Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...
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5 Spray/Wand-Interaktion durch Siedevorgänge zur Folge, welche wiederum durch die Verdunstungsenthalpie zur Kühlung des Fluids beitragen. Wenn der Druck in den Dampfblasen durch die Verdunstung an der Kontaktfläche groß genug ist, kommt es zum Abheben des Tropfens und ein durchgehendes Dampfpolster bildet sich aus. Die Komplexität der ablaufenden physikalischen Prozesse verdeutlicht, dass bei einer auf Einzeltropfen basierenden Modellbildung für den Einsatz in einem CFD-Code Vereinfachungen und Modellannahmen getroffen werden müssen. In der Modellierung des Wärmeübergangs finden sich in der Literatur prinzipiell zwei unterschiedliche Ansätze. Im ersten Ansatz, wie ihn z.B. Senda et al. [107] in der motorischen Gemischbildung anwenden, wird der Wärmeübergang mittels Konvektion und eines von der Wandtemperatur abhängigen Wärmeübergangskoeffizienten α bestimmt. Dagegen verwendet Meingast [81] den auf Arbeiten von Wruck [125] und Aamir und Watkins [1] aufbauenden Ansatz der Wärmeleitung. Die Übereinstimmung der berechneten mit gemessenen Wärmeströmen für ein dichtes Dieselspray ist jedoch nicht zufriedenstellend. Eigene Berechnungen für HWL mit den aufgeführten Modellen zeigen ebenfalls starke Abweichungen von den in Abschnitt 5.7.2 vorgestellten Abkühlkurven. Es wurde deshalb eine Modellerweiterung, basierend auf den Vorstellungen von Wruck, durchgeführt. Die während des Direktkontakts (Zeitdauer tdc) übergehende Wärmemenge ist um ein Vielfaches größer als die Wärmemenge, die nach dem Ausbilden des Dampfpolsters übertragen wird, siehe Bolle und Moureau [15] und Wruck [125]. Daher wird lediglich die erste Periode des Direktkontakts berücksichtigt. Dem Modell liegt der Kontakt zweier halbunendlicher Körper (siehe auch Baehr und Stephan [10]), im vorliegenden Fall Tropfen und Wand, zugrunde. Die Kontaktkörper berühren sich für eine gewisse Zeitdauer an einer gemittelten Kontaktfläche. Der Ansatz basiert auf eindimensionaler, transienter Wärmeleitung in beiden Kontaktpartnern. Aus den Temperaturgradienten an der Kontaktfläche lässt sich die für den Kontaktvorgang übertragene Wärmemenge berechnen. Nach Meingast [81] folgt 2 Qw−d = Akont √ tdc bwbd √ (Tw − Td) (5.21) π bw + bd mit den Wärmeeindringkoeffizienten der beiden Kontaktpartner 72 bi = � (λρcp)i.
5.3 Wärmeübergang beim Wandkontakt Neben den Temperaturen hängt die übertragene Wärmemenge somit von der Kontaktfläche und der Kontaktzeit ab. Für diese Größen finden sich in der Literatur keine allgemein gültigen physikalischen Modelle, stattdessen werden empirische Korrelationen in Abhängigkeit der We- bzw.K-Zahl größtenteils aus Messdaten abgeleitet. Unterhalb der Zerfallsgrenze, die an der heißen Wand je nach Autor für nahezu senkrechten Tropfenaufprall zwischen We =60± 10 (Akhtar und Yule [7]), We = 80 (Bolle und Moureau [15]) und We = 100 (Wruck [125]), bzw. mit K = 40 (Kuhnke [68]) angegeben wird, kann die Kontaktzeit mit der Rayleigh-Zeit für einen schwingenden Tropfen beschrieben werden [121]: tray = π � ρD3 . (5.22) 4 σ Oberhalb der Zerfallsgrenze reißt der Tropfen bei seiner maximalen Ausdehnung. Für diesen Fall führt Wruck als Kontaktzeit einen Mittelwert aus der Rayleigh-Zeit und der doppelten charakteristischen Zeit von Bolle und Moureau [15], 2 t∗ =2D/u, ein: tkont = � π 2 � ρD 5 σu 2 � 0.25 . (5.23) Die Kontaktzeit nach Wruck findet sich in den theoretischen Überlegungen von Kuhnke oberhalb der Zerfallsgrenze (tkont = 0.4 tray) und den experimentellen Daten von Suzuki und Mitachi [116] (tkont =1.85 We0.16 t∗ ) in erster Näherung bestätigt, wie Abbildung 5.8 zeigt. t kont /t ray [−] 1 0.8 0.6 0.4 0.2 Wruck Suzuki Kuhnke 0 0 200 400 600 800 We [−] Abbildung 5.8: Kontaktzeiten beim Tropfenaufprall 73
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durch Siedevorgänge zur Folge, welche wiederum durch die Verdunstungsenthalpie zur<br />
Kühlung des Fluids beitragen. Wenn der Druck <strong>in</strong> den Dampfblasen durch die Verdunstung<br />
an der Kontaktfläche groß genug ist, kommt es zum Abheben des Tropfens<br />
und e<strong>in</strong> durchgehendes Dampfpolster bildet sich aus. Die Komplexität der ablaufenden<br />
physikalischen Prozesse verdeutlicht, dass bei e<strong>in</strong>er auf E<strong>in</strong>zeltropfen basierenden<br />
Modellbildung für den E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em CFD-Code Vere<strong>in</strong>fachungen und Modellannahmen<br />
getroffen werden müssen.<br />
In der Modellierung des Wärmeübergangs f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> der Literatur pr<strong>in</strong>zipiell zwei<br />
unterschiedliche Ansätze. Im ersten Ansatz, wie ihn z.B. Senda et al. [107] <strong>in</strong> der<br />
motorischen Gemischbildung anwenden, wird der Wärmeübergang mittels Konvektion<br />
und e<strong>in</strong>es <strong>von</strong> der Wandtemperatur abhängigen Wärmeübergangskoeffizienten α<br />
bestimmt. Dagegen verwendet Me<strong>in</strong>gast [81] den auf Arbeiten <strong>von</strong> Wruck [125] und<br />
Aamir und Watk<strong>in</strong>s [1] aufbauenden Ansatz der Wärmeleitung. Die Übere<strong>in</strong>stimmung<br />
der berechneten mit gemessenen Wärmeströmen für e<strong>in</strong> dichtes Dieselspray ist jedoch<br />
nicht zufriedenstellend. Eigene Berechnungen für HWL mit den aufgeführten Modellen<br />
zeigen ebenfalls starke Abweichungen <strong>von</strong> den <strong>in</strong> Abschnitt 5.7.2 vorgestellten Abkühlkurven.<br />
Es wurde deshalb e<strong>in</strong>e Modellerweiterung, basierend auf den Vorstellungen <strong>von</strong> Wruck,<br />
durchgeführt. Die während des Direktkontakts (Zeitdauer tdc) übergehende Wärmemenge<br />
ist um e<strong>in</strong> Vielfaches größer als die Wärmemenge, die nach dem Ausbilden<br />
des Dampfpolsters übertragen wird, siehe Bolle und Moureau [15] und Wruck [125].<br />
Daher wird lediglich die erste Periode des Direktkontakts berücksichtigt. Dem Modell<br />
liegt der Kontakt zweier halbunendlicher Körper (siehe auch Baehr und Stephan<br />
[10]), im vorliegenden Fall Tropfen und Wand, zugrunde. Die Kontaktkörper berühren<br />
sich für e<strong>in</strong>e gewisse Zeitdauer an e<strong>in</strong>er gemittelten Kontaktfläche. Der Ansatz basiert<br />
auf e<strong>in</strong>dimensionaler, transienter Wärmeleitung <strong>in</strong> beiden Kontaktpartnern. Aus<br />
den Temperaturgradienten an der Kontaktfläche lässt sich die für den Kontaktvorgang<br />
übertragene Wärmemenge berechnen. Nach Me<strong>in</strong>gast [81] folgt<br />
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Qw−d = Akont<br />
√ tdc bwbd<br />
√ (Tw − Td) (5.21)<br />
π bw + bd<br />
mit den Wärmee<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gkoeffizienten der beiden Kontaktpartner<br />
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