Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...

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30.01.2013 Aufrufe

5 Spray/Wand-Interaktion chung (5.11) im Folgenden mit 55 % angenommen. Wie die Rechnungen später zeigen, können damit die gemessenen Eindringtiefen zufriedenstellend abgebildet werden. Wie in Abschnitt 5.7 aufgezeigt werden wird, nimmt mit steigender Harnstoffkonzentration im Tropfen die Leidenfrosttemperatur deutlich zu, während die Siedetemperatur nur wenig ansteigt. Es kann schon bei höheren Temperaturen zur Wandbenetzung und Filmbildung kommen. Dies bedeutet, dass die für Kraftstoffe und Alkohole experimentell bestimmte und der Modellierung von Kuhnke zugrunde gelegte kritische Grenztemperatur T ∗ crit =1.1für HWL nicht gültig ist und einer entsprechenden An- passung bedarf. 5.3 Wärmeübergang beim Wandkontakt Das Verhalten von Tropfen beim Wandkontakt wird durch die Oberflächentemperatur beeinflusst. Je nach Wandtemperatur stellen sich unterschiedliche Regime ein, wie im vorherigen Kapitel aufgezeigt wurde. Durch den Wärmeübergang von der heißen Oberfläche an die Tropfen kühlt die Oberfläche aus. Wenn die Temperatur lokal unter eine kritische Übergangstemperatur abkühlt, kommt es zur Benetzung der Oberfläche und es kann sich ein Wandfilm ausbilden. Als Benetzung wird im Folgenden der Zustand definiert, bei welchem noch nach der Tropfenkontaktzeit nach Rayleigh (Gleichung (5.22)) Fluid auf der Wand abgelagert bleibt. Neben dem dynamischen Tropfenverhalten hängt auch der Wärmeübergang stark von der Oberflächentemperatur ab. Für einen aufliegenden Film werden im Folgenden die unterschiedlichen Wärmeübergangsregime für Strömungssieden anhand der Nukiyama- Kurve für Wasser, Abbildung 5.7, erläutert. Unterhalb der Siedetemperatur nimmt die Wärmestromdichte aufgrund von Konvektion mit der Oberflächentemperatur zu. Ab einer Übertemperatur ∆Te = Tw − Tsat � 5 K beginnt der Bereich des Blasensiedens, an der Fluid-Festkörper-Grenzfläche bilden sich erste Dampfblasen. Die Wärmestromdichte steigt bis zu einem maximalen Wert (entspricht der kritischen Wärmestromdichte) bei ungefähr 30 K Übertemperatur an. Diese Temperatur wird als Nukiyama-Temperatur bezeichnet. Daran schließt sich ein Übergangsbereich an, bei welchem die Ausdehnung des isolierend wirkenden Dampfpolsters mit zunehmender Wandtemperatur ansteigt, bis am Leidenfrostpunkt ein geschlossenes Dampfpolster vorliegt. Oberhalb der Leidenfrosttemperatur nimmt der Wärmeübergang durch das Dampfpolster mit steigender Wandtemperatur zu. 70

q ' [W/m s 2 ' ] 10 7 10 6 10 5 10 4 Konvektion Siederegime Blasen Übergang Film Kritische Wärmestromdichte 10 1 5 30 120 1000 3 � T =T -T [K] e w sat 5.3 Wärmeübergang beim Wandkontakt Leidenfrostpunkt Abbildung 5.7: Nukiyma-Siedekurve für Wasser nach Incropera und De Witt [50]. Für einen auf einer heißen Oberfläche aufgelegten Tropfen lässt sich ein Verdampfungszeitdiagramm erstellen, das bei der kritischen Wärmestromdichte ein Minimum und bei der Leidenfrosttemperatur ein Maximum in der Verdampfungszeit aufweist. Die Nukiyama-Kurve kann jedoch nur für den quasistationären Wärmeübergang zwischen Tropfen und Wand verwendet werden, das heißt, wenn es zur Benetzung der Wand mit Fluid kommt. Der Spray/Wand-Kontakt ist ein hochdynamischer Vorgang mit einer Überlagerung von Wärmeübergang und Tropfendynamik. Die Kontaktzeiten für die hier auftretenden Sprühstrahlen liegen im Bereich von 10 −5 bis 10 −4 Sekunden. Während sich der Wärmeübergang für den benetzenden Tropfen für Tw

5 Spray/Wand-Interaktion<br />

chung (5.11) im Folgenden mit 55 % angenommen. Wie die Rechnungen später zeigen,<br />

können damit die gemessenen E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefen zufriedenstellend abgebildet werden.<br />

Wie <strong>in</strong> Abschnitt 5.7 aufgezeigt werden wird, nimmt mit steigender Harnstoffkonzentration<br />

im Tropfen die Leidenfrosttemperatur deutlich zu, während die Siedetemperatur<br />

nur wenig ansteigt. Es kann schon bei höheren Temperaturen zur Wandbenetzung<br />

und Filmbildung kommen. Dies bedeutet, dass die für Kraftstoffe und Alkohole experimentell<br />

bestimmte und der Modellierung <strong>von</strong> Kuhnke zugrunde gelegte kritische<br />

Grenztemperatur T ∗ crit =1.1für HWL nicht gültig ist und e<strong>in</strong>er entsprechenden An-<br />

passung bedarf.<br />

5.3 Wärmeübergang beim Wandkontakt<br />

Das Verhalten <strong>von</strong> Tropfen beim Wandkontakt wird durch die Oberflächentemperatur<br />

bee<strong>in</strong>flusst. Je nach Wandtemperatur stellen sich unterschiedliche Regime e<strong>in</strong>, wie im<br />

vorherigen Kapitel aufgezeigt wurde. Durch den Wärmeübergang <strong>von</strong> der heißen Oberfläche<br />

an die Tropfen kühlt die Oberfläche aus. Wenn die Temperatur lokal unter e<strong>in</strong>e<br />

kritische Übergangstemperatur abkühlt, kommt es zur Benetzung der Oberfläche und<br />

es kann sich e<strong>in</strong> Wandfilm ausbilden. Als Benetzung wird im Folgenden der Zustand<br />

def<strong>in</strong>iert, bei welchem noch nach der Tropfenkontaktzeit nach Rayleigh (Gleichung<br />

(5.22)) Fluid auf der Wand abgelagert bleibt.<br />

Neben dem dynamischen Tropfenverhalten hängt auch der Wärmeübergang stark <strong>von</strong><br />

der Oberflächentemperatur ab. Für e<strong>in</strong>en aufliegenden Film werden im Folgenden die<br />

unterschiedlichen Wärmeübergangsregime für Strömungssieden anhand der Nukiyama-<br />

Kurve für Wasser, Abbildung 5.7, erläutert. Unterhalb der Siedetemperatur nimmt die<br />

Wärmestromdichte aufgrund <strong>von</strong> Konvektion mit der Oberflächentemperatur zu. Ab<br />

e<strong>in</strong>er Übertemperatur ∆Te = Tw − Tsat � 5 K beg<strong>in</strong>nt der Bereich des Blasensiedens,<br />

an der Fluid-Festkörper-Grenzfläche bilden sich erste Dampfblasen. Die Wärmestromdichte<br />

steigt bis zu e<strong>in</strong>em maximalen Wert (entspricht der kritischen Wärmestromdichte)<br />

bei ungefähr 30 K Übertemperatur an. Diese Temperatur wird als<br />

Nukiyama-Temperatur bezeichnet. Daran schließt sich e<strong>in</strong> Übergangsbereich an, bei<br />

welchem die Ausdehnung des isolierend wirkenden Dampfpolsters mit zunehmender<br />

Wandtemperatur ansteigt, bis am Leidenfrostpunkt e<strong>in</strong> geschlossenes Dampfpolster<br />

vorliegt. Oberhalb der Leidenfrosttemperatur nimmt der Wärmeübergang durch das<br />

Dampfpolster mit steigender Wandtemperatur zu.<br />

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