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Abstract 08.pdf - Fachbereich Sportwissenschaft der Universität ...

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Torsten Kleine u. Dr. Peter Wastl Bergische <strong>Universität</strong> Wuppertal - <strong>Sportwissenschaft</strong><br />

Einführung in die Vermittlungspraxis des Sports (<strong>Abstract</strong> 8)<br />

Adressatenorientiertes unterrichten<br />

Lehrmethoden in <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

1. Lehren mit Erfolg – Kann man im Unterricht tatsächlich lernen?<br />

Wann bringen Seminare etwas?<br />

• Der Lehrende benötigt ein grundlegendes Verständnis für den Ablauf von Lernprozessen bei Menschen.<br />

Dabei sollte er vielfältige methodische Möglichkeiten, die sich im Unterricht einsetzen lassen,<br />

kennen.<br />

• Hierzu benötigt <strong>der</strong> Lehrende folgende Kompetenzen:<br />

Fachkompetenz <br />

Sozialkompetenz <br />

Methodenkompetenz<br />

Selbst-/<br />

Personenkompetenz <br />

Medienkompetenz<br />

Unter Fachkompetenz o<strong>der</strong> Fachkenntnis (auch Sachkompetenz, früher: Fachwissen) ist die<br />

Fähigkeit zu verstehen, Sachverhalte den theoretischen und praktischen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gemäß selbständig und eigenverantwortlich zu bewältigen.<br />

= Fachrepertoire<br />

Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die dazu befähigen, in Vermittlungsprozessen<br />

situationsadäquat zu handeln (Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit,<br />

Einfühlungsvermögen …).<br />

= Lehr- und Sozialformenrepertoire<br />

Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die es ermöglichen, Aufgaben und Probleme zu<br />

bewältigen, indem sie die Auswahl, Planung und Umsetzung sinnvoller Lösungsstrategien<br />

ermöglichen (Analysefähigkeit, Kreativität, Lernbereitschaft, Denken in Zusammenhängen,<br />

Rhetorik …).<br />

Hierzu gehört die Fähigkeit, bei <strong>der</strong> Planung und Organisation eines Lernprozesses diejenigen<br />

Unterrichtsmethoden auszuwählen und anzuwenden, die jeweils die optimalen Bedingungen<br />

für die Begegnung von Lernenden und Sache herstellen.<br />

= Methodenrepertoire<br />

Fähigkeiten und Einstellungen, in denen sich die individuelle Haltung zu Umwelt und eigener<br />

Lehrarbeit ausdrückt. (Leistungsbereitschaft, Engagement, Motivation, Zuverlässigkeit,<br />

Belastbarkeit …).<br />

= Verhaltensrepertoire des Lehrenden selbst<br />

Bei <strong>der</strong> Medienkompetenz geht es darum, dass verschiedenste Medien ausgewählt und<br />

sinnvoll genutzt werden können.<br />

= Medienrepertoire<br />

• Der Lernende soll im Seminar allmählich eine individuelle Handlungskompetenz erwerben. Damit ist<br />

die Befähigung gemeint, sich situativ angemessen zu verhalten, selbstverantwortlich Probleme zu lösen,<br />

bestimmte Leistungen zu erbringen und mit an<strong>der</strong>en Menschen angemessen umzugehen, auf <strong>der</strong><br />

Basis eines erfolgreichen Lernprozesses.<br />

2. Lerntheorien<br />

Behavioristische Theorien<br />

„Behaviorismus“<br />

„Instruktionalismus“<br />

= Lernen als Verhaltensän<strong>der</strong>ung<br />

Input-Output-Relation<br />

Vermittelnde Positionen und<br />

Integrationsversuche<br />

Alte kognitive Theorien<br />

„Kognitivismus“<br />

= Lernen als Problemlösungsund<br />

Behaltensleistung<br />

interner Verarbeitungsprozess<br />

konstruktivistische Theorien:<br />

„Konstruktivismus“<br />

= Lernen als Verarbeitung von Informationen und<br />

eigenes Bewältigen von Situationen<br />

(vgl. ZIEP 1995)<br />

Grundlegende Prinzipien, nach denen Lehrprozesse ausgerichtet werden sollten, damit diese nachhaltig<br />

und lernintensiv sein können, richten sich nach den Lerntheorien.<br />

1


Torsten Kleine u. Dr. Peter Wastl Bergische <strong>Universität</strong> Wuppertal - <strong>Sportwissenschaft</strong><br />

Einführung in die Vermittlungspraxis des Sports (<strong>Abstract</strong> 8)<br />

So funktioniert Lernen am Beispiel <strong>der</strong> oben genannten Lerntheorien<br />

Kategorie Behaviorismus Kognitivismus Konstruktivismus<br />

Das Gehirn ist ein … passiver Behälter Computer<br />

informationell geschlossenes<br />

System<br />

Wissen wird … abgelagert verarbeitet konstruiert<br />

Wissen ist …<br />

eine korrekte Input-<br />

/Output-Relation<br />

Lernziele Richtige Antworten<br />

ein adäquater interner<br />

Verarbeitungsprozess<br />

richtige Methoden zur<br />

Antwortfindung<br />

mit einer Situation operieren<br />

zu können<br />

komplexe Situationen<br />

bewältigen<br />

Paradigma Stimulus-Response Problemlösung Konstruktion<br />

Strategie lehren beobachten und helfen kooperieren<br />

Die Lehrperson ist … Autorität Tutor Coach, Spieler, Trainer<br />

Feedback wird extern vorgegeben extern modelliert intern modelliert<br />

3. Lernverständnis im konstruktivistischen Sinn<br />

Zentrale Aussage des Verarbeitungskonzepts:<br />

• Lernen als aktives Verarbeiten von Lernstoff (Informationen)<br />

• den Lernstoff begreifen<br />

• kein pures Aufnehmen von Inhalten<br />

Zwei Schritte des Lernens:<br />

1. rezeptiver Schritt<br />

2. expressiver Schritt<br />

Sollen Lern- bzw. Vermittlungsprozesse dauerhaft und nachhaltig wirken, so sind aktive Lernhandlungen<br />

wichtig. In diesen Schritten finden sich zwei Lernverständnisse wie<strong>der</strong>:<br />

Modell des rezeptiven Lernens = 1. Teil des Lernvorganges<br />

Motivation, Interesse,<br />

Lernbereitschaft<br />

Lernstörungen<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Aufnehmen = „Einatmen“<br />

Assoziationen<br />

(Bil<strong>der</strong>, Metaphern u. a.)<br />

Speicherung<br />

Gedächtnis<br />

(vgl. DÖRING/ZIEP 1989)<br />

2


Torsten Kleine u. Dr. Peter Wastl Bergische <strong>Universität</strong> Wuppertal - <strong>Sportwissenschaft</strong><br />

Einführung in die Vermittlungspraxis des Sports (<strong>Abstract</strong> 8)<br />

Modell des expressiven Lernens = 2. Teil des Lernvorganges<br />

Wie<strong>der</strong>gabe<br />

Verarbeiten = „Ausatmen“<br />

Wissen aufnehmen und aktiv verarbeiten<br />

… am Beispiel des „Lern-<br />

Whoppers“<br />

… dabei handelt es sich um<br />

einen beson<strong>der</strong>en Hamburger,<br />

<strong>der</strong> in mehreren Schichten<br />

reich belegt ist.<br />

… verschiedene Schichten<br />

unterschiedlichen Belages<br />

wechseln sich ab.<br />

… Phasen, in denen wir<br />

Lernstoff nur rezeptiv aufnehmen,<br />

wechseln sich ab mit<br />

Phasen, in denen <strong>der</strong><br />

Lernstoff aktiv bearbeitet wird.<br />

�<br />

�<br />

Erinnerung<br />

Rekonstruktion<br />

�<br />

Lernstörungen<br />

(vgl. DÖRING/ZIEP 1989)<br />

reales Handeln Übertragen und Anwenden<br />

Wissen aufnehmen und aktiv verarbeiten<br />

… <strong>der</strong> „Lern-Whopper“<br />

Lernen heißt zunächst einmal Informationen verarbeiten …<br />

• Notizen machen<br />

• Fragen formulieren und aufschreiben<br />

• diese Fragen gezielt beantworten<br />

• Karteikarten als Lernkarten beschriften<br />

• Mit den Lernkarten Lern-Domino spielen<br />

Einstieg - Einführung<br />

Informations-Verarbeitung<br />

- aktives Lernen -<br />

Informations-Aufnahme<br />

- rezeptives Lernen -<br />

Informations-Verarbeitung<br />

- aktives Lernen -<br />

Informations-Aufnahme<br />

- rezeptives Lernen -<br />

Informations-Verarbeitung<br />

- aktives Lernen -<br />

(vgl. ZIEP 1995)<br />

Zusammenfassung - Ausstieg<br />

• Skizzen machen<br />

• Mind-Maps zeichnen<br />

• Ausprobieren<br />

• u. a.<br />

(vgl. ZIEP 1995)<br />

3


Torsten Kleine u. Dr. Peter Wastl Bergische <strong>Universität</strong> Wuppertal - <strong>Sportwissenschaft</strong><br />

Einführung in die Vermittlungspraxis des Sports (<strong>Abstract</strong> 8)<br />

Aufnahmeprozesse:<br />

lesen, zusehen, beobachten, zuhören, einprägen<br />

und…<br />

Verarbeitungsprozesse:<br />

Suchen, Fragen stellen, verbinden, abschreiben, mit eigenen Worten schreiben, abzeichnen, eigene<br />

Skizzen zeichnen, durchspielen, simulieren, mit jemand diskutieren, jemandem erzählen, aufsagen, zusammenfassen,<br />

ausprobieren, in <strong>der</strong> Praxis anwenden u. a.<br />

… wechseln sich ab.<br />

4. Auswahl verschiedener Lehrmethoden und Lehrtechniken<br />

… diese Auswahl soll es ermöglichen, das unterrichtliche Handlungsspektrum im Sinne von verarbeitungsintensiven<br />

methodischen Möglichkeiten zu erweitern (vgl. <strong>Abstract</strong> 4 „Ebenen methodischer Entscheidungen“)<br />

Verfahren für die Großgruppe (vgl. Ziep 1995, Arbeitsgruppe Hochschuldidaktische Weiterbildung 2000)<br />

Netzwerk Die TN sitzen so im Kreis, dass sie sich gegenseitig ansehen können und <strong>der</strong> Raum in <strong>der</strong><br />

Mitte frei bleibt. Auf den Boden werden nun vorbereitete Metaplan-Karten gelegt, auf denen<br />

jeweils ein zentraler Begriff des zuvor behandelten Lernstoffs groß und deutlich geschrieben<br />

steht. Je<strong>der</strong> TN nimmt sich nun eine Karte mit einem Begriff, den er meint erklären<br />

zu können.<br />

Der Dozent beginnt nun: Er zeigt einen Begriff, legt ihn anschließend vor sich auf den Boden<br />

und erzählt alles, was ihm zu diesem Begriff einfällt. Derjenige TN, <strong>der</strong> meint mit seinem<br />

Begriff gut anknüpfen zu können, fährt hiernach ebenso fort.<br />

Es entsteht ein „Netzwerk“ von Beschreibungen, Erklärungen und Zusammenfassungen,<br />

das den Lernstoff im Überblick wie<strong>der</strong>gibt.<br />

Kugellager Alle TN sitzen sich in zwei Kreisen, einen Innen- und einen Außenkreis, so gegenüber,<br />

dass je<strong>der</strong> TN des Außenkreises einem Partner im Innenkreis gegenübersitzt und ihn ansehen<br />

kann. Die Anzahl <strong>der</strong> TN muss in beiden Kreisen gleich groß sein. Die jeweils sich<br />

gegenüber sitzenden TN unterhalten sich nun zu einem vom Dozenten vorgegebenen<br />

Thema eine festgelegte Zeit lang. Anschließend setzen sich alle TN jeweils zwei Plätze<br />

weiter, wobei sich die Kreise in entgegen gesetzter Richtung bewegen. Es ergeben sich<br />

neue Gesprächspartner. Das „Drehen“ des „Kugellagers“ kann mehrmals wie<strong>der</strong>holt werden.<br />

Aquarium<br />

(Fishbowl)<br />

Lern-<br />

Domino<br />

Die TN sitzen in einem Innen- und einem Außenkreis. Die TN des Innenkreises diskutieren<br />

o<strong>der</strong> erörtern einen Sachverhalt. Sie tun dies stellvertretend für die ganze Gruppe. Damit<br />

sich TN des Außenkreises an <strong>der</strong> Diskussion beteiligen können, sollten zwei bis drei Stühle<br />

im Innenkreis freigehalten werden. So können einzelne TN des Außenkreises in den<br />

Innenkreis wechseln. Im größeren Außenkreis befinden sich die Beobachter, die z. B. Argumente<br />

sammeln können.<br />

Variationen: - vorherige Vorbereitung des Sachverhalts in Kleingruppen<br />

- zum Sachverhalt steht ein Experte zur Verfügung, <strong>der</strong> von den Diskutanten<br />

je<strong>der</strong>zeit befragt werden kann<br />

- es wird vorher eine Rollenverteilung festgelegt …<br />

Wie bei <strong>der</strong> Netzwerk-Technik hat <strong>der</strong> Dozent auf Metaplan-Karten die zentralen Begriffe<br />

eines Sachgebietes, das zuvor behandelt wurde, gut lesbar aufgeschrieben. Die Karten<br />

sind hierbei jedoch verschiedenfarbig (z. B. 4 o<strong>der</strong> 5 Farben). Sie werden nun gemischt<br />

und gleichmäßig an Gruppen von 2 – 4 TN verteilt. Die Kleingruppen erhalten einige Minuten<br />

Zeit, sich mit den Begriffen vertraut zu machen. Nun beginnt <strong>der</strong> Dozent mit einer Karte,<br />

die er zurück gehalten hat und legt diese auf den Boden.<br />

Eine Gruppe beginnt, indem sie eine passende Karte gleicher Farbe an die erste anlegt<br />

und den Zusammenhang <strong>der</strong> Begriffe erklärt. So wird von Gruppe zu Gruppe fortgefahren.<br />

So genannte Wechselkarten (zweifarbig) ermöglichen <strong>der</strong> Fortgang, wenn die restlichen<br />

Begriffe keinen Zusammenhang mehr zu den Anschlusskarten besitzen o<strong>der</strong> eine Gruppe<br />

nicht mehr eine <strong>der</strong> benötigten Farben besitzt.<br />

4


Torsten Kleine u. Dr. Peter Wastl Bergische <strong>Universität</strong> Wuppertal - <strong>Sportwissenschaft</strong><br />

Einführung in die Vermittlungspraxis des Sports (<strong>Abstract</strong> 8)<br />

Verfahren für Kleingruppen (vgl. Ziep 1995, Arbeitsgruppe Hochschuldidaktische Weiterbildung 2000)<br />

Gruppenpuzzle<br />

Strukturen<br />

legen<br />

Es werden Kleingruppen gebildet (Beispiel: 6 Gruppen á 5 N), die jeweils arbeitsteilig<br />

sechs verschiedene Teilaspekte des zu vermittelnden Sachgebiets bearbeiten. Diese<br />

Gruppen sind die „Expertengruppen“. Jedes Gruppenmitglied hat zu Beginn eine Nummer<br />

zugeteilt bekommen (im Bsp. von 1 bis 5).<br />

Sind die Themen bearbeitet, finden sich alle TN mit gleicher Nummer in einer neuen „Puzzlegruppe“<br />

zusammen (im Bsp. Entstehen 5 Gruppen á 6 TN) und tauschen – je<strong>der</strong> jeweils<br />

als „Experte“ für seinen Sachverhalt – die Ergebnisse aus.<br />

Nun kann darauf aufbauend in arbeitsgleicher Form in den Kleingruppen weitergearbeitet<br />

werden.<br />

Die Großgruppe wird in Kleingruppen von 3 – 4 TN aufgeteilt. Jede Gruppe erhält einen<br />

gemischten Satz von Metaplan-Karten, auf die je ein zentraler Begriff des zuvor erarbeiteten<br />

Lernstoffs notiert ist.<br />

Die Aufgabe ist nun für jede Gruppe gleich: An einer Metaplan-Tafel ist <strong>der</strong> Zusammenhang<br />

<strong>der</strong> Begriffe in Form einer visuellen Struktur abzubilden (Anpinnen <strong>der</strong> Karten mit<br />

Nadeln). Anschließend muss je ein Vertreter je<strong>der</strong> Gruppe die jeweilige Struktur erläutern<br />

und den Zusammenhang <strong>der</strong> begriffe darstellen.<br />

Stichworte Im Unterrichtsraum werden sichtbar für die TN Metaplan-Wolken, Metaplan-Karten o<strong>der</strong><br />

einfache Papierbögen auf den Boden gelegt o<strong>der</strong> an die Wand geklebt, auf denen einzelne<br />

Begriffe, Fragen, Sprüche, Merksätze o. a. notiert sind.<br />

Die TN werden nun aufgefor<strong>der</strong>t, sich an einem ihnen zusagenden „Stichwort“ einzufinden,<br />

zu denen sie in <strong>der</strong> zufällig zusammenkommenden Gruppe ihre Meinung kundtun sollen.<br />

Ebenso können Erfahrungen ausgetauscht, Erlebnisse aufgearbeitet, Kenntnisse eingebracht<br />

werden. Nach ca. 5 Minuten werden die TN gebeten, sich an einem an<strong>der</strong>en<br />

„Stichwort“ einzufinden. Die gesprächsrunde beginnt von neuem.<br />

Viereck Der Dozent hängt in je<strong>der</strong> <strong>der</strong> vier Raum-Ecken eine aufnotierte Aussage, eine Fragestellung<br />

o<strong>der</strong> eine Problemstellung. Die TN ordnen sich <strong>der</strong>jenigen Aussage zu, <strong>der</strong> sie am<br />

ehesten zustimmen können. Dort diskutieren sie den Sachverhalt nun ca. 10 Minuten lang.<br />

Im Anschluss an das Viereck empfiehlt sich eine gemeinsame Diskussion in <strong>der</strong> Großgruppe<br />

o<strong>der</strong> eine Weiterführung im Viereck.<br />

Methode<br />

66<br />

Jeweils 6 TN kommen in einer Kleingruppe zusammen, in <strong>der</strong> sie genau 6 Minuten über<br />

ein vorher gemeinsam festgelegtes bzw. vom Dozenten vorgegebenes Thema sprechen.<br />

Anschließend wird die Großgruppe fortgeführt.<br />

Im Folgenden werden Lehrmethoden bzw. Lehrtechniken vorgestellt, die insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> aktiven Wissensverarbeitung<br />

dienen sollen. Neben <strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> Fachkompetenz bildet die Erweiterung <strong>der</strong><br />

Methodenkompetenz <strong>der</strong> Teilnehmer/Lernenden das zentrale Ziel<br />

Zudem för<strong>der</strong>n die Lehrformen auch die Sozialkompetenz (insb. durch die GA) und die Selbstkompetenz<br />

(Vorstellen, Vortragen, etc. <strong>der</strong> Ergebnisse)<br />

„Advocatus diaboli“<br />

Kurzbeschreibung: These und Gegenthese o<strong>der</strong> zwei konträre Positionen werden in einer Wechselrede<br />

von zwei Personen (-gruppen) erörtert.<br />

Vorgehen: In <strong>der</strong> Gruppe zunächst die wichtigsten Aspekte und Argumente <strong>der</strong> Positionen bzw. für die<br />

Thesen sammeln. Daraus die Wechselrede in Stichworten ausarbeiten (Struktur, Text-Bausteine, Verabredungen)<br />

und klären, welche beiden Personen die Wechselrede im Plenum halten werden.<br />

Exemplarischer Themenbereich:<br />

Vermittlungsformen aus Sicht des Lehrenden – Betreuendes vs. unterweisendes Lehren<br />

„Lernslogan“<br />

Kurzbeschreibung: Bearbeitete Themenbereiche in Form von Werbe-Slogans, Eselsbrücken, Sprichwörtern<br />

o<strong>der</strong> Reimen „auf den Punkt“ bringen.<br />

Vorgehen: In <strong>der</strong> Gruppe die wichtigen Aspekte des Sachgebiets zusammenstellen und dann die Slogans<br />

entwickeln, aufschreiben und schließlich im Plenum präsentieren<br />

Exemplarischer Themenbereich: Mehrperspektivität in Vermittlungsprozessen<br />

5


Torsten Kleine u. Dr. Peter Wastl Bergische <strong>Universität</strong> Wuppertal - <strong>Sportwissenschaft</strong><br />

Einführung in die Vermittlungspraxis des Sports (<strong>Abstract</strong> 8)<br />

„Concept Mapping“<br />

Kurzbeschreibung: Themenbereiche werden systematisch in Form von Begriffsnetzen (Assoziationsketten,<br />

„Wortigeln“) visuell dargestellt. Ziel ist eine systematische Struktur, in <strong>der</strong> die einzelnen Wissenselemente<br />

aufeinan<strong>der</strong> bezogen und miteinan<strong>der</strong> verbunden sind.<br />

Vorgehen: In <strong>der</strong> Gruppe zunächst die wichtigsten Begriffe des Themenbereichs sammeln. Mit diesen die<br />

Concept-Map auf einem Poster ausarbeiten, das im Plenum gezeigt wird.<br />

Exemplarischer Themenbereich: Methodenvielfalt in Vermittlungsprozessen<br />

„Tabu-Karten“<br />

Kurzbeschreibung: Begriffe o<strong>der</strong> Sachverhalte werden auf Karten geschrieben und sollen im Plenum<br />

durch Umschreibung erläutert werden. Auf die Karten werden fünf „Tabu-Wörter“ geschrieben, die bei <strong>der</strong><br />

Umschreibung nicht verwendet werden dürfen.<br />

Vorgehen: In <strong>der</strong> Gruppe die wichtigen Begriffe und Sachverhalte des Themenbereichs zusammenstellen<br />

und daraus die Tabu-Karten incl. Tabu-Wörtern Slogans entwickeln und aufschreiben.<br />

Exemplarischer Themenbereich: „Wie lernt man sportbezogene Fertigkeiten?“<br />

„Tabu-Football“<br />

Kurzbeschreibung: Mit den „Tabu-Karten“ treten zwei Teams gegeneinan<strong>der</strong> an. Jedes Team hat eine<br />

vorgegebene Zeit zum „Angriff“. Für jede richtige Antwort rückt sie auf dem Football-Feld eine Zone vor.<br />

Nach einem „Touchdown“ o<strong>der</strong> nach Ablauf <strong>der</strong> Zeit wechselt das „Angriffsrecht“.<br />

Vorgehen: In <strong>der</strong> Gruppe absprechen, wer die Tabu-Karten erläutern soll (ggf. nur den „Quaterback“, <strong>der</strong><br />

beginnt.)<br />

Exemplarischer Themenbereich: „Wie lernt man sportbezogene Fertigkeiten?“<br />

Quellen:<br />

Arbeitsgruppe Hochschuldidaktische Weiterbildung an <strong>der</strong> Albert-Ludwigs-<strong>Universität</strong> Freiburg<br />

i. Br. (2000). Besser Lehren – Praxisorientierte Anregungen und Hilfen für Lehrende in Hochschule und<br />

Weiterbildung. Heft 2 (Methodensammlung). Weinheim: Deutscher Studienverlag.<br />

Brenner, G. & Brenner, K. (2005). Fundgrube Methoden I – für alle Fächer. Berlin: Cornelsen.<br />

Döring, K. W. & Ziep, K.-D. (1989). Mediendidaktik in <strong>der</strong> Weiterbildung. Weinheim: Beltz.<br />

Klippert, H. (1999). Kommunikationstraining. Weinheim: Beltz<br />

Peterßen, W. (2001). Kleines Methoden-Lexikon. München: Oldenburg.<br />

Ziep, K.-D. (1995). Erwachsenengerechtes unterrichten: Lehrmethoden in <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung.<br />

Gäufelden: Ziep.<br />

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