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Selektive katalytische Reduktion von Stickoxiden in Kraftfahrzeugen ...

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nete Kühlwirkung und die Ausbreitung des Wandfilms durch die angreifende Schubspannung<br />

der Gasphase konnten anhand der Temperaturmessungen überprüft werden,<br />

welche die Simulationsergebnisse stützen. Der Wandfilm wird mit e<strong>in</strong>em Zwei-<br />

Komponenten-Ansatz beschrieben, welcher e<strong>in</strong>e Aussage über die Harnstoffverteilung<br />

im Wandfilm erlaubt.<br />

Der E<strong>in</strong>fluss der Wandtemperatur und der k<strong>in</strong>etischen Energie der Tropfen auf das<br />

Wand-Interaktionsregime wurde mit Durchlichtvisualisierungen an Tropfenketten untersucht.<br />

Die Ergebnisse lassen sich anhand der dimensionslosen Wandtemperatur<br />

T ∗ = Tw/Tsat und der Kenngröße K = We1/2Re1/4 <strong>in</strong> unterschiedliche Regime e<strong>in</strong>-<br />

teilen. Es treten die Regime Deposition (K kle<strong>in</strong>, T ∗ kle<strong>in</strong>), Splash (K groß, T ∗ kle<strong>in</strong>),<br />

Rebound (K kle<strong>in</strong>, T ∗ groß) und thermisch bed<strong>in</strong>gter Breakup (K groß, T ∗ groß) auf.<br />

Der Übergang <strong>von</strong> kalter Wand (T ∗ kle<strong>in</strong>) zu heißer Wand (T ∗ groß) lässt sich mit den<br />

Übergangsregimen partieller Rebound (K kle<strong>in</strong>, T ∗ mittel) und partieller Breakup (K<br />

groß, T ∗ mittel) beschreiben. Die kritischen K-Zahlen für den Übergang zwischen den<br />

aufgeführten Regimen zeigen e<strong>in</strong>e Übere<strong>in</strong>stimmung für Wasser und Harnstoffwasserlösung.<br />

In der Temperaturabhängigkeit der Regimegrenzen gibt es jedoch deutliche<br />

Unterschiede zwischen Wasser und Harnstoffwasserlösung. Die kritische Grenztempe-<br />

ratur T ∗ crit, welche die Grenze zwischen benetzenden und nicht benetzenden Regimen<br />

beschreibt, nimmt mit steigender Harnstoffkonzentration zu. Diese wurde für Was-<br />

ser zu T ∗ crit = 1.19 und für Harnstoffwasserlösung zu T ∗ crit = 1.37 ermittelt, was die<br />

Ergebnisse aus der Spraykühlung stützt.<br />

Mit Gegenlichtvisualisierungen wurde das Sprayverhalten beim Wand-Kontakt untersucht.<br />

An der kalten Wand zeigen Wasser und Harnstoffwasserlösung nahezu identisches<br />

Verhalten. Während die wandnormale E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe für die kalte und die heiße<br />

Wand ähnlich groß ist, nimmt die radiale E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe des sekundären Sprays mit<br />

steigender Wandtemperatur deutlich zu. Der Übergang <strong>von</strong> kalter zur heißer Wand<br />

f<strong>in</strong>det bei Harnstoffwasserlösung im Vergleich zu Wasser bei höheren Temperaturen<br />

statt. Dies bekräftigt die Ergebnisse der Tropfenkettenvisualisierungen.<br />

E<strong>in</strong> für die Benz<strong>in</strong>direkte<strong>in</strong>spritzung aufgestelltes Spray/Wand-Interaktionsmodell<br />

wurde für Harnstoffwasserlösung erweitert. Die makroskopsischen Sprayeigenschaften<br />

aus den Gegenlichtvisualisierungen können mit dem Spray/Wand-Interaktionsmodell<br />

für verschiedene Auftreffw<strong>in</strong>kel und Wandtemperaturen gut wiedergegeben werden.<br />

Abschließend wird die Modellierung der Prozesskette an e<strong>in</strong>er realen Abgasgeometrie<br />

anhand der wichtigsten Kenngröße für den NOx-Umsatz, der <strong>Reduktion</strong>smittelvertei-<br />

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