Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...
Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ... Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...
5 Spray/Wand-Interaktion hierfür ist die genaue Kenntnis der Druckabhängigkeit der Siedetemperatur und somit die Einsetzbarkeit bei höheren Drücken in der motorischen Gemischbildung, ein Hauptfokus in den bisherigen Untersuchungen der Tropfen/Wand-Wechselwirkung. Soweit nicht anders angegeben, werden obige Kennzahlen jeweils mit der wandnormalen Geschwindigkeitskomponente gebildet. 5.2 Modellierung der Spray/Wand-Interaktion In den meisten technisch relevanten Fragestellungen, wie z.B. der motorischen Gemischbildung oder der Dosierung von HWL, sind die physikalischen Prozesse beim Tropfen/Wand-Kontakt äußerst vielfältig. Neben den oben beschriebenen Einflussgrößen kommen noch stochastische Effekte hinzu, die durch kleinste Störungen im Tropfen oder an der Oberfläche induziert werden. Mit direkter numerischer Simulation lassen sich heutzutage einzelne Fragestellungen bereits zufriedenstellend lösen, siehe z.B. Karl et al. [54], Karl [53] oder Maichle et al. [76]. Für die Berechnung von Sprühstrahlen mit einer Vielzahl von Einzeltropfen sind diese Methoden aufgrund des hohen numerischen Aufwandes nicht einsetzbar. Für Sprayanwendungen wurden deshalb in der Vergangenheit statistische Modelle zur Beschreibung des Wandkontakts in der Literatur vorgestellt, die auf empirischen oder semi-empirischen Korrelationen aufbauen, z.B. Naber und Reitz [85], Bai und Gosman [11], Stanton und Rutland [113, 114] und Mundo et al. [83]. Die Anforderungen an die Modellierung der Spray/Wand-Wechselwirkung lassen sich in zwei Abschnitte unterteilen: 1. Bestimmung des vorliegenden Regimes 2. Bestimmung der sekundären Tropfeneigenschaften Im Falle von Tropfenzerfall müssen die sekundäre Tropfenmasse, die Tropfengröße und -geschwindigkeit sowie der Austrittswinkel β und die seitliche Ablenkung Ψ bestimmt werden, siehe Abbildung 5.1. Erst in den letzten Jahren wurden - maßgeblich bedingt durch die Entwicklung direkteinspritzender Brennverfahren - Modelle entwickelt, die auch den Einfluss einer erhöhten Wandtemperatur explizit berücksichtigen, z.B. Senda et al. [107], Ashida et al. [8] oder Kuhnke [68]. In der vorliegenden Arbeit wurde ein Spray/Wand- 60
Wand 5.2 Modellierung der Spray/Wand-Interaktion Primärtropfen sekundäre Tropfen � � � abgelagertes Fluid Abbildung 5.1: Tropfenaufprall auf eine Wand Interaktionsmodell für HWL entwickelt, das auf die Modellierung von Kuhnke [68] zurückgreift. 5.2.1 Spray/Wand-Interaktionsmodell von Kuhnke [68] Das Modell wurde von Kuhnke innerhalb des Europäischen Projekts Droplet Wall Interaction Phenomena of Relevance to Direct Injection Gasoline Engines, DWDIE [36], aufgestellt. Ein Schwerpunkt des Projekts war, die Tropfen/Wand-Wechselwirkung bei erhöhten Wandtemperaturen zu untersuchen. Es wurden zahlreiche Versuche an Einzeltropfen und Tropfenketten sowie an mono- und polydispersen Sprays für unterschiedliche Wandrauigkeiten und Auftreffwinkel durchgeführt. Als Fluid wurden Isooktan, eine Wasser-Glycerin-Mischung und eine Kochsalz-Ethanol-Lösung verwendet. Die Tropfengrößen lagen zwischen 50 µm und 4600 µm. 5.2.1.1 Regimeabgrenzung Kuhnke verwendet in seiner Modellierung die Kenngröße K zur Beschreibung der Regimegrenzen. Er stellt aus den umfangreichen Messdaten des DWDIE-Projekts und Literaturdaten die in Abbildung 5.2 dargestellte Einteilung in die Regime Deposition, Splash, Rebound und Breakup auf, wobei die kritische K-Zahl, Kcrit, variiert. Die kriti- sche Grenztemperatur wird bei T ∗ crit = 1.1 angenommen. Unterhalb dieser Temperatur lagert sich Fluid an der Wand ab. Abbildung 5.3 veranschaulicht die Zerfallsgrenze in Abhängigkeit von der Wandtemperatur und der Rauigkeit für die trockene Wand bei einem Auftreffwinkel von α =90◦ . Unterhalb der Siedetemperatur nimmt Kcrit mit steigender Wandtemperatur und abnehmender Rauigkeit zu. Bei heißer Wand (T ∗ > 1.1) variiert Kcrit zwischen 20 (Auf- 61
- Seite 26 und 27: 2 Einspritzung von Reduktionsmittel
- Seite 28 und 29: 2 Einspritzung von Reduktionsmittel
- Seite 31 und 32: 3 Tropfen In diesem Kapitel wird di
- Seite 33 und 34: 3.2 Tropfenverdunstung bei denen di
- Seite 35 und 36: 3.2 Tropfenverdunstung allerdings b
- Seite 37 und 38: ˙Qcond = − ˙mvap � cp,vap,ref
- Seite 39 und 40: 3.2 Tropfenverdunstung Die Konzentr
- Seite 41 und 42: 3.3 Thermische Zersetzung von Harns
- Seite 43 und 44: 3.3 Thermische Zersetzung von Harns
- Seite 45 und 46: 3.3 Thermische Zersetzung von Harns
- Seite 47 und 48: Dampfdruck [Pa] x 104 10 8 6 4 2 Wa
- Seite 49 und 50: 3.5.1 Verdunstung 3.5 Ergebnisse Be
- Seite 51 und 52: 3.5 Ergebnisse dunstungsdauer. Dadu
- Seite 53 und 54: 3.5 Ergebnisse Die unterschiedliche
- Seite 55 und 56: 3.5 Ergebnisse Die Tropfengrößen
- Seite 57 und 58: 3.5 Ergebnisse Abbildung 3.13 zeigt
- Seite 59 und 60: 3.5 Ergebnisse Änderung der Steigu
- Seite 61: τ vap,HWL /τ vap,Wasser [−] 3.5
- Seite 64 und 65: 4 Spray Den Mittelwert der Transpor
- Seite 66 und 67: 4 Spray berücksichtigt die Konzent
- Seite 68 und 69: 4 Spray Insgesamt besteht das Berec
- Seite 70 und 71: 4 Spray Lamellenzerfall deformiert
- Seite 72 und 73: 4 Spray Der Einfluss der turbulente
- Seite 74 und 75: 5 Spray/Wand-Interaktion ein Dampfp
- Seite 78 und 79: 5 Spray/Wand-Interaktion treffwinke
- Seite 80 und 81: 5 Spray/Wand-Interaktion Rebound Be
- Seite 82 und 83: 5 Spray/Wand-Interaktion mit ⎧
- Seite 84 und 85: 5 Spray/Wand-Interaktion Bei Kenntn
- Seite 86 und 87: 5 Spray/Wand-Interaktion chung (5.1
- Seite 88 und 89: 5 Spray/Wand-Interaktion durch Sied
- Seite 90 und 91: 5 Spray/Wand-Interaktion Die Kontak
- Seite 92 und 93: 5 Spray/Wand-Interaktion durch die
- Seite 94 und 95: 5 Spray/Wand-Interaktion 5.4.1 Film
- Seite 96 und 97: 5 Spray/Wand-Interaktion 5.4.2 Spez
- Seite 98 und 99: 5 Spray/Wand-Interaktion Der Wärme
- Seite 100 und 101: 5 Spray/Wand-Interaktion zwischen F
- Seite 102 und 103: 5 Spray/Wand-Interaktion f = 3 2 uD
- Seite 104 und 105: 5 Spray/Wand-Interaktion Um sicherz
- Seite 106 und 107: 5 Spray/Wand-Interaktion 5.7 Ergebn
- Seite 108 und 109: 5 Spray/Wand-Interaktion T* = 0.90
- Seite 110 und 111: 5 Spray/Wand-Interaktion Breakup im
- Seite 112 und 113: 5 Spray/Wand-Interaktion T * [−]
- Seite 114 und 115: 5 Spray/Wand-Interaktion Splash (iv
- Seite 116 und 117: 5 Spray/Wand-Interaktion bei ca. 54
- Seite 118 und 119: 5 Spray/Wand-Interaktion die Autore
- Seite 120 und 121: 5 Spray/Wand-Interaktion Gastempera
- Seite 122 und 123: 5 Spray/Wand-Interaktion t s [µs]
- Seite 124 und 125: 5 Spray/Wand-Interaktion dann maßg
Wand<br />
5.2 Modellierung der Spray/Wand-Interaktion<br />
Primärtropfen sekundäre Tropfen<br />
�<br />
�<br />
�<br />
abgelagertes Fluid<br />
Abbildung 5.1: Tropfenaufprall auf e<strong>in</strong>e Wand<br />
Interaktionsmodell für HWL entwickelt, das auf die Modellierung <strong>von</strong> Kuhnke [68]<br />
zurückgreift.<br />
5.2.1 Spray/Wand-Interaktionsmodell <strong>von</strong> Kuhnke [68]<br />
Das Modell wurde <strong>von</strong> Kuhnke <strong>in</strong>nerhalb des Europäischen Projekts Droplet Wall Interaction<br />
Phenomena of Relevance to Direct Injection Gasol<strong>in</strong>e Eng<strong>in</strong>es, DWDIE [36],<br />
aufgestellt. E<strong>in</strong> Schwerpunkt des Projekts war, die Tropfen/Wand-Wechselwirkung<br />
bei erhöhten Wandtemperaturen zu untersuchen. Es wurden zahlreiche Versuche an<br />
E<strong>in</strong>zeltropfen und Tropfenketten sowie an mono- und polydispersen Sprays für unterschiedliche<br />
Wandrauigkeiten und Auftreffw<strong>in</strong>kel durchgeführt. Als Fluid wurden Isooktan,<br />
e<strong>in</strong>e Wasser-Glycer<strong>in</strong>-Mischung und e<strong>in</strong>e Kochsalz-Ethanol-Lösung verwendet.<br />
Die Tropfengrößen lagen zwischen 50 µm und 4600 µm.<br />
5.2.1.1 Regimeabgrenzung<br />
Kuhnke verwendet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Modellierung die Kenngröße K zur Beschreibung der Regimegrenzen.<br />
Er stellt aus den umfangreichen Messdaten des DWDIE-Projekts und<br />
Literaturdaten die <strong>in</strong> Abbildung 5.2 dargestellte E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> die Regime Deposition,<br />
Splash, Rebound und Breakup auf, wobei die kritische K-Zahl, Kcrit, variiert. Die kriti-<br />
sche Grenztemperatur wird bei T ∗ crit = 1.1 angenommen. Unterhalb dieser Temperatur<br />
lagert sich Fluid an der Wand ab.<br />
Abbildung 5.3 veranschaulicht die Zerfallsgrenze <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>von</strong> der Wandtemperatur<br />
und der Rauigkeit für die trockene Wand bei e<strong>in</strong>em Auftreffw<strong>in</strong>kel <strong>von</strong> α =90◦ .<br />
Unterhalb der Siedetemperatur nimmt Kcrit mit steigender Wandtemperatur und abnehmender<br />
Rauigkeit zu. Bei heißer Wand (T ∗ > 1.1) variiert Kcrit zwischen 20 (Auf-<br />
61