Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...

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30.01.2013 Aufrufe

4 Spray berücksichtigt die Konzentrationsänderung durch die Tropfen- und Filmverdunstung sowie durch chemische Reaktionen. Der turbulente Stoffstrom, ρu ′ i Yj, wird mit Hilfe der turbulenten Schmidt-Zahl Sct beschrieben. 4.1.2 Tropfenphase Für die Berechnung von Sprays haben sich in der Literatur zwei Verfahren durchgesetzt, welche sich hauptsächlich in der Betrachtung der Tropfenphase unterscheiden. Beim Euler-Euler-Ansatz wird die flüssige Phase analog zur Gasphase als Kontinuum betrachtet [120]. Für unterschiedliche Startbedingungen hinsichtlich Tropfendurchmesser und Bewegungsrichtung müssen verschiedene Kontinua definiert werden, wobei für jedes die Erhaltungsgleichungen zu lösen sind. Dies führt zu einem hohen Speicherplatzbedarf und Rechenaufwand. Daneben erfordert z.B. die Beschreibung des Turbulenzeinflusses auf die Tropfenausbreitung und die Vermeidung von numerischer Diffusion bei der Tropfenausbreitung aufwändige Modelle, die teilweise noch nicht allgemein gültig sind. Deshalb spielt der Euler-Euler-Ansatz bei der Berechnung realer Sprays derzeit noch eine untergeordnete Rolle. Beim Euler-Lagrange-Verfahren wird die Tropfenphase getrennt von der Gasphase berechnet [9, 35]. Dabei wird die Gasphase mit einem Euler-Verfahren beschrieben, wobei die Ausdehnung der Tropfen vernachlässigt wird. Die Berechnung der Tropfenbewegung basiert auf der Lagrangeschen Betrachtungsweise eines mitbewegten Bezugssystems, siehe Abschnitt 3.1. Die Kopplung zwischen Tropfenphase und Gasphase erfolgt über Quellterme für Impuls, Masse und Energie. Für deren Berechnung wird von einer idealisierten, eindimensionalen Gasumgebung der Tropfen ausgegangen. In FIRE [9] wird zur Berechnung von Sprays die Discrete Droplet Method (DDM) von Dukowicz [35] verwendet. Hierbei werden die Gleichungen für den Impuls und den Wärme- und Stoffübergang für ein einzelnes Tropfenpaket - auch Parcel genannt -gelöst. Ein Parcel besteht aus Tropfen mit identischen Eigenschaften, welche sich gegenseitig nicht beeinflussen. Der Effekt der Turbulenz auf die Tropfenflugbahn wird mit dem stochastischen Modell von Gosman und Ioannides [45] beschrieben. Zwischen Tropfen und Gasphase besteht eine gegenseitige Kopplung (two-way coupling) für Impuls- sowie Wärme- und Stoffübergang. Die Rückwirkung des Sprays auf die turbulente kinetische Energie und die Dissipationsrate wird vernachlässigt (one-way coupling). 50

4.2 Sprayabgleich 4.2 Sprayabgleich Um den Einfluss der Sprayeigenschaften, der Dosierstelle, der Abgasanlagengeometrie sowie der Betriebsbedingungen auf die Aufbereitung des Reduktionsmittels beurteilen zu können, sind abgesicherte Sprayparameter als Randbedingung für die CFD- Simulation zwingend notwendig. In dieser Arbeit wird ein Drallventil eingesetzt, bei welchem die Tropfen durch Lamellenzerfall entstehen und ein Hohlkegelspray erzeugen, siehe Abbildung 4.1. Die Versetzung zwischen Spray- und Ventilachse (γ-Winkel) beträgt 14◦ , der statische Durchfluss beträgt 9.3 kg/h. Der jeweilige Massenstrom wird über die relative Ansteuerzeit, das Tastverhältnis, dargestellt. Die Funktionsweise eines Drallventils ist z.B. in Lefebvre [73] ausführlich beschrieben. Die nächsten Abschnitte beschreiben die Bestimmung und Ventilnadel Drallkammer Ventilkörper Spritzloch Hohlkegel � Lamelle Abbildung 4.1: Schematische Darstellung eines Drallventils mit γ-Winkel Absicherung der Sprayparameter in der Simulation für eine ruhende Umgebung und die Übertragung auf den Fall einer seitlichen Anströmung unter erhöhten Temperaturen. Die Messungen zur Tropfengröße und -geschwindigkeit mittels Phasen-Doppler- Anemometrie (PDA) wurden im Auftrag der Robert Bosch GmbH am Lehrstuhl für Wärme- und Stoffübertragung (WSA) der RWTH Aachen durchgeführt. Die übrigen experimentellen Ergebnisse sind der Arbeit von Schwarzenberg [106] entnommen. 4.2.1 Spray in ruhender Umgebung Das Berechnungsgebiet besteht aus einem Kegelstumpf mit 120 mm Höhe und 40 bzw. 180 mm Durchmesser. Im düsennahen Bereich ist die Gitterweite ca. 1 mm. 51

4 Spray<br />

berücksichtigt die Konzentrationsänderung durch die Tropfen- und Filmverdunstung<br />

sowie durch chemische Reaktionen. Der turbulente Stoffstrom, ρu ′ i Yj, wird mit Hilfe<br />

der turbulenten Schmidt-Zahl Sct beschrieben.<br />

4.1.2 Tropfenphase<br />

Für die Berechnung <strong>von</strong> Sprays haben sich <strong>in</strong> der Literatur zwei Verfahren durchgesetzt,<br />

welche sich hauptsächlich <strong>in</strong> der Betrachtung der Tropfenphase unterscheiden.<br />

Beim Euler-Euler-Ansatz wird die flüssige Phase analog zur Gasphase als Kont<strong>in</strong>uum<br />

betrachtet [120]. Für unterschiedliche Startbed<strong>in</strong>gungen h<strong>in</strong>sichtlich Tropfendurchmesser<br />

und Bewegungsrichtung müssen verschiedene Kont<strong>in</strong>ua def<strong>in</strong>iert werden, wobei für<br />

jedes die Erhaltungsgleichungen zu lösen s<strong>in</strong>d. Dies führt zu e<strong>in</strong>em hohen Speicherplatzbedarf<br />

und Rechenaufwand. Daneben erfordert z.B. die Beschreibung des Turbulenze<strong>in</strong>flusses<br />

auf die Tropfenausbreitung und die Vermeidung <strong>von</strong> numerischer Diffusion<br />

bei der Tropfenausbreitung aufwändige Modelle, die teilweise noch nicht allgeme<strong>in</strong><br />

gültig s<strong>in</strong>d. Deshalb spielt der Euler-Euler-Ansatz bei der Berechnung realer Sprays<br />

derzeit noch e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle.<br />

Beim Euler-Lagrange-Verfahren wird die Tropfenphase getrennt <strong>von</strong> der Gasphase berechnet<br />

[9, 35]. Dabei wird die Gasphase mit e<strong>in</strong>em Euler-Verfahren beschrieben, wobei<br />

die Ausdehnung der Tropfen vernachlässigt wird. Die Berechnung der Tropfenbewegung<br />

basiert auf der Lagrangeschen Betrachtungsweise e<strong>in</strong>es mitbewegten Bezugssystems,<br />

siehe Abschnitt 3.1. Die Kopplung zwischen Tropfenphase und Gasphase erfolgt<br />

über Quellterme für Impuls, Masse und Energie. Für deren Berechnung wird <strong>von</strong> e<strong>in</strong>er<br />

idealisierten, e<strong>in</strong>dimensionalen Gasumgebung der Tropfen ausgegangen.<br />

In FIRE [9] wird zur Berechnung <strong>von</strong> Sprays die Discrete Droplet Method (DDM)<br />

<strong>von</strong> Dukowicz [35] verwendet. Hierbei werden die Gleichungen für den Impuls und<br />

den Wärme- und Stoffübergang für e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Tropfenpaket - auch Parcel genannt<br />

-gelöst. E<strong>in</strong> Parcel besteht aus Tropfen mit identischen Eigenschaften, welche sich<br />

gegenseitig nicht bee<strong>in</strong>flussen. Der Effekt der Turbulenz auf die Tropfenflugbahn wird<br />

mit dem stochastischen Modell <strong>von</strong> Gosman und Ioannides [45] beschrieben. Zwischen<br />

Tropfen und Gasphase besteht e<strong>in</strong>e gegenseitige Kopplung (two-way coupl<strong>in</strong>g)<br />

für Impuls- sowie Wärme- und Stoffübergang. Die Rückwirkung des Sprays auf die<br />

turbulente k<strong>in</strong>etische Energie und die Dissipationsrate wird vernachlässigt (one-way<br />

coupl<strong>in</strong>g).<br />

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