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Gaststätten- und Hotelmanagement 2007 - Tourismuslehre

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Gr<strong>und</strong>lagen des <strong>Gaststätten</strong>-<br />

<strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />

(Schwerpunkt Hotellerie)<br />

Marc Sölter<br />

Hotelfachmann /<br />

Tourismusfachwirt<br />

1


Management im Gastgewerbe<br />

Management im Gastgewerbe ist der Prozess der<br />

inhaltlichen, zeitlichen <strong>und</strong> organisatorischen Verknüpfung<br />

der betrieblichen Funktionen Planung, Führung <strong>und</strong><br />

Kontrolle, mit dem Ziel die menschlichen, materiellen,<br />

finanziellen <strong>und</strong> informativen Ressourcen eines<br />

gastgewerblichen Unternehmens effektiv <strong>und</strong> effizient<br />

einzusetzen.<br />

Damit ist Management eine Querschnittfunktion, die alle<br />

Bereiche eines gastgewerblichen Unternehmens umfasst.<br />

(vgl. Pompl: Touristikmanagement Bd. 2 1997)<br />

2


Management im Gastgewerbe<br />

Abhängig von der Branche <strong>und</strong> der Organisationsstruktur der Unterneh-<br />

men sind von den Führungskräften unterschiedliche Management-<br />

bereiche zu steuern – dazu zählen im Gastgewerbe:<br />

� Marketingmanagement<br />

� Personalmanagement<br />

� Finanzmanagement<br />

� Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltmanagement<br />

� Front Office-Management<br />

� Food and Beverage-Management<br />

� Controlling<br />

(Quelle: Dettmer: Tourismus 2 Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 2000)<br />

3


Management im Gastgewerbe<br />

In der vielfältigen Struktur der gastgewerblichen Dienstleistungsbetriebe<br />

der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie sind heute die Anforderungen an das<br />

Hotel- <strong>und</strong> Restaurant-Management zunächst in Abhängigkeit der<br />

individuellen Gewichtung zwischen Gr<strong>und</strong>funktion (Beherbergung /<br />

Verpflegung) <strong>und</strong> Nebenfunktionen (Feizeitmanagement) zu sehen.<br />

So besteht für das Management in der Ferienhotellerie mit einer höheren<br />

Aufenthaltsdauer in der jeweiligen Betriebsgröße <strong>und</strong> Güteklasse ein<br />

anderes Anforderungsprofil als beispielsweise in der Stadthotellerie mit<br />

der Zielgruppe „Geschäftsreisende“.<br />

(Schaetzing: „Hotel- <strong>und</strong> Restaurant-Management“ in Grochla: Handbuch der Betriebswirtschaft Bd. 8 1985)<br />

4


Management im Gastgewerbe<br />

(Schaetzing: „Hotel- <strong>und</strong> Restaurant-Management“ in Grochla: Handbuch der Betriebswirtschaft Bd. 8 1985)<br />

5


Bereiche des<br />

Gastronomiemanagements<br />

� Hygienemanagement (HACCP) <strong>und</strong> Qualitätsmanagement<br />

� Food and Beverage Management <strong>und</strong> Marketing<br />

� Küchenmanagement<br />

� Catering Management<br />

� Speisen- <strong>und</strong> Getränkekalkulation, Festsetzen von<br />

Kalkulationswerten (im weitesten Sinne Preispolitik)<br />

� Betriebsplanung<br />

� Personalmanagement<br />

� Finanzierung <strong>und</strong> Investition<br />

� Erstellen von Geschäftsprognosen <strong>und</strong> Budgets<br />

� Definieren von Standards<br />

� Kostenkontrollen<br />

� Erstellen <strong>und</strong> Auswerten von Verkaufsstatistiken<br />

6


Erfolgreiches<br />

Gastronomiemanagement<br />

Für Erfolg in der Gastronomie ist notwendig:<br />

� TQM<br />

� Effizienz, Berechenbarkeit, Vorhersagbarkeit, Kontrolle<br />

� Gästeorientierung<br />

� Zufriedenes Personal<br />

� Entwicklung neuer Produkte <strong>und</strong> Konzepte unter Berücksichtigung<br />

von Trends in der Bevölkerungs-entwicklung<br />

� Kontrolle <strong>und</strong> Kostenmanagement<br />

(vgl. Schoolmann 2005 in Dettmer: Managementformen im Tourismus 2005)<br />

7


Erfolgreiches<br />

Gastronomiemanagement<br />

1. Der Gastronom muss sein operatives Geschäft beherrschen<br />

2. Moderne angewandte Management- <strong>und</strong> Marketing-<br />

Methoden müssen auf den Gastronomiebetrieb übertragen<br />

werden.<br />

3. Segmentbezogene Positionierung des Gastronomiebetriebs<br />

<strong>und</strong> ein an den Gästebedürfnissen orientiertes Verkaufs- <strong>und</strong><br />

Vermarktungskonzept<br />

4. Zielorientierte, betriebstypengerechte Marketing- <strong>und</strong><br />

Verkaufskonzepte<br />

5. Herstellen der Leistungsbereitschaft <strong>und</strong> Leistungsfähigkeit<br />

der betrieblichen Leistungsträger im Sinne der gesetzten<br />

Unternehmensziele<br />

8


Häufige Fehler im<br />

Gastronomiemanagement<br />

� Hohe Konzentration auf Ambiente <strong>und</strong> Hardware bei<br />

„unterbelichteter“ gastronomischer Kernleistung<br />

� Überwiegender Einsatz handelsüblicher (günstiger)<br />

<strong>und</strong> damit austauschbarer Convenience-Produkte<br />

� Nonchalance bis schlampige Betriebsführung<br />

� Mangelnde Übereinstimmung von Musik <strong>und</strong> originalethnischem<br />

Anspruch<br />

� Bereitschaft zum Preiskampf mit Mitbewerbern<br />

� Nur geringe SEP`s <strong>und</strong> USP´s<br />

vgl. Straßer & Straßer in FoodService 06/99<br />

9


Häufige Fehler im<br />

Gastronomiemanagement<br />

Fast schon charakteristisch für viele Betriebe der Individualgastro-<br />

nomie ist das fehlende Management. Den Gastwirten fehlen die<br />

notwendigen betriebswirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen – teilweise werden<br />

nicht einmal die gängigen Kalkulationsmethoden für die Speise- <strong>und</strong><br />

Getränke(preis)kalkulation beherrscht. „Managemententscheidungen“<br />

werden nach Gefühl getroffen <strong>und</strong> die Preise für die Speisekarte<br />

werden mit Auf- oder Abschlag von der örtlichen Konkurrenz abge-<br />

schrieben.<br />

Fehlendes Management in der Gastronomie<br />

(Wer nichts wird wird Wirt ???)<br />

10


Management des Gastronomiebereichs<br />

im Hotel (F&B – Management)<br />

11


Management des Gastronomiebereichs<br />

im Hotel (F&B – Management)<br />

Im Rahmen des F&B-Managements ist dafür zu sorgen, dass<br />

� ein Produkt angeboten wird, das durch gleich bleibende Qualität,<br />

ein angemessenes Preis / Leistungsverhältnis sowie durch<br />

fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> professionelle Präsentation einen großen<br />

Gästekreis anspricht,<br />

� durch gezielte Aktionen (Promotions) das Erreichen des<br />

budgetierten Umsatzes abgesichert wird<br />

(Quelle: Dettmer u.a.: Controlling im Food & Beverage Management 1998)<br />

12


Management des Gastronomiebereichs<br />

im Hotel (F&B – Management)<br />

Food Management (Beispiele)<br />

� Produktionsplanung<br />

� Einkauf von Lebensmitteln<br />

� Speisenkalkulation<br />

� Angebotsanalyse (Speisen)<br />

� Soll Wareneinsatz (Speisen)<br />

� Optimierung des Wareneinsatz<br />

� Speisekartendiagnose<br />

� Verkaufstatistiken<br />

� Reporting an Direktion<br />

� Gestaltung der Speisekarte<br />

� Verhandlungen <strong>und</strong> Abschluss von Verträgen mit Lebensmittellieferanten<br />

13


Management des Gastronomiebereichs<br />

im Hotel (F&B – Management)<br />

Beverage Management<br />

� Einführung <strong>und</strong> Kontrolle des Getränkekontrollsystems<br />

� Gestaltung der Getränkekarte<br />

� Einkauf von Getränken <strong>und</strong> Zutaten zur Getränkeherstellung (z.B.<br />

für Cocktails)<br />

� Standardisierung von Rezepten (Cocktail Rezepte)<br />

� Festlegen des Ist-Bestands an Getränken<br />

� Lageranforderung<br />

� ABC-Analyse für den Getränkebereich<br />

� Erstellen von Lagerfachkarten für Getränke<br />

14


Management des Gastronomiebereichs<br />

im Hotel (F&B – Management)<br />

Professionelles F&B-Management lässt sich grob in die folgenden<br />

sechs Bereiche gliedern:<br />

� Angebotsentwicklung <strong>und</strong> Angebotsplanung<br />

� Foodmarketing <strong>und</strong> Kartengestaltung<br />

� Produktionsplanung, Kochtechniken <strong>und</strong> Küchenorganisation<br />

� Einkauf, Warenbewirtschaftung <strong>und</strong> Lagerhaltung<br />

� Kalkulation <strong>und</strong> Preisgestaltung<br />

� F&B - Controlling<br />

Urs Schaffer: Einführung in das F&B-Management 2004<br />

15


Management des Gastronomiebereichs<br />

im Hotel (F&B – Management)<br />

(Schaetzing 1985)<br />

16


<strong>Hotelmanagement</strong><br />

(Definition)<br />

� Unter <strong>Hotelmanagement</strong> wird allgemein die Führung von<br />

Hotelunternehmen verstanden<br />

� <strong>Hotelmanagement</strong> beschäftigt sich mit dem Gestalten, Lenken<br />

<strong>und</strong> Entwickeln einer Hotelunternehmung als zweckorientiertes<br />

soziales System<br />

(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001)<br />

� <strong>Hotelmanagement</strong> bezieht sich oberflächlich betrachtet, auf<br />

Entscheidungen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung des<br />

Hotelunternehmens <strong>und</strong> ihrer Durchsetzung<br />

(Bouncken: Integrierte K<strong>und</strong>ensegmentierung in der Hotellerie 1997)<br />

17


<strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Definition -)<br />

(lat. manum agere = an der Hand führen), das Führen oder die<br />

Leitung eines Beherbergungsunternehmens. Management im<br />

institutionalen Sinn steht für die Personengruppe, die eine<br />

Organisation führt, während im funktionalen Sinn der Begriff<br />

Management für die damit verb<strong>und</strong>enen Tätigkeiten <strong>und</strong> Aufgaben<br />

steht.<br />

(Gruner: Managementlexikon Hotellerie <strong>2007</strong>)<br />

18


<strong>Hotelmanagement</strong><br />

(Definition)<br />

GESTALTEN bedeutet das gedankliche Entwerfen eines Modells,<br />

wie die Institution bzw. das Hotelunternehmen als handlungsfähige<br />

Einheit zu konzipieren ist.<br />

LENKUNG bewirkt, dass die Institution bzw. das<br />

Hotelunternehmen nach bestimmten Verhaltensweisen geführt<br />

wird.<br />

ENTWICKELN sagt aus, das eine Institution bzw. das Hotelunternehmen<br />

nicht kurzfristig <strong>und</strong> ein für allemal festgelegt werden kann,<br />

sondern sich je nach den Verhältnissen ständig Weiterentwickeln <strong>und</strong><br />

Verbessern sollte bzw. muss.<br />

(vgl. Sölter: Management in der Freizeit- <strong>und</strong> Tourismuswirtschaft 2005)<br />

19


Spezielle „Hotel-Managementlehre“ ???<br />

<strong>Hotelmanagement</strong> ist eine spezielle Managementlehre die sich mit den Besonderheiten<br />

der Unternehmensführung von Hotelunternehmen beschäftigt.<br />

Betriebswirtschaftslehre<br />

Hotelbetriebslehre<br />

Managementlehre<br />

= „Hotel-Managementlehre“<br />

20


<strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Definition -)<br />

Der Begriff Management bzw. <strong>Hotelmanagement</strong> wird in der<br />

Hotellerie in zweierlei Hinsicht verwendet:<br />

� Zum einen sind damit die Entscheidungsträger in einer Hotelunternehmung<br />

gemeint (institutionaler Aspekt),<br />

� zum anderen meint (Hotel-) Management die zielorientierte<br />

Gestaltung, Steuerung <strong>und</strong> Entwicklung des sozi-technischen<br />

Systems (Hotel-) Unternehmung in fach- <strong>und</strong> personenorientierter<br />

Hinsicht (funktionaler Aspekt)<br />

Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999<br />

21


Hospitality Management<br />

(Definition)<br />

� Im Ausland wird dieses Bezeichnung hauptsächlich für<br />

Managementtätigkeiten im Gastgewerbe verwendet<br />

� Hospitality Management umfasst die Führungsaufgaben in allen<br />

wirtschaftlichen Unternehmen sowie Non Profit Unternehmen,<br />

die Logis-, Catering-, Veranstaltungs- oder sonstige Leistungen<br />

für Konsumenten in ihrer Rolle als Gäste erbringen (Hafner:<br />

Tourismusmarketing 1997)<br />

� Hospitality Management befasst sich mit den infrastrukturellen<br />

<strong>und</strong> personenbezogenen Dienstleistungen für verschiedene<br />

wirtschaftliche Einheiten (insbesondere öffentliche <strong>und</strong> private<br />

Unternehmungen <strong>und</strong> Institutionen). Ziel ist es, optimale Wohn-<br />

, Aufenthalts- <strong>und</strong> Arbeitsverhältnisse zu gestalten <strong>und</strong> zu<br />

vermarkten (www.hsw.ch – Studienschwerpunkt Hospitality Management)<br />

<strong>Hotelmanagement</strong> nicht = Hospitality Management<br />

22


Hospitality Management<br />

(- Definition -)<br />

(engl. hospitality = Gastlichkeit) Bezeichnung für die professionelle<br />

Beschäftigung mit infrastrukturellen <strong>und</strong> personenbezogenen<br />

Dienstleistungen für verschiedene staatliche <strong>und</strong> privatwirtschaftliche<br />

Einheiten, insbesondere in <strong>und</strong> für Unternehmen des Gastgewerbes.<br />

Während das Hotel- <strong>und</strong> Restaurantmanagement im Wesentlichen auf die<br />

Führung von Beherbergungs- bzw. Gastronomiebetrieben fokussiert ist,<br />

umfasst der Begriff Hospitality Management darüber hinaus weitere<br />

gastbezogene Dienstleistungen <strong>und</strong> Dienstleister wie beispielsweise die<br />

Gastgewerbliche Unternehmensberatung, Facility Management-<br />

Unternehmen oder Freizeitparks.<br />

(Quelle: Gruner: Managementlexikon Hotellerie <strong>2007</strong>)<br />

23


<strong>Hotelmanagement</strong> als Unterfall<br />

des Tourismusmanagement<br />

24


Manager in Hotelunternehmen<br />

Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999<br />

25


Manager in Hotelunternehmen<br />

Hotelfachmann<br />

Fachwirt im Gastgewerbe<br />

Hotelmeister<br />

staatl. gepr. Hotelbetriebswirt<br />

Dipl. Betriebswirt (Hotelmgt.)<br />

Master Hospitality Management<br />

26


Manager in Hotelunternehmen<br />

Leider ist die Qualität <strong>und</strong> Qualifizierung der Mitarbeiter im mittleren<br />

Management abnehmend. Der hotelspezifische Arbeitsmarkt dreht sich<br />

rasant, vielfach sind auch Basis-Positionen bereits jetzt nicht mehr mit<br />

guten Fachkräften zu besetzen.<br />

Auf der anderen Seite gibt es keine fixierte betriebswirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> fachliche Mindestanforderungen an einen Hotelier in Deutschland.<br />

Quelle: vgl. Bierwirth & Partner: Situation der Hotels in Deutschland 2006<br />

- Qualifiziertes Personal für Managementposition wird gesucht<br />

- Unterqualifizierte Hoteliers (vor allem aus der Individualhotellerie)<br />

27


Managementpositionen in<br />

einem Großhotel<br />

(Abb: Janko: Informationswirtschaft 2 – Informationswirtschaft im Unternehmen 2005)<br />

28


Manager in Hotelunternehmen<br />

Was ein Hotelmanager haben sollte:<br />

29


Manager in Hotelunternehmen<br />

Folgende Anforderungen werden an einen Hotelmanager gestellt:<br />

� Sehr hohe Belastbarkeit <strong>und</strong> große Flexibilität<br />

� Betriebswirtschaftliches <strong>und</strong> hotelbetriebliches Know-how<br />

� Führungs- <strong>und</strong> Motivationsqualitäten<br />

� Sicheres <strong>und</strong> selbstbewusstes Auftreten, gepflegtes<br />

Erscheinungsbild<br />

� Auslandserfahrung<br />

� Fremdensprachenkenntnisse<br />

� Kenntnisse in der gängigen EDV <strong>und</strong> den Hotelprogrammen<br />

� Erfahrung in F&B, Room Division, Marketing & Sales<br />

Chancen bestehen auch für Quereinsteiger – gefragt sich Betriebswirte oder Dipl.<br />

Kaufleute mit den Schwerpunkten Marketing, Vertrieb, Rechnungswesen, Tourismus<br />

30


Hotelspezifische<br />

Managementbereiche<br />

Room Division Management / Front Office Management:<br />

Management der Beherbergungsabteilung (Logis).<br />

Housekeeping Management: Hierfür ist hauptsächlich die<br />

Hausdame verantwortlich.<br />

Food & Beverage Management: Dem F&B- Manager unterstehen<br />

der Restaurantleiter <strong>und</strong> der Küchenchef.<br />

31


Bereiche des<br />

<strong>Hotelmanagement</strong>s<br />

� Organisation des Hotelbetriebs<br />

� Unternehmenspolitik<br />

� Personalführung<br />

� Rechnungswesen <strong>und</strong> Finanzen<br />

� Investition <strong>und</strong> Finanzierung<br />

� Qualitätssicherung<br />

� Marketing<br />

� u.a.<br />

32


Entscheidungsebenen im<br />

<strong>Hotelmanagement</strong><br />

� Normative Ebene: Beschäftigt sich mit Normen, Spielregeln<br />

generellen Zielen <strong>und</strong> Wertvorstellungen im Hotelunternehmen.<br />

(Stichworte: Vision des Unternehmens, Unternehmensverfassung,<br />

Unternehmenspolitik, Unternehmenskultur)<br />

� Strategische Ebene: Aufbau, Pflege <strong>und</strong> Ausbeutung von<br />

strategischen Erfolgspotentialen. Strategien <strong>und</strong> Konzepte zur<br />

Verwirklichung der Unternehmenspolitik<br />

� Operative Ebene: Planung, Festlegung <strong>und</strong> Kontrolle der<br />

laufenden Geschäftsaktivitäten des Hotelunternehmens.<br />

33


Generelle Managementfunktionen<br />

im Hotel<br />

Planung:<br />

Gr<strong>und</strong>lage einer erfolgreichen Unternehmensführung in der Hotellerie<br />

ist die Planung, da sie die notwendigen Gr<strong>und</strong>lagen für zukünftige<br />

Geschäftsentwicklung liefert. Die Planung in Hotelbetrieben ist<br />

allerdings mit großen Unsicherheiten behaftet, da die Nachfrage nach<br />

Beherbergungs- <strong>und</strong> Bewirtungsleistungen kurzfristigen Schwankungen<br />

unterliegt.<br />

Planung wird als Vorausdenken im Sinne eines geistigen Prozess einer<br />

einzelnen Person oder Personenmehrzahl verstanden, die Zeit be-<br />

ansprucht <strong>und</strong> auf einen betrieblichen Gegenstand ausgerichtet ist.<br />

(vgl. Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />

34


Generelle Managementfunktionen<br />

im Hotel<br />

Organisation:<br />

Um eine gastgewerbliche Leistung zu erbringen, ist es notwendig,<br />

Materialien zu beschaffen, diese mit Hilfe menschlicher Arbeit zu beoder<br />

verarbeiten <strong>und</strong> den Gästen anzubietend, z.B. F&B – sowie Beherbergungsleistungen.<br />

Während dieses Leistungserstellungsprozess<br />

sind jedoch eine Vielzahl von Entscheidungen zu treffen, die ein<br />

möglichst reibungslosen Zusammenwirken der Produktionsfaktoren<br />

ermöglichen sollen (vgl. Dettmer: Organisation/Datenverarbeitung für das Gastgewerbe 1998)<br />

Die Organisationslehre für das Gastgewerbe kann daher wie folgt<br />

definiert werden:<br />

„Sie ist die Lehre von der Organisation der Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>betriebe“,<br />

d.h. der sinnvollen Ordnung der in den Hotels zusammenwirkenden<br />

Menschen <strong>und</strong> technischen Hilfsmittel<br />

(Jamin/Schaetzing: Organisation <strong>und</strong> Datenverarbeitung in der Hotellerie)<br />

35


Generelle Managementaufgaben<br />

im Hotel<br />

Führung:<br />

Unter Führung wird ein sozialer Beeinflussungsprozess verstanden bei<br />

welchem eine Person (Führende) versucht, eine weitere Personen (die<br />

Geführten) zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben <strong>und</strong> Erreichung ge-<br />

meinsamer Ziel zu veranlassen.<br />

Die Ziele der Personalführung eines Hotels können wie folgt definiert<br />

werden:<br />

1. Da in einem Hotel Höflichkeit <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>lichkeit des Personals<br />

gegenüber den Gästen erwartet wird, muss das Führungssystem<br />

eine entsprechende Motivation bieten<br />

2. Trotz der unregelmäßigen <strong>und</strong> teilweise ungünstigen Arbeitszeiten<br />

soll eine hoher Zufriedenheitsgrad des Personals angestrebt werden<br />

1. (Quelle: Tietz: Handbuch der Tourismuswirtschaft 1980)<br />

36


Generelle Managementfunktionen<br />

im Hotel<br />

Kontrolle:<br />

Die Kontrolle kann als Gegenstück der Planung verstanden werden,<br />

denn sie dient zur Überprüfung der Planrealisation.<br />

Kontrolle findet in verschiedenen Bereichen der Hotellerie statt. So<br />

müssen z.B. auf der einen Seite die Arbeitsergebnisse der Mitarbeiter<br />

kontrolliert werden aber ebenso muss kontrolliert werden ob das<br />

Budget eingehalten bzw. ob die geplanten Zahlen erreicht wurden sind.<br />

37


Generelle Managementfunktionen<br />

im Hotel<br />

Die vier zentralen Managementfunktion eines (Hotel-) Unternehmens<br />

werden im sog. Managementkreislauf wiedergegeben.<br />

38


Generelle Managementfunktionen<br />

im Hotel<br />

(Schaetzing 1985)<br />

39


Das Management von<br />

Hotelbetrieben<br />

Das Management von Hotels ist eine vielschichtige <strong>und</strong> komplexe<br />

Aufgabe. Verschiedene Faktoren müssen übereinstimmen um ein<br />

Hotel erfolgreich am Markt zu positionieren <strong>und</strong> um ein<br />

erfolgreiches <strong>und</strong> vor allem ertragsstarkes Hotelprodukt anbieten<br />

zu können.<br />

In einer Vielzahl der deutschen Hotelbetriebe steht vor allem die<br />

operative Managementebene im Blickfeld des Hotelmanagers.<br />

Tätigkeiten wie Akquisition von Hotelk<strong>und</strong>en oder die Gestaltung<br />

der hoteltypischen Dienstleistungen nehmen einen großen Platz ein.<br />

40


Strategisches<br />

<strong>Hotelmanagement</strong> ???<br />

Belange der strategischen Unternehmensführung, allen voran die<br />

Investitionsplanung, kommen in der deutschen Hotellerie zu kurz.<br />

vgl. Wick: Planung von baulichen Investitionen in Hotels<br />

Vielfach beschränken sich Hoteliers auf das Controlling operativer<br />

Kennzahlen, sofern überhaupt ein Controlling durchgeführt wird.<br />

Zumeist liegt der Fokus auf dem Überwachen finanzieller<br />

Kennzahlen. Während in den meisten Hotelbetrieben ein Vergleich<br />

der Saldenliste mit dem Vorjahr durchgeführt wird, sind Plan-Ist-<br />

Vergleiche lediglich in fortschrittlicheren Hotelbetrieben<br />

anzutreffen. Dies aus dem einfachen Gr<strong>und</strong>, da großteils keine<br />

Planzahlen verfügbar sind. Deshalb würde es sich speziell in der<br />

Hotelbranche anbieten ein gezieltes strategisches Management zu<br />

betreiben.<br />

(Quelle: Nussbaumer: IT gestütztes strategisches Frühwarnsystem für die Hotellerie)<br />

41


Strategisches<br />

<strong>Hotelmanagement</strong><br />

Dem Thema des Strategischen Managements in Hotelbetrieben<br />

wurde bisher sowohl in Theorie als auch Praxis zu wenig<br />

Aufmerksamkeit geschenkt. Es geht dabei nicht nur um die<br />

strategische Ausrichtung eines Hotels, sondern vielmehr darum,<br />

dass ein nachhaltig wirksames <strong>und</strong> erfolgreiches strategisches<br />

Führungssystem implementiert wird.<br />

(Quelle: Nussbaumer: IT gestütztes strategisches Frühwarnsystem für die Hotellerie)<br />

Unter strategischem Management verstehen wir die wettbewerbsorientierte<br />

Gestaltung einer Hotelunternehmung. Strategisches<br />

Management orientiert sich an langfristigen Zielen des Hotels <strong>und</strong><br />

definiert in Form von Konzepten die dispositiven Handlungsspielräume<br />

(vgl. Kaspar: Management im Tourismus 1995)<br />

42


Strategisches<br />

<strong>Hotelmanagement</strong><br />

Strategisches <strong>Hotelmanagement</strong> basiert auf der Überzeugung, dass die<br />

Zukunft aktiv geschaffen <strong>und</strong> gestaltet werden kann. Dementsprechend<br />

wird die gesamte Organisation darauf ausgerichtet, im Wettbewerb<br />

die Initiative zu ergreifen. Eine konsequente Anwendung <strong>und</strong><br />

Durchsetzung strategischen Denkens auf allen Ebenen der<br />

Organisation sind wesentliches Kriterium des strategischen Managements.<br />

Die einzelnen Aufgaben konkretisieren sich in der Planung,<br />

Organisation, Führung <strong>und</strong> Kontrolle von Institutionen aller Art.<br />

(Quelle: Kreilkamp: Strategische Planung im Tourismus in Haedrich u.a.: Tourismus-Management 3. Aufl.)<br />

43


Strategisches<br />

<strong>Hotelmanagement</strong><br />

Das strategische Management einer Hotelunternehmung unterscheidet<br />

sich - besonderst durch seine Komplexität <strong>und</strong> die vielfältigen<br />

Einflüsse welche zur Entscheidungsfindung beitragen – vom operativen<br />

Alltagsmanagement des Hotelbetriebs.<br />

� Durch strategisches Management wird eine Strategie in die Realität<br />

umgesetzt.<br />

� Elemente des strategischen Managements sind untereinander<br />

verkettet.<br />

44


Strategisches<br />

<strong>Hotelmanagement</strong><br />

Beispiele für strategische <strong>und</strong> operative Führungsmaßnahmen in der<br />

Hotellerie:<br />

Strategisch<br />

- Festlegung eines bestimmten<br />

Gästezielgruppe <strong>und</strong> Leistungs-<br />

ausrichtung eines Hotels<br />

- Umsatzwachstum durch<br />

Kapazitätserweiterung<br />

- Küchenangebot spezialisieren<br />

auf bestimmtes Angebot<br />

Operativ<br />

- Erstellung <strong>und</strong> Ausgestaltung<br />

des Leistungsprogramms im<br />

einzelnes<br />

- Detailplanung der Baumaßnahmen<br />

- Speisekarte erstellen<br />

Quelle: vgl. Langer: Zeitgemäße Unternehmensführung im Gastgewerbe 2. Aufl.<br />

45


Strategisches<br />

<strong>Hotelmanagement</strong><br />

Verhaltensweisen:<br />

� Optimale Konzentration der eigenen Kräfte (der materiellen,<br />

personellen <strong>und</strong> finanziellen Mittel)<br />

� Ständiges Ausbauen der eigen Stärken <strong>und</strong> Aufbauen auf<br />

den Schwachstellen der Konkurrenz (ständiges Schaffen von<br />

Wettbewerbsvorteilen <strong>und</strong> Kernkompetenzen)<br />

� Schnelle Anpassung bei Überraschungen (Flexibilität durch<br />

langfristige Planung <strong>und</strong> ständige Informationsbeschaffung)<br />

� Optimale Gestaltung von Organisation <strong>und</strong> Kommunikation<br />

(unter Berücksichtigung der Veränderungen)<br />

� Ziele <strong>und</strong> Mitteleinsatz sorgfältig aufeinander abstimmen<br />

(durch laufende Kontrolle <strong>und</strong> Berücksichtigung der Veränderungen)<br />

� Versuchen, durch Innovationen laufend Wettbewerbsvorteile<br />

zu erringen (Neuerungen im Bereich der<br />

Dienstleistungen, der Verfahren <strong>und</strong> der Organisation<br />

46<br />

(Pircher-Friedrich: Strategisches Management in der Hotellerie 1999)


Zehn Thesen zum<br />

Management von Hotels<br />

These 1:<br />

Ein Hotel wird durch sein Management <strong>und</strong> die Mitarbeitenden<br />

geprägt<br />

These 2:<br />

Zufriedene Gäste bilden die Basis für den nachhaltigen<br />

Erfolg<br />

These 3:<br />

Gezieltes Marketing macht gute Hotels erfolgreich<br />

These 4:<br />

Auf bestimmte Gästezielgruppen fokussieren<br />

These 5:<br />

Mit attraktiven Angeboten Mehrwert schaffen<br />

47


Zehn Thesen zum<br />

Management von Hotels<br />

These 6:<br />

Wellness zur Differenzierung nutzen<br />

These 7:<br />

Mit Kooperationen die Kosten senken <strong>und</strong> die Auslastung<br />

Verbessern<br />

These 8:<br />

Die Optimierung von Einnahmen <strong>und</strong> Kosten ist eine<br />

permanente Managementaufgabe<br />

These 9:<br />

Investitionen müssen Mehrwert schaffen<br />

These 10:<br />

Erfolg versprechende Projekte finden Finanzierungspartner<br />

(Quelle: UBS outlook: Hotellerie – Denkanstösse <strong>und</strong> Thesen zur nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit)<br />

48


Integratives Management im<br />

Hotel<br />

Quelle: Kaspar 1995 / Buer 1997<br />

49


Integratives Management im<br />

Hotel<br />

Auf die Unternehmenspolitik, -verfassung, -kultur sowie auf ausge-<br />

wählte Managementtechniken/ - praktiken wird im Skript „Hotelmange-<br />

ment II“ eingegangen. Das Thema Voreröffnungsmanagement wird<br />

dort ebenfalls behandelt.<br />

50


<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />

Die Gr<strong>und</strong>funktion von Gasstätten- <strong>und</strong> Hotelbetrieben liegen im<br />

Beherbergungs- (Hotel) <strong>und</strong> Verpflegungsbereich (Gaststätte), die<br />

daraus abgeleitete Leistungserstellung ist in ihrem Ergebnis<br />

immaterieller Natur (Barth/Benden/Theis: Hotel-Marketing 1994)<br />

Bei Gastronomie- <strong>und</strong> Hotelleistungen herrscht also der Dienstleistungscharakter<br />

vor, insgesamt besteht das absatzfähige<br />

Leistungsangebot eines Gasstätten- oder Hotelunternehmens aus<br />

drei verschiedenen Leistungsarten:<br />

� in einem Angebot aus der Leistung eigener Produktion<br />

� einem Angebot an Handelsleistungen<br />

� <strong>und</strong> dem größten Angebotsbestandteil aus verschieden<br />

Dienstleistungen<br />

(vgl. Hammer / Riedel: Gastronomie-Marketing 1989)<br />

51


<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />

Was ist eine Dienstleistung in einer Gasstätte?<br />

- Hauptleistung (Verpflegung / Bewirtung)<br />

- Nebenleistungen r<strong>und</strong> um das Servieren der Speisen <strong>und</strong> Getränke<br />

Was ist eine Dienstleistung im Hotel?<br />

- Hauptleistungen (Bewirtung/Verpflegung & Beherbergung)<br />

- Zusatz- <strong>und</strong> Nebenleistungen (Dienstleistungen r<strong>und</strong> um den Gast)<br />

Quelle: Abb. Dreyer/Dehner: K<strong>und</strong>enzufriedenheit im Tourismus 1. Aufl. 1998<br />

52


<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />

Definition: Dienstleistungen<br />

Dienstleistungen sind selbständige, marktfähige Leistungen,<br />

die mit der Bereitstellung <strong>und</strong>/oder dem Einsatz von<br />

Leistungsfähigkeiten verb<strong>und</strong>en sind (Potentialorientierung).<br />

Interne <strong>und</strong> externe Faktoren werden im Rahmen des<br />

Erstellungsprozesses kombiniert (Prozessorientierung). Die<br />

Faktorenkombination des Dienstleistungsanbieters wird mit<br />

dem Ziel eingesetzt, an den externen Faktoren, an Menschen<br />

oder deren Objekten nutzenstiftende Wirkungen zu erzielen<br />

(Ergebnisorientierung)<br />

(Meffert/Bruhn 2000, S. 30).<br />

53


<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />

Hotelbetriebe können in die Gruppe der sog. institutionellen Dienst-<br />

leister eingeordnet werden, da sie die Dienstleistung als Kernleistung<br />

erbringen (vgl. Meffert/Bruhn: Dienstleistungsmarketing 1995). Ihre Hauptaufgabe ist<br />

primär die persönliche Dienstleistung, die enge Interaktion zwischen<br />

Mitarbeitern <strong>und</strong> Gästen sowie zwischen den Mitarbeitern. (vgl.<br />

Bouncken: Integrierte K<strong>und</strong>ensegmentierung in der Hotellerie 1997).<br />

Die Dienstleistungen in der Hotellerie werden in verschiedenen<br />

Leistungsphasen erbracht. Bouncken schlägt z.B. eine Einteilung in<br />

Vorpräsenz-, Präsenz- <strong>und</strong> Nachpräsenzphase vor. Die Einteilung ist<br />

nach Ansicht von Bouncken besser geeignet als die Einteilung in<br />

Potential-, Prozess- <strong>und</strong> Ergebnisphase da sich in allen Phase Inter-<br />

aktionen ereignen. Daher werden beide Varianten kurz vorgestellt.<br />

54


Phase<br />

Definition<br />

Beispiele<br />

Hotel<br />

Phasenorientierung von<br />

(Hotel-) Dienstleistungen<br />

Vorpräsenzphase<br />

(Vor Inanspruchnahme<br />

der Dienstleistung)<br />

Wenig Interaktions-<br />

Zwang<br />

(Indirekter Kontakt)<br />

Potentiale die für die<br />

Eigentliche Produktion<br />

notwendig sind<br />

Telefonische Kommuni-<br />

Kation, Buchung,<br />

Reservierungsanfrage<br />

Präsenzphase<br />

Inanspruchnahme der<br />

Dienstleistung<br />

Starke Interaktion<br />

zwischen Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> Gast<br />

(direkter Kontakt)<br />

Leistungserstellung<br />

Hotel <strong>und</strong> Gast begründen<br />

das Ergebnis<br />

Vorbereitung von Betten<br />

Dekorationen in Zimmern<br />

Liegen am Pool<br />

Nachpräsenzphase<br />

Ergebnis der<br />

Dienstleistungserstellung<br />

Kaum Interaktionszwang.<br />

Höchstens<br />

zur Nachkaufpflege<br />

Ergebnisse der<br />

Hotelleistungen<br />

Geistige Erinnerungen an<br />

den Aufenthalt in Form<br />

von Photos. Beschwerde<br />

(eigene Darstellung)<br />

55


Phasenorientierung von<br />

(Hotel-) Dienstleistungen<br />

(Dreyer: Operatives Marketing – Studienbrief AFW-Bad Harzburg 1999)<br />

56


Eigenschaften der<br />

Hoteldienstleistung<br />

(Quelle. Zusammenfassung aus: Barth: Hotel-Marketing 1994, Dreyer / Dehner: K<strong>und</strong>enzufriedenheit im Tourismus 1998, Gardini:<br />

Marketing-Management in der Hotellerie 2004, Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> – Planung <strong>und</strong> Kontrolle 1999, Henschel:<br />

<strong>Hotelmanagement</strong> 1. Aufl. 2001, Kunz: Die Kosten des Hotels 3. Aufl. 1986, Seitz: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997)<br />

57


Die Dienstleistung Hotel als<br />

Kombination von Leistungen<br />

(Sölter: Revenuemanagement in der Hotellerie <strong>2007</strong>)<br />

58


Die Hotelleistung<br />

(Quelle: Freyer: Tourismus 8. Aufl.)<br />

59


Dienstleistungselemente in der<br />

Gastronomie<br />

Die Gastronomie fällt unter das System der Dienstleistungsbetriebe.<br />

Gastronomie ist eine persönliche, prozessorientierte <strong>und</strong><br />

ergebnisorientierte Dienstleistung, die am Menschen erbracht<br />

wird. (Razinger: Erfolgsfaktoren in der Gastronomie – Dissertation Uni Lüneburg 2000)<br />

Anders als in anderen Dienstleistungsbetrieben üblich, wird der K<strong>und</strong>e<br />

in der Gastronomie als Gast bezeichnet.<br />

60


Dienstleistungselemente in der<br />

Gastronomie<br />

Bedeutende Bereiche bei der Betrachtung der Dienstleistungs-<br />

komponenten sind:<br />

� Zubereitung <strong>und</strong> Angebot von Speisen<br />

� Zubereitung <strong>und</strong> Angebot von Getränken<br />

� Bereitstellung von Räumlichkeiten bzw. Verzehrzonen inklusive<br />

Ausstattungskomponenten (Toiletten, Garderobe, Wickelraum usw.)<br />

� Bedienung <strong>und</strong><br />

� Unterhaltung<br />

(Quelle: Tenberg: Gastronomie <strong>und</strong> Handel 1999)<br />

61


Dienstleistungselemente in der<br />

Gastronomie<br />

� Zum Absatz gastronomischer Leistung ist auf der Nachfrageseite<br />

eine externer Faktor (Gast) notwendig.<br />

� Die gastronomische Leistung ist nicht oder nur sehr kurzfristig<br />

speicherbar<br />

� Die Leistungserstellung ist sehr personalintensiv<br />

� Die gastronomische Leistung ist nur subjektiv bewertbar<br />

� Die Produktion von Gastronomieleistungen ist abhängig vom<br />

Absatz. Bei schwankendem Absatz muss sich der Gastronomiebetrieb<br />

auf den Spitzenbedarf ausrichten<br />

� Der Gast ist am Ergebnis der gastronomischen Leistung<br />

interessiert (Speisequantität <strong>und</strong> –qualität), aber auch am<br />

Leistungsprozess (z.B. Schauküchen, Bedienung).<br />

� Die gastronomische Leistungsbewirkung ist in der Regel an<br />

feste Standorte geb<strong>und</strong>en.<br />

(Schückhaus: Die systematisierte Gastronomie 1987)<br />

62


Dienstleistungselemente in der<br />

Gastronomie<br />

Die eigentliche Bewirtungs- / Verpflegungsleistung in der Gastronomie<br />

umfasst demnach:<br />

� die Bereitstellung der Konsumation<br />

� die Bereitstellung des Gastlokals<br />

� die Bedienung der Gäste<br />

(Quelle: Zegg: Arbeitsplatz Hotellerie 2. Aufl.)<br />

63


Dienstleistungskette<br />

(- Gastronomie -)<br />

(Quelle: Schertler: Vorlesung Strategisches Tourismusmanagement II 2005)<br />

64


<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />

Die Eigenschaften der Dienstleistungsproduktion müssen unbedingt<br />

beim Management <strong>und</strong> Marketing eines <strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> Hotelunternehmens<br />

beachtet werden.<br />

Beispiele:<br />

� Charakteristisch für die Nachfrage nach Hotelleistungen, ist eine<br />

hohe Elastizität <strong>und</strong> Diskontinuität. Über Preisdifferenzzierungen in<br />

Zeiten von schlechter Nachfrage, wird versucht zusätzliche Gäste<br />

zu gewinnen<br />

� Ein Hotelzimmer, das nicht vermietet werden konnte, ist ein<br />

entgangener Gewinn. Die Hotelleistung kann eben nicht<br />

gespeichert werden, die nicht verkaufte Kapazität (das<br />

Hotelzimmer) an diesem Tag ist also wertlos geworden<br />

� Das große Spektrum der möglichen Zielgruppen/Gäste für das<br />

Hotel oder die Gaststätte, begründet die Notwendigkeit zu einem<br />

differenzierten Marketing.<br />

65


<strong>Gaststätten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong><br />

(- Kriterien der Dienstleistungsproduktion -)<br />

Beispiele (Fortsetzung):<br />

� Die Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />

können in der Regel nicht vorher ausprobiert werden – deshalb hat<br />

Werbung <strong>und</strong> Produktpräsentation eine große Bedeutung für den<br />

unternehmerischen Erfolg<br />

� Die Verderblichkeit gastronomischer Produkt- <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

verstärkt natürlich die Nachfrageabhängigkeit <strong>und</strong> damit die<br />

Marktorientierung in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie (Schaetzing: „Hotel- <strong>und</strong><br />

Restaurantmanagement“ in Grochla: Handbuch der Betriebswirtschaft Bd. 7 1985).<br />

� Subjektive Leistungsbewertung<br />

66


Dimensionen der Hotel- <strong>und</strong><br />

Gastronomieleistungen<br />

(Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004)<br />

67


Das Gastgewerbe<br />

Dettmer: Tourismus 1<br />

68


Das Gastgewerbe<br />

Der Begriff Gastgewerbe fasst die Begriffe Beherbergungsgewerbe<br />

<strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe zusammen. Die Hauptleistung von<br />

Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie ist die Beherbergung, daher werden<br />

Betriebe der Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie unter dem Oberbegriff<br />

Beherbergungsgewerbe zusammengefasst. Bei Betrieben der<br />

Gastronomie <strong>und</strong> des gastronomieorientierten Einzelhandels steht die<br />

Bewirtung / Verpflegung der Gäste mit verzehrfähigen Speisen <strong>und</strong><br />

Getränken im Vordergr<strong>und</strong> – deshalb werden sie unter dem Begriff<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbe zusammengefasst.<br />

69


Das Gastgewerbe<br />

Quelle: Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 2006<br />

70


Das Gastgewerbe<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbe: Betriebe des <strong>Gaststätten</strong>gewerbe sind sog.<br />

Bewirtungs- / Verpflegungsbetriebe, in denen Gäste auf unterschied-<br />

liche Weise bewirtet werden können.<br />

Beherbergungsgewerbe: In Betrieben des Beherbergungsgewerbes<br />

(Beherbergungsbetriebe) kann neben der Beherbergung auch<br />

bewirtet werden.<br />

71


Das Gastgewerbe<br />

Der Unterschied zwischen <strong>Gaststätten</strong>gewerbe <strong>und</strong> Beherbergungs-<br />

gewerbe ist nicht nur definitorisch oder theoretisch, sondern bedeutet<br />

eine andersartige Hautleistung mit andersartigen Rahmenleistungen<br />

<strong>und</strong> andersartigen Funktionsschwerpunkten. Auch die Kosten <strong>und</strong><br />

die Betriebsführung sind in beiden Gastronomieformen unterschiedlich.<br />

(Hamer/Riedel: Gastronomie-Marketing 1990)<br />

72


Das Gastgewerbe<br />

(Quelle: BZG)<br />

73


Wirtschaftszweig Gastgewerbe<br />

(Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />

74


Wirtschaftszweig Gastgewerbe<br />

� Der Erhebungsbereich der Gastgewerbestatistik umfasst alle<br />

Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die ausschließlich oder<br />

überwiegend Beherbergungs- oder <strong>Gaststätten</strong>dienstleistungen<br />

(einschließlich Kantinen <strong>und</strong> Caterer) anbieten<br />

Das statistische B<strong>und</strong>esamt versteht unter Beherbergungsbetrieben:<br />

„Betriebe, die nach Einrichtung <strong>und</strong> Zweckbestimmung dazu dienen, mehr als<br />

acht Gäste (im Reiseverkehr) gleichzeitig zu beherbergen. Hierzu zählen auch<br />

Unterkunftsstätten, die Gästebeherbergung nicht gewerblich <strong>und</strong> / oder als<br />

Nebenzweck betreiben<br />

(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />

75


Wirtschaftsfaktor Gastgewerbe<br />

76


Das Gastgewerbe<br />

77


Das Gastgewerbe<br />

DEHOGA Branchenbericht Mai 2006<br />

78


Einordnung des Gastgewerbes<br />

in die Tourismuswirtschaft<br />

(Walker: Introduction to Hospitality Management 2nd Edition)<br />

79


Einordnung des Gastgewerbes<br />

in die Tourismuswirtschaft<br />

80


Einordnung des Gastgewerbes<br />

in die Tourismuswirtschaft<br />

Das Gastgewerbe bildet einen der Hauptleistungsträger der Tourismus-<br />

wirtschaft. Das Gastgewerbe bietet zwei wesentliche touristische<br />

Basisleistungen an:<br />

� gut essen <strong>und</strong> speisen (Verpflegung / Bewirtung)<br />

� gut schlafen (Beherbergung)<br />

Die Qualität der Beherbergungsstätte entscheidet maßgeblich über die<br />

Zufriedenheit oder Unzufriedenheit des K<strong>und</strong>en nach Beendigung der<br />

Reise.<br />

81


Einordnung des Gastgewerbes<br />

in die Tourismuswirtschaft<br />

Es besteht ein funktioneller Zusammenhang zwischen Gastgewerbe<br />

<strong>und</strong> Tourismuswirtschaft<br />

82


Das Gastgewerbe innerhalb<br />

der Tourismuswirtschaft<br />

� Die Voraussetzung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für jeglichen Tourismus bildet<br />

ein leistungsfähiges Gastgewerbe (vgl. Barth/Benden/Theis: Hotel-Marketing 1994)<br />

� Die Betriebe des Gastgewerbe werden als Tourismusobjekte von<br />

den Tourismussubjekten (Gästen) - als Teilnehmer im System –<br />

primär zur Beherbergung <strong>und</strong> / oder Verpflegung genutzt.<br />

� Zwischen dem Gastgewerbe <strong>und</strong> der Tourismuswirtschaft besteht<br />

ein funktioneller Zusammenhang. Es gehören funktionell diejenigen<br />

Gastgewerbebetriebe zur Tourismuswirtschaft die mit einem<br />

touristischen Vorgang verb<strong>und</strong>en sind, d.h. wo die Inanspruchnahme<br />

der Leistungen auf eine touristische Motivation (einschl. des<br />

Geschäftstourismus) zurückzuführen ist (Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />

83


Das Gastgewerbe innerhalb<br />

der Tourismuswirtschaft<br />

Das Gastgewerbe setzt sich aus dem Gastronomie- <strong>und</strong> Beherbergungs-<br />

gewerbe zusammen. In der Statistik werden das Gastronomiegewerbe<br />

<strong>und</strong> das Beherbergungsgewerbe meist gemeinsam erfasst, allerdings<br />

haben sie eine unterschiedliche Bedeutung für die Tourismuswirtschaft.<br />

Das Gastronomiegewerbe kann auch unabhängig vom<br />

Tourismus bzw. unabhängig von touristischen Gästen<br />

betrieben werden<br />

Das Beherbergungsgewerbe ist vom Tourismus abhängig<br />

sowie auch der Tourismus in gewissem Maße vom<br />

Beherbergungsangebot des jeweiligen Reiseziel abhängig<br />

ist. Das Beherbergungsgewerbe lebt vom Tourismus !!!<br />

84


Das Gastgewerbe innerhalb<br />

der Tourismuswirtschaft<br />

Gehört das <strong>Gaststätten</strong>gewerbe zur Tourismuswirtschaft ?<br />

� <strong>Gaststätten</strong> zählen dann funktionell zur Tourismuswirtschaft,<br />

wenn ihre Leistungen von Ortsfremden in Anspruch genommen<br />

werden, deren Motivation in der Regel touristischer Art ist,<br />

unabhängig davon, ob es sich um Urlaubs-, Freizeit- oder<br />

Geschäftstouristen handelt.<br />

� <strong>Gaststätten</strong> zählen funktionell nicht zur Tourismuswirtschaft,<br />

wenn ihre Leistungen von Ortsansässigen in Anspruch<br />

genommen werden. Hier liegt keine touristische Motivation vor,<br />

sondern die Inanspruchnahme von Bewirtungsleistungen ist im<br />

Zusammenhang mit der Vergesellschaftung der Ernährung zu<br />

sehen.<br />

(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001)<br />

85


Das Gastgewerbe innerhalb<br />

der Tourismuswirtschaft<br />

86


Gastgewerbliche Haupt- <strong>und</strong><br />

Nebenbetriebe<br />

(Quelle: vgl. Berg: Tourismusmanagement 2006)<br />

87


Gastgewerbliche Haupt- <strong>und</strong><br />

Nebenbetriebe<br />

Gastgewerbliche Nebenbetriebe: Dies sind Betriebe die ebenfalls<br />

gastgewerbliche Leistungen anbieten, aber dies nur im Zusammen-<br />

hang mit einer anderen übergeordneten gewerbsmäßigen Tätigkeit<br />

(vgl. Marzluf u.a.: Betriebslehre für das Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 6. Aufl. 1994)<br />

88


Gastgewerbliche Haupt- <strong>und</strong><br />

Nebenbetriebe<br />

Das <strong>Gaststätten</strong>gesetz nannte bisher drei gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbe, die Schankwirtschaft, die Speisewirtschaft <strong>und</strong><br />

den Beherbergungsbetrieb. Durch Änderung des Gesetzes ist §1.3<br />

(Gäste beherbergt = der Beherbergungsbetrieb) weggefallen.<br />

Die Praxis des Gasstättengewerbes kennt viele Spielarten dieser drei<br />

Gr<strong>und</strong>typen die nach vielen Merkmalen gegliedert werden können.<br />

(Marzluf u.a.: Betriebslehre für das Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 6. Aufl. 1994). Diese Spielarten<br />

finden ihren Ausdruck in den verschiedenen Betriebsarten <strong>und</strong> Betriebs-<br />

typen des Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />

89


Die Betriebsarten im<br />

Gastgewerbe<br />

Im Gastgewerbe gibt es verschiedene Betriebsarten für das Gastronomie- <strong>und</strong><br />

Beherbergungsgewerbe. Die Betriebsarten des Gastronomiegewerbes sind<br />

ausschließlich Verpflegungsbetriebe. Die Betriebsarten des Beherbergungs-<br />

gewerbe sind entweder Beherbergungs- oder kombinierte Beherbergungs-<br />

<strong>und</strong> Verpflegungsbetriebe<br />

90


Betriebsarten des<br />

Gastgewerbes<br />

Die Betriebsarten <strong>und</strong> Betriebstypen von Gastronomie- <strong>und</strong> Beherbergungsbetrieben<br />

sind Einheiten die in den wesentlichen Merkmalen<br />

so weit übereinstimmen, dass sie als Kategorie zusammengefasst<br />

werden – wobei das Merkmal Betriebsart dem Merkmal Betriebstyp<br />

übergeordnet ist. So werden die verschiedenen Beherbergungs- <strong>und</strong><br />

Gastronomiebetriebe nach einem oder mehreren Merkmalen in<br />

Betriebsarten <strong>und</strong> Betriebstypen eingeteilt.<br />

Betriebsart = Hotel, Gasthof, Pension, Hotel garni<br />

Betriebstyp = (z.B. nach Standort/Verkehrsmittel) Flughafenhotel,<br />

Bahnhofshotel<br />

So könnte man auch einfach sagen, das der Begriff Beherbergungsbetriebe<br />

einen Sammelbegriff für alle Betriebsarten des Beherbergungsgewerbes<br />

<strong>und</strong> der Begriff Gastronomiebetriebe einen Sammelbegriff für<br />

alle Betriebsarten des <strong>Gaststätten</strong>gewerbes darstellt.<br />

91


Betriebsarten des<br />

Gastronomiegewerbes<br />

� Bars <strong>und</strong> Vergnügungslokale<br />

Verkaufen Getränke, im allgemeinen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle,<br />

unter Umständen auch mit begleitendem Unterhaltungsprogramm.<br />

� Cafés<br />

Bewirtungsstätten mit Verkauf von Speisen, insbesondere von<br />

Konditoreierzeugnissen <strong>und</strong> sonstigen kalten Speisen, im allgemeinen<br />

zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle, sowie damit verb<strong>und</strong>enem Verkauf von<br />

Getränken, unter Umständen auch mit begleitendem<br />

Unterhaltungsprogramm.<br />

� Caterer<br />

Liefern in einer Produktionszentrale zubereitete verzehrfertige Speisen<br />

sowie Getränke an bestimmte Einrichtungen (z.B. Fluggesellschaften,<br />

"Essen auf Rädern") oder Personengruppen <strong>und</strong> für bestimmte Anlässe<br />

(z.B. Hochzeiten <strong>und</strong> andere Feiern oder Feierlichkeiten).<br />

� Discotheken <strong>und</strong> Tanzlokale<br />

Lokale mit Tanzmusik, verb<strong>und</strong>en mit Verkauf von Getränken, im<br />

allgemeinen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle, unter Umständen auch mit<br />

begleitendem Unterhaltungsprogramm.<br />

(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />

92


Betriebsarten des<br />

Gastronomiegewerbes<br />

� Eisdielen<br />

Bewirtungsstätten, von denen insbesondere Speiseeis sowie ein eng<br />

begrenztes Sortiment von Getränken zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle oder zum<br />

Mitnehmen abgegeben werden.<br />

� Imbisshallen<br />

Bewirtungsstätten, die keine oder wenig Sitzgelegenheiten aufweisen <strong>und</strong> von<br />

denen ein eng begrenztes Sortiment von Speisen mit <strong>und</strong> ohne Ausschank von<br />

Getränken zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle oder zum Mitnehmen abgegeben<br />

wird, z.B. Würstchenstände.<br />

� Kantine<br />

Verpflegungseinrichtung mit Verkauf von Speisen <strong>und</strong> Getränken, gewöhnlich<br />

zu ermäßigten Preisen, an bestimmte Personengruppen durch: Sport-,<br />

Betriebs- <strong>und</strong> Bürokantinen; Schulkantinen <strong>und</strong> -küchen; Mensen; Messen <strong>und</strong><br />

Kantinen für Armeeangehörige.<br />

� Restaurants<br />

Bewirtungsstätten mit Verkauf von Speisen, im allgemeinen zum Verzehr an<br />

Ort <strong>und</strong> Stelle, sowie damit verb<strong>und</strong>enem Verkauf von Getränken, unter<br />

Umständen auch mit begleitendem Unterhaltungsprogramm. Restaurants,<br />

auch als Speisewagenbetriebe, gibt es mit herkömmlicher <strong>und</strong> mit<br />

Selbstbedienung.<br />

(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />

93


Betriebsarten des<br />

Gastronomiegewerbes<br />

� Schankwirtschaften<br />

Bewirtungsstätten mit Ausschank von Getränken zum Verzehr an Ort <strong>und</strong><br />

Stelle.<br />

� Trinkhallen<br />

Bewirtungsstätten, die keine oder wenig Sitzgelegenheiten aufweisen <strong>und</strong><br />

von denen ein eng begrenztes Sortiment von Getränken abgegeben wird.<br />

(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />

94


Betriebsarten des<br />

Beherbergungsgewerbes<br />

� All-Suite-Hotel<br />

Ein All-Suite-Hotel ist ein Hotel, in dem die Unterbringung nur in Suiten<br />

erfolgt.<br />

� Aparthotel; Apartmenthotel<br />

Ein Aparthotel oder Apartment-Hotel ist ein Hotel, in dem die<br />

Unterbringung in Studios oder Apartments erfolgt.<br />

� Bauernhof<br />

Ein Bauernhof ist ein aktiv bewirtschafteter landwirtschaftlicher Betrieb, der<br />

im Voll- oder Nebenerwerb geführt wird.<br />

� Boardinghouse (Serviced Apartment)<br />

Das Boardinghouse (Serviced Apartment) ist ein Beherbergungsbetrieb in<br />

städtischer Umgebung, in dem die Unterbringung für längere Zeit erfolgt.<br />

Der Service reicht von sehr geringem Angebot bis hin zu einem<br />

hotelmäßigen Roomservice.<br />

(Quelle: DEHOGA)<br />

95


Betriebsarten des<br />

Beherbergungsgewerbes<br />

� Ferienwohnung / Ferienhaus<br />

Eine Ferienwohnung ist eine abgeschlossene Unterkunft innerhalb eines<br />

Hauses mit eigenem Sanitärbereich <strong>und</strong> Selbstverpflegungseinrichtung, in<br />

der zum vorübergehenden Aufenthalt Gäste aufgenommen werden.<br />

� Gästehaus siehe Pension<br />

Der Gasthof ist üblicherweise ein ländlicher Gastronomiebetrieb, der<br />

Speisen <strong>und</strong> Getränke anbietet <strong>und</strong> auch einige Unterkünfte bereithält.<br />

� Hotel<br />

Ein Hotel ist ein Beherbergungsbetrieb, in dem eine Rezeption,<br />

Dienstleistungen, tägliche Zimmerreinigung, zusätzliche Einrichtungen <strong>und</strong><br />

mind. ein Restaurant für Hausgäste <strong>und</strong> Passanten angeboten werden. Ein<br />

Hotel sollte über mehr als 20 Gästezimmer verfügen.<br />

� Hotel garni<br />

Ein Hotel garni ist ein Hotelbetrieb, der Beherbergung, Frühstück, Getränke<br />

<strong>und</strong> höchstens kleine Speisen anbietet.<br />

(Quelle: DEHOGA)<br />

96


Betriebsarten des<br />

Beherbergungsgewerbes<br />

� Jugendherberge<br />

Eine Jugendherberge ist ein Beherbergungsbetrieb, in dem in erster Linie<br />

junge Leute zu meist kurzfristigem Aufenthalt aufgenommen <strong>und</strong> in dem<br />

Speisen <strong>und</strong> Getränke nur an Hausgäste abgegeben werden.<br />

Jugendherbergen bieten Programme <strong>und</strong> Aktivitäten für zwangslose<br />

pädagogische oder der Erholung dienende Zwecke an.<br />

� Kurheim<br />

Das Kurheim ist ein in einem Heilbad oder Kurort gelegener<br />

Beherbergungsbetrieb. Es ist ausgerichtet an den indikationstypischen<br />

Bedürfnissen des Kurgastes.<br />

� Kurklinik<br />

Eine Kurklinik ist ein Beherbergungsbetrieb mit Krankenhauscharakter, der<br />

gem. §30 Gewerbeverordnung als Krankenanstalt zugelassen ist. Die<br />

Kurklinik steht unter ärztlicher Leitung <strong>und</strong> bietet ständige medizinische<br />

Betreuung. Vorrangig werden ortsgeb<strong>und</strong>ene Heilmittel im Rahmen der<br />

Therapie genutzt. Das Beherbergungsangebot entspricht den<br />

indikationstypischen Anforderungen (z.B. Barrierefreiheit,<br />

Ernährungsangebot) <strong>und</strong> den Patientenbedürfnissen.<br />

(Quelle: DEHOGA)<br />

97


Betriebsarten des<br />

Beherbergungsgewerbes<br />

� Kurhotel<br />

Das Kurhotel ist ein in einem Heilbad oder Kurort gelegenes Hotel. Es ist<br />

ausgerichtet an den indikationstypischen Bedürfnissen eines Kurgastes <strong>und</strong><br />

verfügt über ein eigenes Angebot an Ges<strong>und</strong>heitsbehandlungen.<br />

� Motel<br />

Das Motel ist ein Hotel mit einem auf Kraftfahrer ausgerichteten Standort<br />

<strong>und</strong> nahe gelegener Parkmöglichkeit.<br />

� Pension<br />

Eine Pension ist ein Beherbergungsbetrieb, in dem Unterkunft normalerweise<br />

für mehr als eine Nacht <strong>und</strong> Speisen überwiegend Hausgästen angeboten<br />

werden.<br />

� Privatunterkunft / Privatzimmer<br />

Ein Privatzimmer ist eine Unterkunft in einem privaten Haus, die nicht<br />

erlaubnispflichtig <strong>und</strong> mit maximal 8 Betten ausgestattet ist.<br />

(Quelle: DEHOGA)<br />

98


Betriebsarten des<br />

Gastgewerbes<br />

Die seit länger Zeit in vielen Branche zu beobachtende starke Dynamik<br />

der Betriebsformen zeigt sich auch in der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie.<br />

Es entstehen immer neue, erfolgreich im Markt konkurrierende<br />

Betriebstypen, deren Politik auch einer intensiven Nutzung von<br />

technischem <strong>und</strong> Marketing Know-how sowie auf Anwendung<br />

ausgefeilter betriebswirtschaftlicher Konzepte basiert. (vgl. Poggendorf: Gäste<br />

bewirten - Lebensgeister restaurieren).<br />

Der Trend zur fortschreitenden Spezialisierung der gastronomischen<br />

Leistungsprogramme zieht eine starke Differenzierung der Betriebs-<br />

typen nach sich (Kaub: Erfolg in der Gastronomie 2. Aufl)<br />

99


<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />

Auszug aus dem <strong>Gaststätten</strong>gesetzt (5. Mai 1970)<br />

§ 1 <strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />

(1) Ein <strong>Gaststätten</strong>gewerbe im Sinne dieses Gesetzes<br />

betreibt, wer im stehenden Gewerbe:<br />

1. Getränke zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle verabreicht (Schankwirtschaft)<br />

oder<br />

2. Zubereitete Speisen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle verabreicht<br />

(Speisewirtschaft)<br />

3. (weggefallen) Gäste beherbergt (Beherbergungsbetrieb) wenn der<br />

Betrieb jedermann oder bestimmten Personengruppen zugänglich ist<br />

100


<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />

Wichtig:<br />

Ein <strong>Gaststätten</strong>gewerbe im Sinne dieses Gesetzes betreibt ferner,<br />

wer als selbständiger Gewerbetreibender im Reisegewerbe von<br />

einer für die Dauer der Veranstaltung ortsfesten Betriebsstätte aus<br />

Getränke oder zubereitete Speisen zum Verzehr an Ort <strong>und</strong> Stelle<br />

verabreicht, wenn der Betrieb jedermann oder bestimmten<br />

Personenkreisen zugänglich ist.<br />

Quelle: Geltendes GastG Stand 01.07.2005<br />

101


Gasstättengewerbe<br />

102


Strukturdaten<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />

103


Branchen-Rating:<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbe<br />

(Quelle: VR-Info: Branchen-Spezial Bericht Nr. 35 Juli <strong>2007</strong>)<br />

104


Probleme des<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />

� Konsumzurückhaltung / Sparzwang in Deutschland<br />

� zunehmender Trend der Vereinsgastronomie unter Ausschluss der<br />

ortansässigen Gastronomie<br />

� gastronomische Angebotsvielfalt (Imbiss; Fast Food; Fleischer;<br />

Bäcker)<br />

� zunehmende Nachfrage nach preiswerten Gerichten, Rückgang der<br />

Getränkenachfrage<br />

� Rückgang von Feierlichkeiten in der Gastronomie<br />

� Mittagessen an Werktagen weiter rückläufig<br />

� Geschäft / Buchungen werden immer kurzfristiger<br />

Aber:<br />

� Für gute Qualität zahlen die Gäste auch zunehmend den<br />

entsprechenden Preis!<br />

(Quelle: DEHOGA Thüringen: Handout zur Pressekonferenz 18.05.06)<br />

105


Definition des<br />

<strong>Gaststätten</strong>sektors<br />

Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />

106


Definition des<br />

<strong>Gaststätten</strong>sektors<br />

Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />

107


Umsatzsteuerpflichtige Betriebe<br />

des <strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />

Ca. 189 111 umsatzsteuerpflichtige Betriebe des <strong>Gaststätten</strong>gewerbes,<br />

der Gesamtumsatz von 31,9 Mrd. Euro verteilt sich auf<br />

folgende Betriebstypen<br />

� 90.455 Restaurantbetriebe mit 18,3 Mrd. €<br />

� 9.714 Cafés mit 1,7 Mrd. €<br />

� 6.878 Eissalons mit 1,0 Mrd. €<br />

� 26.429 Imbissstuben mit 3,3 Mrd. €<br />

� 44.247 Schankwirtschaften mit 5,4 Mrd. €<br />

� 2.121 Diskotheken <strong>und</strong> Tanzlokale mit 0,7 Mrd. €<br />

� 1.535 Bars mit 0,2 Mrd. €<br />

� 338 Vergnügungslokale mit 60,5 Mio. €<br />

� 7.394 sonstige getränkegeprägte Gastronomie mit 1,2 Mrd. €<br />

(Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2004 (Umsatzsteuerstatistik)<br />

108


Funktionsbeschreibung des<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbes<br />

Besonders zwei Hauptaufgabenbereiche kennzeichnen das<br />

<strong>Gaststätten</strong>gewerbe:<br />

1. Zubereitung von Speisen <strong>und</strong> Getränken<br />

2. Speisen- <strong>und</strong> Getränkeservierung<br />

3. (Unterhaltung <strong>und</strong> Kommunikation)<br />

109


Unterscheidung der<br />

Verpflegungsbetriebe<br />

Prof. Claude Kaspar unterscheidet die Verpflegungsbetriebe nach:<br />

� Restaurant<br />

� Speisewirtschaft<br />

� <strong>und</strong> sortimentsspezifischen Verpflegungsbetrieben<br />

Eine andere Einteilung<br />

nimmt Müller vor:<br />

110


Warum Gastronomie in einem<br />

<strong>Hotelmanagement</strong>-Skript?<br />

Tourismuswirtschaft<br />

• Gastronomie als Bestandteil der<br />

Tourismuswirtschaft<br />

• Gastronomie als bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor in der<br />

Tourismuswirtschaft<br />

Events<br />

• Gastronomie als wichtiger Bestandteil<br />

von Events<br />

• Events innerhalb der Hotellerie<br />

Gastronomie<br />

Hotellerie<br />

• F&B- Abteilung = Verpflegungsbereich<br />

der Hotellerie<br />

• Für die Öffentlichkeit zugängige<br />

Hotelrestaurants<br />

Catering<br />

• Catering wird auch von vielen<br />

Hotels angeboten<br />

• Event in Events<br />

111


Gastronomie<br />

DEHOGA: Branchenbericht Winter 06/07<br />

112


Gastronomie<br />

113


Gastronomie<br />

(- Definition -)<br />

Der Begriff „Gastronomie“ findet in der Praxis, Literatur <strong>und</strong> Wissen-<br />

schaft leider keine einheitliche Bedeutung. Daher gibt es eine große<br />

Spannweite an Definitionen <strong>und</strong> Erklärungen für das was Gastronomie<br />

ist oder sein soll. Obwohl die Begriffe Gasstättengewerbe, Gastgewerbe,<br />

Gasthof, <strong>Gaststätten</strong> <strong>und</strong> gastronomisches Gewerbe nicht exakt Deck-<br />

ungsgleich mit dem Begriff „Gastronomie“ sind, werden sie teilweise<br />

synonym verwendet. Die meisten Definitionen für gastronomische<br />

Leistungen basieren auf einer juristischen oder eine an die amtliche<br />

Statistik orientierte Definition (vgl. hierzu z.B. Schillinger: Die Gastronomiemarke Diss. 1992).<br />

114


Gastronomie<br />

Die Gastronomie zählt innerhalb der Tourismuswirtschaft zu der sog.<br />

touristischen Randindustrie (Tourismus unabhängige Betriebe),<br />

innerhalb des Gastgewerbes stellt die Gastronomie einen Teilbereich<br />

neben den Betrieben der Hotellerie, Parahotellerie <strong>und</strong> des<br />

gastronomieorientierten Einzelhandels dar, der sich mit der Verpflegung<br />

<strong>und</strong> Bewirtung von Gästen in den verschiedenen Typen von<br />

Gastronomiebetrieben beschäftigt.<br />

Die Gastronomie ist ein Wirtschaftsbereich mit verschiedenen betrieb-<br />

lichen Aufgabenkombinationen, bestehend aus Produktions-, Handels-,<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungsbereich (Schückhaus: Die systematisierte Gastronomie)<br />

Da der überwiegende Teil der Leistungserstellung aus Dienstleistungen<br />

besteht, ist die Gastronomie dem tertiärem Sektor zugeordnet.<br />

115


Exkurs:<br />

Touristische Gastronomie<br />

Die Gastronomie ist ohne Zweifel ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Tourismuswirtschaft, allerdings bieten die meisten der gastro-<br />

nomischen Betriebe ihre Leistungen nicht ausschließlich für Touristen<br />

an. Gastronomische Betriebe die fast ausschließlich touristische Gäste<br />

bewirten sind z.B. spezielle Ausflugslokale, Gastronomiebetriebe<br />

innerhalb von Freizeit- <strong>und</strong> Erholungsparks u.ä. Betriebe. Innerhalb der<br />

touristischen Gastronomie lassen sich zwei Schwerpunkte erkennen:<br />

� Erstens Betriebe, die ihren Umsatz primär aus dem Speisebereich<br />

erwirtschaften (Restaurants, Fast-Foodbetriebe, Cafés <strong>und</strong> Imbiss)<br />

� Zweitens Betrieb, die ihre Umsätze primär aus ihrem Getränke- <strong>und</strong><br />

Unterhaltungsbereich ableiten (Gasstätten, Bars, Clubs <strong>und</strong> Discos)<br />

(Quelle: Iwersen-Sioltsidis / Iwersen: <strong>Tourismuslehre</strong> 1997)<br />

116


Exkurs:<br />

Touristische Gastronomie<br />

Überwiegend Speisen<br />

(Restauration)<br />

- Restaurants (einschl.<br />

Selbstbedienung)<br />

- Fast Food Betriebe<br />

- Snack Bars<br />

- Imbissbetriebe<br />

Gastronomische<br />

Tourismusbetriebe<br />

Überwiegend Getränke<br />

<strong>und</strong> Unterhaltung<br />

- Bars (inkl. Cocktailbars)<br />

- Nachtclubs <strong>und</strong> vergleichbare<br />

Einrichtungen<br />

- Diskotheken<br />

- Tanzcafés<br />

(Quelle: veränderte Darstellung nach Iwersen-Sioltsidis / Iwersen: <strong>Tourismuslehre</strong> 1997)<br />

117


Die Gastronomie als Element<br />

der Außer-Haus-Verpflegung<br />

Wie bereits bekannt stellt die Gastronomie einen wesentlichen<br />

Bestandteil der Tourismuswirtschaft dar, auf der anderen Seite<br />

jedoch ist die Gastronomie ein wesentliches Element der Außer-<br />

Haus-Verpflegung. Der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung kann<br />

in die zwei großen Bereiche Gemeinschaftsverpflegung (Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Ausbildungsbereich, Anstaltverpflegung, Betriebsverpflegung)<br />

<strong>und</strong> Individualverpflegung (Restaurants, Hotels, Gasthöfe, Bring-<br />

dienste Home-Delivery, Systemgastronomie) unterteilt werden.<br />

Die Gastronomie ist einer der wichtigsten Bereiche der Außer-<br />

Haus-Verpflegung (Reisen: Die Absatzpolitik von Gastronomiebetrieben 1986) <strong>und</strong> gehört<br />

zu dem Bereich der Individualverpflegung.<br />

118


Die Gastronomie als Element<br />

der Außer-Haus-Verpflegung<br />

(Quelle: Rückert-John, Heckl, Lange: Organic Food Chain Project 2006)<br />

119


Die Gastronomie als Element<br />

der Außer-Haus-Verpflegung<br />

Die Außer-Haus-Verpflegung umfasst außerhalb von Privathaushalten<br />

erbrachte gastronomische Leistungen der Verpflegung von Gästen.<br />

120


Definition Gastronomiebetrieb<br />

Ein Gastronomiebetrieb ist ein Verpflegungs- / Bewirtungsbetrieb - ohne<br />

Beherbergungsmöglichkeit für Gäste <strong>und</strong> Passanten – zur gewerbs-<br />

mäßigen Verpflegung / Bewirtung von Personen außerhalb ihrer<br />

Wohnung. Es werden Speisen <strong>und</strong> Getränke im verzehrfähigen Zustand<br />

abgegeben, die je nach Art des Betriebes stehend oder sitzend verzehrt<br />

/ eingenommen werden können.<br />

Die gastronomische Betriebe sind somit Wirtschaftseinheiten, die durch die<br />

Verbindung der Produktionsfaktoren (Arbeit (Personal), Nahrungsmittel,<br />

Gebäude <strong>und</strong> Ausstattung die Vorbereitung, Erzeugung <strong>und</strong> den Absatz der<br />

Verpflegungsleistung auf wirtschaftliche Art <strong>und</strong> Weise bezwecken. (Müller:<br />

Dienstleistungsqualität im touristischen Leistungsverb<strong>und</strong> 1999).<br />

121


Gr<strong>und</strong>struktur eines<br />

Gastronomiebetriebs<br />

Gastronomiebetrieb<br />

Vorwiegend mit Gästekontakt Ohne (kaum) Gästekontakt<br />

Gästebereich<br />

- Speise- / Bewirtungsraum<br />

- Tresen / Bar<br />

- Büffet<br />

Produktionsräume (Küche)<br />

Lagerräume / Magazin<br />

Keller <strong>und</strong> Kühlung<br />

Spüle (Stewarding)<br />

Back Office / Büro<br />

122


Gastronomie<br />

(Quelle: Graphiken Außer-Haus-Markt 2006)<br />

123


Gastronomie Marktstrukturen<br />

(- Betriebstypen -)<br />

Quelle: Sonderanalyse: „Fachmedien im Gastgewerbe“<br />

124


Gastronomie Marktstrukturen<br />

(- Betriebstypen -)<br />

Nach Rottmann zählen zu den wesentlichen Merkmalen eines<br />

Betriebstypus der Gastronomie:<br />

� die angestrebte Gästestruktur<br />

� die Vielfalt im Getränke- <strong>und</strong> Speisenangebot<br />

� das kulinarische Finish (Vollendung, Perfektion)<br />

� das Preisniveau<br />

� das Serviceniveau<br />

� die Ambiance<br />

� die Verpflegungsbedürfnisse<br />

beziehungsweise Umstände <strong>und</strong> der gegebene Umstand<br />

(vgl. Rottmann: Unternehmensführung im Restaurationsgewerbe – Schweizer Wirteverband 1977)<br />

125


Marktsegmente in der<br />

Gastronomie<br />

(Quelle: BBE – Trendstudie Gastronomie 2000)<br />

126


Gastronomie<br />

127<br />

Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie


Gastronomie<br />

Jenn: Die deutsche Gastronomie 1993<br />

128


Gastronomie<br />

In Anlehnung an das <strong>Gaststätten</strong>gesetz, kann die Gastronomie in<br />

Schank- <strong>und</strong> Speisewirtschaft unterteilt werden. Da es aktuell auf<br />

dem Gastronomie-Markt eine große Vielzahl von Betriebstypen gibt,<br />

reicht diese Unterteilung allerdings nicht aus. Gr<strong>und</strong>sätzlich können<br />

die Betriebstypen der Gastronomie in vier Gruppen gegliedert werden:<br />

� Speisewirtschaften<br />

� Schankwirtschaften<br />

� Veranstaltungs- <strong>und</strong> Vergnügungsbetriebe<br />

� Mischtypen<br />

(vgl. hierzu: Spatt: Allgemeine Fremdenverkehrslehre 1975)<br />

129


Gastronomie<br />

Die Gastronomie wird von verschiedenen Autoren <strong>und</strong> Institutionen<br />

Unterschiedlich eingeteilt. Seitz unterscheidet in Gastronomie in drei<br />

Typen:<br />

� Traditionelle Gastronomie: Hoher Serviceanteil, Beratung <strong>und</strong><br />

Bedienung am Tisch (Gaststätte, Speisewirtschaft, Abendrestaurant,<br />

Ethno-Restaurant)<br />

� Erlebnisgastronomie: Hoher Serviceanteil, Unterhaltungswert<br />

<strong>und</strong> Kommunikation (Bistro, Pub, Hausbrauerein, Biergarten,<br />

Künstlerlokal, Gourmet-Restaurant<br />

� Systemgastronomie: Begrenzter Serviceanteil, systematisiertes<br />

Angebot („fast-food“ – Restaurants, Handelsgastronomie,<br />

Sortimentbezogene Restaurants)<br />

(Quelle: Steitz: Hotellerie- <strong>und</strong> Gastronomie-Management – Studienbrief Tourismusfachwirt 2006)<br />

130


Gastronomie<br />

Der Verein selbstständiger Fachberater in der Gastronomie schlägt<br />

folgende Einteilung vor:<br />

� Traditionelle Gastronomie: Speisegaststätten, Restaurants,<br />

Hotel-Restaurants, Gourmet-Restaurants, Landesküchen /<br />

Ausländische Spezialitätenrestaurants<br />

� Kommunikationsgastronomie: Bistros, Diskotheken, Bars,<br />

Trendbetriebe<br />

� Systemgastronomie: Steakhäuser, Nudelrestaurants, Pizzerias,<br />

Fast-Food-Betriebe<br />

� Catering / Partyservice: Kantinenverpflegung, Home-delivery,<br />

Industriegastronomie, Partyservice<br />

(Quelle: Marzluf/Gehring/Prochaska: Betriebslehre für das Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 6. Aufl. 1994)<br />

131


Gastronomie<br />

Die HOGA GmbH – Servicegesellschaft für das Gastgewerbe untergliedert<br />

in ihrem „Betriebsvergleich Gastronomie 2004“ den<br />

Gastronomiesektor in drei (Betriebsarten) Teilbereiche:<br />

� Gastronomie klassischer Prägung: Betriebe bzw. Betriebsgruppen,<br />

die den klassischen Angebotsstrukturen der Branche<br />

zuzuordnen sind.<br />

� Gastronomie moderner Prägung: Betriebe bzw.<br />

Betriebsgruppen, die eine modernere spei-senorientierte<br />

Weiterentwicklung dieser klassischen Angebotsformen darstellen.<br />

� Kommunikationsorientierte Gastronomie: Betriebe bzw.<br />

Betriebsgruppen, die auf Gr<strong>und</strong> ihrer gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />

Konzeptauslegung eine kommunikationsorientierte<br />

Weiterentwicklung der klassischen Gastronomie darstellen.<br />

(HOGA GmbH: Betriebsvergleich Gastronomie 2004)<br />

132


Gastronomie<br />

(Quelle: HOGA GmbH: Betriebsvergleich Gastronomie 2004)<br />

133


Unterscheidungsmerkmale von<br />

Gastronomiebetrieben<br />

Das <strong>Gaststätten</strong>gesetzt unterscheidet zwischen Speisewirtschaft <strong>und</strong><br />

Schankwirtschaften sowie zwischen dem speise- <strong>und</strong> getränke-<br />

orientierte Unternehmen.<br />

Gastronomischen Unternehmen unterscheiden sich unter anderem<br />

durch:<br />

Angebot: Salatrestaurant, Steakhouse, Eisdiele<br />

Betriebsgröße: Klein-, Mittel-. oder Großbetrieb<br />

Standort: Dorfgasthaus, Landgasthaus, Bergrestaurant,<br />

Hotelgastronomie<br />

Betreiber: Familienbetrieb, Konzern, Kette<br />

Kernzielgruppe: Familien, Kinder, Senioren<br />

Vgl. Dettmer: Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />

134


Typologie der Gastronomie<br />

Der sozialökonomische Ansatz nach dem Wirtschaftsprinzip führt zu<br />

den f<strong>und</strong>amental unterschiedlichen Typen:<br />

� Erwerbsgastronomie (Gewinnerzielungsabsicht)<br />

� Sozialgastronomie (soziale Aspekte z.B. Die Tafeln, Heime…)<br />

Der sozialökonomische Ansatz nach den Eigentumsverhältnissen<br />

unterscheidet:<br />

� den Eigentumsbetrieb<br />

� <strong>und</strong> den Pachtbetrieb<br />

Vgl. Kaub: Erfolg in der Gastronomie 2. Aufl. 1990<br />

135


Typologie der Gastronomie<br />

Nach Kaub: Erfolg in der Gastronomie 2. Aufl.<br />

136


Zukunftsorientierte<br />

Bewirtungsbetriebsformen (Betriebstypen)<br />

Zu den zukunftsorientierten Betriebsformen zählen heute vor allem:<br />

� Produktspezialisten (z.B. Steakhouse)<br />

� Ethnic Food (insbesondere Tex- Mex <strong>und</strong> Asiatische Küche)<br />

� Free-Flow-Restaurants (SB-Restaurant mit flexiblen mobilen<br />

Buffets)<br />

� Food Courts (Kooperation von Food-Spezialisten auf gemeinsamer<br />

Angebotsfläche)<br />

� Mall-Konzepte (Gastronomie in Einkaufs- <strong>und</strong><br />

Freizeiteinrichtungen)<br />

� Erlebnisgastronomie<br />

� Kombination der genannten Betriebsformen<br />

Grothues: Erlebnismarketing für Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 2000<br />

137


Individualgastronomie<br />

Speiseorientierte<br />

Gastronomie<br />

Cafés<br />

Speisegaststätten<br />

Imbissbetriebe<br />

Individualgastronomie<br />

Produkttypische Betriebe<br />

(z.B. biertypische Lokale)<br />

Zielgruppentypische Betriebe<br />

(z.B. Studentenkneipe)<br />

Vergnügungstypische Betriebe<br />

(z.B. Diskotheken)<br />

Getränkeorientierte<br />

Gastronomie<br />

(Quelle: Eigene Darstellung nach Daten von Reisen 1987)<br />

138


Individualgastronomie<br />

Der Begriff Individualgastronomie stellt auf die Selbstständigkeit <strong>und</strong><br />

Unabhängigkeit des Einzelunternehmers ab, der die entsprechende<br />

Gaststätte führt. Die selbstständigen Gastwirte sind in diesem Sinne<br />

echte mittelständische Unternehmer, die ihren Betrieb als Personalunternehmen<br />

führen, im eigenen Namen <strong>und</strong> auf eigene Rechnung<br />

handeln <strong>und</strong> auf ihre Unabhängigkeit großen Wert legen.<br />

(Hammer/Riedel: Gastronomie-Marketing 1990)<br />

Die Individualgastronomie, welche auch als traditionelle Gastronomie<br />

bezeichnet wird, ist gekennzeichnet durch Einzelbetriebe, die vom<br />

Inhaber selbst geführt werden. (Reisen: Die Absatzpolitik von Gastronomiebetrieben 1987)<br />

Unter der Bezeichnung Individualgastronomie werden die Mehrzahl der<br />

selbstständigen <strong>und</strong> vom Inhaber geführten Gastronomiebetriebe<br />

zusammengefasst.<br />

139


Individualgastronomie<br />

Der Erfolg eines Betriebes der Individualgastronomie hängt von der<br />

Qualität des Management <strong>und</strong> den Qualifikationen des einzelnen<br />

Gastronomen ab. Der (Individual-) Gastronom muss eigener Einkäufer,<br />

Verkäufer, Personal- <strong>und</strong> Küchenchef sowie Manager sein (vgl. Schückhaus<br />

1987)<br />

Bei den Individualgastronomen gibt es sowohl reine Individual-<br />

betriebe, die meist vom Inhaber selbst betrieben werden <strong>und</strong><br />

eigenständig operieren, als auch die "Individualgastronomie auf<br />

Systembasis", bei der ein Unternehmen mehrere Betriebe<br />

bewirtschaftet, die von den Gästen als eigenständig wahrgenommen<br />

werden. Die Grenzen sind mitunter fließend, da auch in der<br />

Individualgastronomie auf Systembasis häufig bestimmte Elemente<br />

des Leistungsprogramms kopiert werden. (www.abseits.de / Systemgastronomie)<br />

140


Individualgastronomie<br />

(- Fehler -)<br />

Die häufigsten Fehler der Individualgastronomie waren <strong>und</strong> sind nach<br />

Dettmer u.a.:<br />

� Hohe Konzentration auf das Ambiente bei schlechter gastronomischer<br />

Leistung, insbesondere der Kernleistung<br />

� Zu starker Einsatz handelsüblicher <strong>und</strong> somit beliebig<br />

austauschbarer Convenienceprodukte<br />

� Uncharmante, nachlässige bis schlampige Betriebsführung<br />

� Mangelnde Übereinstimmung von Musik <strong>und</strong> original-ethnischen<br />

Anspruch (z.B. zu laut <strong>und</strong> chartorientiert)<br />

� Bereitschaft zum Preiskampf mit übrigen Marktteilnehmern<br />

(zit. in Berg: Tourismusmanagement 2006)<br />

141


Systemgastronomie<br />

(food service)<br />

142


Systemgastronomie<br />

Systemgastronomie betreibt, wer entgeltlich Getränke <strong>und</strong>/oder Speisen<br />

abgibt, die an Ort <strong>und</strong> Stelle verzehrt werden können, <strong>und</strong> über ein<br />

standardisiertes <strong>und</strong> multipliziertes Konzept verfügt, welches zentral<br />

gesteuert wird Dettmer: Systemgastronomie in Theorie <strong>und</strong> Praxis<br />

Systemgastronomie betreibt also:<br />

• Wer entgeltlich Getränke <strong>und</strong> /oder Speisen abgibt, die an Ort <strong>und</strong> Stelle<br />

verzehrt werden können, <strong>und</strong><br />

• über ein standardisiertes <strong>und</strong> multipliziertes (= mind. drei Betriebsstätten)<br />

Konzept verfügt, welches zentral gesteuert wird. Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />

„Reine Systemgastronomieunternehmen sind demnach Mehrbetriebsunternehmen<br />

mit systematisch geplantem, konsequent gleichem Betriebs- <strong>und</strong> Markensystem, die<br />

deshalb vom Gast als ein Gastronomiesystem identifiziert werden“<br />

Meyer: Erfolgsfaktoren in der Gastronomie 1997<br />

143


Systemgastronomie<br />

Die Systemgastronomie zeichnet sich im Gegensatz zur Individualgastronomie<br />

durch folgende Kriterien aus:<br />

� Festgelegtes Leistungskonzept – Angebotsschwerpunkt (z.B. Fisch)<br />

� Rationalisierte Arbeitsabläufe (begrenztes Angebot, Standardisierung,<br />

zentraler Einkauf <strong>und</strong> zentral organisierte Mitarbeiterschulung)<br />

� Uniforme Gestaltung des Restauranttyps<br />

� Speiseangebot wird so ausgelegt das es zu jeder Tageszeit verzehrt<br />

werden kann<br />

� Restaurantketten werden vorwiegend nach zwei rechtlichen Formen<br />

aufgebaut:<br />

- Filialsystem<br />

- Franchise<br />

144


Systemgastronomie<br />

Zur systematisierten Gastronomie, in der alle betrieblichen Strukturen<br />

<strong>und</strong> Abläufe auf eine gastronomische Idee systematisch ausgerichtet<br />

werden, rechnet man die Fast-Food-Gastronomie, die System-<br />

gastronomie i.e.S, die Handelsgastronomie <strong>und</strong> die zweckbezogene<br />

Gastronomie, zu der vorrangig die Verkehrs- <strong>und</strong> Veranstaltungs-<br />

gastronomie gehört.<br />

(Quelle: Grothues: Marketingpraxis im Hotel- <strong>und</strong> <strong>Gaststätten</strong>gewerbe 2006)<br />

145


Einteilung der<br />

Systemgastronomie<br />

Foodservice Betriebe<br />

Foodservice<br />

Homedelivery<br />

Take-out<br />

Drive-in<br />

Catering<br />

Partyservice<br />

Das Essen wird nach Hause geliefert<br />

Mitnahmegeschäft z.B. Döner<br />

Autoschalter, z.B. bei McDonald`s<br />

Belieferung von Fluggesellschaften,<br />

Speisewagen in Zügen, Kantinen, aber<br />

auch Privathaushalten <strong>und</strong> Firmen<br />

Umfassender Veranstaltungsservice<br />

(Quelle: Kosma u.a.: Betriebsorganisation, Tourismus, Marketing 11. Aufl. 2005)<br />

146


Fastfood<br />

Einteilung der<br />

Systemgastronomie<br />

Klassisches Fast Food<br />

Regionale Anbieter<br />

Schnellbedienungsrestaurants<br />

Verkaufsergänzung<br />

Homedelivery <strong>und</strong> Take-away-Food<br />

Ethnoküche<br />

Erlebnisgastronomie<br />

Kleine Genüsse zwischendurch<br />

Systemgastronomie<br />

Fertiggerichte, z.B. bei McDonald´s, Burger King,<br />

Kentucky Fried Chicken, Pizza Hut, Tacco Bell, Subway,<br />

Dunkin Donuts<br />

Wurststand, Döner, Backwaren (Croissants)<br />

Gastronomiebetriebe in Kaufhäusern, von Sportvereinen,<br />

Buffets, Marktrestaurants…<br />

Fensterverkauf z.B. Nordsee oder Standverkauf, z.B. beim<br />

Pizzastand<br />

Speisen, die zugestellt oder mitgenommen werden können<br />

werden immer beliebter<br />

Sie wird gerne in künstlichen Abenteuerarealen<br />

angeboten. In manchen Restaurants hat man die Wahl<br />

zwischen einem Tropenparadies, einer Dschungelhütte<br />

oder eine Beduinenzelt<br />

Der Gast sucht ein Lokal mit einer bestimmten Note, wo<br />

der Geschmack, der Duft, das Ambiente, die Musik etc. ihn<br />

in eine andere Welt versetzt<br />

Außergewöhnliche Desserts, ausgefallene Aperitifs etc.<br />

werden immer beliebter = Zusatzverkauf<br />

Burger, Pizza <strong>und</strong> Sandwiches werden von einer breiten<br />

Gästeschicht konsumierte<br />

(Quelle: Kosma u.a.: Betriebsorganisation, Tourismus Marketing 11. Aufl. 2005)<br />

147


Einteilung der<br />

Systemgastronomie<br />

Neben der Einteilung der Systemgastronomiebetriebe in Food Service<br />

<strong>und</strong> Fastfood-Betriebe finden sich in der Literatur noch weitere Ansätze<br />

zur Einteilung der systematisierten Gastronomie.<br />

� Fast food-Gastronomie (Schnellrestaurant mit oder ohne<br />

Sitzplätze)<br />

� Systemgastronomie (speise- oder getränkeorientiert)<br />

� Handelsgastronomie (Leistungserstellung erfolgt in Betriebsstätten<br />

des Handelns = die vom Handel als integrierter Bestandteil<br />

des eigenen Handelsunternehmens betriebene Gastronomie)<br />

� zweckbezogene Gastronomie (Verkehrs- <strong>und</strong> Veranstaltungsgastronomie<br />

teilweise wird auch die Freizeitparkgastronomie hierzu<br />

gezählt)<br />

(vgl. Reisen 1986 <strong>und</strong> Schückhaus 1987)<br />

148


Einteilung der<br />

Systemgastronomie<br />

(Quelle: Dettmer: Systemgastronomie 2005)<br />

149


Marken- <strong>und</strong><br />

Systemgastronomie<br />

Fast Food Gastronomiebetriebe: McDonald`s McCafe (fast 1300<br />

Betriebe), Burger King (fast 500 Betriebe), Nordsee (über 350 Betriebe)<br />

Verkehrsgastronomie: LSG Lufthansa Service (44 Betriebe), Tank &<br />

Rast (ca. 40 Betriebe), Aral (Petit Bistro ca. 1270 Betriebe)<br />

Handelsgastronomie: Metro (Dinea, Grillpfanne, Axxel 280 Betriebe),<br />

Karstadt (Le Buffet 170 Betriebe), IKEA (36 Betriebe)<br />

Full Service Gastronomie - Bedienungsgastronomie: Mövenpick<br />

(Marche 42 Betriebe), Maredo (58 Betriebe), Kuffler (Spatenhaus,<br />

Mangostin, Käfer`s, Weizelt 37 Betriebe<br />

Freizeitgastronomie: Mitchells & Butlers (Alex, All Bar One 47<br />

Betriebe), Extrablatt-Gruppe (Cafe, Extrablatt, Celona, Woyton 61<br />

Betriebe, Europapark Rust (39 Betriebe)<br />

(Gleichzeitig auch Systematisierung der Marken- <strong>und</strong> Systemgastronomie des Deutschen Fachverlags 2002)<br />

150


Marken- <strong>und</strong><br />

Systemgastronomie<br />

Aufteilung in Kategorien Top 100 = 12.200 Betriebe<br />

(Quelle: A. Mützel: Vortrag „Der Außer-Haus-Markt in Deutschland Feb. 2005)<br />

151


s<br />

Charakteristika der Individual- <strong>und</strong><br />

der Systemgastronomie<br />

ökonomische Ebene<br />

� Management<br />

� Konzept<br />

� Markenbildung<br />

� kaufmännisches Know – how<br />

� Kapitalbedarf<br />

� Finanzierung<br />

rechtliche Ebene<br />

� Inhaber<br />

� vertragliche Bindungen<br />

gastronomische Ebene<br />

� Speisen <strong>und</strong> Getränke<br />

� Kreativität<br />

� Veredelungsgrad<br />

� Flexibilität<br />

� Service<br />

� Geräte in der Küche<br />

Individualgastronomie<br />

nicht vorhanden<br />

Lernen aus Versuch <strong>und</strong> Irrtum<br />

nicht gegeben<br />

selten vorhanden<br />

niedrig bis mittel<br />

viel Fremd- wenig Eigenkapital<br />

Einzelunternehmer<br />

Brauerei-Vertrag<br />

vielfältiges Angebot<br />

sehr wichtig<br />

Neben Convenience auch<br />

frische Produktion<br />

sehr hoch<br />

Bedienung<br />

viele (preiswerte)<br />

Systemgastronomie<br />

straffe Planung <strong>und</strong> Steuerung<br />

Klare Strategie, Akzentuierung eines<br />

Bedürfnisses<br />

häufig starke Marke<br />

Spezialisten für alle Bereiche<br />

sehr hoch<br />

Zugang zu den Kapitalmärkten<br />

Kapitalgesellschaften (GmbH, AG)<br />

Franchise-System<br />

Spezialisierung<br />

weniger wichtig<br />

Überwiegend Convenience<br />

Systeme sind oft sehr unbeweglich<br />

Bedienung oder SB<br />

wenige teure<br />

152<br />

Quelle: Jenn: Die Deutsche Gastronomie 1993


Charakteristika der Individual-<br />

<strong>und</strong> der Systemgastronomie<br />

Der Wettbewerbsvorteil der Systemgastronomie gegenüber der<br />

Individualgastronomie liegt in der guten Möglichkeit zur Produkt<strong>und</strong><br />

Prozessstandardisierung, was in dem geringen Eigenfertigungsanteil<br />

der Systemgastronomie bedingt ist <strong>und</strong> beste Voraussetzungen<br />

für markenpolitische Aktivitäten bietet.<br />

(Lüth / Spiller: Qualitätssignaling in der Gastronomie 2003)<br />

153<br />

(Quelle: A. Mützel: Vortrag „Der Außer-Haus-Markt in Deutschland Feb. 2005)


Charakteristika der Individual-<br />

<strong>und</strong> der Systemgastronomie<br />

(Quelle: M. Besch: Vorlesung Nahrungswirtschaft WS 06/07 TU-München)<br />

154


Strategische Gruppen in der<br />

Gastronomie<br />

155<br />

Lüth/Spiller: Qualitässignaling in der Gastronomie 2003


Das Restaurant als Haupt-<br />

vertreter der Gastronomie<br />

Innerhalb des Gastronomiesektors, stellt diese Betriebsart zahlenmäßig<br />

(90 455 Betriebe) die größte Gruppe dar. Die Betriebsart „Restaurant“<br />

kann allerdings noch weiter differenziert werden, 2 Beispiele sollen die<br />

Verdeutlichen:<br />

� Free Flow Restaurant: Dieses Restaurant ist auf die schnelle Speisenausgabe<br />

ausgerichtet. Der Gast nimmt sich Tablett <strong>und</strong> Besteck <strong>und</strong> – darin besteht das<br />

eigentlich Neue – muss nicht mehr wie bei einer Online-Anlage alle Stationen<br />

passieren, sondern geht hier nur an die Stellen, an denen die gewünschten Speisen<br />

<strong>und</strong>/oder Getränke abgegeben werden (vgl. Jenn, Die deutsche Gastronomie S. 144) Die<br />

Endfertigung der Convenience-Produkte erfolgt teilweise vor den Augen der Gäste.<br />

Ansonsten nimmt sich der Gast die z.B. vorbereiteten Vor- <strong>und</strong> Nachspeisen, sowie<br />

evtl. noch Salat auf sein Tablett, der Hauptgang wird ihm dann meist vom Personal<br />

auf dem Teller angerichtet <strong>und</strong> über die Theke gereicht..<br />

� Spezialitätenrestaurant: Dieser Restauranttyp weist neben den allgemeinen<br />

Restauranttypischen Merkmalen eine geographische, produktart-, zubereitungs- oder<br />

ernährungsbezogene Spezialisierung auf. Der Grad der Spezialisierung ist z.B.<br />

abhängig von der Größe des Absatzgebietes, so finden sich z.B. in den meisten<br />

Hauptstätten Deutschlands z.B. keine „asiatischen“ sondern japanische, chinesische,<br />

malaysische, indonesische oder thailändische Küche.<br />

156


Das Restaurant als<br />

Hauptvertreter der Gastronomie<br />

157


Wettbewerbskräfte in der<br />

Gastronomie<br />

(Abb.Lüth / Spiller: Qualitätssignaling in der Gastronomie 2003)<br />

158


Trends in der Gastronomie<br />

� Verstärkte Konkurrenz bedingt durch den Eintritt neuer<br />

Marktteilnehmer (z.B. Tankstellen, Bäckereien)<br />

� Zunehmende Professionalisierung (vor allem in der<br />

Systemgastronomie) aber auch in der Individualgastronomie wird<br />

der Wirt zum Gastronomiemanager<br />

� Steigendes Ges<strong>und</strong>heitsbewusstsein der Verbraucher, das sich<br />

positiv auf die Umsätze von Health- <strong>und</strong> Ethnofood auswirkt<br />

159


Trends in der Gastronomie<br />

Quelle: DEHOGA Nov. 2004<br />

160


Das Beherbergungsgewerbe<br />

• Hotels<br />

• Gasthöfe<br />

• Pensionen<br />

• Hotel garnis<br />

Beherbergungsstätten<br />

Hotellerie Sonstige Beherbergungsstätten<br />

• Jugendherbergen <strong>und</strong> Hütten<br />

• Campingplätze<br />

• Erholungs- <strong>und</strong> Ferienheime<br />

• Ferienzentren<br />

• Ferienhäuser <strong>und</strong> -wohnungen<br />

• Boardinghouses<br />

Eigene Darstellung nach Systematik der Wirtschaftszweige<br />

161


Das Beherbergungsgewerbe<br />

(vgl. Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2003 – Beherbergungsstatistik)<br />

162


Das Beherbergungsgewerbe<br />

(vgl. Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2003 – Beherbergungsstatistik)<br />

163


Das Beherbergungsgewerbe<br />

(vgl. Klassifikation der Wirtschaftszweige – Ausgabe 2003 – Beherbergungsstatistik)<br />

164


Das Beherbergungsgewerbe<br />

Quelle: dtv – Tourismus in Deutschland Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

165


Das Beherbergungsgewerbe<br />

H O T E L L E R I E<br />

S y n o n y m e :<br />

t r a d i t i o n e l l e H o t e l l e r i e<br />

e i g e n t l i c h e H o t e l l e r i e<br />

- H o t e l<br />

- G a s t h o f<br />

- P e n s i o n<br />

- M o t e l<br />

u s w .<br />

A p a r t h o t e l<br />

Z w e i t -<br />

w o h u n g<br />

B E H E R B E R G U N G<br />

P A R A H O T E L L E R I E<br />

S y n o n y m e :<br />

z u s ä t z l i c h e B e h e r b e r g u n g<br />

e r g ä n z e n d e H o t e l l e r i e<br />

- A p p a r t e m e n t<br />

- F e r i e n w o h n u n g<br />

- F e r i e n h a u s<br />

- u m g e b a u t e s B a u e r n h a u s<br />

- C a m p i i n g<br />

- C a r a v a n i n g<br />

- P r i v a t z i m m e r v e r m i e t u n g<br />

- J u g e n d h e r b e r g e<br />

- K o l l e k t i v u n t e r k ü n f t e<br />

- M a s s e n l a g e r<br />

- F e r i e n - / V e r e i n s h e i m e<br />

- B e r g - u n d S k i h ü t t e n<br />

- N a t u r f r e u n d e h ä u s e r<br />

- M i l i t ä r b a r a c k e n<br />

- a n d e r e U n t e r k ü n f t e<br />

166<br />

Kaspar: Die <strong>Tourismuslehre</strong> im Gr<strong>und</strong>riss 5. Aufl


Das Beherbergungsgewerbe<br />

“Zur Beherbergungsindustrie zählt neben der Hotellerie im<br />

eigentlichen oder traditionellen Sinne auch der Bereich der<br />

Parahotellerie, die so genannte ‚zusätzliche oder<br />

ergänzende’ Hotellerie. Sie umfasst vor allem Apartments,<br />

Ferienwohnungen, Privatzimmervermietung, Camping,<br />

Caravaning, Jugendherbergen <strong>und</strong> Kollektivunterkünfte”<br />

(Freyer: Tourismus: Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie 1988)<br />

167


Das Beherbergungsgewerbe<br />

In der Tourismuswissenschaft wird das Beherbergungsgewerbe in<br />

Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie differenziert.<br />

Hotellerie (synonym: traditionelle Hotellerie oder eigentliche Hotellerie)<br />

Hierzu zählen die Betriebsarten Hotel, Hotel Garni, Gasthof, Pension,<br />

Motel usw.<br />

Parahotellerie (synonym: zusätzliche Beherbergung, ergänzende<br />

Hotellerie) Zur Parahotellerie zählen somit Ferienwohnungen, Camping,<br />

Jugendherbergen, Privatzimmer <strong>und</strong> sonstige Beherbergungsbetriebe.<br />

vgl. Kaspar: <strong>Tourismuslehre</strong> im Gr<strong>und</strong>riss 5. Aufl<br />

168


Das Beherbergungsgewerbe<br />

Traditionelle Hotellerie<br />

� Hotel<br />

� Hotel garni<br />

� Hotelpension<br />

� Pension<br />

� Rasthof<br />

� Gasthof<br />

� Motel<br />

� Aparthotel (Boardinghouse)<br />

� Kurhotel<br />

� Kurheim<br />

� Botel<br />

� Hospiz<br />

Parahotellerie<br />

� Privatzimmer<br />

� Ferienwohnung /-haus<br />

� Camping, Caravaning<br />

� Berg- <strong>und</strong> Skihütten<br />

� Naturfre<strong>und</strong>ehäuser<br />

� Vereinsheime<br />

� Gästehäuser<br />

Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />

169


Das Beherbergungsgewerbe<br />

Hotellerie<br />

Die Hotellerie kann als Kernstück des Beherbergungsgewerbe bezeichnet<br />

werden. Es stellt die funktionale Ganzheit der Einrichtungen dar, die den<br />

komplexen Bedarf von Touristen nach Beherbergungs-, Bewirtungs-, <strong>und</strong><br />

Komplementärleistungen während ihres Aufenthaltes am Tourismusort<br />

decken.<br />

Parahotellerie<br />

Die Parahotellerie stellt die funktionale Ganzheit der Einrichtungen dar,<br />

die ergänzend zur traditionellen Hotellerie vor allem den Bedarf nach<br />

Beherbergungsleistungen decken. Bewirtungsleistungen sind meist<br />

eingeschränkt oder fehlen ebenso wie Komplementärleistungen<br />

Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999<br />

170


Das Beherbergungsgewerbe<br />

Das Beherbergungsgewerbe befindet sich derzeit national <strong>und</strong><br />

international in einem f<strong>und</strong>amentalen Wandel. Es entstehen neben den<br />

klassischen Formen von Übernachtungsformen (Hotels <strong>und</strong> Zweitwohnungen)<br />

immer mehr neue, hybride Formen der Beherbergung<br />

(Mischformen zwischen klassischer Hotellerie <strong>und</strong> Parahotellerie).<br />

Schon seit längerer Zeit zeichnen sich international Veränderungen bei<br />

der Beherbergungsindustrie ab insofern, (1) als klare Formen, in<br />

welcher Infrastruktur <strong>und</strong> unter welchem Dienstleistungsregime<br />

übernachtet werden kann, zu Gunsten von Mischformen aufgegeben<br />

werden <strong>und</strong> (2) dass Eigentum am <strong>und</strong> Betrieb des Objekts zusehends<br />

getrennt werden.<br />

(Bieger/Laesser: Neue, hybride Formen der Beherbergung – Implikationen für Raumplanung <strong>und</strong><br />

Destinationsentwicklung <strong>2007</strong>)<br />

171


Das Beherbergungsgewerbe<br />

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen in Beherbergungsbetrieben in<br />

Deutschland von 1980 - 2002<br />

172


Das Beherbergungsgewerbe<br />

Innerhalb des Beherbergungsgewerbes, stellt die traditionelle<br />

Hotellerie mit ca. 85 Prozent die weitaus größere Zahl der<br />

insgesamt 47106 Beherbergungsunternehmen (2003)<br />

(vgl. VR info Branchen Spezial Bericht Nr. 34 Beherbergungsgewerbe 2006)<br />

Im Jahr 2003 wurden insgesamt 16,3 Mrd. € (ohne Umsatzsteuer)<br />

umgesetzt, davon entfielen 90% auf die Hotellerie. Das Umsatz-<br />

geschehen unterliegt deutlichen Schwankungen, die von Jahres-<br />

<strong>und</strong> Ferienzeiten bestimmt sind.<br />

(vgl. VR info Branchen Spezial Bericht Nr. 34 Beherbergungsgewerbe 2006)<br />

173


Das Beherbergungsgewerbe<br />

(vgl. Dettmer: BWL für das Gastgewerbe 2002)<br />

174


Weitere Einteilungskriterien<br />

Gastgewerbliche Hauptbetriebe<br />

� Gewinnerzielungsabsicht<br />

� Haupterwerbsquelle<br />

� jedermann zugänglich<br />

� auf Dauer angelegt<br />

Gastgewerbliche Nebenbetriebe<br />

� gastgewerbliche Nebenbetriebe<br />

� eines nicht gastgewerblichen<br />

� Hauptbetriebes<br />

� Betriebe, die nicht zu<br />

� Erwerbszwecken dienen, sondern<br />

� sozialen oder religiösen Zwecken,<br />

� Betriebe, die der Öffentlichkeit<br />

� nicht zur Verfügung stehen.<br />

� Nur eines der genannten drei<br />

Kriterien<br />

� muss erfüllt sein, um als<br />

gastgewerblicher<br />

� Nebenbetrieb zu gelten.<br />

Dettmer: BWL für das Gastgewerbe<br />

175


Das Beherbergungsgewerbe<br />

176<br />

Dettmer: Wirtschaftslehre für Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 1994


Das Beherbergungsgewerbe<br />

Abb: Überkapazitäten auf dem deutschen<br />

Beherbergungsmarkt – Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

177


Probleme des<br />

Beherbergungsgewerbes<br />

� Zunahme von kurzfristigen Buchungen<br />

� Zunehmend hybride Gäste / K<strong>und</strong>en<br />

� Steigende Anzahl von Stornierungen<br />

� Die (durchschnittliche) Aufenthaltsdauer sinkt<br />

� Mitbringen eigener Getränke <strong>und</strong> Speisen<br />

� Verstärkte Nachfrage nach Angeboten der Parahotellerie<br />

� Steigende Preissensibilität der Gäste + ständiges feilschen um den<br />

Zimmerpreis<br />

� Spürbare allgemeine Unzufriedenheit der Gäste mit den Leistungen<br />

der Beherbergungsbetriebe<br />

� Verstärkte Auflagen von Behörden, welche durch die<br />

Beherbergungsunternehmer kaum mehr finanzierbar sind<br />

� Abnehmende K<strong>und</strong>enloyalität<br />

� Zunehmendes Markenbewusstsein<br />

178


Die Hotellerie<br />

179


Hoteldefinitionen<br />

Das Wesen der Hotel-Unternehmung liegt in der erwerbswirtschaftlichen<br />

Bereitstellung (Formalziel) von Beherbergungs- <strong>und</strong> Verpflegungsleistungen<br />

in konsumreifem Zustand für den vorübergehendem<br />

Aufenthalt ortsfremder Gäste (Sachziel). (Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />

Beherbergungsstätte gehobener Art, die in Bau, Einrichtung der Gast<strong>und</strong><br />

Betriebsräume <strong>und</strong> der gesamten Wirtschaftsführung den jeweiligen<br />

Ansprüchen der Wohnungskultur, Ernährungskultur <strong>und</strong> der kaufmännischen<br />

Betriebsführung genügt. (Bernecker: Die Stellung des Fremdenverkehrs… 1955)<br />

Betriebe , die nach Einrichtung <strong>und</strong> Zweckbestimmung dazu dienen,<br />

mehr als acht Gäste (im Reiseverkehr) gleichzeitig zu beherbergen.<br />

Hierzu zählen auch Unterkunftsstätten, die die Gästebeherbergung nicht<br />

gewerblich <strong>und</strong> / oder als Nebenzweck betreiben. (Amtliche Beherbergungsstatistik)<br />

180


Hoteldefinition<br />

(- Statistisches B<strong>und</strong>esamt -)<br />

„Beherbergungsstätten, die für jedermann zugänglich sind <strong>und</strong> in<br />

denen ein Restaurant – auch für Passanten – vorhanden ist sowie in<br />

der Regel weitere Einrichtungen oder Räume für unterschiedliche<br />

Zwecke (Konferenzen, Seminare, Sport, Freizeit, Erholung) zur<br />

Verfügung stehen.“<br />

Schwäche der Definition: In Bezug auf die heutige Situation auf<br />

dem Hotelmarkt, kann diese Definition als nicht mehr zeitgemäß<br />

bezeichnet werden.<br />

- Hotel garnis haben kein Restaurant<br />

- neue Hotelformen wie Aparthotels oder Boardinghouse werden<br />

nicht berücksichtig (eingeschränkte Gastronomie)<br />

181


Hoteldefinition<br />

(- DEHOGA -)<br />

Ein Hotel ist ein Beherbergungsbetrieb mit angeschlossenem<br />

Verpflegungsbetrieb für Hausgäste <strong>und</strong> Passanten. Er zeichnet<br />

sich durch einen angemessenen Standard seines Angebotes <strong>und</strong><br />

durch entsprechende Dienstleistungen aus.“ (nach DeHoGA & DTV)<br />

Ein Hotel soll folgende Mindestvoraussetzungen erfüllen:<br />

� Es werden mindestens 20 Gästezimmer angeboten<br />

� Ein erheblicher Teil der Gästezimmer ist mit eigenem Bad / Dusche<br />

<strong>und</strong> WC ausgestattet<br />

� Eine Rezeption steht zur Verfügung<br />

182


Der Begriff Hotellerie<br />

Innerhalb des Beherbergungsgewerbes, wird unter der Hotellerie vorwiegend<br />

die Zusammenfassung der Betriebsarten Hotels, Gasthöfe,<br />

Pensionen <strong>und</strong> Hotel garnis verstanden.<br />

Diese Auslegung des Begriffs „Hotellerie“ findet sich besonderst in der<br />

Beherbergungsstatistik bzw. auch in der Definition der<br />

Wirtschaftszweige.<br />

Merke: Innerhalb der Beherbergungsstatistik, werden die<br />

Beherbergungsstätten Hotels, Pensionen, Gasthöfe <strong>und</strong> Hotel<br />

garnis unter dem Begriff „Hotellerie“ zusammengefasst.<br />

183


Die Hotellerie in Deutschland<br />

DEHOGA: Branchenreport 2006<br />

184


Die Hotellerie in Deutschland<br />

(- Differenzierung -)<br />

Die Hotellerie in Deutschland umfasst die:<br />

Hotellerie im weiteren Sinne<br />

� Betriebsarten der Hotellerie laut amtlicher Statistik (Hotels, Hotel<br />

garnis, Gasthöfe <strong>und</strong> Pensionen)<br />

� Hierfür wird oftmals auf der Begriff „traditionelle Hotellerie“ oder<br />

„klassische Hotellerie“ verwendet<br />

� Vom DEHOGA wird die Hotellerie im weiteren Sinn auch als<br />

„klassisches Beherbergungsgewerbe bezeichnet.<br />

Hotellerie im engeren Sinne<br />

� Begrenzung ausschließlich auf die Betriebsart „Hotel“<br />

185


Einordnung der Hotellerie in<br />

die Tourismuswirtschaft<br />

� Insbesondere die Hotellerie in der zentrale lokale Leistungsträger im<br />

Tourismus, den Reisen erstrecken sich zum überwiegenden Teil auf<br />

Mehrtagsreisen (Dettmer: Tourismus 2 Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie)<br />

� Die Hotellerie ist ein wesentlicher Bestandteil des wirtschaftlichen<br />

Bezugsrahmens Tourismus <strong>und</strong> repräsentiert einen bedeutenden Anteil<br />

an der touristischen Wertschöpfungskette (Gardini: Marketing-Management in der<br />

Hotellerie)<br />

� Die Hotellerie ist innerhalb der Gruppe der Beherbergungsbetriebe der<br />

repräsentativste Vertreter auf den mehr als ein drittel der Gesamtübernachtungen<br />

in Deutschland entfallen. (vgl. Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie <strong>2007</strong>)<br />

186


Das Hotel in der<br />

Tourismuswirtschaft<br />

Transport Hotel Leistungen örtlicher <strong>und</strong> regionaler<br />

Tourismusorganisationen<br />

Reiseveranstalter (Tour Operator)<br />

Reiseveranstalter (Retailer)<br />

Touristen<br />

Reise- Produkt; objekt<strong>und</strong><br />

subjektbezogene<br />

Tourismusunternehmen<br />

Beziehungsbildende<br />

Tourismusunternehmungen<br />

der Reisebürobranche<br />

Kaspar: Management im Tourismus 1995<br />

187


Bezugsrahmen eines Hotels im<br />

System des Tourismus<br />

Buer: Gestaltung von ganzheitlichen Managementsystemen im Hotels 1997<br />

188


Das Hotel im System<br />

Tourismus<br />

Das Hotel ist in einem ganzheitlichen integrativen mehrdimensionalen<br />

System im Tourismus eingeb<strong>und</strong>en, es stellt somit das institutionelle<br />

Subsystem des Tourismus, das Tourismusobjekt dar. Der Tourist, der<br />

auch als das Tourismussubjekt bezeichnet wird fragt bzw. konsumiert die<br />

Leistungen des Hotels bzw. des Tourismusobjektes.<br />

Das Hotel / die Hotellerie stellt einen wesentlichen Bestandteil der<br />

Tourismuswirtschaft dar <strong>und</strong> ist somit dem Dienstleistungssektor <strong>und</strong><br />

in weiterer Folge dem tertiären Sektor hinzuzuzählen.<br />

Sölter: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie<br />

vgl. Dreyer/ Dehner: K<strong>und</strong>enzufriedenheit im Tourismus 1. Aufl.<br />

189


Einordnung der Hotellerie in<br />

das Gesamtsystem Tourismus<br />

Heimatort Transport Transit Zielort/Destination<br />

Beruflicher Tourismus<br />

Meist als Pauschalreise<br />

Incentive Reise<br />

Meist als Individualreise<br />

Messe- <strong>und</strong> Kongressreise<br />

Geschäftsreise<br />

Privater Tourismus<br />

Meist Individual- oder Pauschalreise<br />

Kurzzeittourismus<br />

Urlaubstourismus<br />

Bildungstourismus<br />

Ges<strong>und</strong>heitstourismus<br />

- PKW<br />

- Bus<br />

- Bahn<br />

- Flugzeug<br />

- Schiff<br />

- Fahrrad<br />

HOTELS nach DEHOGA:<br />

- Hotel<br />

- Hotels Garni<br />

- Gasthöfe<br />

- Pensionen<br />

- Motel<br />

(Eigene Darstellung)<br />

190


Die Hotellerie in Deutschland<br />

Die duale Struktur des deutschen Hotelmarktes<br />

Der deutsche Hotelmarkt ist durch eine zweigeteilte Struktur<br />

gekennzeichnet:<br />

� auf der einen Seite durch die traditionelle, mehrheitlich einzelbetrieblich<br />

strukturierte <strong>und</strong> vorwiegend national handelnde<br />

Individualhotellerie <strong>und</strong><br />

� auf der anderen Seite durch die Kettenhotellerie, die in der Regel<br />

mit größeren Betrieben in Erscheinung tritt <strong>und</strong> auch international<br />

tätig ist.<br />

(Hentschel: Kettenhotellerie vs. Individualhotellerie 2004 in Dreyer: Tourismus 2015)<br />

191


Die Hotellerie in Deutschland<br />

Bei den meisten Datenquellen über den Hotelmarkt, ist zu beachten<br />

das laut § 3 des Beherbergungsstatistikgesetz (BeherbStatG) nur<br />

Betriebe <strong>und</strong> Betriebsteile erfasst werden, die nach Einrichtung <strong>und</strong><br />

Zweckbestimmung dazu dienen, mehr als acht Gäste gleichzeitig vor-<br />

übergehend zu beherbergen (vgl. BeherbStatG vom 22 Mai 2002)<br />

Daraus resultiert, das die Daten der Beherbergungsstatistik über die<br />

Übernachtungszahlen tendenziell zu niedrig <strong>und</strong> die Zahlen der<br />

Ankünfte hingegen zu hoch ist. Bei der Beherbergungsstatistik handelt<br />

es sich also um eine Totalerhebung mit Abschneidegrenze (neun oder<br />

mehr Betten für Beherbergungsstätten).<br />

192


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Strukturdaten -)<br />

(Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt)<br />

193


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Das Angebot -)<br />

� Angebotsüberhang, dadurch enorme Überkapazitäten auf dem<br />

deutschen Hotelmarkt (dadurch aggressive Preispolitik)<br />

� fortschreitende Konzentrationstendenzen<br />

� Ausländische Hotelketten drängen auf den deutschen<br />

Hotelmarkt<br />

� Billighotelketten auf dem Vormarsch<br />

� Hotelketten – Konzentration auf das Feld der mittelständischen<br />

Hotellerie<br />

194


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Das Angebot -)<br />

195


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Das Angebot -)<br />

Im Gegensatz zum leicht rückläufigen Trend der Angebotszahlen kam es<br />

2004 in Hinsicht auf die touristische Nachfrage zu einem deutlichen<br />

Anstieg: 2004 lag die Zahl der Übernachtungen mit 195 Mio. um r<strong>und</strong> 5,5<br />

Mio. höher als im Jahr zuvor (2003: r<strong>und</strong> 190 Mio. Übernachtungen).<br />

Quelle: Gugg, Hotelmarkt Deutschland 2005<br />

196


Hotellerie Deutschland<br />

(- Das Angebot -)<br />

Quelle: Gugg, Hotelmarkt 2005<br />

197


Hotellerie Deutschland<br />

(- Das Angebot - )<br />

Gugg: Hotelmarkt 2005<br />

198


Hotellerie Deutschland<br />

(- Das Angebot -)<br />

Bedingt durch eine gestiegene Nachfrage <strong>und</strong> einem rückläufigen Beherbergungsangebot,<br />

konnten besonderst die Betriebsarten:<br />

� Hotels, ihre Auslastung von 33,3 Prozent im Vorjahr um 1,9<br />

Prozentpunkte auf 35,2 Prozent im Jahr 2004 steigern.<br />

� Hotel garnis, ihre Auslastung um 1 Prozentpunkt gegenüber 2003<br />

auf 32,6 Prozent im Jahr 2004 steigern<br />

� Gasthöfe, ihre Auslastung nur gering um 0,2 Prozentpunkte im<br />

Vergleich zum Vorjahr auf 20,9 Prozent im Jahr 2004 steigern<br />

Verlierer waren die Pensionen, hier sank die Auslastung um 0,2<br />

Prozentpunkte auf 26,3 Prozent<br />

199


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Das Angebot -)<br />

Quelle: Gugg, Hotelmarkt 2005<br />

200


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Die Nachfrage -)<br />

Bestimmungsfaktoren für die Nachfrage nach Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

der Hotellerie in Deutschland sind z.B.:<br />

� Einkommen der Bevölkerung: Ein Anstieg des Einkommens der<br />

Bevölkerung führt meist zu einer gestiegenen Ausgabebereitschaft<br />

für Hotelleistungen<br />

� Demographische Entwicklung: Die Bevölkerung von Deutschland<br />

stellt einen hohen Anteil für das inländische Gästepotential.<br />

Demographische Veränderungen wie z.B. schrumpfende<br />

Bevölkerung, Überalterung der Bevölkerung<br />

� Konjunkturelle Entwicklung: Wirtschaftlicher Aufschwung hat z.B.<br />

auch Auswirkungen auf die Hotellerie, so muss z.B. durch neue<br />

Geschäftskontakte der Firmen mit einer erhöhten Nachfrage nach<br />

Übernachtungsleistungen gerechnet werden.<br />

201


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Nachfrageschwankungen -)<br />

Nachfrageschwankungen in der Hotellerie können natürliche <strong>und</strong> institu-<br />

tionelle Ursachen haben.<br />

Natürliche Ursachen<br />

• Witterungsverhältnisse<br />

- Schnee<br />

- Sonne<br />

- Meerestemperatur<br />

- etc.<br />

Institutionelle Ursachen<br />

• Schul- <strong>und</strong> Betriebsferien<br />

• kirchliche <strong>und</strong> weltliche Feiertage<br />

• Messe- oder Sportereignisse<br />

• etc<br />

202


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Nachfrageschwankungen -)<br />

Makroökonomische, politische, ökologische <strong>und</strong> irrational<br />

induzierte Nachfrageschwankungen:<br />

Hierzu zählen neben ökonomischen Faktoren wie konjunkturelle<br />

Einflüsse, Einkommenselastizität der Tourismussubjekte <strong>und</strong> Preis der<br />

touristischen Dienstleistung auch die nichtökonomischen, wie z.B. die<br />

Sensibilität gegenüber politischen Konflikten oder ökologischen<br />

Problemen im potentiellen Reiseland, zu den Determinanten der<br />

touristischen Nachfrage. (Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004)<br />

Bei der Wahl des Hotelunternehmens sind teilweise auch irrationale<br />

Motive wie Traditionen, Modeströmungen, Launen, demonstrativer<br />

Erfahrungskonsum, Nachahmungstrieb <strong>und</strong> Statusbewusstsein<br />

ausschlaggebend (vgl. Gardini 2004)<br />

203


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Die Nachfrage -)<br />

204


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Die Nachfrage -)<br />

Gugg: Hotelmarkt 2005)<br />

205


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Die Nachfrage -)<br />

Gasthöfe <strong>und</strong> Pensionen<br />

verzeichnen immer weniger<br />

Übernachtungen. Für sie wird<br />

es in Zukunft schwer auf dem<br />

Hotelmarkt zu überlegen.<br />

206


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Die Nachfrage -)<br />

� Flexiblere <strong>und</strong> unberechenbare K<strong>und</strong>en (hybride K<strong>und</strong>en)<br />

� gestiegenes Anspruchniveau<br />

� zunehmende Differenzierung von Ansprüchen<br />

� Reisen mit kürzerer Aufenthaltsdauer<br />

� Geiz ist Geil-Mentalität<br />

� Großer Vergleichs- <strong>und</strong> Ausleseprozess von Reise- <strong>und</strong><br />

Hotelangeboten<br />

� K<strong>und</strong>en wollen ständig etwas neues erleben (Erlebnisorientierung)<br />

207


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Preisentwicklung -)<br />

208


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Preisentwicklung - )<br />

209


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Preisentwicklung nach der WM - )<br />

210


Hotellerie in Deutschland<br />

(- Preisentwicklung nach der WM - )<br />

211


Aktuelle Situation auf dem<br />

Hotelmarkt<br />

� Nach Sättigung zunehmend Orientierung auf das Feld mittelständischer<br />

Hotellerie<br />

� Mit zunehmender Marktmacht der nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Hotelketten sehen sich viele Privathoteliers in ihrer Existenz bedroht<br />

(Eisenstein /Gruner)<br />

� Durch Expansion entsteht ein noch größeres Überangebot an<br />

Bettenkapazitäten<br />

� Preis- <strong>und</strong> Konditionswettbewerb schadet mittelständischer Hotellerie<br />

� Trend zu preiswerteren Marktsegmenten<br />

� Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verkürzt sich weiter, sie liegt bei<br />

Geschäftsreisenden bei 1,5 Tagen, bei Messe- <strong>und</strong> Kongressreisenden<br />

bei 2 Tagen <strong>und</strong> bei Urlaubs- <strong>und</strong> Ferienreisenden bei 7 Tagen (Daten aus<br />

Gugg: Hotelmarkt 2005).<br />

212


Aktuelle Situation auf dem<br />

Hotelmarkt<br />

� Hotels in Großstädten (1,4 %) schneiden am besten ab, Häuser in<br />

mittleren Städten (0,9 %) <strong>und</strong> Kleinstädten (0,5%) mit leichtem<br />

Plus, während Flughafenhotels dem Trend nicht folgen können (-0,5<br />

%).<br />

� Budgethotels steigern Auslastungszahlen deutlich (2,0 %), während<br />

Luxushotels leicht unter dem Durchschnitt bleiben (1,2 %).<br />

� Große Häuser mit 150 - 200 Zimmern legen am stärksten (1,7 %),<br />

Hotels mit 100-150 Zimmern nur um 0,7% <strong>und</strong> kleinere Häuser<br />

(unter 100 Zimmern) um 1,0%<br />

� Die stärksten Rückgänge bei den Durchschnittspreisen verzeichnen<br />

die Hotels in mittleren Städten (-3,3 %), aber auch Häuser in<br />

Großstädten geben deutlich nach (-2,3 %). Flughafenhotels haben<br />

noch den geringsten Preisrückgang (-1,4 %).<br />

(Quelle: HotelBenchmarkTM von Deloitte)<br />

213


Aktuelle Situation auf dem<br />

Hotelmarkt<br />

� Die höchsten Rückgänge verzeichnet die Luxushotellerie (-2,6 %),<br />

das Budgetsegment (-0,5 %) kann die Preise annähernd halten.<br />

� Große Häuser mit mehr als 250 Zimmern <strong>und</strong> kleine Häuser mit<br />

weniger als 100 Zimmern verlieren gleichermaßen stark (-2,9%).<br />

Hotels mit 100-150 Zimmern trotzen dem Trend <strong>und</strong> können die<br />

Durchschnittspreise leicht steigern (0,6 %).<br />

(Quelle: HotelBenchmarkTM von Deloitte)<br />

214


Wettbewerbskräfte in der<br />

Hotelbranche<br />

(Quelle: Schertler: Vorlesung Strategisches Tourismusmanagement II 2005)<br />

215


Probleme auf dem Hotelmarkt<br />

� Enorme Überkapazitäten (mit steigender Tendenz –Bauboom)<br />

� Preisverfall<br />

� Hotelpreise liegen weit unter dem europäischen Durchschnitt<br />

� Steigende Kosten<br />

� Investitionsstau<br />

� Sinkende Margen<br />

� Abnehmende K<strong>und</strong>enloyalität<br />

216


Probleme der Hotelbranche<br />

217


Differenzierung von<br />

Hotelunternehmen<br />

(Gardini: Marketing-Management in der Hotellerie 2004)<br />

218


Unterscheidungsmerkmale der<br />

Hotelbetriebe<br />

Nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip können:<br />

� erwerbswirtschaftliche geführte Hotelbetriebe<br />

� nicht erwerbswirtschaftliche Hotelbetriebe<br />

unterschieden werden.<br />

219


Unterscheidungsmerkmale der<br />

Hotelbetriebe<br />

Unterscheidung nach:<br />

� Grad bzw. Vollständigkeit der Leistung (z.B. Vollhotel, Hotel<br />

Garni)<br />

� der Standortorientierung (z.B. Stadthotel, Urlaubshotel,<br />

Kurhotel)<br />

� der Verkehrsmittelorientierung (z.B. Bahnhofhotel,<br />

Flughafenhotel)<br />

� der Unternehmensform ( z.B. Personengesellschaft,<br />

Kapitalgesellschaft)<br />

� der Aufenthaltsdauer (z.B. Passantenhotel, Ferienhotel,<br />

Familienhotel)<br />

� Güteklasse (Frankreich:1-4 Sterne, in Deutschland DEHOGA 1-5<br />

Sterne)<br />

� Wirtschaftsprinzipien (z.B. gewerbliche Betriebe, soziale<br />

Einrichtungen)<br />

220<br />

Jamin /Schaetzing: Organisation <strong>und</strong> Datenverarbeitung in der Hotellerie 1 Aufl.


Einteilung der Hotelbetriebe<br />

221


Einteilung der Hotelbetriebe<br />

Nach Funktion: Es können reine Beherbergungsbetriebe ohne Verpf-<br />

legung (Hotel garnis) oder kombinierte Betriebe (Vollhotels) unter-<br />

schieden werden.<br />

Nach dem Standort: Zu unterscheiden sind Hotels auf dem Land,<br />

Hotels in der Stadt, Hotels an Straßen des Druchgangs- <strong>und</strong><br />

Fremdenverkehr, Hotels in Kurstädten = Kurhotels<br />

Nach der Öffnungszeit: Ganzjährig geöffnete Hotels, Saisonhotels,<br />

Zwei-Saisonen-Hotels<br />

vgl. Reith: Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> gastgewerbliche Betriebslehre Bd. 1<br />

222


Einteilung der Hotelbetriebe<br />

Nach ihrer Qualität: Hierzu kann die Hotelklassifizierung des DEHOGA<br />

verwendet werden. Ein Stern = Tourist, Zwei Sterne = Standard, drei<br />

Sterne = Komfort, vier Sterne = First Class, fünf Sterne = Luxus<br />

(Vergleiche hierzu Beiblatt: Sölter: „Internationale Hotelklassifizierung“ 2006<br />

Nach der Größe : Kleinbetrieb bis 70 Betten, Mittelbetrieb bis<br />

150 Betten, Großbetrieb über 150 Betten, Mammutbetrieb über 1000<br />

Betten<br />

Nach der Rechtsbeziehung: Eigentumsbetrieb, Pachtbetrieb oder<br />

Gesellschaftsbetrieb = Inhaber sing natürlich oder juristische Personen<br />

Nach der Rechtsform: Einzelunternehmen, Gesellschaftsunternehmen,<br />

Aktien- <strong>und</strong> Kapitalgesellschaften, Genossenschaften, eing. Verein<br />

vgl. Reith: Betriebswirtschaftslehre <strong>und</strong> gastgewerbliche Betriebslehre Bd. 1<br />

223


Einteilung der Hotelbetriebe<br />

Nach der Verkehrsanbindung: Je nach Anbindung an ein bestimmtes<br />

Verkehrsmittel, kann man folgende Hotels unterscheiden:<br />

Bahnhofshotel (Bahn), Flughafenhotel (Flugzeug), Motel (Auto)<br />

Nach der Konzeptionsform: Kettenhotellerie, Kooperationshotellerie,<br />

Individualhotellerie<br />

224


Betriebstypen in der Hotellerie<br />

Merkmal<br />

Verpflegung<br />

Aufenthaltsdauer der<br />

Gäste<br />

Aufenthaltszweck der<br />

Gäste<br />

Verkehrsmittelanbindung<br />

Standort<br />

Betriebsführung<br />

Hotelklassifizierung<br />

Untergliederung der Betriebsarten in<br />

Betriebstypen nach Merkmalen<br />

Betriebstyp<br />

Vollhotel (HP, VP)<br />

Hotel garnil (Frühstück)<br />

Ferien- <strong>und</strong> Familienhotel<br />

Passantenhotel<br />

Kurhotel<br />

Sporthotel<br />

Bahnhofshotel<br />

Flughafenhotel<br />

Stadthotel<br />

Dorfhotel<br />

Managementhotel<br />

Pachthotel<br />

1 – 5 Sterne Hotels<br />

225


Betriebstypenübersicht nach<br />

Anlagen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

(vgl. Hänssler: Management in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 5. Aufl.)<br />

226


Einteilung der Hotelbetriebsformen<br />

anhand ihrer Gr<strong>und</strong>eigenschaften<br />

Feistkorn: Erfolgsfaktoren von Hotelimmobilien 2003 in Anlehnung an: Kyrein, R.: Immobilien – Projektmanagement,<br />

Projektentwicklung <strong>und</strong> –steuerung, S. 463<br />

227


Exkurs:<br />

(International übliche Klassifizierung von Hotels)<br />

BUGET<br />

ECONOMY<br />

MID PRICE<br />

FIRST CLASS<br />

LUXURY<br />

- Niedrigste Preisklasse<br />

- einfache Ausstattung<br />

- Minimum an Service<br />

- untere Preisklasse<br />

- einfache Ausstattung<br />

- begrenzter Service<br />

- Mittlere Preisklasse<br />

- gehobene Ausstattung<br />

- umfassender Rezeptions- <strong>und</strong> Restaurantservice<br />

- obere Preisklasse<br />

- hohes Ausstattungsniveau<br />

- umfassender Rezeptions- <strong>und</strong> Restaurantservice<br />

- oberste Preisklasse<br />

- höchstes Ausstattungsniveau<br />

- höchster Service auf allen Ebenen<br />

(Quelle: Seitz: Hotellerie- <strong>und</strong> Gastronomiemanagement –Studienheft Tourismusfachwirte DRV)<br />

228


Hotelbetriebsformen im<br />

Hotelgewerbe<br />

Individualhotel Form der Kooperation<br />

Hotelkette Hotelkooperation<br />

• Unternehmen mit mehreren<br />

gleichen oder ähnlichen Hotels<br />

die unter einheitlicher Leitung<br />

geführt werden<br />

• Marke (Branding)<br />

• einheitlicher Qualitätsstandard<br />

• Standardisierung<br />

• Wesentliche betriebswirtschaftliche<br />

Bereiche werden von der<br />

Konzernzentrale gesteuert<br />

Hotelmarkt<br />

• Zusammenschluss rechtlich<br />

selbstständiger Unternehmen<br />

der Hotelbranche<br />

• Selbstständigkeit der Hotels<br />

bleibt erhalten<br />

• Ziel, Stärkung der Position<br />

im Wettbewerb mit den<br />

Hotelketten<br />

• Kooperationen mit singulärem<br />

Leistungsumfang z.B.<br />

Utell (CRS) oder umfassendem<br />

Leistungsumfang z.B.<br />

Best Western<br />

229


Systematik der<br />

Hotelbetriebsformen<br />

Quelle: Henselek: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997<br />

230


Privathotels, Hotelkooperationen,<br />

Hotelkonzerne<br />

Neben der Möglichkeit Hotelbetriebe nach Qualitätsstandards, nach<br />

Größe bzw. Zimmerzahl oder Gastsegmenten etc. zu strukturieren,<br />

bietet sich zur Erfassung des deutschen Hotelmarkts folgende Auf-<br />

gliederung an.<br />

1. Individualhotellerie<br />

2. Hotelkooperationen<br />

3. Hotelkonzerne (Hotelketten)<br />

Hotelkooperationen <strong>und</strong> Hotelketten werden vom DEHOGA unter dem<br />

Begriff „Markenhotellerie“ erfasst.<br />

Vgl. Seitz: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997<br />

231


Privathotels, Hotelkooperationen,<br />

Hotelkonzerne<br />

(Abb. Quelle: ghh-consult: Hotellerie in Deutschland – Risikoimmobilie oder lohnendes Investment 1999)<br />

232


Privathotels, Hotelkooperationen,<br />

Hotelkonzerne<br />

Neben der Einteilung der Hotelbetriebe in Individual-, Kooperations-,<br />

<strong>und</strong> Kettenhotellerie, teilt z.B. der DEHOGA die am Markt vorhanden<br />

Hotels nach den Segmenten:<br />

� Saisonbetriebe<br />

� Geschäftsreisehotels<br />

� Tagungshotels<br />

� Städtetourismus<br />

� Ferienhotels<br />

� Ges<strong>und</strong>heit / Wellness<br />

(vgl. DEHOGA Konjunkturbericht 2000/2001)<br />

233


Individualhotellerie<br />

(Privathotels)<br />

Definition Individualhotellerie:<br />

Unter dem Begriff „Individualhotellerie“ sind Beherbergungsbetriebe<br />

zusammengefasst, die keiner Kette angehören <strong>und</strong> sich keiner<br />

Kooperation oder Franchiseorganisation angeschlossen haben.<br />

Gruner/Eisenstein: Der Hotelmarkt in Deutschland in Becker/Hopfinger/Steinecke 2004<br />

Unter Individualhotellerie ist die Summe der Einzelunternehmungen<br />

zu verstehen, die vom Unternehmer oder der Familie des Unternehmers<br />

(Familienbetrieb) geführt werden. Das sind i.d.R. Eigentümerbetriebe<br />

oder Pachtbetriebe<br />

Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001<br />

234


Individualhotellerie<br />

� Von allen Hotels in Deutschland (100%) zählen bzw. sind ca.<br />

80% Individualhotels<br />

� Die Individualhotellerie besteht hauptsächlich aus kleinen <strong>und</strong><br />

mittleren Betrieben die zum größten Teil als Pacht- oder<br />

Eigentümerbetriebe geführt werden.<br />

� In der Individualhotellerie / Privathotellerie fallen Eigentümerfunktion<br />

<strong>und</strong> Managementfunktion zusammen (vgl. Gewald: Hotel-<br />

Controlling 2. Aufl 2001<br />

� Kennzeichnend ist die Individualität, die dem Gast geboten wird<br />

(Gewald 2001)<br />

235


Merkmale der<br />

Individualhotellerie<br />

Charakteristische Merkmale der Individualhotellerie sind:<br />

� Es gibt die Einheit von Eigentum / Kapital <strong>und</strong> Geschäftsführung<br />

(Eigentümerbetrieb) bzw. die Einheit von Inhaber <strong>und</strong><br />

Geschäftsführung (Pachtbetrieb) in Person der Hoteliers<br />

� Der Einzelunternehmer trägt die volle Verantwortung, das volle<br />

Risiko <strong>und</strong> die volle Haftung für den Erfolg der Unternehmung.<br />

� Sie dominieren in unteren <strong>und</strong> mittleren Qualitäts- <strong>und</strong><br />

Preissegment.<br />

� Es handelt sich überwiegend um kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

(KMU)<br />

(Quelle: Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 1. Aufl. 2001)<br />

236


Probleme der<br />

Individualhotellerie<br />

� Personalprobleme – Qualifizierte Mitarbeiter bewerben sich in<br />

Betrieben der Markenhotellerie, da sie sich bessere Karriere- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungschancen erhoffen.<br />

� Die Individualhotellerie / Privathotels tun sich im Kampf gegen die<br />

Großen (Hotelketten <strong>und</strong> – kooperationen) immer schwerer<br />

� Ausgleich der Saisonschwankungen schwierig<br />

� Finanzierungsnachteile<br />

� Sehr hohe, schwierig zu reduzierende Fixkostenbelastung<br />

� Verdrängungswettbewerb<br />

� Eigenkapitalschwäche<br />

� Familiäre Belastungen (wenig Zeit für Privatleben, Familie –<br />

besonderst Kinder leiden)<br />

237


Probleme der<br />

Individualhotellerie<br />

� Mangelnde Skalenerträge, Know-how- <strong>und</strong> Innovationsdefizite,<br />

fehlende interkulturelle Kompetenz <strong>und</strong> finanzielle Ressourcen<br />

machen die eigene physische Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />

nicht oder nur sehr begrenzt möglich (Weiermair 1996, S. 245ff.)<br />

� Um erfolgreich zu sein, müssen sich Betriebe der Individualhotellerie<br />

auf eine bestimmtes K<strong>und</strong>ensegment spezialisieren,<br />

allerdings wird dies durch multioptionale / hybride K<strong>und</strong>en immer<br />

schwieriger<br />

� Die Individualhotellerie ist viel stärker Abhängig vom Know How<br />

<strong>und</strong> der Persönlichkeit des Einzelunternehmers als die<br />

Markenhotellerie.<br />

238


Chancen der<br />

Individualhotellerie<br />

� Durch stetige Verbesserungen bzw. Innovationen, die Besetzung<br />

von Marktnischen <strong>und</strong> durch Spezialisierung haben auch kleinere<br />

Hotels die Chance, sich im Markt mit den sich ständig<br />

verändernden Herausforderungen zu behaupten (Sielemann, C., 2000, S. 91).<br />

� Nur durch Profilierung, Emotionalisierung <strong>und</strong> Differenzierung des<br />

gastgewerblichen Angebots haben Individualhotels die Chance sich<br />

gegen die Konzernhotellerie durchzusetzen<br />

� Betriebe der Individualhotellerie können bedingt durch ihre<br />

Spezifika schneller auf Markt- <strong>und</strong> Nachfrageveränderungen<br />

reagieren – sofern sie über die teilweise notwendigen finanziellen<br />

Mittel verfügen.<br />

239


Erfolgreiche Individualhotels<br />

(- Deutschland -)<br />

Es gibt auch Individual- / Privathotels die deutlich besser performen<br />

als viele der Kettenhotels<br />

� Madison Residenz Hotel Hamburg, Hamburg 82,2%<br />

� Sport- <strong>und</strong> Kurhotel Sonnenalp, Ofterschwang 84,2%<br />

� Hotel Bareiss, Baiersbronn 86,0%<br />

(Quelle: Der Hotelier 5/2004)<br />

240


Individualhotellerie<br />

(- Zukünftige Entwicklung -)<br />

� Bedingt durch die teilweise geringe Wirtschaftlichkeit der<br />

Privathotels sinkt die Anzahl der Individualhotels<br />

� Auch die oftmals nicht geregelte Nachfolgeproblematik wird vielen<br />

Individualhotels das Leben kosten<br />

� Um Wettbewerbsfähig zu bleiben ist Profilierung <strong>und</strong> Spezialisierung<br />

auf ein bestimmtes Markt- / Gastsegment erforderlich.<br />

� Teilweise wird nur die Zusammenarbeit mit einer Hotelkooperation<br />

das Überleben vieler Privathotels sichern<br />

241


Markenhotellerie<br />

(- Definition -)<br />

Definition Markenhotellerie<br />

Unter dieser Bezeichnung werden Hotel-<br />

gesellschaften <strong>und</strong> -gruppen subsumiert, die<br />

folgende Voraussetzungen erfüllen:<br />

� Sie verfügen über mindestens vier Hotels.<br />

� Mindestens eines davon befindet sich in<br />

Deutschland.<br />

� Die Hotelgesellschaften <strong>und</strong> Hotelgruppen<br />

operieren mit einer eigenen<br />

Dachmarkenstrategie am deutschen<br />

Hotelmarkt.<br />

(Quelle: DEHOGA-B<strong>und</strong>esverband)<br />

Quelle: IHA 2005<br />

242


Markenhotellerie<br />

(- Definition - Kritik -)<br />

Diese Begriffsbestimmung der Markenhotellerie ist als „fragwürdig“<br />

kritisiert worden, da für eine Marke eine größere Anzahl an Häusern<br />

als vier (gefordert werden 30 bis 50 Häuser) konstitutiv sei <strong>und</strong> die<br />

sozialpsychologische Komponente der Markenbildung negiert werde.<br />

(IHA: Hotelmarkt Deutschland 2006)<br />

243


Wachstumsmarkt<br />

Markenhotellerie<br />

� Marktanteil Hotels ca. 14 %<br />

� Marktanteil Hotelzimmer ca. 40 %<br />

� 121 Hotelgesellschaften <strong>und</strong> Hotelgruppen (insgesamt ca. 3800 Hotels)<br />

� Marke statt Sterne<br />

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244


Wachstumsmarkt<br />

Markenhotellerie<br />

(IHA <strong>2007</strong>)<br />

245


Wachstumsmarkt<br />

Markenhotellerie<br />

� Auch für die so genannten Globalplayer aus dem Segment der<br />

internationalen Markenhotellerie ist ein ges<strong>und</strong>es endogenes<br />

Wachstum unter den gegenwärtigen Markt- <strong>und</strong> Wettbewerbsbedingungen<br />

kaum noch darstellbar (Peters/Frehse: Internationalisierungshemmnisse<br />

einzelbetrieblich organisierter Hotelunternehmen in Tourismus Journal Heft 4 2003)<br />

� Verschiedene Studien belegen allerdings, das die Markenhotellerie<br />

ihr Wachstumspotential – trotz einiger Ausfallerscheinungen –<br />

bisher noch nicht voll ausgeschöpft hat (vgl. Peters / Frehse 2003)<br />

246


Markenhotellerie<br />

DEHOGA: Jahrbuch 2005/06<br />

247


Markenhotellerie<br />

Die Marke gewinnt für Hotels <strong>und</strong><br />

Hotelgesellschaften zunehmend<br />

an Bedeutung. So liegt der Anteil<br />

der Markenhotellerie bei neu<br />

eröffneten Hotels in Großstädten<br />

bei derzeit etwa 80% bis 90%.<br />

Der Anteil der Markenhotellerie<br />

wird somit in den nächsten Jahren<br />

weiter stark ansteigen.<br />

(o.V.: Markenhotellerie auf dem Vormarsch www.hotbiz.de)<br />

248


Markenhotellerie<br />

Kompendium der Markenhotellerie 2004<br />

249


Marktanteile der deutschen<br />

Markenhotellerie<br />

(Quelle: IHA Branchenreport 2006)<br />

250


Markenhotellerie<br />

Besonderst internationale Hotelgesellschaften treten verstärkt auf dem<br />

deutschen Hotelmarkt auf:<br />

� Dolce Hotels (USA)<br />

� Jolly Hotels (Italien)<br />

� Domina Hotels & Resorts (Italien)<br />

� Van-der-Valk-Gruppe (Niederlande)<br />

� Sol Melia-Gruppe (Spanien)<br />

Neben Hilton, Starwood <strong>und</strong> Wyndham sind zudem asiatische Hotelgruppen<br />

an neuen Hotelprojekten in deutschen Ballungszentren<br />

interessiert (vgl. FAZ 09.05.07).<br />

251


Markenhotellerie<br />

(- Vorteile -)<br />

Besonderst vier bedeutende Vorteile können der Markenhotellerie zu-<br />

geschrieben werden:<br />

� Economic of Scale: Kostenvorteile z.B. in dem Bereich Einkauf<br />

� Leichteren Zugang zu Kapital: Hieraus resultiert eine höhere<br />

Finanzkraft<br />

� Headquarter Services: z.B. zentrales Rechnungswesen,<br />

Marktforschung<br />

� Marketingsynergien: Einsatz von GDS <strong>und</strong> CRS<br />

252


Markenhotellerie vs.<br />

Individualhotellerie<br />

� In Hotelketten <strong>und</strong> Hotelkooperationen, ist die Standardisierung von<br />

Leistungen besser <strong>und</strong> einfacher möglich als in Betrieben der<br />

Individualhotellerie<br />

� Kostenvorteile (vor allem durch Standardisierung) werden in der<br />

Markenhotellerie eher erreicht als in der Individualhotellerie<br />

� Betriebe der Markenhotellerie haben ein einheitliches,<br />

standardisiertes Angebot – dieses ist in den Augen der K<strong>und</strong>en<br />

weniger Risikobehaftet als die Angebote der Individualhotellerie<br />

� Individualitätsverlust vieler Betriebe der Markenhotellerie<br />

� Personaltransfer <strong>und</strong> ständige Weiterbildung (z.B. Akademie Accor)<br />

bei vielen Betrieben der Markenhotellerie üblich – dadurch meist<br />

auch besser qualifiziertes Personal als in der Individualhotellerie<br />

253


Hotelketten<br />

(- Entwicklung -)<br />

In den 60er Jahren begannen amerikanische Hotelketten (Hilton,<br />

Ramada, Hyatt, Sheraton, Marriott, Intercontinental etc) ihre Betriebe<br />

auf Europa auszudehnen. Die Expansion dieser sog. Systemhotellerie<br />

schritt in Europa <strong>und</strong> insbesondere in Deutschland schnell voran. Mit<br />

ihrem Konzept, ein Markenzeichen in der Hotellerie zu schaffen, bei<br />

dem der Gast im vorhinein wusste, was ihn erwarten würde, wurde<br />

eine völlig neue Konkurrenzsituation in der deutschen <strong>und</strong> euro-<br />

päischen Hotellerie geschaffen. Der Wettbewerb verlagerte sich von<br />

der lokalen auf die nationale <strong>und</strong> darüber hinaus auf die internationale<br />

Ebene. Ein zügiger Ausbau der deutschen Hotelgesellschaften zu Hotel-<br />

ketten setzte gleichermaßen ein.<br />

(Quelle: Luft: Gr<strong>und</strong>legende <strong>Tourismuslehre</strong> 2005)<br />

254


Hotelketten<br />

(- Entwicklung -)<br />

� Mitte der sechziger Jahre breiteten sich vor allem amerikanische<br />

Hotelketten auf dem deutschen Hotelmarkt aus.<br />

� Durch gut ausgebildete Manager (akademische Hotelausbildung war<br />

bereits z.B. ab 1922 an der Cornell Universität möglich) <strong>und</strong><br />

moderne Managementmethoden entstand eine ernst zunehmende<br />

Konkurrenz für deutsche Hoteliers.<br />

� Hotelketten verfügten bereits über einen internationalen<br />

Bekanntheitsgrad <strong>und</strong> hatten vor allem durch Reservierungssysteme<br />

(CRS) Vorteile im Touristikgeschäft.<br />

� Mitte der siebziger Jahre wurden auch Hotelketten für „normal“<br />

verdienende K<strong>und</strong>en gegründet. Es entstanden Low Budget Hotels<br />

wie z.B. die Etab Hotels<br />

255


Hotelketten<br />

(- Entwicklung -)<br />

� In den 70er Jahren gründen deutsche Bauunternehmer<br />

Hotelketten (Dorint, Lindner, Maritim) <strong>und</strong> expandieren zunächst<br />

nur regional<br />

� Zur Anfangszeit wurde versucht besonderst in deutschen<br />

Großstädten in zentralen Langen präsent zu sein.<br />

� In den 80er Jahren spezialisierten sich die Hotelketten<br />

zielgruppenspezifisch wie z.B. Tagungshotels, Low Budget Hotels<br />

� In der Zeit von 1980 bis zum Jahr 2000 hat sich die Zahl der<br />

Hotelketten ca. verdreifacht.<br />

� Besonderst die 90er Jahre sind durch eine riesige Expansionswelle<br />

gekennzeichnet.<br />

256


Hotelketten<br />

(- Entwicklung -)<br />

Das Aufkommen der Hotelketten in Deutschland hat die Struktur des<br />

Beherbergungsgewerbes gr<strong>und</strong>legend verändert. Mit der Entstehung<br />

der Kettenunternehmen begann gewissermaßen die Industrialisierung<br />

der Hotelbranche (vgl. Hofmann: Hotelketten in Deutschland 1996) Die wesentliche<br />

Innovation der Kettenunternehmen besteht darin, dass betriebswirt-<br />

schaftliche Filialisierungsstrategien <strong>und</strong> Franchising erstmals in der<br />

Hotellerie angewendet wurden (Hofmann 1996)<br />

257


Hotelketten<br />

(- Definitionen - )<br />

Als Hotelkette, Hotelgesellschaft oder Hotelgruppe werden alle Unternehmen<br />

bezeichnet, die mindestens zwei Hotels betreiben oder einen<br />

wesentlichen Einfluss auf die Betriebsführung, z.B. im Rahmen eines<br />

Franchisevertrages ausüben. (Gewald: Handbuch des Touristik <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong> 1999)<br />

Schultze, beschreibt eine Hotelkette als "einen horizontalen Zusammenschluss<br />

mehrerer Hotelbetriebe unter einheitlicher Leitung mit einem<br />

hohen Zentralisierungsgrad <strong>und</strong> direktem Zugriff auf dezentrale<br />

Funktionen in den Einzelbetrieben." (Schultze 1993)<br />

258


Hotelketten<br />

(- Definition -)<br />

Hotelketten sind eine Gruppen von Hotelbetrieben bzw. Hotelunter-<br />

nehmen die mit einheitlichen Namen in Verbindung mit einem gleichen<br />

qualitativen Standard unter Aufgabe von wesentlichen betriebwirtschaft-<br />

lichen Teilfunktionen (z.B. Werbung, Marktforschung)<br />

zusammengeschlossen sind. (Spannagel: Linienfluggesellschaften im Hotelgewerbe Dissertation 1974)<br />

Betreibt ein Unternehmen mehrere Hotels gleicher oder ähnlicher<br />

Art national oder international, so spricht man von einer Hotelkette. Die<br />

einzelnen Hotelbetriebe können hierbei unterschiedlich Unternehmens-<br />

formen aufweisen. Meist werden die einzelnen Hotels der Kette zwar<br />

dezentral geführt, aber die Unternehmensphilosophie <strong>und</strong> – politik<br />

wird zentral gesteuert (vgl. Dettmer: Wirtschaftslehre für Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 4. Aufl. 1996)<br />

259


Hotelketten<br />

(- Definition -)<br />

Der Begriff „Hotelkette“ taucht häufig im Zusammenhang mit<br />

Konzentrationsgebilden bzw. Hotelkonzernen auf. Dem widerspricht<br />

allerdings der Gebrauch des Begriffs Kette für Franchise- Verbindungen,<br />

da diese eindeutig nicht den Konzentrationsformen zugeordnet werden<br />

können, sondern als Kooperationsform gesehen werden müssen, da die<br />

einzelnen Franchise-Nehmer wirtschaftlich selbständig sind (Hänssler:<br />

Management in der Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie 4. Aufl.2000)<br />

Hänssler schlägt daher vor, den Begriff „Hotelkette“ über den gemeinsamen<br />

Namen <strong>und</strong> das gemeinsame Auftreten der Hotels auf dem<br />

Markt zu definieren.<br />

260


Merkmale Hotelkonzern<br />

� Bei einem Hotelkonzern gibt es ein herrschendes Unternehmen,<br />

welches auch als Muttergesellschaft bezeichnet wird, <strong>und</strong><br />

mindestens ein oder mehrere abhängige Hotelunternehmen sog.<br />

Tochtergesellschaften die unter einheitlicher Leitung unter dem<br />

Dach des Hotelkonzerns zusammengefasst sind.<br />

� Die von der Muttergesellschaft abhängigen Hotelunternehmen sind<br />

i.d.R. rechtlich selbstständig jedoch aber wirtschaftlich abhängig.<br />

Häufig sind die Tochtergesellschaften kapitalmäßig <strong>und</strong> auf jeden<br />

Fall organisatorisch mit der Muttergesellschaft verb<strong>und</strong>en.<br />

261


Merkmale Hotelkonzern<br />

� Hotelkonzerne sind Gesellschaften, die hotelbetriebliche<br />

Dienstleistungen unter einer übergreifenden rechtlichen Struktur<br />

anbieten.<br />

� Hotelkonzerne nutzen Größenvorteile z.B. Bekanntheitsgrad der<br />

Marke, Fixkostendegressionseffekte durch die Größe der Konzerne,<br />

Einkaufsvorteile <strong>und</strong> bedeutsame Vorteile beim Verkauf<br />

� Ca. 7-8 % der Hotelbetriebe in Deutschland sind Konzernhotels,<br />

allerdings besitzen diese r<strong>und</strong> 1/3 der verfügbaren Betten.<br />

� Die Erfolgsformel der Hotelkonzerne wie z.B. von Accor liegt in<br />

einer ausgeklügelten Markenpolitik<br />

262


Merkmale Hotelkonzern<br />

Als Beispiel kann der Hotelkonzern Accor genannt werden. Unter dem<br />

Dach des Accor-Konzerns sind verschiedene Hotelketten / Marken die<br />

segmentspezifisch ausgerichtet sind zusammengefasst.<br />

Der Anschluss an eine Hotelkette wie z.B. Mercure ist über Pacht- oder<br />

Managementvertrag mit der Konzernzentrale möglich.<br />

263


Hotelkonzerne<br />

(- Vorteile -)<br />

� Finanzierung: Wenn in einer Stadt ein Großhotel gebaut werden<br />

soll, so ist der Hotelkonzern als Bewerber für dieses Projekt den<br />

Privatunternehmern in jedem Falle überlegen.<br />

� Verkauf: Der Hotelkonzern ist zugleich auch eine Hotelkette, die<br />

ihre Gäste von Hotel zu Hotel weiterleitet. Marketing <strong>und</strong> Werbung<br />

des Hotelkonzern sind den Bemühungen der Privathotels weit<br />

voraus.<br />

� Personalbeschaffung: Hotelkonzerne sind für Arbeitnehmer<br />

attraktiver da sie größere Aufstiegschancen bieten, in die<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter investieren <strong>und</strong> zudem für den<br />

Mitarbeiter (sofern er sich bewährt hat) die Möglichkeit besteht sich<br />

in jedes andere Hotel dieser Gruppe in irgendeinem Land versetzen<br />

zu lassen.<br />

(vgl. hierzu: Walterspiel: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre des Hotels 2. Aufl. 1980)<br />

264


Hotelkonzerne<br />

(- Vorteile -)<br />

� Rationalisierungsmöglichkeiten: Betriebswirtschaftlich gesehen,<br />

liegt der Hauptvorteil des Konzerns gegenüber dem Einzelhotel in<br />

der Rationalisierung im Sinne der Kostensenkung. Dies beginnt z.B.<br />

schon beim Bau eines neuen Hotels, die positiven <strong>und</strong> negativen<br />

Erfahrungen der anderen Hotels dieser Gruppe können verwertet<br />

werden. Kostenvorteile ergeben sich z.B. durch Mengenrabatte im<br />

Einkauf (z.B. Möbel, Tischwäsche, Schreibzeug usw.) (vgl. Walterspiel 1980)<br />

� Synergieeffekte: Mit steigender Unternehmensgröße sinken die<br />

umgelegten Fixkosten.<br />

265


Hotelkonzerne<br />

(- Wachstum -)<br />

Das rasante Wachstum der Konzernhotellerie wurde vor allem durch<br />

zwei zentrale Faktoren begünstigt:<br />

1. Fusion:<br />

2. Franchising:<br />

266


Hotelketten<br />

Erscheinungsbild:<br />

Gleichartige Betriebe, d.h. überwiegend gleichartiges Ausstattungs-<br />

<strong>und</strong> Leistungsprofil in allen Häusern bzw. in den jeweiligen Kategorien<br />

(Brands) (Luft: Gr<strong>und</strong>legende Tourismusbetriebslehre 1995) Zum Beispiel Accor<br />

267


Hotelkonzerne / Hotelketten<br />

(- Neue Geschäftspraktiken auf dem Hotelmarkt -)<br />

Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten sind auf die veränderte Wettberbs-<br />

sittuation welche von mittelständischen Hoteliers häufig als „Verdräng-<br />

ungswettbewerb“ empf<strong>und</strong>en wird, offenbar gut vorbereitet. Sie<br />

operieren mit Geschäftspraktiken, denen das mittelständische Hotel-<br />

gewerbe wenig entgegenzusetzen hat:<br />

� Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten entwickeln neue Marketingstrategien<br />

zur erfolgreichen Positionierung am Markt<br />

� Die Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten arbeiten mit CRS um Gästen,<br />

Reisebüros, Firmen <strong>und</strong> Fluggesellschaften die Buchung zu<br />

erleichtern. Die Hotel-CRS sind an internationale GDS<br />

angeschlossen (Sabre, Worldspan, Galileo, Amadeus)<br />

� Die Hotelkonzerne <strong>und</strong> Hotelketten betreiben systematisches Yield-<br />

Management .<br />

(Bleile: Tourismusmärkte 1995)<br />

268


Bedeutung der Hotelketten<br />

- Im Bezug auf Anzahl der Hotelbetriebe im gesamten Hotelmarkt,<br />

haben Hotelketten nur eine geringe Bedeutung – jedoch gemessen<br />

am Anteil der Zimmeranzahl haben Hotelketten eine große<br />

Bedeutung im Hotelmarkt<br />

- Starke Marktdurchdringung in deutschen Großstädten<br />

- Rasante Expansion <strong>und</strong> Wachstum (Franchise)<br />

- Fusionen <strong>und</strong> Übernahmen (z.B. Accor <strong>und</strong> Dorint)<br />

- Verstärktes Auftreten der Hotelketten im Budgetsegment<br />

- Trend zu wenigen – jedoch sehr großen Hotelketten<br />

269


Merkmale der Kettenhotellerie<br />

� Die Betriebe sind kapitalmässig, organisatorisch <strong>und</strong> i.d.R. auch<br />

juristisch miteinander verb<strong>und</strong>en.<br />

� Die wirtschaftliche Selbständigkeit kann ganz oder teilweise<br />

eingeschränkt sein.<br />

� Kettenhotels können Eigentümerbetriebe, Pachtbetriebe,<br />

Franchisebetriebe oder im Managementvertrag geführte Betriebe<br />

sein.<br />

� Die Hotels werden von einem Manager/Generalmanager geführt,<br />

der im Angestelltenverhältnis zum Eigentümer steht.<br />

� Kapital & Eigentum <strong>und</strong> Geschäftsführung & Management werden<br />

getrennt (für Kettenhotellerie typische Funktionskopplung).<br />

(Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001<br />

270


Merkmale der Kettenhotellerie<br />

� Trotz Standardisierung ihres Angebotes verfolgen die Hotelketten<br />

durchaus länder- <strong>und</strong> regionenspezifische Strategien<br />

� Hotels sind immer – ihrer jeweiligen Qualitätsstufe entsprechend –<br />

mit einem Markennamen versehen, so dass innerhalb einer<br />

Hotelkette mehrere Markennamen vertreten sein können<br />

(Hofmann: Hotelketten in Deutschland Dissertation 1996)<br />

Als Beispiel kann der Hotelkonzern Accor mit seinen Marken: Sofitel,<br />

Mercure, Ibis, Etab, Formule 1, Suitehotel, Novotel genannt werden.<br />

� Hotelketten sind entweder in Form eines Filialsystems oder eines<br />

Franchise-Systems organisiert<br />

(vgl. Gardini: Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen dargestellt am Beispiel der Hotellerie 1997)<br />

271


Hotelketten<br />

(- Unterscheidung -)<br />

Besonderst in der USA wird zwischen integrierten Hotelketten (integrated<br />

chains) <strong>und</strong> kooperierenden Hotelketten (hotel consorita) unterschieden<br />

(vgl. Bécherel//Vellas: International tourism 1995)<br />

Kriterien<br />

Entstehung<br />

Primärer Zweck der<br />

Kettenbildung<br />

Systemarten<br />

Initiator der Kettenbildung<br />

Strategien der Systembildung<br />

Integrierte Hotelketten<br />

durch Wachstum infolge<br />

Vermehrung der Zahl eigener<br />

Betriebe <strong>und</strong> / oder Verkauf von<br />

Lizenzen an Dritte<br />

Gewinnerzielung <strong>und</strong> Wachstum<br />

des Trägers <strong>und</strong> Know-how<br />

Systemkopf<br />

Filialsystem, Franchisesystem<br />

Kooperationssysteme<br />

durch Zusammenschluss von<br />

bestehenden Unternehmen<br />

Erzielung von Synergien auf<br />

kooperativer Basis<br />

Systemmitglieder<br />

Zwischenbetriebliche<br />

Kooperation, überbetriebliche<br />

Kooperation<br />

(Quelle: Schwanninger: Organisatorische Gestaltung in der Hotellerie 1979)<br />

272


Hotelketten<br />

(- Unterscheidung -)<br />

Die Unterschiede zwischen der Bildung von integrierten Hotelketten<br />

<strong>und</strong> kooperierenden Hotelketten liegen also primär in der Motivation<br />

<strong>und</strong> den Strategien der Kettenbildung.<br />

Neben den freiwilligen Hotelketten (Kooperationen im engeren Sinn)<br />

existieren die integrierten Hotelketten (Mutter-Tochter-Gesellschaft)<br />

mit Hotels in Filial- oder Franchisesystemen.<br />

273


Drei Hauptarten von<br />

Hotelketten<br />

� 1) Konzernhotellerie: Umfasst Hotels, die in einem Hotelkonzern<br />

zusammengefasst sind <strong>und</strong> deren wirtschaftliche Selbständigkeit<br />

gemäß den Zielen der Hotelgesellschaft ganz oder teilweise<br />

eingeschränkt ist<br />

� 2) Filialsystem: Die einzelnen Hotels werden von der Gesellschaft<br />

selbst geleitet, sind aber wirtschaftlich <strong>und</strong> rechtlich unselbständig.<br />

Die Gesellschaft kann als Eigentümer, Pächter oder Bewirtschafter<br />

der Hotels auftreten, die Direktoren der einzelnen Objekte sind<br />

weisungsgeb<strong>und</strong>en<br />

� 3) Franchisesystem Kooperationen zwischen der Hotelgesellschaft<br />

als Franchisegeber (Franchiser) <strong>und</strong> einzelnen Hotels als<br />

Franchisenehmer (Franchisee) Der Franchisegeber überlässt dem<br />

Hotel eine entwickelte Marke, zu der Markennamen, Corporate<br />

Design <strong>und</strong> ein gesamtes Arbeitssystem gehören Der<br />

Franchisenehmer zahlt einmalig eine Gebühr für die Lizenzvergabe<br />

sowie laufend einen bestimmten Prozentsatz des Umsatzes. Die<br />

rechtliche Selbständigkeit bleibt gewahrt<br />

Quelle: H.R. Müller: Vorlesung Hotellerie 2006 Universität Bern<br />

274


Drei Hauptarten von<br />

Hotelketten<br />

Zu 1: = Hotelgesellschaften die eigene Hotelbetriebe betreiben.<br />

Zu 2: = Hotelgesellschaften die Hotels welche sich im Eigentum Dritter<br />

befinden, im Rahmen eines Betreibervertrags (Management-<br />

- oder Pachtvertrag betreiben.<br />

Zu 3: = Hotelgesellschaften die ihr Know-how abgeben <strong>und</strong>/oder das<br />

Management eines Hotels kontrollieren, wie z.B. mittels<br />

Franchisevertrag<br />

(vgl. Gewald: Handbuch des Touristik- <strong>und</strong> <strong>Hotelmanagement</strong> 2. Aufl.)<br />

275


Hotelketten<br />

(Filial- <strong>und</strong> Franchisesystem)<br />

� Filialsystem: Im Filialsystem werden die meist rechtlich <strong>und</strong><br />

wirtschaftlich unselbständigen Hotels durch den Systemkopf selbst<br />

geführt. Die Gesellschaft kann dabei als Eigentümer, Pächter oder<br />

nur als Bewirtschafter („Operator“) der Einheiten auftreten. Die<br />

Hoteldirektoren sind an die Weisungen des Systemkopfes<br />

geb<strong>und</strong>en.<br />

� Franchisesystem: Im Franchisesystem überträgt ein<br />

Franchisegeber (Franchiser) an den Franchisenehmer (Franchisee)<br />

gegen eine Gebühr das Recht, ein Hotel unter Benutzung der durch<br />

den Franchiser zur Marktfähigkeit entwickelten Marke zu eröffnen<br />

<strong>und</strong> zu führen. Der Franchisenehmer hat hohe Chancen auf gute<br />

Geschäftserfolge, weil im Know-how (Planung, Organisation) <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen des Franchisegebers zur Verfügung stehen. Er<br />

muss seinen Betrieb dafür den Geschäftsgr<strong>und</strong>sätzen anpassen,<br />

welche durch den Franchisegeber entwickelt wurden.<br />

276<br />

(Schwanninger: Organisatorische Gestaltung in der Hotellerie 1987)


Die größten Hotelketten der<br />

Welt<br />

Quelle: www.hotelsmag.com 2006: Hotels Corporate 300 Ranking, July 2006<br />

277


Vorteile von Hotelketten<br />

� "a brand is a promise..." - die Marke als Versprechen<br />

� einheitliche Qualitätsstandards – keine (unangenehmen)<br />

Überraschungen für die Gäste<br />

� effiziente Controllingmechanismen<br />

� überregionales/internationales Marketing<br />

� Synergien <strong>und</strong> Skaleneffekte<br />

� Vorteile bei Einkauf, Personalgewinnung etc.<br />

� attraktive K<strong>und</strong>enbindungsprogramme<br />

� professionelles Development<br />

� Risikoverteilung durch unterschiedliche Standorte <strong>und</strong> Produkte<br />

(Quelle: M. Widmann: Vortrag ITB 2005)<br />

278


Vorteile von Hotelketten<br />

(- Die Macht der Marke -)<br />

Wachstumsstrategie von Hotelketten mit einer Mehrmarkenstrategie<br />

d.h. Positionierung über Zielgruppenfossierung <strong>und</strong> Branding<br />

Marke = Hotelmarken sind das Ergebnis einer bestimmten<br />

Kombination von unternehmensinternen Ressourcen, die den Gästen<br />

einen Zusatznuten bieten. Sie bilden das Vertrauenskapital das sich<br />

ein Hotelunternehmen auf Gr<strong>und</strong> seiner Qualität, seiner fachlichen<br />

Kompetenz <strong>und</strong> Zuverlässigkeit erworben hat. (vgl. Frehse: Erfolgsfaktoren im<br />

internationalen Markenmanagement von Hotelunternehmen in Jahrbuch der Absatz- <strong>und</strong><br />

Verbrauchsforschung 2/2006)<br />

In der tourismuswissenschaftlichen Forschung <strong>und</strong> Praxis herrscht die<br />

weitverbreitete Auffassung, dass die gegenwärtig bestehenden<br />

Wettbewerbsvorteile von Hotelketten <strong>und</strong> -kooperationen mehrheitlich<br />

auf deren internationale Markenpolitik <strong>und</strong> die damit einhergehende<br />

Bereitstellung von Vertrauensleistungen zur Unsicherheitsreduktion auf<br />

Konsumentenseite zurückzuführen sind (Frehse: „Erfolgsstrategien für die europäische<br />

Individualhotellerie“ in Tourismus Journal<br />

279


Vorteile von Hotelketten<br />

(- Die Macht der Marke -)<br />

In einer Branche in denen die Unternehmen seit jeher vom guten Ruf<br />

gelebt haben, ist es bemerkenswert das sich die Erkenntnis erst<br />

langsam durchsetzt, das nur eine professionelle Markenführung ein<br />

langfristiges Überleben ermöglicht. Zu lange haben sich Hotel-<br />

unternehmen auf die Signalwirkung von Sternekategorien verlassen,<br />

ohne das Potential einer starken Marke im Wettbewerb zu<br />

akzentuieren. Der Marktanteil der Marken in der Hotellerie wird auch<br />

in Zukunft weiter wachsen.<br />

(Quelle: Gardini: „Marke statt Sterne“ in absatzwirtschaft Sience Factory 1/2006)<br />

280


Vorteile von Hotelketten<br />

(- Die Macht der Marke -)<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich schaffen gute Marken die Voraussetzungen für Wett-<br />

bewerbsvorteile, die es den Hotelkonzernen <strong>und</strong> –ketten erlauben,<br />

sich mit differenzierteren Attributen zu profilieren als nur mit dem<br />

Zimmerpreis. Deshalb trägt eine erfolgreiche <strong>und</strong> starke Marke dazu<br />

bei:<br />

� einen höheren Preis als die Wettbewerber zu erzielen,<br />

� den Marktanteil zu erhöhen<br />

� die K<strong>und</strong>enbindung zur Marke zu stärken<br />

(vgl. Seitz: Internationale Expansionsstrategien in der Hotelbranche in Pompl/Lieb: Internationales<br />

Tourismusmanagement 2002)<br />

281


Vorteile von Hotelketten<br />

(- Strategiemuster von Hotelmarken -)<br />

(Quelle: PWC Hospitality Directions – Europe Edition 200 in Seitz 2002)<br />

282


Vorteile von Hotelketten<br />

gegenüber Individualhotels<br />

Frey/Cheseaux: Wertsteigerungspotential durch Kooperationen in der Hotellerie<br />

283


Nachteile von Hotelketten<br />

� Sehr standardisiertes zum Teil langweiliges Hotelprodukt<br />

� meist keine regionalen/nationalen Anpassungen<br />

� Management = Durchlauferhitzer<br />

� oft Schwächen in der Gastronomie<br />

� Schwierigkeit der schnellen Anpassung an geänderte<br />

Marktbedürfnisse - geringe Flexibilität<br />

� zum Teil wirtschaftlich riskante Expansionsstrategien<br />

� Schwierigkeit der Standardisierung im Luxusbereich<br />

(Quelle: M. Widmann: Vortrag ITB 2005)<br />

� Bürokratische <strong>und</strong> zum Teil langatmige Entscheidungsfindung<br />

284


Hotelketten<br />

(Jakob: Branchen- <strong>und</strong> Erfolgsfaktorenanalyse der Hotelketten in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz“ 2000)<br />

285


Hotelketten<br />

(- Formen -)<br />

� Hotelketten als Kerngeschäft internationaler touristischer<br />

Mischkonzerne (Accor, Carlson, TUI = RIU-Hotels)<br />

� Hotelketten als strategisches Geschäftsfeld internationaler<br />

Unternehmen (Bass)<br />

� Hotelketten als Tochtergesellschaften von Airlines (SAS<br />

Hotels, Delta Hotels)<br />

� Nationale Hotelketten (Steigenberger, Dorint)<br />

� Internationale Hotelketten (Hyatt, Park Plaza)<br />

� Hotelkette als Familienunternehmen (Seiler Hotels)<br />

(vgl. Jakob 2000 <strong>und</strong> Frey 2002)<br />

286


Hotelketten<br />

(- Strategische Ausrichtung -)<br />

Vergleich der strategischen Ausrichtung von nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Hotelketten:<br />

(Jakob: „Strategische Analyse der Hotelketten in Deutschland, Österreich <strong>und</strong> der Schweiz“ in ÖGAF Tourismus Memo Jan 2001)<br />

287


Hotelketten<br />

(- Erfolgsfaktoren - )<br />

Bei einer Befragung äußerten sich 32 Topmanager zu den<br />

Erfolgsfaktoren von Hotelketten<br />

(Quelle: Institut für Kreditwirtschaft: Zusammenfassung Erfolgsfaktorenanalyse der Hotelketten in Deutschland,<br />

Österreich <strong>und</strong> der Schweiz o. Jg.)<br />

288


Hotelketten<br />

(- zukünftige Entwicklung -)<br />

Die Investitionsziele der internationalen Hotelketten haben sich gr<strong>und</strong>-<br />

legend verändert:<br />

� Investitionen im Luxussegment weichen Investitionen in mittlere<br />

oder untere Kategorien<br />

� Die Märkte in den Groß- <strong>und</strong> Zentralstätten sind zunehmend<br />

gesättigt, daher erfolgen Investitionen in Städte mittlerer Größe<br />

<strong>und</strong> sowie in Kleinstädte<br />

� Expansion verläuft in Richtung der Randlagen der Städte<br />

289


Hotelketten<br />

(- zukünftige Entwicklung -)<br />

Hauptsächlich sind die Hotelketten in Deutschland mit den Hotel-<br />

betriebstypen Ferien- oder Stadthotel vertreten. In den letzten Jahren<br />

zeichnete sich jedoch eine Innovation in der Produktpolitik insofern ab,<br />

als die Hotelketten zusehends aus ihrem angestammten Marktsegment<br />

heraus in andere Preiskategorien drängen <strong>und</strong> gleichzeitig mehrere<br />

Produkttypen für klar umrissene Gästegruppen anbieten. Dadurch ent-<br />

stehen innerhalb der einzelnen Unternehmen verschiedene „Subketten“<br />

mit eigenen Markennamen (Hofmann: Hotelketten in Deutschland 1996).<br />

290


Mittelklasse Hotelketten<br />

(- zukünftige Entwicklung -)<br />

Die 3-Sterne-Kettenhotellerie gehört auf Gr<strong>und</strong> der zunehmenden<br />

Konzentrationsprozesse <strong>und</strong> des Rückgangs der Privathotellerie zu<br />

den Gewinnern der Marktbereinigung in der Branche. Geboten wird<br />

meist ein gegenüber der gehobenen Hotellerie etwas abgespecktes<br />

Angebot, das jedoch den Bedürfnissen der Zielgruppen gerecht<br />

wird <strong>und</strong> vor allem wesentlich günstiger ist. Insbesondere<br />

Geschäftsreisende <strong>und</strong> Städtetouristen möchten nicht auf die<br />

Annehmlichkeiten eines Fullservice Hotels verzichten, haben jedoch<br />

mittlerweile häufig beschränkte Budgets.<br />

(Quelle: Treugast: TREUGAST TRENDGUTACHTEN HOSPITALITY 2006/<strong>2007</strong>)<br />

291


Hotelketten<br />

(- Gründe für die zukünftige Entwicklung -)<br />

Gründe auf der Nachfrageseite:<br />

� In den letzten Jahren wurden in vielen westlichen Ländern eine<br />

realer Einkommensrückgang sowie steigende Lebenshaltungskosten<br />

verzeichnet. Dies hat zu dem Trend des „value-for-money“ bei den<br />

K<strong>und</strong>en in dem Sinne geführt, dass diese sehr viel preissensibler<br />

geworden sind bzw. auf den Wert <strong>und</strong> die Qualität der erstandenen<br />

Ware / Dienstleistung verstärkt achten<br />

� Wissensgesellschaft – durch moderne Informationstechnologien ist<br />

es möglich geworden überall auf der Welt das gleiche zur gleichen<br />

Zeit zu wissen. Im Zuge dieses weltweiten gleichzeitigen Zugangs zu<br />

allen Informationen hat sich ein globaler K<strong>und</strong>e mit homogener<br />

werdenden Bedürfnissen herausgebildet.<br />

(vgl. Frei: Expansionsstrategien in der Hotelindustrie 2000)<br />

292


Hotelketten<br />

(- Gründe für die zukünftige Entwicklung -)<br />

Gründe auf der Angebotsseite:<br />

� Aufgr<strong>und</strong> des größeren Preisbewusstsein der K<strong>und</strong>en erhöht sich<br />

der Kostendruck innerhalb der Hotelindustrie immer mehr, so dass<br />

Skaleneerträge <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>svorteile immer wichtiger werden.<br />

Diese können vor allem von Hotelketten genutzt werden.<br />

� Große Hotelgesellschaften verfügen über größere finanzielle<br />

Ressourcen für die Produktentwicklung <strong>und</strong> können damit eher auf<br />

neu entstehende Bedürfnisse ihrer K<strong>und</strong>en eingehen<br />

(Frei: Expansion in der Hotelindustrie 2000)<br />

293


Zukunft<br />

(- Hotelgruppen / Individualhotels - )<br />

(Stössel: Hotelgruppen-Markt in der Schweiz 2002 – Lizentiatsarbeit)<br />

Die Ergebnisse dieser Arbeit können ebenfalls auch auf den<br />

deutschen Hotelmarkt übertragen werden.<br />

294


Netzwerktypen<br />

(- in der Hotelindustrie -)<br />

(Frey: Netzwerkmanagement in der Hotellerie 2002)<br />

295


Unternehmenszusammenschlüsse<br />

in der Hotellerie<br />

Nach dem nun zuvor die Konzentrationsbestrebungen der Branche (in<br />

Form von Hotelketten/-konzernen) behandelt wurde, werden nun die<br />

Kooperationsbestrebungen der Branche (Hotelkooperationen)<br />

behandelt. Die nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick über die<br />

Unternehmenszusammenschlüsse in der Hotellerie, welche sich auf die<br />

zwei Gr<strong>und</strong>formen Hotelkooperation <strong>und</strong> Hotelkette reduzieren.<br />

Dimension<br />

horizontal<br />

vertikal<br />

Form<br />

Unternehmenskooperation<br />

Hotelkooperationen<br />

(z.B. ERFA-Gruppen, freiwillige<br />

Hotelketten, lokale Kooperationen /<br />

Arbeitsgemeinschaften<br />

Zusammenschluss mit vor / nachge-<br />

Lagerten Wertschöpfungsstufen (z.B.<br />

touristische Ortsverbände, Fremdenverkehrsverbände<br />

Unternehmensvereinigung<br />

Hotelketten<br />

- Filialisiert -<br />

(z.B. Steigenberger)<br />

-Franchise –<br />

(z.B. Holiday Inn)<br />

Zusammenschluss mit vor- / nachgelagerten<br />

Wertschöpfungsstufen (z.B.<br />

Lufthansa / Kempinski, B<strong>und</strong>esbahn /<br />

Intercity Hotels<br />

(Quelle: Abb. Gardini: Qualitätsmanagement in Dienstleistungsunternehmen – dargestellt am Beispiel der Hotellerie 1997)<br />

296


Hotelkooperationen<br />

Die meisten Hotelkooperationen sind im Wesentlichen Marketingverbünde<br />

einzelner Individualhotels unter einer Dachorganisation (z.B.<br />

Akzent Hotels, TOP INTERNATIONALS Hotels, Minotels, Landidyll. Die<br />

einzelnen Hotels bleiben in ihrer unternehmerischen Freiheit<br />

weitgehend autark, müssen aber gewisse Konzessionen gegenüber<br />

Corperate-Identity-Regeln (etwa bei Namen, Logos, Werbemitteln)<br />

<strong>und</strong> Servicestandards machen. Im Gegenzug kümmert sich die Dachmarke<br />

um Marketing, Vertrieb <strong>und</strong> PR ihrer Mitglieder. Der größte<br />

Bonus einer Dachorganisation ist aber die Unterstützung im Vertrieb,<br />

Die den Anschluss an das GDS <strong>und</strong> Internet, Präsenz in Hotelbuchungssystemen<br />

<strong>und</strong> der Verkauf über Call Center <strong>und</strong> Sales Office gewährleistet,<br />

eine Bandbreite, die sich kein Einzelhotel leisten kann.<br />

(Quelle: Klaus Kobjoll in Meffert/Bruhn: Exzellenz im Dienstleistungsmarketing 1. Aufl. 2002)<br />

297


Definition (Hotel-) Kooperation<br />

„Kooperation ist die Ausgliederung von Betriebsfunktionen <strong>und</strong> deren<br />

Delegierung an eine zentrale Stelle, die die Anforderungen für die<br />

betreffenden Funktionen besser erfüllen kann als der einzelne<br />

Unternehmer. Dabei kann es sich um das Delegieren nur vereinzelter<br />

oder aber zahlreicher Betriebsfunktionen handeln; je nachdem wird<br />

eine Kooperation lockerer oder enger sein.“<br />

(Bircher: „Konzentration durch Kooperation“ in Krippendorf: Neue Entwicklungen in der Hotellerie 1970)<br />

Vergleicht man diese Definition mit den Definitionen für Hotelkonzern<br />

<strong>und</strong> Hotelkette, so lassen sich einige Ähnlichkeiten feststellen<br />

298


Definition (Hotel-Kooperation)<br />

Zusammenschluss mehrer Einzelhotels, mit dem Ziel, Erfahrungs-<br />

austausch zu betreiben <strong>und</strong> durch Zentralisierung einiger Funktionen,<br />

wie Marketing, Vertrieb, Einkauf <strong>und</strong> Schulung des Personals bessere<br />

Konditionen zu erreichen <strong>und</strong> Synergieeffekte zu erzielen.<br />

Der Begriff "Kooperation" stammt aus dem Lateinischen <strong>und</strong> bedeutet<br />

Zusammenarbeit. Eine Kooperation ist eine freiwillige Zusammenarbeit<br />

von wirtschaftlich <strong>und</strong> rechtlich selbständigen Einzelhotels mit dem<br />

Ziel, gemeinsam betriebliche Aufgaben effizienter zu lösen – ohne<br />

die unternehmerische Entscheidungsfreiheit vollständig aufgeben zu<br />

müssen. (Nyffeler/Müller: Kooperationen in der Hotellerie 2003)<br />

299


Hotelkooperationen<br />

(- Definition des Verband dt. Hotelkooperationen -)<br />

(VDH 2005)<br />

300


Hotelkooperationen<br />

� Die beteiligten Individualhotels bleiben rechtlich selbstständig<br />

� Die beteiligten Hotels bleiben zudem wirtschaftlich weitgehend<br />

selbstständig – auch dann wenn einzelne Funktionen (z.B.<br />

Marketing oder Einkauf) von den Betrieben abgegeben werden.<br />

Innerhalb der letzten zehn Jahre, hat sich die Anzahl der<br />

Hotelkooperationen fast verdoppelt. Im Jahr 1997 gab<br />

es 33 Kooperationen mit 1351 Hotels, <strong>2007</strong> sind es<br />

bereits 45 Kooperationen mit 2027 Hotels (Daten IHA <strong>2007</strong>)<br />

301


Hotelkooperationen<br />

Erscheinungsbild:<br />

Gleichwertige Betriebe, d.h. in differenzierter Art <strong>und</strong> Weise<br />

gleichwertiges Ausstattungs- <strong>und</strong> Leistungsprofil in den beteiligten<br />

Kooperationsbetrieben. (Luft: Gr<strong>und</strong>legende Tourismusbetriebslehre 1995)<br />

Beispiele:<br />

� Romantikhotels<br />

� Leading Hotels of the World<br />

� Ringhotels<br />

� Best Western<br />

302


Hotelkooperationen in<br />

Deutschland<br />

(IHA: Hotelmarkt Deutschland <strong>2007</strong>)<br />

303


Hotelkooperationen in<br />

Deutschland (- Fortsetzung -)<br />

IHA: Hotelmarkt Deutschland <strong>2007</strong>)<br />

304


Hotelkooperationen<br />

(horizontale <strong>und</strong> vertikale Kooperationen)<br />

� Horizontale Kooperationen: Horizontale Kooperationen haben<br />

zum Ziel durch überbetriebliche Zusammenarbeit die Effizienz zu<br />

verbessern. Unternehmensübergreifende Geschäftsprozesse<br />

werden mit Hilfe von organisatorischen <strong>und</strong> technologischen<br />

Maßnahmen aufeinander abgestimmt <strong>und</strong> optimiert. Die horizontale<br />

Zusammenarbeit kann auf lokaler <strong>und</strong> regionaler Ebene oder auf<br />

nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene erfolgen.<br />

� Vertikale Kooperationen: Unter einer vertikalen Kooperation<br />

versteht man, dass Betriebe mit vor- <strong>und</strong> nachgelagerten<br />

Unternehmen kooperieren (bspw. Eingliederung der Bäckerei in die<br />

Hotelkooperation). Vertikale Kooperationen kommen in der Praxis<br />

oft durch den Ausbau einer bereits bestehenden horizontalen<br />

Kooperation zustande. Die Intensität vertikaler Kooperationen kann<br />

unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Man kann zwischen<br />

vertikalen Kooperationen auf lokaler <strong>und</strong> regionaler Ebene <strong>und</strong><br />

vertikalen Kooperationen auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene<br />

unterscheiden.<br />

(Nyffeler/Müller: Kooperationen in der Hotellerie 2003)<br />

305


Hotelkooperationen<br />

(horizontale <strong>und</strong> vertikale Kooperationen)<br />

(Frey: Netwerkmanagement in der Hotellerie 2002)<br />

306


Hotelkooperationen<br />

Wirtschaftsforum Graubünden: Studie Hotelkooperationen realisieren 2003<br />

307


Typen von<br />

Kooperationssystemen<br />

� Erfa-Gruppen (Erfahrungsaustausch-Gruppen):<br />

Zusammenarbeit von vergleichbaren Hotels. Regelmäßiger <strong>und</strong><br />

systematischer Erfahrungsaustausch<br />

� Regionale Kooperationssysteme: Zusammenarbeit zur<br />

Lösung von Managementaufgaben durch gemeinsamen Einkauf,<br />

Betrieb von touristischen Infrastrukturanlagen,<br />

Marketingkooperationen <strong>und</strong> Schulungsprogrammen innerhalb<br />

der Destinationen<br />

� Freiwillige Ketten: Formen der Zusammenarbeit reichen von<br />

der Herausgabe eines Gemeinschaftsprospektes über den<br />

Betrieb eines Reservierungssystems bis hin zu<br />

franchiseähnlichen Leistungsbündeln ( Leading Hotels of the<br />

World, Relais et Chateaux, etc.)<br />

Quelle: H.R. Müller: Vorlesung Hotellerie 2006 Universität Bern<br />

308


Typen von<br />

Kooperationssystemen<br />

Systemtypen<br />

Erfa-Gruppen<br />

Lokale <strong>und</strong> regionale<br />

Kooperationssysteme<br />

Freiwillige Ketten<br />

Kriterien<br />

Primärer Zweck des<br />

Zusammenschluss<br />

Nutzung der sich aus<br />

gemeinsamen betrieblichen<br />

Charakteristiken ergebenden<br />

Synergien<br />

Nutzung der sich aus räumlicher<br />

Nähe ergebenden Synergien<br />

Nutzung der sich aus ähnlichen<br />

Produkt / Markt-Profilen<br />

ergebenden Synergien<br />

Für den Zusammenschluss<br />

maßgeblich Kriterien<br />

Ähnlichkeit in Bezug auf:<br />

- Größe<br />

- Aussehen<br />

- Preiskategorie<br />

- Jährliche Öffnungsdauer<br />

- Leistungsprogramm<br />

im Sinne einer operationellen<br />

Vergleichbarkeit<br />

Gemeinsamer geographischer<br />

Einzugsbereich, räumlich Nähe<br />

Ähnlichkeit in Bezug auf aktuelle<br />

<strong>und</strong> potentielle<br />

- K<strong>und</strong>enaussichten<br />

-Leistungsprogramme<br />

im Sinne einer gemeinsamen<br />

Vermarktbarkeit.<br />

(Quelle: Schwanninger: Organisatorische Gestaltung in der Hotellerie 1979)<br />

309


Hotelkooperationen<br />

Im Rahmen der Kooperation von Hotelunternehmen sind sowohl<br />

lockere Zusammenschlüsse sowie Kooperationen im engeren Sinne<br />

<strong>und</strong> sog. Franchise-Systeme möglich. Die vorhandenen Kräfte der<br />

einzelnen Hotels werden gebündelt <strong>und</strong> es erfolgt ein Auftritt mit<br />

gemeinsamen Namen (Marke, Branding):<br />

� Stärkere Marktauftritt – stärkere Marktmacht<br />

� Kooperation ermöglicht die Realisierung von Rationalisierungsvorteilen,<br />

die in der gemeinschaftlichen Ausübung von Unternehmensfunktionen,<br />

z.B. im Einkauf, in der Produktion oder im Marketing<br />

liegen (Bleile: Tourismusmärkte 1995)<br />

310


Hotelkooperationen in<br />

Deutschland<br />

Quelle: cost& Logis Juli 2005<br />

311


Stufen von<br />

Hotelkooperationen<br />

1. Stufe: Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

2. Stufe: Gemeinsame Marktforschung (Beschaffung <strong>und</strong> Auswertung<br />

von Marktinformationen)<br />

3. Stufe: Ausgliederung einer betrieblichen Funktion<br />

(Einkaufskooperation)<br />

4. Stufe: Ausgliederung mehrerer betrieblicher Funktionen (Einkauf,<br />

Reservierung, Werbung, Schulung)<br />

5. Stufe: Bildung einer institutionellen Kooperationsführung im Hinblick<br />

auf die Professionalisierung des Managements der Kooperation<br />

6. Stufe: Rechtliche Ausgliederung (GmbH, e.V., etc.)<br />

Hentschel: <strong>Hotelmanagement</strong> 2001<br />

312


Stufen von<br />

Hotelkooperationen<br />

Der Intensitätsgrad der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit ist<br />

abhängig von den angestrebten Kooperationszielen. Wird die Erarbei-<br />

tung einer Marketing- <strong>und</strong> Vertriebskonzeption für die Gruppe ange-<br />

strebt, dann ist die höchste Kooperationsstufe 6 angesagt.<br />

Der wachsende Wettbewerbsdruck <strong>und</strong> die künftig zu<br />

erwartende Marktentwicklung auf dem Hotelmarkt zwingen<br />

zur Vertiefung der Kooperationstätigkeiten<br />

(Quelle: Bleile: Tourismusmärkte 1995)<br />

313


Kooperationstypen<br />

Kooperationen mit vollem Leistungsumfang: z.B. Romantik Hotels, Ring<br />

Hotels, Best Western Hotels<br />

Kooperationen mit partiellem Leistungsumfang: z.B. Marketing ‚The<br />

Leading Hotels of the World‘<br />

Kooperationen mit singulärem Leistungsumfang: z.B. CRS ‚Utell‘,<br />

‚Supranational‘, Einkauf ‚Hogast‘, ‚Progros‘, ‚Atlas‘<br />

314


Kooperationsformen<br />

(- in der Hotellerie -)<br />

(Wirtschaftsforum Graubünden: Studie: Hotelkooperationen realisieren 2003)<br />

315


Kooperationsformen<br />

(- in der Hotellerie -)<br />

(Wirtschaftsforum Graubünden: Studie: Hotelkooperationen realisieren 2003)<br />

316


Kooperationsfelder für Hotels<br />

� Allgemeiner Erfahrungsaustausch<br />

� Einkauf<br />

� Produktion<br />

� Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />

� Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

317


Leistungsspektrum von<br />

Hotelkooperationen<br />

� Nutzung einer Marke<br />

� Verkauf<br />

� Reservierungszentrale<br />

� Nutzung eines GDS / CRS<br />

� Gewährung von Einkaufsvorteilen<br />

� Öffentlichkeitsarbeit<br />

� Marketing<br />

318


Hotelkooperationen<br />

(- Beispiele: Leistungen für Mitglieder -)<br />

• Abstimmung bei der Ausarbeitung einer Marketingstrategie<br />

• gemeinsame Marktforschung<br />

• Erstellen von Werbematerial<br />

• Abstimmung bei preispolitischen Maßnahmen<br />

• gemeinsame Auslandsvertretungen<br />

• koordinierte Verkaufsreisen<br />

• gemeinsames Auftreten bei Fachmessen<br />

• Zusammenarbeit bei der Konzeption der Hausprospekte<br />

• Überregionale Werbeaktionen mit großen Breitenwirkung für die<br />

Stadt oder Region<br />

• Regelmäßiger Informations- <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

- (Quelle: Lentz / Fritz: Gastgewerbliche Berufe – Organisation <strong>und</strong> Marketing 1994)<br />

319


Hotelkooperationen<br />

(- Beispiele: Leistungen für Mitglieder -)<br />

Fortsetzung:<br />

• gemeinsame Mitarbeiterschulungen<br />

• einheitliches Briefpapier<br />

• Gemeinsame monatlich Mitarbeiterzeitschrift<br />

• zentrale Betriebsberatung<br />

• zentrale Qualitätskontrolle<br />

• Vereinbarungen über zentralen Einkauf<br />

• zentrale Verkaufsorganisation <strong>und</strong> Reservierung über 0130-Nummer<br />

• gegenseitige Empfehlungen<br />

• zentrale Öffentlichkeitsarbeit<br />

• zentrale Planung von Bauvorhaben (Quelle: Lentz / Fritz: Gastgewerbliche Berufe –<br />

Organisation <strong>und</strong> Marketing 1994)<br />

• Nutzung eines gemeinsamen Reservierungssystems (GDS/CRS)<br />

320


Vor- <strong>und</strong> Nachteile horizontaler<br />

Netzwerktypen in der Hotellerie<br />

Frey: Netzwerkmanagement in der Hotellerie 2002<br />

321


Hotelkooperationen<br />

(- Entwicklungen -)<br />

Immer mehr Hoteliers nutzen die Möglichkeit mit einer der 60 Hotel-<br />

Kooperationen auf dem Hotelmarkt in Deutschland zu kooperieren.<br />

Innerhalb dieser 60 Hotelkooperationen sind knapp 2500 einzelne,<br />

rechtlich selbstständige Hotels zu einem jeweils größeren Verb<strong>und</strong><br />

zusammengeschlossen (vgl. IHA: Hotelmarkt Deutschland 2006)<br />

Nach einer gewissen Konsolidierungsphase boomen die Hotel-<br />

kooperationen in den letzten beiden Jahren erneut. Zahlreiche neue<br />

Zusammenschlüsse <strong>und</strong> Produktlinien bestehender Kooperationen<br />

sind auf den Hotelmarkt Deutschland getreten: Historik Hotels,<br />

Conference Partner Hotels, Country Partner Hotels, Landkomfort<br />

Hotels oder Schloss-gut-Hotels. (IHA 2006)<br />

322


Ranking der größten<br />

Hotelmarken<br />

323


Exkurs:<br />

(- Die Hotelmarke Best Western -)<br />

Best Western bleibt auch im Jahr 2006 die größte Marke in Europa –<br />

sowohl nach Anzahl der Hotels als auch nach Zahl der Zimmer. Das<br />

meldet das in Europa führende Marktforschungs- <strong>und</strong> Beratungsunternehmen<br />

für Hotels, Restaurants <strong>und</strong> die Touristikbranche MKG<br />

Consulting mit Sitz in Paris. Mit Stichtag 1. Januar 2006 führt Best<br />

Western das Ranking der stärksten Hotelmarken nach Anzahl der<br />

Hotels mit 1.195 Häusern an. Die Best Western Gruppe ist im Vergleich<br />

zu 2005 um 72 Häuser <strong>und</strong> 4.897 Zimmer gewachsen, was einem<br />

Zimmerplus von 6,7 Prozentpunkten entspricht. Auch nach Zahl der<br />

Gästezimmer liegt Best Western mit 78.140 Zimmern (73.234 in<br />

2005) deutlich vor den Accor-Marken Ibis (Platz zwei mit 616 Hotels<br />

<strong>und</strong> 63.759 Zimmern), Mercure (Platz drei mit 545 Hotels <strong>und</strong> 61.757<br />

Zimmern) <strong>und</strong> Novotel (Platz vier mit 274 Hotels <strong>und</strong> 43.270 Zimmern).<br />

Auf Platz fünf landet die Marke Holiday Inn der ICH Group, gefolgt von<br />

Hilton International <strong>und</strong> den spanischen NH Hoteles.<br />

(o.V.: „Ranking der größten Hotelmarken“ www.gvnet-infodienst.de)<br />

324


Exkurs:<br />

(- Die Hotelmarke Best Western -)<br />

� In den nächsten drei Jahren wird Best Western – als bereits am<br />

schnellsten wachsende Hotelkette Asiens – die größte Hotelkette des<br />

östlichen Kontinents werden<br />

� Geplant sind in den nächsten zehn Jahren bis zu 100 neue Hotels mit<br />

10 000 Zimmern in Indien unter dem Markendach von Best Western zu<br />

vereinen<br />

� Das Best Western „Imperium“ umfasst 320 000 Zimmer in 4200 Hotels<br />

in 80 Ländern<br />

� Im Jahr 2006 haben sich 263 Hotels Best Western angeschlossen<br />

� Die Best Western Hotels Deutschland GmbH betreut 158 individuell<br />

geführte Hotels der drei bis vier Sterne-Kategorie mit einem Umsatz<br />

von 439 Mio. Euro. Die durchschnittliche Belegung der Hotels beträgt<br />

65% bei einer durchschnittlichen Zimmerrate von 72,36 Euro (im Jahr<br />

2006).<br />

(Quelle: Pressemeldungen www.bestwestern.de)<br />

325


Expansion in der Hotelindustrie<br />

(- Statements -)<br />

� Gleichzeitig schreitet die Expansion der internationalen<br />

Markenhotellerie in die heimischen, für die europäische<br />

Individualhotellerie einst sicheren urlaubstouristisch genutzten<br />

Peripherieregionen unvermindert fort. Frehse: „Internationale Dienstleistungskompetenzen<br />

der europäischen Hotellerie“ in Tourism Review, Vol 58, No 1/2003)<br />

� Trotz der aktuellen Marktsituation <strong>und</strong> des längst vollzogenen Wandels<br />

von Verkäufer- zu Käufermärkten haben die bisherigen Ausführungen<br />

verdeutlicht, dass sich der Internationalisierungsprozess in der<br />

europäischen Hotellerie auch in Zukunft nicht abschwächen, sondern<br />

eher verstärken wird. (Peters/Frehse: „Internationalisierungshemmnisse einzelbetrieblich organisierter<br />

Hotelunternehmen“ in Tourismus Journal 7 Jg. Heft 4 2003)<br />

326


Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />

Unter dem Aspekt der „funktionellen Entkopplung“<br />

Eigentümerbetrieb<br />

Pachtbetrieb<br />

Managementbetrieb<br />

Eigentümer = Inhaber<br />

Eigentümer = Verpächter<br />

Inhaber = Pächter<br />

Eigentümer = Investor, Be-<br />

Treibergesellschaft, Bauträger<br />

Betreiber = Hotelgesellschaft<br />

327


Betreiberformen in<br />

Deutschland<br />

Betreiberform<br />

Eigenbetriebe<br />

Managementbetriebe<br />

Pachtbetriebe<br />

Franchisebetriebe<br />

Zusammen<br />

Anteil 2005<br />

32 %<br />

14 %<br />

31 %<br />

23 %<br />

100 %<br />

Anteil 2003<br />

30 %<br />

16 %<br />

30 %<br />

24 %<br />

100 %<br />

Anteil 2001<br />

26 %<br />

14 %<br />

37 %<br />

23 %<br />

100 %<br />

vgl. IHA 2005<br />

328


Betreiberformen in<br />

Deutschland<br />

Zum Franchising in der Hotellerie vergleiche die Beilage:<br />

Sölter: Franchising in der Hotelindustrie <strong>2007</strong><br />

329


Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />

Unter dem Aspekt der „funktionellen Entkopplung“<br />

Funktionelle Entkopplung in der Hotellerie:<br />

Während in der Individualhotellerie nach wie vor zwei funktionelle<br />

Kernbereiche, die des Hotelinvestors <strong>und</strong> -betreibers, wahrgenommen<br />

werden, hat sich in der internationalen Markenhotellerie mittlerweile die<br />

Spezialisierung auf nur eine der beiden Funktionen, nämlich auf die des<br />

Hotelbetreibers, durchgesetzt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieser funktionellen Entkopplung lassen sich in der internationalen<br />

Hotellerie gegenwärtig zwei Hauptbeteiligte unterscheiden. Auf<br />

der einen Seite die ein Hotel finanzierenden Investoren, die die<br />

Baurealisierung überwachen, auf der anderen Seite die Betreiber, die<br />

ihr hotelspezifisches Know-how auszeichnet. Weitere Kriterien für die<br />

Auswahl eines Betreibers sind ein im Markt etablierter Markenname<br />

sowie die Möglichkeit der Nutzung von länderübergreifenden Vertriebs<strong>und</strong><br />

Reservierungssystemen.<br />

Quelle: Frehse: Erfolgsstrategien für die europäische Individualhotellerie 2001<br />

330


Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />

Unter dem Aspekt der „funktionellen<br />

Entkopplung“<br />

Hotelbetreiber<br />

(operativer Betrieb)<br />

Know-how zur Führung<br />

des Hotels<br />

-Einkauf, Beschaffungspolitik des Hotels<br />

- Beherbergung, Bewirtung <strong>und</strong><br />

Komplementärleistungen für den Gast<br />

- Budgetierung, Finanzen,<br />

Controlling, Rechnungswesen,<br />

Marketing <strong>und</strong> Vertrieb<br />

Hotelinvestor<br />

(Hotelimmobilie)<br />

• Hotelplanung – Planung des<br />

Hotelprojekts<br />

• Finanzierung<br />

• Projektmanagement<br />

• Plan- <strong>und</strong> Baurealisierung<br />

• Veräußerung<br />

(Quelle: Abb. Sölter, Marc: BWL in Hotellerie <strong>und</strong> Gastronomie – Eine betriebswirtschaftliche Einführung)<br />

331


Betreiberkonzepte in der Hotellerie<br />

Unter dem Aspekt der „funktionellen Entkopplung“<br />

Gründe für die funktionelle Entkopplung?<br />

� Die funktionelle Entkopplung entstand in Zusammenhang mit der<br />

Expansion der internationalen Hotelketten, weil diese nicht bereit<br />

waren ein Investitionsrisiko zu tragen. Der Bau der Hotelimmobilie<br />

erfolgte durch inländische Investoren anschließend wurde das<br />

Objekt als Hotelbetrieb von der Hotelkette übernommen.<br />

� Spezialisierung auf die Hauptfunktionen „Beherbergung“ <strong>und</strong><br />

„Bewirtung / Verpflegung“<br />

� größter ROI, da weniger Kapital aufgebracht werden muss, als<br />

wenn der Hotelbetreiber selber baut<br />

332


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Eigentümerbetrieb<br />

Bei diesem Betreiberkonzept ist der Eigentümer gleichzeitig auch Besitzer<br />

der Hotelimmobilie / des Hotelbetriebs. Er besitzt sämtliche Rechte, die<br />

den Betrieb des Hotels, aber auch die Hotelimmobilie betreffen. Der<br />

Eigentümer besitzt in der Regel auch die <strong>Gaststätten</strong>konzession (nach<br />

neuem GastG nicht mehr erforderlich). Typisch ist dieses Betreiberkonzept<br />

für Klein- <strong>und</strong> Mittelbetriebe (Privathotels).<br />

Stärken:<br />

� Hohe Flexibilität durch alleinige Entscheidungsgewalt des Eigentümers<br />

� Schnelle Anpassung (teilweise nur wenn finanzielle Mittel vorhanden) an<br />

die Bedürfnisse der Nachfrage <strong>und</strong> Erfordernisse des Hotelmarkts<br />

333


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Eigentümerbetrieb: Schwächen<br />

� Teilweise unklare Betriebsnachfolge<br />

� Starker Wettbewerb mit der Markenhotellerie<br />

� Fehlendes Wissen aus den Bereichen Personal, Marketing,<br />

Finanzen, Qualität<br />

� Einzelkämpfer<br />

� Fehlendes Kapital für Instandhaltung, Renovierung <strong>und</strong><br />

Innovationen<br />

� Individueller Betrieb ohne spezifische Markenbindung<br />

(Identifikation)<br />

� Eigentümer- <strong>und</strong> Managementfunktion werden in der Regel vom<br />

Eigentümer oder dessen Familienmitgliedern ausgeübt.<br />

334


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Pachtbetrieb:<br />

� Der Pachtvertrag ist die dominierende Vertragsform in der deutschen<br />

Hotellerie<br />

� Immobilie <strong>und</strong> operatives Geschäft sind beim Pachtbetrieb getrennt<br />

� Gegen eine festgelegte Vergütung (Pachtzins) erhält der Pächter das<br />

Recht, den Betrieb auf eigenen Namen <strong>und</strong> auf eigene Rechnung zu<br />

führen. Der Pächter (Betreiber der Hotelimmobilie) trägt somit das<br />

wirtschaftliche Risiko.<br />

� Der Eigentümer der Hotelimmobilie (Verpächter) erhält für die<br />

Nutzungsüberlassung des Hotelgebäude eine feste <strong>und</strong> / oder<br />

variable Pacht.<br />

� Der Investor trägt das unternehmerische Risiko für anlagebedingte<br />

Kosten<br />

335


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Pachtbetrieb: Umsatzpacht <strong>und</strong> Festpacht<br />

Beispiel für einen festen Pachtzins:<br />

„Die Pacht beträgt 18€ pro qm <strong>und</strong> pro Monat für die gesamte Fläche<br />

die zur Verfügung gestellt wird“<br />

Beispiel für Umsatzpacht:<br />

„Der Pachtzins beträgt 7,5 % des Gesamtumsatzes ohne MwSt<br />

mindestens jedoch 3500€, ab 1. des auf die Eröffnung folgenden<br />

Monats (pachtfrei)<br />

(vgl. Seitter: Rechtsbuch des Hoteliers <strong>und</strong> Gastwirts 4. Aufl.)<br />

Das sog. „lease and profit sharing“ ist eine Kombination aus fixer <strong>und</strong><br />

variabler Pacht.<br />

336


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Pachtzins muss so bemessen sein, dass einerseits die Rentabilität<br />

des Pachtobjektes gesichert ist <strong>und</strong> auf der anderen Seite dem Inter-<br />

esse beider Partner entspricht. Ein zu hoher Pachtzins gefährdet nicht<br />

nur den Pächter, sondern auch den Verpächter, der nicht daran<br />

interessiert sein kann, dass der Pächter den Betrieb nicht durchsteht.<br />

Ein zu häufiger Pächterwechsel oder gar noch die Insolvenz eines<br />

Pächters würde dem Pachtobjekt nur schaden <strong>und</strong> den Wert mindern.<br />

(Setter: Rechtsbuch des Hoteliers <strong>und</strong> Gastwirtes 4. Aufl.)<br />

In der Regel beläuft sich die Pachtzeit auf 10 – 20 Jahre.<br />

337


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Managementbetrieb:<br />

� Gr<strong>und</strong>lage des Managementvertrags (Betriebsführungsvertrag) ist §<br />

675 BGB bzw. ein entgeltlicher Geschäftsbesorgungsvertrag<br />

� Trennung von Kapital <strong>und</strong> Management<br />

� Der Eigentümer der Hotelimmobilie (Investor, Bauträger,<br />

Besitzgesellschaft) trägt das unternehmerische Risiko <strong>und</strong> ist<br />

abhängig von einem erfolgreichen <strong>Hotelmanagement</strong> des<br />

Betreibers<br />

� In der Regel hat der Vertrag eine Laufzeit von 20 – 25 Jahren, mit<br />

der Option auf Verlängerung (Trend 8 – 12 Jahre Laufzeit)<br />

� Die Vergütung des Managers erfolgt entweder nach fixen<br />

(unabhängig vom Gewinn) oder variablen (umsatz- <strong>und</strong> gewinnabhängige<br />

(Gebühren) Gr<strong>und</strong>sätzen oder einer Mischform. Evtl. GOP-<br />

Garantien<br />

338


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Managementbetrieb:<br />

� Die Managementgesellschaft bringt ihre Manaagementerfahrung<br />

sowie ihren Markennamen mit ein (Frei: Expansion in der Hotelindustrie 2000)<br />

� Für seine Tätigkeit erhält der Manager vom Eigentümer eine<br />

Gebühr. Internationale Managementgebühren liegen einheitlich in<br />

einer Größenordnung von 2 % bis 4 % des Umsatzes bzw. Gross<br />

Operating Revenue (basic fee), zuzüglich einer erfolgsabhängigen<br />

Gebühr von 8 % bis max. 14 % vom Gross Operating Profit<br />

(incentiv fee) (VÖB: Beherbergungsgewerbe in Deutschland – Leitfaden für Immobilienschverständige<br />

2004)<br />

339


Betreiberkonzepte in der<br />

Hotellerie<br />

Der Managementbetrieb:<br />

Die Managementgesellschaft (Betreiber) begründet die Höhe der<br />

Managementgebühren mit<br />

� dem zentralen Werbeaufwand<br />

� dem weltweit operierenden CRS<br />

� dem ‚know how‘ (Planung, Kontrolle, Administration)<br />

� dem Personalpotential u. den Ausbildungsstandards<br />

(vgl. Seitz: <strong>Hotelmanagement</strong> 1997)<br />

340


Verträge in der Hotellerie<br />

(Baurmann: „Mehr Durchblick im Vertragswesen“ in topHotel 5/2000)<br />

341


Verträge in der Hotellerie<br />

Zur vertieften Auseinadersetzung mit Hotelbetreiberverträge empfehle<br />

ich:<br />

W. E. Joachim: (Hotel)Betreiberverträge Aktuelle Regelungsbeispiele<br />

<strong>und</strong> Entwicklungstendenzen in Gewerbemiete <strong>und</strong> Teileigentum 04/03<br />

Heft 11 Juli 2003<br />

Baurmann: „Mehr Durchblick im Vertragswesen“ in topHotel 5/2000<br />

342


Geschäftssystem eines Hotels<br />

(Schultze: Diagnose des strategischen Handlungsbedarfs für Hotelketten)<br />

343

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