Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...
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3Tropfen der Annahme, dass keine radialen Gradienten auftreten, erhält man die in Abbildung 3.4 dargestellte Abnahme der Isocyansäurekonzentration über die Verweilzeit in Abhängigket von der Gastemperatur. Man erkennt, dass unterhalb 523 K kaum Isocyansäure hydrolysiert wird. Erst oberhalb 623 K findet eine merkliche Umsetzung innerhalb 0.2 s Verweilzeit statt. c HNCO /c HNCO 0 [−] 1 0.8 0.6 0.4 T g = 723 K T g = 523 K T g = 623 K 0.2 0 0 T = 823 K g 0.05 0.1 Verweilzeit [s] 0.15 0.2 Abbildung 3.4: Hydrolyse von Isocyansäure für verschiedene Gastemperaturen nach der Kinetik von Yim et al. [128] in einem PFTR-Modell-Rohrreaktor Isocyansäure wird erst durch die Thermolyse des Harnstoffs frei, die ihrerseits nach der vollständigen Verdunstung von Wasser aus den Tropfen beginnt. Daraus lässt sich schließen, dass für reale PKW- und NKW-Anwendungen die Hydrolyse in der Gasphase nur eine untergeordnete Rolle spielt und nur bei sehr langen Mischstrecken in Verbindung mit kleinen Tropfendurchmessern und hohen Abgastemperaturen relevant ist. Ein Großteil der Hydrolyse wird somit auf dem SCR-Katalysator ablaufen. 3.5 Ergebnisse In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse der Berechnungsmodelle zur Tropfenverdunstung und -zersetzung vorgestellt und eine Valdierung der Modelle mit experimentellen Daten aus der Literatur durchgeführt. 32
3.5.1 Verdunstung 3.5 Ergebnisse Bei der Einspritzung von HWL in das heiße Abgas wird die Flüssigkeit in kleine Tropfen zerstäubt. Da Harnstoff im Vergleich zu Wasser einen sehr geringen Dampfdruck hat [33], verdunstet Wasser zuerst. Gelöster Harnstoff an der Tropfenoberfläche reduziert den Dampfdruck von Wasser. Dieser Effekt wird im Laufe der Verdunstung verstärkt und führt zu einer geringeren Verdunstungsgeschwindigkeit. Abbildung 3.5, links, zeigt die geringere Massenabnahme während der Verdunstung von HWL im Vergleich zu Wasser bei typischen SCR-Bedingungen exemplarisch für Tropfen mit 70 µm Durchmesser. Für HWL zeigen sowohl das DL- als auch das RM-Modell einen ähnlichen Verlauf, mit einer etwas geringeren Verdunstungsgeschwindigkeit mit dem DL-Modell. Die berechneten Temperaturen an der Tropfenoberfläche sind in Abbildung 3.5, rechts, dargestellt. m d /m d0 [−] 1 0.8 0.6 0.4 0.2 HWL (DL) HWL (RM) Wasser 0 0 0.05 0.1 0.15 t [s] T s [K] 380 360 340 320 HWL (DL) HWL (RM) Wasser 300 0 0.05 0.1 0.15 t [s] Abbildung 3.5: Abnahme der Tropfenmasse bei der Verdunstung (links) und Einfluss von Dampfdruckabsenkung durch gelösten Harnstoff auf die Tropfenoberflächentemperatur im Vergleich zu einem Wassertropfen (rechts). Bedingungen: Dd0 =70µm, Td0 = 300 K, Tamb = 673 K, urel =0m/s, p = 0.11 MPa; Rechnungen angehalten bei Ts = 373 K Während der Wassertropfen nach der Aufheizperiode bei der adiabaten Temperatur verdunstet, steigt die Temperatur bei dem HWL-Tropfen kontinuierlich an. Die Dampfdruckabnahme führt zu einer verringerten Verdunstungsgeschwindigkeit. Der nahezu gleiche Wärmeeintrag wie beim Wassertropfen bei einer geringeren Kühlwirkung durch die verringerte Verdunstung führt zu einem Anstieg der Tropfentemperatur. Dies wie- 33
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3.5.1 Verdunstung<br />
3.5 Ergebnisse<br />
Bei der E<strong>in</strong>spritzung <strong>von</strong> HWL <strong>in</strong> das heiße Abgas wird die Flüssigkeit <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>e Tropfen<br />
zerstäubt. Da Harnstoff im Vergleich zu Wasser e<strong>in</strong>en sehr ger<strong>in</strong>gen Dampfdruck<br />
hat [33], verdunstet Wasser zuerst. Gelöster Harnstoff an der Tropfenoberfläche reduziert<br />
den Dampfdruck <strong>von</strong> Wasser. Dieser Effekt wird im Laufe der Verdunstung<br />
verstärkt und führt zu e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Verdunstungsgeschw<strong>in</strong>digkeit. Abbildung 3.5,<br />
l<strong>in</strong>ks, zeigt die ger<strong>in</strong>gere Massenabnahme während der Verdunstung <strong>von</strong> HWL im<br />
Vergleich zu Wasser bei typischen SCR-Bed<strong>in</strong>gungen exemplarisch für Tropfen mit<br />
70 µm Durchmesser. Für HWL zeigen sowohl das DL- als auch das RM-Modell e<strong>in</strong>en<br />
ähnlichen Verlauf, mit e<strong>in</strong>er etwas ger<strong>in</strong>geren Verdunstungsgeschw<strong>in</strong>digkeit mit dem<br />
DL-Modell.<br />
Die berechneten Temperaturen an der Tropfenoberfläche s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Abbildung 3.5, rechts,<br />
dargestellt.<br />
m d /m d0 [−]<br />
1<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
HWL (DL)<br />
HWL (RM)<br />
Wasser<br />
0<br />
0 0.05 0.1 0.15<br />
t [s]<br />
T s [K]<br />
380<br />
360<br />
340<br />
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HWL (DL) HWL (RM)<br />
Wasser<br />
300<br />
0 0.05 0.1 0.15<br />
t [s]<br />
Abbildung 3.5: Abnahme der Tropfenmasse bei der Verdunstung (l<strong>in</strong>ks) und E<strong>in</strong>fluss<br />
<strong>von</strong> Dampfdruckabsenkung durch gelösten Harnstoff auf die Tropfenoberflächentemperatur<br />
im Vergleich zu e<strong>in</strong>em Wassertropfen (rechts).<br />
Bed<strong>in</strong>gungen: Dd0 =70µm, Td0 = 300 K, Tamb = 673 K, urel =0m/s,<br />
p = 0.11 MPa; Rechnungen angehalten bei Ts = 373 K<br />
Während der Wassertropfen nach der Aufheizperiode bei der adiabaten Temperatur<br />
verdunstet, steigt die Temperatur bei dem HWL-Tropfen kont<strong>in</strong>uierlich an. Die Dampfdruckabnahme<br />
führt zu e<strong>in</strong>er verr<strong>in</strong>gerten Verdunstungsgeschw<strong>in</strong>digkeit. Der nahezu<br />
gleiche Wärmee<strong>in</strong>trag wie beim Wassertropfen bei e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Kühlwirkung durch<br />
die verr<strong>in</strong>gerte Verdunstung führt zu e<strong>in</strong>em Anstieg der Tropfentemperatur. Dies wie-<br />
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