />
Durchschnittspreise leicht steigern (0,6 %).<br />
(Quelle: HotelBenchmarkTM von Deloitte)<br />
214
Wettbewerbskräfte in der<br />
Hotelbranche<br />
(Quelle: Schertler: Vorlesung Strategisches Tourismusmanagement II 2005)<br />
215
Probleme auf dem Hotelmarkt<br />
� Enorme Überkapazitäten (mit steigender Tendenz –Bauboom)<br />
� Preisverfall<br />
� Hotelpreise liegen weit unter dem europäischen Durchschnitt<br />
� Steigende Kosten<br />
� Investitionsstau<br />
� Sinkende Margen<br />
� Abnehmende K<strong>und</strong>enloyalität<br />
216
Probleme der Hotelbranche<br />
217
Differenzierung von<br />
Hotelunternehmen<br />
(Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004)<br />
218
Unterscheidungsmerkmale der<br />
Hotelbetriebe<br />
Nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip können:<br />
� erwerbswirtschaftliche geführte Hotelbetriebe<br />
� nicht erwerbswirtschaftliche Hotelbetriebe<br />
unterschieden werden.<br />
219
Unterscheidungsmerkmale der<br />
Hotelbetriebe<br />
Unterscheidung nach:<br />
� Grad bzw. Vollständigkeit der Leistung (z.B. Vollhotel, Hotel<br />
Garni)<br />
� der Standortorientierung (z.B. Stadthotel, Urlaubshotel,<br />
Kurhotel)<br />
� der Verkehrsmittelorientierung (z.B. Bahnhofhotel,<br />
Flughafenhotel)<br />
� der Unternehmensform ( z.B. Personengesellschaft,<br />
Kapitalgesellschaft)<br />
� der Aufenthaltsdauer (z.B. Passantenhotel, Ferienhotel,<br />
Familienhotel)<br />
� Güteklasse (Frankreich:1-4 Sterne, in Deutschland DEHOGA 1-5<br />
Sterne)<br />
� Wirtschaftsprinzipien (z.B. gewerbliche Betriebe, soziale<br />
Einrichtungen)<br />
220<br />
Jamin /Schaetzing: Organisation <strong>und</strong> Datenverarbeitung in der Hotellerie 1 Aufl.
Einteilung der Hotelbetriebe<br />
221
Einteilung der Hotelbetriebe<br />
Nach Funktion: Es können reine Beherbergungsbetriebe ohne Verpf-<br />
legung (Hotel garnis) oder kombinierte Betriebe (Vollhotels) unter-<br />
schieden werden.<br />
Nach dem Standort: Zu unterscheiden sind Hotels auf dem Land,<br />
Hotels in der Stadt, Hotels an Straßen des Druchgangs- <strong>und</strong><br />
Fremdenverkehr, Hotels in Kurstädten = Kurhotels<br />
Nach der Öffnungszeit: Ganzjährig geöffnete Hotels, Saisonhotels,<br />
Zwei-Saisonen-Hotels<br />
vgl. Reith: Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> gastgewerbliche Betriebslehre Bd. 1<br />
222
Einteilung der Hotelbetriebe<br />
Nach ihrer Qualität: Hierzu kann die Hotelklassifizierung des DEHOGA<br />
verwendet werden. Ein Stern = Tourist, Zwei Sterne = Standard, drei<br />
Sterne = Komfort, vier Sterne = First Class, fünf Sterne = Luxus<br />
(Vergleiche hierzu Beiblatt: Sölter: „Internationale Hotelklassifizierung“ 2006<br />
Nach der Größe : Kleinbetrieb bis 70 Betten, Mittelbetrieb bis<br />
150 Betten, Großbetrieb über 150 Betten, Mammutbetrieb über 1000<br />
Betten<br />
Nach der Rechtsbeziehung: Eigentumsbetrieb, Pachtbetrieb oder<br />
Gesellschaftsbetrieb = Inhaber sing natürlich oder juristische Personen<br />
Nach der Rechtsform: Einzelunternehmen, Gesellschaftsunternehmen,<br />
Aktien- <strong>und</strong> Kapitalgesellschaften, Genossenschaften, eing. Verein<br />
vgl. Reith: Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> gastgewerbliche Betriebslehre Bd. 1<br />
223
Einteilung der Hotelbetriebe<br />
Nach der Verkehrsanbindung: Je nach Anbindung an ein bestimmtes<br />
Verkehrsmittel, kann man folgende Hotels unterscheiden:<br />
Bahnhofshotel (Bahn), Flughafenhotel (Flugzeug), Motel (Auto)<br />
Nach der Konzeptionsform: Kettenhotellerie, Kooperationshotellerie,<br />
Individualhotellerie<br />
224
Betriebstypen in der Hotellerie<br />
Merkmal<br />
Verpflegung<br />
Aufenthaltsdauer der<br />
Gäste<br />
Aufenthaltszweck der<br />
Gäste<br />
Verkehrsmittelanbindung<br />
Standort<br />
Betriebsführung<br />
Hotelklassifizierung<br />
Untergliederung der Betriebsarten in<br />
Betriebstypen nach Merkmalen<br />
Betriebstyp<br />
Vollhotel (HP, VP)<br />
Hotel garnil (Frühstück)<br />
Ferien- <strong>und</strong> Familienhotel<br />
Passantenhotel<br />
Kurhotel<br />
Sporthotel<br />
Bahnhofshotel<br />
Flughafenhotel<br />
Stadthotel<br />
Dorfhotel<br />
Managementhotel<br />
Pachthotel<br />
1 – 5 Sterne Hotels<br />
225
Betriebstypenübersicht nach<br />
Anlagen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
(vgl. Hänssler: Management in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 5. Aufl.)<br />
226
Einteilung der Hotelbetriebsformen<br />
anhand ihrer Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />
Feistkorn: Erfolgsfaktoren von Hotelimmobilien 2003 in Anlehnung an: Kyrein, R.: Immobilien – Projektmanagement,<br />
Projektentwicklung <strong>und</strong> –steuerung, S. 463<br />
227
Exkurs:<br />
(International übliche Klassifizierung von Hotels)<br />
BUGET<br />
ECONOMY<br />
MID PRICE<br />
FIRST CLASS<br />
LUXURY<br />
- Niedrigste Preisklasse<br />
- einfache Ausstattung<br />
- Minimum an Service<br />
- untere Preisklasse<br />
- einfache Ausstattung<br />
- begrenzter Service<br />
- Mittlere Preisklasse<br />
- gehobene Ausstattung<br />
- umfassender Rezeptions- <strong>und</strong> Restaurantservice<br />
- obere Preisklasse<br />
- hohes Ausstattungsniveau<br />
- umfassender Rezeptions- <strong>und</strong> Restaurantservice<br />
- oberste Preisklasse<br />
- höchstes Ausstattungsniveau<br />
- höchster Service auf allen Ebenen<br />
(Quelle: Seitz: Hotellerie- <strong>und</strong> Gastronomiemanagement –Studienheft Tourismusfachwirte DRV)<br />
228
Hotelbetriebsformen im<br />
Hotelgewerbe<br />
Individualhotel Form der Kooperation<br />
Hotelkette Hotelkooperation<br />
• Unternehmen mit mehreren<br />
gleichen oder ähnlichen Hotels<br />
die unter einheitlicher Leitung<br />
geführt werden<br />
• Marke (Branding)<br />
• einheitlicher Qualitätsstandard<br />
• Standardisierung<br />
• Wesentliche betriebswirtschaftliche<br />
Bereiche werden von der<br />
Konzernzentrale gesteuert<br />
Hotelmarkt<br />
• Zusammenschluss rechtlich<br />
selbstständiger Unternehmen<br />
der Hotelbranche<br />
• Selbstständigkeit der Hotels<br />
bleibt erhalten<br />
• Ziel, Stärkung der Position<br />
im Wettbewerb mit den<br />
Hotelketten<br />
• Kooperationen mit singulärem<br />
Leistungsumfang z.B.<br />
Utell (CRS) oder umfassendem<br />
Leistungsumfang z.B.<br />
Best Western<br />
229
Systematik der<br />
Hotelbetriebsformen<br />
Quelle: Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997<br />
230
Privathotels, Hotelkooperationen,<br />
Hotelkonzerne<br />
Neben der Möglichkeit Hotelbetriebe nach Qualitätsstandards, nach<br />
Größe bzw. Zimmerzahl oder Gastsegmenten etc. zu strukturieren,<br />
bietet sich zur Erfassung des deutschen Hotelmarkts folgende Auf-<br />
gliederung an.<br />
1. Individualhotellerie<br />
2. Hotelkooperationen<br />
3. Hotelkonzerne (Hotelketten)<br />
Hotelkooperationen <strong>und</strong> Hotelketten werden vom DEHOGA unter dem<br />
Begriff „Markenhotellerie“ erfasst.<br />
Vgl. Seitz: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997<br />
231
Privathotels, Hotelkooperationen,<br />
Hotelkonzerne<br />
(Abb. Quelle: ghh-consult: Hotellerie in Deutschland – Risikoimmobilie oder lohnendes Investment 1999)<br />
232
Privathotels, Hotelkooperationen,<br />
Hotelkonzerne<br />
Neben der Einteilung der Hotelbetriebe in Individual-, Kooperations-,<br />
<strong>und</strong> Kettenhotellerie, teilt z.B. der DEHOGA die am Markt vorhanden<br />
Hotels nach den Segmenten:<br />
� Saisonbetriebe<br />
� Geschäftsreisehotels<br />
� Tagungshotels<br />
� Städtetourismus<br />
� Ferienhotels<br />
� Ges<strong>und</strong>heit / Wellness<br />
(vgl. DEHOGA Konjunkturbericht 2000/2001)<br />
233
Individualhotellerie<br />
(Privathotels)<br />
Definition Individualhotellerie:<br />
Unter dem Begriff „Individualhotellerie“ sind Beherbergungsbetriebe<br />
zusammengefasst, die keiner Kette angehören <strong>und</strong> sich keiner<br />
Kooperation oder Franchiseorganisation angeschlossen haben.<br />
Gruner/Eisenstein: Der Hotelmarkt in Deutschland in Becker/Hopfinger/Steinecke 2004<br />
Unter Individualhotellerie ist die Summe der Einzelunternehmungen<br />
zu verstehen, die vom Unternehmer oder der Familie des Unternehmers<br />
(Familienbetrieb) geführt werden. Das sind i.d.R. Eigentümerbetriebe<br />
oder Pachtbetriebe<br />
Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001<br />
234
Individualhotellerie<br />
� Von allen Hotels in Deutschland (100%) zählen bzw. sind ca.<br />
80% Individualhotels<br />
� Die Individualhotellerie besteht hauptsächlich aus kleinen <strong>und</strong><br />
mittleren Betrieben die zum größten Teil als Pacht- oder<br />
Eigentümerbetriebe geführt werden.<br />
� In der Individualhotellerie / Privathotellerie fallen Eigentümerfunktion<br />
<strong>und</strong> Managementfunktion zusammen (vgl. Gewald: Hotel-<br />
Controlling 2. Aufl 2001<br />
� Kennzeichnend ist die Individualität, die dem Gast geboten wird<br />
(Gewald 2001)<br />
235
Merkmale der<br />
Individualhotellerie<br />
Charakteristische Merkmale der Individualhotellerie sind:<br />
� Es gibt die Einheit von Eigentum / Kapital <strong>und</strong> Geschäftsführung<br />
(Eigentümerbetrieb) bzw. die Einheit von Inhaber <strong>und</strong><br />
Geschäftsführung (Pachtbetrieb) in Person der Hoteliers<br />
� Der Einzelunternehmer trägt die volle Verantwortung, das volle<br />
Risiko <strong>und</strong> die volle Haftung für den Erfolg der Unternehmung.<br />
� Sie dominieren in unteren <strong>und</strong> mittleren Qualitäts- <strong>und</strong><br />
Preissegment.<br />
� Es handelt sich überwiegend um kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
(KMU)<br />
(Quelle: Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1. Aufl. 2001)<br />
236
Probleme der<br />
Individualhotellerie<br />
� Personalprobleme – Qualifizierte Mitarbeiter bewerben sich in<br />
Betrieben der Markenhotellerie, da sie sich bessere Karriere- <strong>und</strong><br />
Weiterbildungschancen erhoffen.<br />
� Die Individualhotellerie / Privathotels tun sich im Kampf gegen die<br />
Großen (Hotelketten <strong>und</strong> – kooperationen) immer schwerer<br />
� Ausgleich der Saisonschwankungen schwierig<br />
� Finanzierungsnachteile<br />
� Sehr hohe, schwierig zu reduzierende Fixkostenbelastung<br />
� Verdrängungswettbewerb<br />
� Eigenkapitalschwäche<br />
� Familiäre Belastungen (wenig Zeit für Privatleben, Familie –<br />
besonderst Kinder leiden)<br />
237
Probleme der<br />
Individualhotellerie<br />
� Mangelnde Skalenerträge, Know-how- <strong>und</strong> Innovationsdefizite,<br />
fehlende interkulturelle Kompetenz <strong>und</strong> finanzielle Ressourcen<br />
machen die eigene physische Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />
nicht oder nur sehr begrenzt möglich (Weiermair 1996, S. 245ff.)<br />
� Um erfolgreich zu sein, müssen sich Betriebe der Individualhotellerie<br />
auf eine bestimmtes K<strong>und</strong>ensegment spezialisieren,<br />
allerdings wird dies durch multioptionale / hybride K<strong>und</strong>en immer<br />
schwieriger<br />
� Die Individualhotellerie ist viel stärker Abhängig vom Know How<br />
<strong>und</strong> der Persönlichkeit des Einzelunternehmers als die<br />
Markenhotellerie.<br />
238
Chancen der<br />
Individualhotellerie<br />
� Durch stetige Verbesserungen bzw. Innovationen, die Besetzung<br />
von Marktnischen <strong>und</strong> durch Spezialisierung haben auch kleinere<br />
Hotels die Chance, sich im Markt mit den sich ständig<br />
verändernden Herausforderungen zu behaupten (Sielemann, C., 2000, S. 91).<br />
� Nur durch Profilierung, Emotionalisierung <strong>und</strong> Differenzierung des<br />
gastgewerblichen Angebots haben Individualhotels die Chance sich<br />
gegen die Konzernhotellerie durchzusetzen<br />
� Betriebe der Individualhotellerie können bedingt durch ihre<br />
Spezifika schneller auf Markt- <strong>und</strong> Nachfrageveränderungen<br />
reagieren – sofern sie über die teilweise notwendigen finanziellen<br />
Mittel verfügen.<br />
239
Erfolgreiche Individualhotels<br />
(- Deutschland -)<br />
Es gibt auch Individual- / Privathotels die deutlich besser performen<br />
als viele der Kettenhotels<br />
� Madison Residenz Hotel Hamburg, Hamburg 82,2%<br />
� Sport- <strong>und</strong> Kurhotel Sonnenalp, Ofterschwang 84,2%<br />
� Hotel Bareiss, Baiersbronn 86,0%<br />
(Quelle: Der Hotelier 5/2004)<br />
240
Individualhotellerie<br />
(- Zukünftige Entwicklung -)<br />
� Bedingt durch die teilweise geringe Wirtschaftlichkeit der<br />
Privathotels sinkt die Anzahl der Individualhotels<br />
� Auch die oftmals nicht geregelte Nachfolgeproblematik wird vielen<br />
Individualhotels das Leben kosten<br />
� Um Wettbewerbsfähig zu bleiben ist Profilierung <strong>und</strong> Spezialisierung<br />
auf ein bestimmtes Markt- / Gastsegment erforderlich.<br />
� Teilweise wird nur die Zusammenarbeit mit einer Hotelkooperation<br />
das Überleben vieler Privathotels sichern<br />
241
Markenhotellerie<br />
(- Definition -)<br />
Definition Markenhotellerie<br />
Unter dieser Bezeichnung werden Hotel-<br />
gesellschaften <strong>und</strong> -gruppen subsumiert, die<br />
folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />
� Sie verfügen über mindestens vier Hotels.<br />
� Mindestens eines davon befindet sich in<br />
Deutschland.<br />
� Die Hotelgesellschaften <strong>und</strong> Hotelgruppen<br />
operieren mit einer eigenen<br />
Dachmarkenstrategie am deutschen<br />
Hotelmarkt.<br />
(Quelle: DEHOGA-B<strong>und</strong>esverband)<br />
Quelle: IHA 2005<br />
242
Markenhotellerie<br />
(- Definition - Kritik -)<br />
Diese Begriffsbestimmung der Markenhotellerie ist als „fragwürdig“<br />
kritisiert worden, da für eine Marke eine größere Anzahl an Häusern<br />
als vier (gefordert werden 30 bis 50 Häuser) konstitutiv sei <strong>und</strong> die<br />
sozialpsychologische Komponente der Markenbildung negiert werde.<br />
(IHA: Hotelmarkt Deutschland 2006)<br />
243
Wachstumsmarkt<br />
Markenhotellerie<br />
� Marktanteil Hotels ca. 14 %<br />
� Marktanteil Hotelzimmer ca. 40 %<br />
� 121 Hotelgesellschaften <strong>und</strong> Hotelgruppen (insgesamt ca. 3800 Hotels)<br />
� Marke statt Sterne<br />
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S o l M e l i a H o t e l s<br />
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T r a v e l C h a r m e H o t e l s<br />
244
Wachstumsmarkt<br />
Markenhotellerie<br />
(IHA <strong>2007</strong>)<br />
245
Wachstumsmarkt<br />
Markenhotellerie<br />
� Auch für die so genannten Globalplayer aus dem Segment der<br />
internationalen Markenhotellerie ist ein ges<strong>und</strong>es endogenes<br />
Wachstum unter den gegenwärtigen Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsbedingungen<br />
kaum noch darstellbar (Peters/Frehse: Internationalisierungshemmnisse<br />
einzelbetrieblich organisierter Hotelunternehmen in Tourismus Journal Heft 4 2003)<br />
� Verschiedene Studien belegen allerdings, das die Markenhotellerie<br />
ihr Wachstumspotential – trotz einiger Ausfallerscheinungen –<br />
bisher noch nicht voll ausgeschöpft hat (vgl. Peters / Frehse 2003)<br />
246
Markenhotellerie<br />
DEHOGA: Jahrbuch 2005/06<br />
247
Markenhotellerie<br />
Die Marke gewinnt für Hotels <strong>und</strong><br />
Hotelgesellschaften zunehmend<br />
an Bedeutung. So liegt der Anteil<br />
der Markenhotellerie bei neu<br />
eröffneten Hotels in Großstädten<br />
bei derzeit etwa 80% bis 90%.<br />
Der Anteil der Markenhotellerie<br />
wird somit in den nächsten Jahren<br />
weiter stark ansteigen.<br />
(o.V.: Markenhotellerie auf dem Vormarsch www.hotbiz.de)<br />
248
Markenhotellerie<br />
Kompendium der Markenhotellerie 2004<br />
249
Marktanteile der deutschen<br />
Markenhotellerie<br />
(Quelle: IHA Branchenreport 2006)<br />
250
Markenhotellerie<br />
Besonderst internationale Hotelgesellschaften treten verstärkt auf dem<br />
deutschen Hotelmarkt auf:<br />
� Dolce Hotels (USA)<br />
� Jolly Hotels (Italien)<br />
� Domina Hotels & Resorts (Italien)<br />
� Van-der-Valk-Gruppe (Niederlande)<br />
� Sol Melia-Gruppe (Spanien)<br />
Neben Hilton, Starwood <strong>und</strong> Wyndham sind zudem asiatische Hotelgruppen<br />
an neuen Hotelprojekten in deutschen Ballungszentren<br />
interessiert (vgl. FAZ 09.05.07).<br />
251
Markenhotellerie<br />
(- Vorteile -)<br />
Besonderst vier bedeutende Vorteile können der Markenhotellerie zu-<br />
geschrieben werden:<br />
� Economic of Scale: Kostenvorteile z.B. in dem Bereich Einkauf<br />
� Leichteren Zugang zu Kapital: Hieraus resultiert eine höhere<br />
Finanzkraft<br />
� Headquarter Services: z.B. zentrales Rechnungswesen,<br />
Marktforschung<br />
� Marketingsynergien: Einsatz von GDS <strong>und</strong> CRS<br />
252
Markenhotellerie vs.<br />
Individualhotellerie<br />
� In Hotelketten <strong>und</strong> Hotelkooperationen, ist die Standardisierung von<br />
Leistungen besser <strong>und</strong> einfacher möglich als in Betrieben der<br />
Individualhotellerie<br />
� Kostenvorteile (vor allem durch Standardisierung) werden in der<br />
Markenhotellerie eher erreicht als in der Individualhotellerie<br />
� Betriebe der Markenhotellerie haben ein einheitliches,<br />
standardisiertes Angebot – dieses ist in den Augen der K<strong>und</strong>en<br />
weniger Risikobehaftet als die Angebote der Individualhotellerie<br />
� Individualitätsverlust vieler Betriebe der Markenhotellerie<br />
� Personaltransfer <strong>und</strong> ständige Weiterbildung (z.B. Akademie Accor)<br />
bei vielen Betrieben der Markenhotellerie üblich – dadurch meist<br />
auch besser qualifiziertes Personal als in der Individualhotellerie<br />
253
Hotelketten<br />
(- Entwicklung -)<br />
In den 60er Jahren begannen amerikanische Hotelketten (Hilton,<br />
Ramada, Hyatt, Sheraton, Marriott, Intercontinental etc) ihre Betriebe<br />
auf Europa auszudehnen. Die Expansion dieser sog. Systemhotellerie<br />
schritt in Europa <strong>und</strong> insbesondere in Deutschland schnell voran. Mit<br />
ihrem Konzept, ein Markenzeichen in der Hotellerie zu schaffen, bei<br />
dem der Gast im vorhinein wusste, was ihn erwarten würde, wurde<br />
eine völlig neue Konkurrenzsituation in der deutschen <strong>und</strong> euro-<br />
päischen Hotellerie geschaffen. Der Wettbewerb verlagerte sich von<br />
der lokalen auf die nationale <strong>und</strong> darüber hinaus auf die internationale<br />
Ebene. Ein zügiger Ausbau der deutschen Hotelgesellschaften zu Hotel-<br />
ketten setzte gleichermaßen ein.<br />
(Quelle: Luft: Gr<strong>und</strong>legende <strong>Tourismuslehre</strong> 2005)<br />
254
Hotelketten<br />
(- Entwicklung -)<br />
� Mitte der sechziger Jahre breiteten sich vor allem amerikanische<br />
Hotelketten auf dem deutschen Hotelmarkt aus.<br />
� Durch gut ausgebildete Manager (akademische Hotelausbildung war<br />
bereits z.B. ab 1922 an der Cornell Universität möglich) <strong>und</strong><br />
moderne Managementmethoden entstand eine ernst zunehmende<br />
Konkurrenz für deutsche Hoteliers.<br />
� Hotelketten verfügten bereits über einen internationalen<br />
Bekanntheitsgrad <strong>und</strong> hatten vor allem durch Reservierungssysteme<br />
(CRS) Vorteile im Touristikgeschäft.<br />
� Mitte der siebziger Jahre wurden auch Hotelketten für „normal“<br />
verdienende K<strong>und</strong>en gegründet. Es entstanden Low Budget Hotels<br />
wie z.B. die Etab Hotels<br />
255
Hotelketten<br />
(- Entwicklung -)<br />
� In den 70er Jahren gründen deutsche Bauunternehmer<br />
Hotelketten (Dorint, Lindner, Maritim) <strong>und</strong> expandieren zunächst<br />
nur regional<br />
� Zur Anfangszeit wurde versucht besonderst in deutschen<br />
Großstädten in zentralen Langen präsent zu sein.<br />
� In den 80er Jahren spezialisierten sich die Hotelketten<br />
zielgruppenspezifisch wie z.B. Tagungshotels, Low Budget Hotels<br />
� In der Zeit von 1980 bis zum Jahr 2000 hat sich die Zahl der<br />
Hotelketten ca. verdreifacht.<br />
� Besonderst die 90er Jahre sind durch eine riesige Expansionswelle<br />
gekennzeichnet.<br />
256
Hotelketten<br />
(- Entwicklung -)<br />
Das Aufkommen der Hotelketten in Deutschland hat die Struktur des<br />
Beherbergungsgewerbes gr<strong>und</strong>legend verändert. Mit der Entstehung<br />
der Kettenunternehmen begann gewissermaßen die Industrialisierung<br />
der Hotelbranche (vgl. Hofmann: Hotelketten in Deutschland 1996) Die wesentliche<br />
Innovation der Kettenunternehmen besteht darin, dass betriebswirt-<br />
schaftliche Filialisierungsstrategien <strong>und</strong> Franchising erstmals in der<br />
Hotellerie angewendet wurden (Hofmann 1996)<br />
257
Hotelketten<br />
(- Definitionen - )<br />
Als Hotelkette, Hotelgesellschaft oder Hotelgruppe werden alle Unternehmen<br />
bezeichnet, die mindestens zwei Hotels betreiben oder einen<br />
wesentlichen Einfluss auf die Betriebsführung, z.B. im Rahmen eines<br />
Franchisevertrages ausüben. (Gewald: Handbuch des Touristik <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />
Schultze, beschreibt eine Hotelkette als "einen horizontalen Zusammenschluss<br />
mehrerer Hotelbetriebe unter einheitlicher Leitung mit einem<br />
hohen Zentralisierungsgrad <strong>und</strong> direktem Zugriff auf dezentrale<br />
Funktionen in den Einzelbetrieben." (Schultze 1993)<br />
258
Hotelketten<br />
(- Definition -)<br />
Hotelketten sind eine Gruppen von Hotelbetrieben bzw. Hotelunter-<br />
nehmen die mit einheitlichen Namen in Verbindung mit einem gleichen<br />
qualitativen Standard unter Aufgabe von wesentlichen betriebwirtschaft-<br />
lichen Teilfunktionen (z.B. Werbung, Marktforschung)<br />
zusammengeschlossen sind. (Spannagel: Linienfluggesellschaften im Hotelgewerbe Dissertation 1974)<br />
Betreibt ein Unternehmen mehrere Hotels gleicher oder ähnlicher<br />
Art national oder international, so spricht man von einer Hotelkette. Die<br />
einzelnen Hotelbetriebe können hierbei unterschiedlich Unternehmens-<br />
formen aufweisen. Meist werden die einzelnen Hotels der Kette zwar<br />
dezentral geführt, aber die Unternehmensphilosophie <strong>und</strong> – politik<br />
wird zentral gesteuert (vgl. Dettmer: Wirtschaftslehre für Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 4. Aufl. 1996)<br />
259
Hotelketten<br />
(- Definition -)<br />
Der Begriff „Hotelkette“ taucht häufig im Zusammenhang mit<br />
Konzentrationsgebilden bzw. Hotelkonzernen auf. Dem widerspricht<br />
allerdings der Gebrauch des Begriffs Kette für Franchise- Verbindungen,<br />
da diese eindeutig nicht den Konzentrationsformen zugeordnet werden<br />
können, sondern als Kooperationsform gesehen werden müssen, da die<br />
einzelnen Franchise-Nehmer wirtschaftlich selbständig sind (Hänssler:<br />
Management in der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 4. Aufl.2000)<br />
Hänssler schlägt daher vor, den Begriff „Hotelkette“ über den gemeinsamen<br />
Namen <strong>und</strong> das gemeinsame Auftreten der Hotels auf dem<br />
Markt zu definieren.<br />
260
Merkmale Hotelkonzern<br />
� Bei einem Hotelkonzern gibt es ein herrschendes Unternehmen,<br />
welches auch als Muttergesellschaft bezeichnet wird, <strong>und</strong><br />
mindestens ein oder mehrere abhängige Hotelunternehmen sog.<br />
Tochtergesellschaften die unter einheitlicher Leitung unter dem<br />
Dach des Hotelkonzerns zusammengefasst sind.<br />
� Die von der Muttergesellschaft abhängigen Hotelunternehmen sind<br />
i.d.R. rechtlich selbstständig jedoch aber wirtschaftlich abhängig.<br />
Häufig sind die Tochtergesellschaften kapitalmäßig <strong>und</strong> auf jeden<br />
Fall organisatorisch mit der Muttergesellschaft verb<strong>und</strong>en.<br />
261
Merkmale Hotelkonzern<br />
� Hotelkonzerne sind Gesellschaften, die hotelbetriebliche<br />
Dienstleistungen unter einer übergreifenden rechtlichen Struktur<br />
anbieten.<br />
� Hotelkonzerne nutzen Größenvorteile z.B. Bekanntheitsgrad der<br />
Marke, Fixkostendegressionseffekte durch die Größe der Konzerne,<br />
Einkaufsvorteile <strong>und</strong> bedeutsame Vorteile beim Verkauf<br />
� Ca. 7-8 % der Hotelbetriebe in Deutschland sind Konzernhotels,<br />
allerdings besitzen diese r<strong>und</strong> 1/3 der verfügbaren Betten.<br />
� Die Erfolgsformel der Hotelkonzerne wie z.B. von Accor liegt in<br />
einer ausgeklügelten Markenpolitik<br />
262
Merkmale Hotelkonzern<br />
Als Beispiel kann der Hotelkonzern Accor genannt werden. Unter dem<br />
Dach des Accor-Konzerns sind verschiedene Hotelketten / Marken die<br />
segmentspezifisch ausgerichtet sind zusammengefasst.<br />
Der Anschluss an eine Hotelkette wie z.B. Mercure ist über Pacht- oder<br />
Managementvertrag mit der Konzernzentrale möglich.<br />
263
Hotelkonzerne<br />
(- Vorteile -)<br />
� Finanzierung: Wenn in einer Stadt ein Großhotel gebaut werden<br />
soll, so ist der Hotelkonzern als Bewerber für dieses Projekt den<br />
Privatunternehmern in jedem Falle überlegen.<br />
� Verkauf: Der Hotelkonzern ist zugleich auch eine Hotelkette, die<br />
ihre Gäste von Hotel zu Hotel weiterleitet. Marketing <strong>und</strong> Werbung<br />
des Hotelkonzern sind den Bemühungen der Privathotels weit<br />
voraus.<br />
� Personalbeschaffung: Hotelkonzerne sind für Arbeitnehmer<br />
attraktiver da sie größere Aufstiegschancen bieten, in die<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter investieren <strong>und</strong> zudem für den<br />
Mitarbeiter (sofern er sich bewährt hat) die Möglichkeit besteht sich<br />
in jedes andere Hotel dieser Gruppe in irgendeinem Land versetzen<br />
zu lassen.<br />
(vgl. hierzu: Walterspiel: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre des Hotels 2. Aufl. 1980)<br />
264
Hotelkonzerne<br />
(- Vorteile -)<br />
� Rationalisierungsmöglichkeiten: Betriebswirtschaftlich gesehen,<br />
liegt der Hauptvorteil des Konzerns gegenüber dem Einzelhotel in<br />
der Rationalisierung im Sinne der Kostensenkung. Dies beginnt z.B.<br />
schon beim Bau eines neuen Hotels, die positiven <strong>und</strong> negativen<br />
Erfahrungen der anderen Hotels dieser Gruppe können verwertet<br />
werden. Kostenvorteile ergeben sich z.B. durch Mengenrabatte im<br />
Einkauf (z.B. Möbel, Tischwäsche, Schreibzeug usw.) (vgl. Walterspiel 1980)<br />
� Synergieeffekte: Mit steigender Unternehmensgröße sinken die<br />
umgelegten Fixkosten.<br />
265
Hotelkonzerne<br />
(- Wachstum -)<br />
Das rasante Wachstum der Konzernhotellerie wurde vor allem durch<br />
zwei zentrale Faktoren begünstigt:<br />
1. Fusion:<br />
2. Franchising:<br />
266
Hotelketten<br />
Erscheinungsbild:<br />
Gleichartige Betriebe, d.h. überwiegend gleichartiges Ausstattungs-<br />
<strong>und</strong> Leistungsprofil in allen Häusern bzw. in den jeweiligen Kategorien<br />
(Brands) (Luft: Gr<strong>und</strong>legende Tourismusbetriebslehre 1995) Zum Beispiel Accor<br />
267
Hotelkonzerne / Hotelketten<br />
(- Neue Geschäftspraktiken auf dem Hotelmarkt -)<br />
Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten sind auf die veränderte Wettberbs-<br />
sittuation welche von mittelständischen Hoteliers häufig als „Verdräng-<br />
ungswettbewerb“ empf<strong>und</strong>en wird, offenbar gut vorbereitet. Sie<br />
operieren mit Geschäftspraktiken, denen das mittelständische Hotel-<br />
gewerbe wenig entgegenzusetzen hat:<br />
� Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten entwickeln neue Marketingstrategien<br />
zur erfolgreichen Positionierung am Markt<br />
� Die Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten arbeiten mit CRS um Gästen,<br />
Reisebüros, Firmen <strong>und</strong> Fluggesellschaften die Buchung zu<br />
erleichtern. Die Hotel-CRS sind an internationale GDS<br />
angeschlossen (Sabre, Worldspan, Galileo, Amadeus)<br />
� Die Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten betreiben systematisches Yield-<br />
Management .<br />
(Bleile: Tourismusmärkte 1995)<br />
268
Bedeutung der Hotelketten<br />
- Im Bezug auf Anzahl der Hotelbetriebe im gesamten Hotelmarkt,<br />
haben Hotelketten nur eine geringe Bedeutung – jedoch gemessen<br />
am Anteil der Zimmeranzahl haben Hotelketten eine große<br />
Bedeutung im Hotelmarkt<br />
- Starke Marktdurchdringung in deutschen Großstädten<br />
- Rasante Expansion <strong>und</strong> Wachstum (Franchise)<br />
- Fusionen <strong>und</strong> Übernahmen (z.B. Accor <strong>und</strong> Dorint)<br />
- Verstärktes Auftreten der Hotelketten im Budgetsegment<br />
- Trend zu wenigen – jedoch sehr großen Hotelketten<br />
269
Merkmale der Kettenhotellerie<br />
� Die Betriebe sind kapitalmässig, organisatorisch <strong>und</strong> i.d.R. auch<br />
juristisch miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />
� Die wirtschaftliche Selbständigkeit kann ganz oder teilweise<br />
eingeschränkt sein.<br />
� Kettenhotels können Eigentümerbetriebe, Pachtbetriebe,<br />
Franchisebetriebe oder im Managementvertrag geführte Betriebe<br />
sein.<br />
� Die Hotels werden von einem Manager/Generalmanager geführt,<br />
der im Angestelltenverhältnis zum Eigentümer steht.<br />
� Kapital & Eigentum <strong>und</strong> Geschäftsführung & Management werden<br />
getrennt (für Kettenhotellerie typische Funktionskopplung).<br />
(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001<br />
270
Merkmale der Kettenhotellerie<br />
� Trotz Standardisierung ihres Angebotes verfolgen die Hotelketten<br />
durchaus länder- <strong>und</strong> regionenspezifische Strategien<br />
� Hotels sind immer – ihrer jeweiligen Qualitätsstufe entsprechend –<br />
mit einem Markennamen versehen, so dass innerhalb einer<br />
Hotelkette mehrere Markennamen vertreten sein können<br />
(Hofmann: Hotelketten in Deutschland Dissertation 1996)<br />
Als Beispiel kann der Hotelkonzern Accor mit seinen Marken: Sofitel,<br />
Mercure, Ibis, Etab, Formule 1, Suitehotel, Novotel genannt werden.<br />
� Hotelketten sind entweder in Form eines Filialsystems oder eines<br />
Franchise-Systems organisiert<br />
(vgl. Gardini: Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen dargestellt am Beispiel der Hotellerie 1997)<br />
271
Hotelketten<br />
(- Unterscheidung -)<br />
Besonderst in der USA wird zwischen integrierten Hotelketten (integrated<br />
chains) <strong>und</strong> kooperierenden Hotelketten (hotel consorita) unterschieden<br />
(vgl. Bécherel//Vellas: International tourism 1995)<br />
Kriterien<br />
Entstehung<br />
Primärer Zweck der<br />
Kettenbildung<br />
Systemarten<br />
Initiator der Kettenbildung<br />
Strategien der Systembildung<br />
Integrierte Hotelketten<br />
durch Wachstum infolge<br />
Vermehrung der Zahl eigener<br />
Betriebe <strong>und</strong> / oder Verkauf von<br />
Lizenzen an Dritte<br />
Gewinnerzielung <strong>und</strong> Wachstum<br />
des Trägers <strong>und</strong> Know-how<br />
Systemkopf<br />
Filialsystem, Franchisesystem<br />
Kooperationssysteme<br />
durch Zusammenschluss von<br />
bestehenden Unternehmen<br />
Erzielung von Synergien auf<br />
kooperativer Basis<br />
Systemmitglieder<br />
Zwischenbetriebliche<br />
Kooperation, überbetriebliche<br />
Kooperation<br />
(Quelle: Schwanninger: Organisatorische Gestaltung in der Hotellerie 1979)<br />
272
Hotelketten<br />
(- Unterscheidung -)<br />
Die Unterschiede zwischen der Bildung von integrierten Hotelketten<br />
<strong>und</strong> kooperierenden Hotelketten liegen also primär in der Motivation<br />
<strong>und</strong> den Strategien der Kettenbildung.<br />
Neben den freiwilligen Hotelketten (Kooperationen im engeren Sinn)<br />
existieren die integrierten Hotelketten (Mutter-Tochter-Gesellschaft)<br />
mit Hotels in Filial- oder Franchisesystemen.<br />
273
Drei Hauptarten von<br />
Hotelketten<br />
� 1) Konzernhotellerie: Umfasst Hotels, die in einem Hotelkonzern<br />
zusammengefasst sind <strong>und</strong> deren wirtschaftliche Selbständigkeit<br />
gemäß den Zielen der Hotelgesellschaft ganz oder teilweise<br />
eingeschränkt ist<br />
� 2) Filialsystem: Die einzelnen Hotels werden von der Gesellschaft<br />
selbst geleitet, sind aber wirtschaftlich <strong>und</strong> rechtlich unselbständig.<br />
Die Gesellschaft kann als Eigentümer, Pächter oder Bewirtschafter<br />
der Hotels auftreten, die Direktoren der einzelnen Objekte sind<br />
weisungsgeb<strong>und</strong>en<br />
� 3) Franchisesystem Kooperationen zwischen der Hotelgesellschaft<br />
als Franchisegeber (Franchiser) <strong>und</strong> einzelnen Hotels als<br />
Franchisenehmer (Franchisee) Der Franchisegeber überlässt dem<br />
Hotel eine entwickelte Marke, zu der Markennamen, Corporate<br />
Design <strong>und</strong> ein gesamtes Arbeitssystem gehören Der<br />
Franchisenehmer zahlt einmalig eine Gebühr für die Lizenzvergabe<br />
sowie laufend einen bestimmten Prozentsatz des Umsatzes. Die<br />
rechtliche Selbständigkeit bleibt gewahrt<br />
Quelle: H.R. Müller: Vorlesung Hotellerie 2006 Universität Bern<br />
274
Drei Hauptarten von<br />
Hotelketten<br />
Zu 1: = Hotelgesellschaften die eigene Hotelbetriebe betreiben.<br />
Zu 2: = Hotelgesellschaften die Hotels welche sich im Eigentum Dritter<br />
befinden, im Rahmen eines Betreibervertrags (Management-<br />
- oder Pachtvertrag betreiben.<br />
Zu 3: = Hotelgesellschaften die ihr Know-how abgeben <strong>und</strong>/oder das<br />
Management eines Hotels kontrollieren, wie z.B. mittels<br />
Franchisevertrag<br />
(vgl. Gewald: Handbuch des Touristik- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong> 2. Aufl.)<br />
275
Hotelketten<br />
(Filial- <strong>und</strong> Franchisesystem)<br />
� Filialsystem: Im Filialsystem werden die meist rechtlich <strong>und</strong><br />
wirtschaftlich unselbständigen Hotels durch den Systemkopf selbst<br />
geführt. Die Gesellschaft kann dabei als Eigentümer, Pächter oder<br />
nur als Bewirtschafter („Operator“) der Einheiten auftreten. Die<br />
Hoteldirektoren sind an die Weisungen des Systemkopfes<br />
geb<strong>und</strong>en.<br />
� Franchisesystem: Im Franchisesystem überträgt ein<br />
Franchisegeber (Franchiser) an den Franchisenehmer (Franchisee)<br />
gegen eine Gebühr das Recht, ein Hotel unter Benutzung der durch<br />
den Franchiser zur Marktfähigkeit entwickelten Marke zu eröffnen<br />
<strong>und</strong> zu führen. Der Franchisenehmer hat hohe Chancen auf gute<br />
Geschäftserfolge, weil im Know-how (Planung, Organisation) <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen des Franchisegebers zur Verfügung stehen. Er<br />
muss seinen Betrieb dafür den Geschäftsgr<strong>und</strong>sätzen anpassen,<br />
welche durch den Franchisegeber entwickelt wurden.<br />
276<br />
(Schwanninger: Organisatorische Gestaltung in der Hotellerie 1987)
Die größten Hotelketten der<br />
Welt<br />
Quelle: www.hotelsmag.com 2006: Hotels Corporate 300 Ranking, July 2006<br />
277
Vorteile von Hotelketten<br />
� "a brand is a promise..." - die Marke als Versprechen<br />
� einheitliche Qualitätsstandards – keine (unangenehmen)<br />
Überraschungen für die Gäste<br />
� effiziente Controllingmechanismen<br />
� überregionales/internationales Marketing<br />
� Synergien <strong>und</strong> Skaleneffekte<br />
� Vorteile bei Einkauf, Personalgewinnung etc.<br />
� attraktive K<strong>und</strong>enbindungsprogramme<br />
� professionelles Development<br />
� Risikoverteilung durch unterschiedliche Standorte <strong>und</strong> Produkte<br />
(Quelle: M. Widmann: Vortrag ITB 2005)<br />
278
Vorteile von Hotelketten<br />
(- Die Macht der Marke -)<br />
Wachstumsstrategie von Hotelketten mit einer Mehrmarkenstrategie<br />
d.h. Positionierung über Zielgruppenfossierung <strong>und</strong> Branding<br />
Marke = Hotelmarken sind das Ergebnis einer bestimmten<br />
Kombination von unternehmensinternen Ressourcen, die den Gästen<br />
einen Zusatznuten bieten. Sie bilden das Vertrauenskapital das sich<br />
ein Hotelunternehmen auf Gr<strong>und</strong> seiner Qualität, seiner fachlichen<br />
Kompetenz <strong>und</strong> Zuverlässigkeit erworben hat. (vgl. Frehse: Erfolgsfaktoren im<br />
internationalen Markenmanagement von Hotelunternehmen in Jahrbuch der Absatz- <strong>und</strong><br />
Verbrauchsforschung 2/2006)<br />
In der tourismuswissenschaftlichen Forschung <strong>und</strong> Praxis herrscht die<br />
weitverbreitete Auffassung, dass die gegenwärtig bestehenden<br />
Wettbewerbsvorteile von Hotelketten <strong>und</strong> -kooperationen mehrheitlich<br />
auf deren internationale Markenpolitik <strong>und</strong> die damit einhergehende<br />
Bereitstellung von Vertrauensleistungen zur Unsicherheitsreduktion auf<br />
Konsumentenseite zurückzuführen sind (Frehse: „Erfolgsstrategien für die europäische<br />
Individualhotellerie“ in Tourismus Journal<br />
279
Vorteile von Hotelketten<br />
(- Die Macht der Marke -)<br />
In einer Branche in denen die Unternehmen seit jeher vom guten Ruf<br />
gelebt haben, ist es bemerkenswert das sich die Erkenntnis erst<br />
langsam durchsetzt, das nur eine professionelle Markenführung ein<br />
langfristiges Überleben ermöglicht. Zu lange haben sich Hotel-<br />
unternehmen auf die Signalwirkung von Sternekategorien verlassen,<br />
ohne das Potential einer starken Marke im Wettbewerb zu<br />
akzentuieren. Der Marktanteil der Marken in der Hotellerie wird auch<br />
in Zukunft weiter wachsen.<br />
(Quelle: Gardini: „Marke statt Sterne“ in absatzwirtschaft Sience Factory 1/2006)<br />
280
Vorteile von Hotelketten<br />
(- Die Macht der Marke -)<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich schaffen gute Marken die Voraussetzungen für Wett-<br />
bewerbsvorteile, die es den Hotelkonzernen <strong>und</strong> –ketten erlauben,<br />
sich mit differenzierteren Attributen zu profilieren als nur mit dem<br />
Zimmerpreis. Deshalb trägt eine erfolgreiche <strong>und</strong> starke Marke dazu<br />
bei:<br />
� einen höheren Preis als die Wettbewerber zu erzielen,<br />
� den Marktanteil zu erhöhen<br />
� die K<strong>und</strong>enbindung zur Marke zu stärken<br />
(vgl. Seitz: Internationale Expansionsstrategien in der Hotelbranche in Pompl/Lieb: Internationales<br />
Tourismusmanagement 2002)<br />
281
Vorteile von Hotelketten<br />
(- Strategiemuster von Hotelmarken -)<br />
(Quelle: PWC Hospitality Directions – Europe Edition 200 in Seitz 2002)<br />
282
Vorteile von Hotelketten<br />
gegenüber Individualhotels<br />
Frey/Cheseaux: Wertsteigerungspotential durch Kooperationen in der Hotellerie<br />
283
Nachteile von Hotelketten<br />
� Sehr standardisiertes zum Teil langweiliges Hotelprodukt<br />
� meist keine regionalen/nationalen Anpassungen<br />
� Management = Durchlauferhitzer<br />
� oft Schwächen in der Gastronomie<br />
� Schwierigkeit der schnellen Anpassung an geänderte<br />
Marktbedürfnisse - geringe Flexibilität<br />
� zum Teil wirtschaftlich riskante Expansionsstrategien<br />
� Schwierigkeit der Standardisierung im Luxusbereich<br />
(Quelle: M. Widmann: Vortrag ITB 2005)<br />
� Bürokratische <strong>und</strong> zum Teil langatmige Entscheidungsfindung<br />
284
Hotelketten<br />
(Jakob: Branchen- <strong>und</strong> Erfolgsfaktorenanalyse der Hotelketten in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz“ 2000)<br />
285
Hotelketten<br />
(- Formen -)<br />
� Hotelketten als Kerngeschäft internationaler touristischer<br />
Mischkonzerne (Accor, Carlson, TUI = RIU-Hotels)<br />
� Hotelketten als strategisches Geschäftsfeld internationaler<br />
Unternehmen (Bass)<br />
� Hotelketten als Tochtergesellschaften von Airlines (SAS<br />
Hotels, Delta Hotels)<br />
� Nationale Hotelketten (Steigenberger, Dorint)<br />
� Internationale Hotelketten (Hyatt, Park Plaza)<br />
� Hotelkette als Familienunternehmen (Seiler Hotels)<br />
(vgl. Jakob 2000 <strong>und</strong> Frey 2002)<br />
286
Hotelketten<br />
(- Strategische Ausrichtung -)<br />
Vergleich der strategischen Ausrichtung von nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Hotelketten:<br />
(Jakob: „Strategische Analyse der Hotelketten in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz“ in ÖGAF Tourismus Memo Jan 2001)<br />
287
Hotelketten<br />
(- Erfolgsfaktoren - )<br />
Bei einer Befragung äußerten sich 32 Topmanager zu den<br />
Erfolgsfaktoren von Hotelketten<br />
(Quelle: Institut für Kreditwirtschaft: Zusammenfassung Erfolgsfaktorenanalyse der Hotelketten in Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> der Schweiz o. Jg.)<br />
288
Hotelketten<br />
(- zukünftige Entwicklung -)<br />
Die Investitionsziele der internationalen Hotelketten haben sich gr<strong>und</strong>-<br />
legend verändert:<br />
� Investitionen im Luxussegment weichen Investitionen in mittlere<br />
oder untere Kategorien<br />
� Die Märkte in den Groß- <strong>und</strong> Zentralstätten sind zunehmend<br />
gesättigt, daher erfolgen Investitionen in Städte mittlerer Größe<br />
<strong>und</strong> sowie in Kleinstädte<br />
� Expansion verläuft in Richtung der Randlagen der Städte<br />
289
Hotelketten<br />
(- zukünftige Entwicklung -)<br />
Hauptsächlich sind die Hotelketten in Deutschland mit den Hotel-<br />
betriebstypen Ferien- oder Stadthotel vertreten. In den letzten Jahren<br />
zeichnete sich jedoch eine Innovation in der Produktpolitik insofern ab,<br />
als die Hotelketten zusehends aus ihrem angestammten Marktsegment<br />
heraus in andere Preiskategorien drängen <strong>und</strong> gleichzeitig mehrere<br />
Produkttypen für klar umrissene Gästegruppen anbieten. Dadurch ent-<br />
stehen innerhalb der einzelnen Unternehmen verschiedene „Subketten“<br />
mit eigenen Markennamen (Hofmann: Hotelketten in Deutschland 1996).<br />
290
Mittelklasse Hotelketten<br />
(- zukünftige Entwicklung -)<br />
Die 3-Sterne-Kettenhotellerie gehört auf Gr<strong>und</strong> der zunehmenden<br />
Konzentrationsprozesse <strong>und</strong> des Rückgangs der Privathotellerie zu<br />
den Gewinnern der Marktbereinigung in der Branche. Geboten wird<br />
meist ein gegenüber der gehobenen Hotellerie etwas abgespecktes<br />
Angebot, das jedoch den Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht<br />
wird <strong>und</strong> vor allem wesentlich günstiger ist. Insbesondere<br />
Geschäftsreisende <strong>und</strong> Städtetouristen möchten nicht auf die<br />
Annehmlichkeiten eines Fullservice Hotels verzichten, haben jedoch<br />
mittlerweile häufig beschränkte Budgets.<br />
(Quelle: Treugast: TREUGAST TRENDGUTACHTEN HOSPITALITY 2006/<strong>2007</strong>)<br />
291
Hotelketten<br />
(- Gründe für die zukünftige Entwicklung -)<br />
Gründe auf der Nachfrageseite:<br />
� In den letzten Jahren wurden in vielen westlichen Ländern eine<br />
realer Einkommensrückgang sowie steigende Lebenshaltungskosten<br />
verzeichnet. Dies hat zu dem Trend des „value-for-money“ bei den<br />
K<strong>und</strong>en in dem Sinne geführt, dass diese sehr viel preissensibler<br />
geworden sind bzw. auf den Wert <strong>und</strong> die Qualität der erstandenen<br />
Ware / Dienstleistung verstärkt achten<br />
� Wissensgesellschaft – durch moderne Informationstechnologien ist<br />
es möglich geworden überall auf der Welt das gleiche zur gleichen<br />
Zeit zu wissen. Im Zuge dieses weltweiten gleichzeitigen Zugangs zu<br />
allen Informationen hat sich ein globaler K<strong>und</strong>e mit homogener<br />
werdenden Bedürfnissen herausgebildet.<br />
(vgl. Frei: Expansionsstrategien in der Hotelindustrie 2000)<br />
292
Hotelketten<br />
(- Gründe für die zukünftige Entwicklung -)<br />
Gründe auf der Angebotsseite:<br />
� Aufgr<strong>und</strong> des größeren Preisbewusstsein der K<strong>und</strong>en erhöht sich<br />
der Kostendruck innerhalb der Hotelindustrie immer mehr, so dass<br />
Skaleneerträge <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>svorteile immer wichtiger werden.<br />
Diese können vor allem von Hotelketten genutzt werden.<br />
� Große Hotelgesellschaften verfügen über größere finanzielle<br />
Ressourcen für die Produktentwicklung <strong>und</strong> können damit eher auf<br />
neu entstehende Bedürfnisse ihrer K<strong>und</strong>en eingehen<br />
(Frei: Expansion in der Hotelindustrie 2000)<br />
293
Zukunft<br />
(- Hotelgruppen / Individualhotels - )<br />
(Stössel: Hotelgruppen-Markt in der Schweiz 2002 – Lizentiatsarbeit)<br />
Die Ergebnisse dieser Arbeit können ebenfalls auch auf den<br />
deutschen Hotelmarkt übertragen werden.<br />
294
Netzwerktypen<br />
(- in der Hotelindustrie -)<br />
(Frey: Netzwerkmanagement in der Hotellerie 2002)<br />
295
Unternehmenszusammenschlüsse<br />
in der Hotellerie<br />
Nach dem nun zuvor die Konzentrationsbestrebungen der Branche (in<br />
Form von Hotelketten/-konzernen) behandelt wurde, werden nun die<br />
Kooperationsbestrebungen der Branche (Hotelkooperationen)<br />
behandelt. Die nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick über die<br />
Unternehmenszusammenschlüsse in der Hotellerie, welche sich auf die<br />
zwei Gr<strong>und</strong>formen Hotelkooperation <strong>und</strong> Hotelkette reduzieren.<br />
Dimension<br />
horizontal<br />
vertikal<br />
Form<br />
Unternehmenskooperation<br />
Hotelkooperationen<br />
(z.B. ERFA-Gruppen, freiwillige<br />
Hotelketten, lokale Kooperationen /<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Zusammenschluss mit vor / nachge-<br />
Lagerten Wertschöpfungsstufen (z.B.<br />
touristische Ortsverbände, Fremdenverkehrsverbände<br />
Unternehmensvereinigung<br />
Hotelketten<br />
- Filialisiert -<br />
(z.B. Steigenberger)<br />
-Franchise –<br />
(z.B. Holiday Inn)<br />
Zusammenschluss mit vor- / nachgelagerten<br />
Wertschöpfungsstufen (z.B.<br />
Lufthansa / Kempinski, B<strong>und</strong>esbahn /<br />
Intercity Hotels<br />
(Quelle: Abb. Gardini: Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen – dargestellt am Beispiel der Hotellerie 1997)<br />
296
Hotelkooperationen<br />
Die meisten Hotelkooperationen sind im Wesentlichen Marketingverbünde<br />
einzelner Individualhotels unter einer Dachorganisation (z.B.<br />
Akzent Hotels, TOP INTERNATIONALS Hotels, Minotels, Landidyll. Die<br />
einzelnen Hotels bleiben in ihrer unternehmerischen Freiheit<br />
weitgehend autark, müssen aber gewisse Konzessionen gegenüber<br />
Corperate-Identity-Regeln (etwa bei Namen, Logos, Werbemitteln)<br />
<strong>und</strong> Servicestandards machen. Im Gegenzug kümmert sich die Dachmarke<br />
um Marketing, Vertrieb <strong>und</strong> PR ihrer Mitglieder. Der größte<br />
Bonus einer Dachorganisation ist aber die Unterstützung im Vertrieb,<br />
Die den Anschluss an das GDS <strong>und</strong> Internet, Präsenz in Hotelbuchungssystemen<br />
<strong>und</strong> der Verkauf über Call Center <strong>und</strong> Sales Office gewährleistet,<br />
eine Bandbreite, die sich kein Einzelhotel leisten kann.<br />
(Quelle: Klaus Kobjoll in Meffert/Bruhn: Exzellenz im Dienstleistungsmarketing 1. Aufl. 2002)<br />
297
Definition (Hotel-) Kooperation<br />
„Kooperation ist die Ausgliederung von Betriebsfunktionen <strong>und</strong> deren<br />
Delegierung an eine zentrale Stelle, die die Anforderungen für die<br />
betreffenden Funktionen besser erfüllen kann als der einzelne<br />
Unternehmer. Dabei kann es sich um das Delegieren nur vereinzelter<br />
oder aber zahlreicher Betriebsfunktionen handeln; je nachdem wird<br />
eine Kooperation lockerer oder enger sein.“<br />
(Bircher: „Konzentration durch Kooperation“ in Krippendorf: Neue Entwicklungen in der Hotellerie 1970)<br />
Vergleicht man diese Definition mit den Definitionen für Hotelkonzern<br />
<strong>und</strong> Hotelkette, so lassen sich einige Ähnlichkeiten feststellen<br />
298
Definition (Hotel-Kooperation)<br />
Zusammenschluss mehrer Einzelhotels, mit dem Ziel, Erfahrungs-<br />
austausch zu betreiben <strong>und</strong> durch Zentralisierung einiger Funktionen,<br />
wie Marketing, Vertrieb, Einkauf <strong>und</strong> Schulung des Personals bessere<br />
Konditionen zu erreichen <strong>und</strong> Synergieeffekte zu erzielen.<br />
Der Begriff "Kooperation" stammt aus dem Lateinischen <strong>und</strong> bedeutet<br />
Zusammenarbeit. Eine Kooperation ist eine freiwillige Zusammenarbeit<br />
von wirtschaftlich <strong>und</strong> rechtlich selbständigen Einzelhotels mit dem<br />
Ziel, gemeinsam betriebliche Aufgaben effizienter zu lösen – ohne<br />
die unternehmerische Entscheidungsfreiheit vollständig aufgeben zu<br />
müssen. (Nyffeler/Müller: Kooperationen in der Hotellerie 2003)<br />
299
Hotelkooperationen<br />
(- Definition des Verband dt. Hotelkooperationen -)<br />
(VDH 2005)<br />
300
Hotelkooperationen<br />
� Die beteiligten Individualhotels bleiben rechtlich selbstständig<br />
� Die beteiligten Hotels bleiben zudem wirtschaftlich weitgehend<br />
selbstständig – auch dann wenn einzelne Funktionen (z.B.<br />
Marketing oder Einkauf) von den Betrieben abgegeben werden.<br />
Innerhalb der letzten zehn Jahre, hat sich die Anzahl der<br />
Hotelkooperationen fast verdoppelt. Im Jahr 1997 gab<br />
es 33 Kooperationen mit 1351 Hotels, <strong>2007</strong> sind es<br />
bereits 45 Kooperationen mit 2027 Hotels (Daten IHA <strong>2007</strong>)<br />
301
Hotelkooperationen<br />
Erscheinungsbild:<br />
Gleichwertige Betriebe, d.h. in differenzierter Art <strong>und</strong> Weise<br />
gleichwertiges Ausstattungs- <strong>und</strong> Leistungsprofil in den beteiligten<br />
Kooperationsbetrieben. (Luft: Gr<strong>und</strong>legende Tourismusbetriebslehre 1995)<br />
Beispiele:<br />
� Romantikhotels<br />
� Leading Hotels of the World<br />
� Ringhotels<br />
� Best Western<br />
302
Hotelkooperationen in<br />
Deutschland<br />
(IHA: Hotelmarkt Deutschland <strong>2007</strong>)<br />
303
Hotelkooperationen in<br />
Deutschland (- Fortsetzung -)<br />
IHA: Hotelmarkt Deutschland <strong>2007</strong>)<br />
304
Hotelkooperationen<br />
(horizontale <strong>und</strong> vertikale Kooperationen)<br />
� Horizontale Kooperationen: Horizontale Kooperationen haben<br />
zum Ziel durch überbetriebliche Zusammenarbeit die Effizienz zu<br />
verbessern. Unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse<br />
werden mit Hilfe von organisatorischen <strong>und</strong> technologischen<br />
Maßnahmen aufeinander abgestimmt <strong>und</strong> optimiert. Die horizontale<br />
Zusammenarbeit kann auf lokaler <strong>und</strong> regionaler Ebene oder auf<br />
nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene erfolgen.<br />
� Vertikale Kooperationen: Unter einer vertikalen Kooperation<br />
versteht man, dass Betriebe mit vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />
Unternehmen kooperieren (bspw. Eingliederung der Bäckerei in die<br />
Hotelkooperation). Vertikale Kooperationen kommen in der Praxis<br />
oft durch den Ausbau einer bereits bestehenden horizontalen<br />
Kooperation zustande. Die Intensität vertikaler Kooperationen kann<br />
unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Man kann zwischen<br />
vertikalen Kooperationen auf lokaler <strong>und</strong> regionaler Ebene <strong>und</strong><br />
vertikalen Kooperationen auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene<br />
unterscheiden.<br />
(Nyffeler/Müller: Kooperationen in der Hotellerie 2003)<br />
305
Hotelkooperationen<br />
(horizontale <strong>und</strong> vertikale Kooperationen)<br />
(Frey: Netwerkmanagement in der Hotellerie 2002)<br />
306
Hotelkooperationen<br />
Wirtschaftsforum Graubünden: Studie Hotelkooperationen realisieren 2003<br />
307
Typen von<br />
Kooperationssystemen<br />
� Erfa-Gruppen (Erfahrungsaustausch-Gruppen):<br />
Zusammenarbeit von vergleichbaren Hotels. Regelmäßiger <strong>und</strong><br />
systematischer Erfahrungsaustausch<br />
� Regionale Kooperationssysteme: Zusammenarbeit zur<br />
Lösung von Managementaufgaben durch gemeinsamen Einkauf,<br />
Betrieb von touristischen Infrastrukturanlagen,<br />
Marketingkooperationen <strong>und</strong> Schulungsprogrammen innerhalb<br />
der Destinationen<br />
� Freiwillige Ketten: Formen der Zusammenarbeit reichen von<br />
der Herausgabe eines Gemeinschaftsprospektes über den<br />
Betrieb eines Reservierungssystems bis hin zu<br />
franchiseähnlichen Leistungsbündeln ( Leading Hotels of the<br />
World, Relais et Chateaux, etc.)<br />
Quelle: H.R. Müller: Vorlesung Hotellerie 2006 Universität Bern<br />
308
Typen von<br />
Kooperationssystemen<br />
Systemtypen<br />
Erfa-Gruppen<br />
Lokale <strong>und</strong> regionale<br />
Kooperationssysteme<br />
Freiwillige Ketten<br />
Kriterien<br />
Primärer Zweck des<br />
Zusammenschluss<br />
Nutzung der sich aus<br />
gemeinsamen betrieblichen<br />
Charakteristiken ergebenden<br />
Synergien<br />
Nutzung der sich aus räumlicher<br />
Nähe ergebenden Synergien<br />
Nutzung der sich aus ähnlichen<br />
Produkt / Markt-Profilen<br />
ergebenden Synergien<br />
Für den Zusammenschluss<br />
maßgeblich Kriterien<br />
Ähnlichkeit in Bezug auf:<br />
- Größe<br />
- Aussehen<br />
- Preiskategorie<br />
- Jährliche Öffnungsdauer<br />
- Leistungsprogramm<br />
im Sinne einer operationellen<br />
Vergleichbarkeit<br />
Gemeinsamer geographischer<br />
Einzugsbereich, räumlich Nähe<br />
Ähnlichkeit in Bezug auf aktuelle<br />
<strong>und</strong> potentielle<br />
- K<strong>und</strong>enaussichten<br />
-Leistungsprogramme<br />
im Sinne einer gemeinsamen<br />
Vermarktbarkeit.<br />
(Quelle: Schwanninger: Organisatorische Gestaltung in der Hotellerie 1979)<br />
309
Hotelkooperationen<br />
Im Rahmen der Kooperation von Hotelunternehmen sind sowohl<br />
lockere Zusammenschlüsse sowie Kooperationen im engeren Sinne<br />
<strong>und</strong> sog. Franchise-Systeme möglich. Die vorhandenen Kräfte der<br />
einzelnen Hotels werden gebündelt <strong>und</strong> es erfolgt ein Auftritt mit<br />
gemeinsamen Namen (Marke, Branding):<br />
� Stärkere Marktauftritt – stärkere Marktmacht<br />
� Kooperation ermöglicht die Realisierung von Rationalisierungsvorteilen,<br />
die in der gemeinschaftlichen Ausübung von Unternehmensfunktionen,<br />
z.B. im Einkauf, in der Produktion oder im Marketing<br />
liegen (Bleile: Tourismusmärkte 1995)<br />
310
Hotelkooperationen in<br />
Deutschland<br />
Quelle: cost& Logis Juli 2005<br />
311
Stufen von<br />
Hotelkooperationen<br />
1. Stufe: Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />
2. Stufe: Gemeinsame Marktforschung (Beschaffung <strong>und</strong> Auswertung<br />
von Marktinformationen)<br />
3. Stufe: Ausgliederung einer betrieblichen Funktion<br />
(Einkaufskooperation)<br />
4. Stufe: Ausgliederung mehrerer betrieblicher Funktionen (Einkauf,<br />
Reservierung, Werbung, Schulung)<br />
5. Stufe: Bildung einer institutionellen Kooperationsführung im Hinblick<br />
auf die Professionalisierung des Managements der Kooperation<br />
6. Stufe: Rechtliche Ausgliederung (GmbH, e.V., etc.)<br />
Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001<br />
312
Stufen von<br />
Hotelkooperationen<br />
Der Intensitätsgrad der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit ist<br />
abhängig von den angestrebten Kooperationszielen. Wird die Erarbei-<br />
tung einer Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskonzeption für die Gruppe ange-<br />
strebt, dann ist die höchste Kooperationsstufe 6 angesagt.<br />
Der wachsende Wettbewerbsdruck <strong>und</strong> die künftig zu<br />
erwartende Marktentwicklung auf dem Hotelmarkt zwingen<br />
zur Vertiefung der Kooperationstätigkeiten<br />
(Quelle: Bleile: Tourismusmärkte 1995)<br />
313
Kooperationstypen<br />
Kooperationen mit vollem Leistungsumfang: z.B. Romantik Hotels, Ring<br />
Hotels, Best Western Hotels<br />
Kooperationen mit partiellem Leistungsumfang: z.B. Marketing ‚The<br />
Leading Hotels of the World‘<br />
Kooperationen mit singulärem Leistungsumfang: z.B. CRS ‚Utell‘,<br />
‚Supranational‘, Einkauf ‚Hogast‘, ‚Progros‘, ‚Atlas‘<br />
314
Kooperationsformen<br />
(- in der Hotellerie -)<br />
(Wirtschaftsforum Graubünden: Studie: Hotelkooperationen realisieren 2003)<br />
315
Kooperationsformen<br />
(- in der Hotellerie -)<br />
(Wirtschaftsforum Graubünden: Studie: Hotelkooperationen realisieren 2003)<br />
316
Kooperationsfelder für Hotels<br />
� Allgemeiner Erfahrungsaustausch<br />
� Einkauf<br />
� Produktion<br />
� Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />
� Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
317
Leistungsspektrum von<br />
Hotelkooperationen<br />
� Nutzung einer Marke<br />
� Verkauf<br />
� Reservierungszentrale<br />
� Nutzung eines GDS / CRS<br />
� Gewährung von Einkaufsvorteilen<br />
� Öffentlichkeitsarbeit<br />
� Marketing<br />
318
Hotelkooperationen<br />
(- Beispiele: Leistungen für Mitglieder -)<br />
• Abstimmung bei der Ausarbeitung einer Marketingstrategie<br />
• gemeinsame Marktforschung<br />
• Erstellen von Werbematerial<br />
• Abstimmung bei preispolitischen Maßnahmen<br />
• gemeinsame Auslandsvertretungen<br />
• koordinierte Verkaufsreisen<br />
• gemeinsames Auftreten bei Fachmessen<br />
• Zusammenarbeit bei der Konzeption der Hausprospekte<br />
• Überregionale Werbeaktionen mit großen Breitenwirkung für die<br />
Stadt oder Region<br />
• Regelmäßiger Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />
- (Quelle: Lentz / Fritz: Gastgewerbliche Berufe – Organisation <strong>und</strong> Marketing 1994)<br />
319
Hotelkooperationen<br />
(- Beispiele: Leistungen für Mitglieder -)<br />
Fortsetzung:<br />
• gemeinsame Mitarbeiterschulungen<br />
• einheitliches Briefpapier<br />
• Gemeinsame monatlich Mitarbeiterzeitschrift<br />
• zentrale Betriebsberatung<br />
• zentrale Qualitätskontrolle<br />
• Vereinbarungen über zentralen Einkauf<br />
• zentrale Verkaufsorganisation <strong>und</strong> Reservierung über 0130-Nummer<br />
• gegenseitige Empfehlungen<br />
• zentrale Öffentlichkeitsarbeit<br />
• zentrale Planung von Bauvorhaben (Quelle: Lentz / Fritz: Gastgewerbliche Berufe –<br />
Organisation <strong>und</strong> Marketing 1994)<br />
• Nutzung eines gemeinsamen Reservierungssystems (GDS/CRS)<br />
320
Vor- <strong>und</strong> Nachteile horizontaler<br />
Netzwerktypen in der Hotellerie<br />
Frey: Netzwerkmanagement in der Hotellerie 2002<br />
321
Hotelkooperationen<br />
(- Entwicklungen -)<br />
Immer mehr Hoteliers nutzen die Möglichkeit mit einer der 60 Hotel-<br />
Kooperationen auf dem Hotelmarkt in Deutschland zu kooperieren.<br />
Innerhalb dieser 60 Hotelkooperationen sind knapp 2500 einzelne,<br />
rechtlich selbstständige Hotels zu einem jeweils größeren Verb<strong>und</strong><br />
zusammengeschlossen (vgl. IHA: Hotelmarkt Deutschland 2006)<br />
Nach einer gewissen Konsolidierungsphase boomen die Hotel-<br />
kooperationen in den letzten beiden Jahren erneut. Zahlreiche neue<br />
Zusammenschlüsse <strong>und</strong> Produktlinien bestehender Kooperationen<br />
sind auf den Hotelmarkt Deutschland getreten: Historik Hotels,<br />
Conference Partner Hotels, Country Partner Hotels, Landkomfort<br />
Hotels oder Schloss-gut-Hotels. (IHA 2006)<br />
322
Ranking der größten<br />
Hotelmarken<br />
323
Exkurs:<br />
(- Die Hotelmarke Best Western -)<br />
Best Western bleibt auch im Jahr 2006 die größte Marke in Europa –<br />
sowohl nach Anzahl der Hotels als auch nach Zahl der Zimmer. Das<br />
meldet das in Europa führende Marktforschungs- <strong>und</strong> Beratungsunternehmen<br />
für Hotels, Restaurants <strong>und</strong> die Touristikbranche MKG<br />
Consulting mit Sitz in Paris. Mit Stichtag 1. Januar 2006 führt Best<br />
Western das Ranking der stärksten Hotelmarken nach Anzahl der<br />
Hotels mit 1.195 Häusern an. Die Best Western Gruppe ist im Vergleich<br />
zu 2005 um 72 Häuser <strong>und</strong> 4.897 Zimmer gewachsen, was einem<br />
Zimmerplus von 6,7 Prozentpunkten entspricht. Auch nach Zahl der<br />
Gästezimmer liegt Best Western mit 78.140 Zimmern (73.234 in<br />
2005) deutlich vor den Accor-Marken Ibis (Platz zwei mit 616 Hotels<br />
<strong>und</strong> 63.759 Zimmern), Mercure (Platz drei mit 545 Hotels <strong>und</strong> 61.757<br />
Zimmern) <strong>und</strong> Novotel (Platz vier mit 274 Hotels <strong>und</strong> 43.270 Zimmern).<br />
Auf Platz fünf landet die Marke Holiday Inn der ICH Group, gefolgt von<br />
Hilton International <strong>und</strong> den spanischen NH Hoteles.<br />
(o.V.: „Ranking der größten Hotelmarken“ www.gvnet-infodienst.de)<br />
324
Exkurs:<br />
(- Die Hotelmarke Best Western -)<br />
� In den nächsten drei Jahren wird Best Western – als bereits am<br />
schnellsten wachsende Hotelkette Asiens – die größte Hotelkette des<br />
östlichen Kontinents werden<br />
� Geplant sind in den nächsten zehn Jahren bis zu 100 neue Hotels mit<br />
10 000 Zimmern in Indien unter dem Markendach von Best Western zu<br />
vereinen<br />
� Das Best Western „Imperium“ umfasst 320 000 Zimmer in 4200 Hotels<br />
in 80 Ländern<br />
� Im Jahr 2006 haben sich 263 Hotels Best Western angeschlossen<br />
� Die Best Western Hotels Deutschland GmbH betreut 158 individuell<br />
geführte Hotels der drei bis vier Sterne-Kategorie mit einem Umsatz<br />
von 439 Mio. Euro. Die durchschnittliche Belegung der Hotels beträgt<br />
65% bei einer durchschnittlichen Zimmerrate von 72,36 Euro (im Jahr<br />
2006).<br />
(Quelle: Pressemeldungen www.bestwestern.de)<br />
325
Expansion in der Hotelindustrie<br />
(- Statements -)<br />
� Gleichzeitig schreitet die Expansion der internationalen<br />
Markenhotellerie in die heimischen, für die europäische<br />
Individualhotellerie einst sicheren urlaubstouristisch genutzten<br />
Peripherieregionen unvermindert fort. Frehse: „Internationale Dienstleistungskompetenzen<br />
der europäischen Hotellerie“ in Tourism Review, Vol 58, No 1/2003)<br />
� Trotz der aktuellen Marktsituation <strong>und</strong> des längst vollzogenen Wandels<br />
von Verkäufer- zu Käufermärkten haben die bisherigen Ausführungen<br />
verdeutlicht, dass sich der Internationalisierungsprozess in der<br />
europäischen Hotellerie auch in Zukunft nicht abschwächen, sondern<br />
eher verstärken wird. (Peters/Frehse: „Internationalisierungshemmnisse einzelbetrieblich organisierter<br />
Hotelunternehmen“ in Tourismus Journal 7 Jg. Heft 4 2003)<br />
326
Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />
Unter dem Aspekt der „funktionellen Entkopplung“<br />
Eigentümerbetrieb<br />
Pachtbetrieb<br />
Managementbetrieb<br />
Eigentümer = Inhaber<br />
Eigentümer = Verpächter<br />
Inhaber = Pächter<br />
Eigentümer = Investor, Be-<br />
Treibergesellschaft, Bauträger<br />
Betreiber = Hotelgesellschaft<br />
327
Betreiberformen in<br />
Deutschland<br />
Betreiberform<br />
Eigenbetriebe<br />
Managementbetriebe<br />
Pachtbetriebe<br />
Franchisebetriebe<br />
Zusammen<br />
Anteil 2005<br />
32 %<br />
14 %<br />
31 %<br />
23 %<br />
100 %<br />
Anteil 2003<br />
30 %<br />
16 %<br />
30 %<br />
24 %<br />
100 %<br />
Anteil 2001<br />
26 %<br />
14 %<br />
37 %<br />
23 %<br />
100 %<br />
vgl. IHA 2005<br />
328
Betreiberformen in<br />
Deutschland<br />
Zum Franchising in der Hotellerie vergleiche die Beilage:<br />
Sölter: Franchising in der Hotelindustrie <strong>2007</strong><br />
329
Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />
Unter dem Aspekt der „funktionellen Entkopplung“<br />
Funktionelle Entkopplung in der Hotellerie:<br />
Während in der Individualhotellerie nach wie vor zwei funktionelle<br />
Kernbereiche, die des Hotelinvestors <strong>und</strong> -betreibers, wahrgenommen<br />
werden, hat sich in der internationalen Markenhotellerie mittlerweile die<br />
Spezialisierung auf nur eine der beiden Funktionen, nämlich auf die des<br />
Hotelbetreibers, durchgesetzt.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser funktionellen Entkopplung lassen sich in der internationalen<br />
Hotellerie gegenwärtig zwei Hauptbeteiligte unterscheiden. Auf<br />
der einen Seite die ein Hotel finanzierenden Investoren, die die<br />
Baurealisierung überwachen, auf der anderen Seite die Betreiber, die<br />
ihr hotelspezifisches Know-how auszeichnet. Weitere Kriterien für die<br />
Auswahl eines Betreibers sind ein im Markt etablierter Markenname<br />
sowie die Möglichkeit der Nutzung von länderübergreifenden Vertriebs<strong>und</strong><br />
Reservierungssystemen.<br />
Quelle: Frehse: Erfolgsstrategien für die europäische Individualhotellerie 2001<br />
330
Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />
Unter dem Aspekt der „funktionellen<br />
Entkopplung“<br />
Hotelbetreiber<br />
(operativer Betrieb)<br />
Know-how zur Führung<br />
des Hotels<br />
-Einkauf, Beschaffungspolitik des Hotels<br />
- Beherbergung, Bewirtung <strong>und</strong><br />
Komplementärleistungen für den Gast<br />
- Budgetierung, Finanzen,<br />
Controlling, Rechnungswesen,<br />
Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />
Hotelinvestor<br />
(Hotelimmobilie)<br />
• Hotelplanung – Planung des<br />
Hotelprojekts<br />
• Finanzierung<br />
• Projektmanagement<br />
• Plan- <strong>und</strong> Baurealisierung<br />
• Veräußerung<br />
(Quelle: Abb. Sölter, Marc: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie – Eine betriebswirtschaftliche Einführung)<br />
331
Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />
Unter dem Aspekt der „funktionellen Entkopplung“<br />
Gründe für die funktionelle Entkopplung?<br />
� Die funktionelle Entkopplung entstand in Zusammenhang mit der<br />
Expansion der internationalen Hotelketten, weil diese nicht bereit<br />
waren ein Investitionsrisiko zu tragen. Der Bau der Hotelimmobilie<br />
erfolgte durch inländische Investoren anschließend wurde das<br />
Objekt als Hotelbetrieb von der Hotelkette übernommen.<br />
� Spezialisierung auf die Hauptfunktionen „Beherbergung“ <strong>und</strong><br />
„Bewirtung / Verpflegung“<br />
� größter ROI, da weniger Kapital aufgebracht werden muss, als<br />
wenn der Hotelbetreiber selber baut<br />
332
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Eigentümerbetrieb<br />
Bei diesem Betreiberkonzept ist der Eigentümer gleichzeitig auch Besitzer<br />
der Hotelimmobilie / des Hotelbetriebs. Er besitzt sämtliche Rechte, die<br />
den Betrieb des Hotels, aber auch die Hotelimmobilie betreffen. Der<br />
Eigentümer besitzt in der Regel auch die <strong>Gaststätten</strong>konzession (nach<br />
neuem GastG nicht mehr erforderlich). Typisch ist dieses Betreiberkonzept<br />
für Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe (Privathotels).<br />
Stärken:<br />
� Hohe Flexibilität durch alleinige Entscheidungsgewalt des Eigentümers<br />
� Schnelle Anpassung (teilweise nur wenn finanzielle Mittel vorhanden) an<br />
die Bedürfnisse der Nachfrage <strong>und</strong> Erfordernisse des Hotelmarkts<br />
333
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Eigentümerbetrieb: Schwächen<br />
� Teilweise unklare Betriebsnachfolge<br />
� Starker Wettbewerb mit der Markenhotellerie<br />
� Fehlendes Wissen aus den Bereichen Personal, Marketing,<br />
Finanzen, Qualität<br />
� Einzelkämpfer<br />
� Fehlendes Kapital für Instandhaltung, Renovierung <strong>und</strong><br />
Innovationen<br />
� Individueller Betrieb ohne spezifische Markenbindung<br />
(Identifikation)<br />
� Eigentümer- <strong>und</strong> Managementfunktion werden in der Regel vom<br />
Eigentümer oder dessen Familienmitgliedern ausgeübt.<br />
334
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Pachtbetrieb:<br />
� Der Pachtvertrag ist die dominierende Vertragsform in der deutschen<br />
Hotellerie<br />
� Immobilie <strong>und</strong> operatives Geschäft sind beim Pachtbetrieb getrennt<br />
� Gegen eine festgelegte Vergütung (Pachtzins) erhält der Pächter das<br />
Recht, den Betrieb auf eigenen Namen <strong>und</strong> auf eigene Rechnung zu<br />
führen. Der Pächter (Betreiber der Hotelimmobilie) trägt somit das<br />
wirtschaftliche Risiko.<br />
� Der Eigentümer der Hotelimmobilie (Verpächter) erhält für die<br />
Nutzungsüberlassung des Hotelgebäude eine feste <strong>und</strong> / oder<br />
variable Pacht.<br />
� Der Investor trägt das unternehmerische Risiko für anlagebedingte<br />
Kosten<br />
335
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Pachtbetrieb: Umsatzpacht <strong>und</strong> Festpacht<br />
Beispiel für einen festen Pachtzins:<br />
„Die Pacht beträgt 18€ pro qm <strong>und</strong> pro Monat für die gesamte Fläche<br />
die zur Verfügung gestellt wird“<br />
Beispiel für Umsatzpacht:<br />
„Der Pachtzins beträgt 7,5 % des Gesamtumsatzes ohne MwSt<br />
mindestens jedoch 3500€, ab 1. des auf die Eröffnung folgenden<br />
Monats (pachtfrei)<br />
(vgl. Seitter: Rechtsbuch des Hoteliers <strong>und</strong> Gastwirts 4. Aufl.)<br />
Das sog. „lease and profit sharing“ ist eine Kombination aus fixer <strong>und</strong><br />
variabler Pacht.<br />
336
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Pachtzins muss so bemessen sein, dass einerseits die Rentabilität<br />
des Pachtobjektes gesichert ist <strong>und</strong> auf der anderen Seite dem Inter-<br />
esse beider Partner entspricht. Ein zu hoher Pachtzins gefährdet nicht<br />
nur den Pächter, sondern auch den Verpächter, der nicht daran<br />
interessiert sein kann, dass der Pächter den Betrieb nicht durchsteht.<br />
Ein zu häufiger Pächterwechsel oder gar noch die Insolvenz eines<br />
Pächters würde dem Pachtobjekt nur schaden <strong>und</strong> den Wert mindern.<br />
(Setter: Rechtsbuch des Hoteliers <strong>und</strong> Gastwirtes 4. Aufl.)<br />
In der Regel beläuft sich die Pachtzeit auf 10 – 20 Jahre.<br />
337
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Managementbetrieb:<br />
� Gr<strong>und</strong>lage des Managementvertrags (Betriebsführungsvertrag) ist §<br />
675 BGB bzw. ein entgeltlicher Geschäftsbesorgungsvertrag<br />
� Trennung von Kapital <strong>und</strong> Management<br />
� Der Eigentümer der Hotelimmobilie (Investor, Bauträger,<br />
Besitzgesellschaft) trägt das unternehmerische Risiko <strong>und</strong> ist<br />
abhängig von einem erfolgreichen <strong>Hotelmanagement</strong> des<br />
Betreibers<br />
� In der Regel hat der Vertrag eine Laufzeit von 20 – 25 Jahren, mit<br />
der Option auf Verlängerung (Trend 8 – 12 Jahre Laufzeit)<br />
� Die Vergütung des Managers erfolgt entweder nach fixen<br />
(unabhängig vom Gewinn) oder variablen (umsatz- <strong>und</strong> gewinnabhängige<br />
(Gebühren) Gr<strong>und</strong>sätzen oder einer Mischform. Evtl. GOP-<br />
Garantien<br />
338
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Managementbetrieb:<br />
� Die Managementgesellschaft bringt ihre Manaagementerfahrung<br />
sowie ihren Markennamen mit ein (Frei: Expansion in der Hotelindustrie 2000)<br />
� Für seine Tätigkeit erhält der Manager vom Eigentümer eine<br />
Gebühr. Internationale Managementgebühren liegen einheitlich in<br />
einer Größenordnung von 2 % bis 4 % des Umsatzes bzw. Gross<br />
Operating Revenue (basic fee), zuzüglich einer erfolgsabhängigen<br />
Gebühr von 8 % bis max. 14 % vom Gross Operating Profit<br />
(incentiv fee) (VÖB: Beherbergungsgewerbe in Deutschland – Leitfaden für Immobilienschverständige<br />
2004)<br />
339
Betreiberkonzepte in der<br />
Hotellerie<br />
Der Managementbetrieb:<br />
Die Managementgesellschaft (Betreiber) begründet die Höhe der<br />
Managementgebühren mit<br />
� dem zentralen Werbeaufwand<br />
� dem weltweit operierenden CRS<br />
� dem ‚know how‘ (Planung, Kontrolle, Administration)<br />
� dem Personalpotential u. den Ausbildungsstandards<br />
(vgl. Seitz: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997)<br />
340
Verträge in der Hotellerie<br />
(Baurmann: „Mehr Durchblick im Vertragswesen“ in topHotel 5/2000)<br />
341
Verträge in der Hotellerie<br />
Zur vertieften Auseinadersetzung mit Hotelbetreiberverträge empfehle<br />
ich:<br />
W. E. Joachim: (Hotel)Betreiberverträge Aktuelle Regelungsbeispiele<br />
<strong>und</strong> Entwicklungstendenzen in Gewerbemiete <strong>und</strong> Teileigentum 04/03<br />
Heft 11 Juli 2003<br />
Baurmann: „Mehr Durchblick im Vertragswesen“ in topHotel 5/2000<br />
342
Geschäftssystem eines Hotels<br />
(Schultze: Diagnose des strategischen Handlungsbedarfs für Hotelketten)<br />
343