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1. August-Rede im Altersheim Rosengarten - auf Humlikon.ch

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<strong>1.</strong> <strong>August</strong>-<strong>Rede</strong> <strong>im</strong> Altershe<strong>im</strong> <strong>Rosengarten</strong><br />

von Marcel Meisterhans GR <strong>Humlikon</strong><br />

[Es gilt das gespro<strong>ch</strong>ene Wort]<br />

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe He<strong>im</strong>leitung, liebe Mitarbeiter des<br />

Altershe<strong>im</strong>s <strong>Rosengarten</strong>, liebe Gäste:<br />

I<strong>ch</strong> freue mi<strong>ch</strong> ausserordentli<strong>ch</strong> meine allererste <strong>1.</strong><strong>August</strong> <strong>Rede</strong> bei ihnen hier in<br />

Kleinandelfingen zum 719. Geburtstag von unserem Land, halten zu dürfen.<br />

I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te mi<strong>ch</strong> an dieser Stelle für die Einladung als Gastredner ganz herzli<strong>ch</strong><br />

bedanken.<br />

Wie i<strong>ch</strong> bereits einleitend vorgestellt wurde ist mein Name Marcel Meisterhans. I<strong>ch</strong><br />

bin <strong>im</strong> dritten Jahr als Gemeinderat in der s<strong>ch</strong>önen Gemeinde <strong>Humlikon</strong> tätig. Mit<br />

meinen 35 Jahren bin i<strong>ch</strong> einer der jüngsten Gemeinderäte <strong>im</strong> Bezirk Andelfingen.<br />

I<strong>ch</strong> wohne in <strong>Humlikon</strong> mit meiner Familie, meiner Frau Esther und den beiden<br />

Kindern, Mia und Aurelio.<br />

Liebe Anwesende…Sie haben in ihrem Leben s<strong>ch</strong>on mehr <strong>1.</strong> <strong>August</strong>feiern gefeiert<br />

als i<strong>ch</strong>!<br />

Sie haben in ihrem leben au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on mehr <strong>1.</strong> <strong>August</strong> <strong>Rede</strong>n gehört als i<strong>ch</strong>!


Als i<strong>ch</strong> mir das heutige Thema ausgesu<strong>ch</strong>t habe, habe i<strong>ch</strong> mir viele Gedanken<br />

gema<strong>ch</strong>t.<br />

Was kann i<strong>ch</strong> als junger Gemeinderat, Mens<strong>ch</strong>en in ihrem Alter und ihrer grossen<br />

Lebenserfahrung weitergeben?<br />

I<strong>ch</strong> habe mir für meine <strong>Rede</strong> zwei Bu<strong>ch</strong>staben zur Hilfe genommen:<br />

Z wie Zukunft und V wie Vergangenheit, und habe dann zwei aktuelle Themen<br />

gesu<strong>ch</strong>t, wel<strong>ch</strong>e ebenfalls mit einem V und einem Z beginnen<br />

<strong>1.</strong> Zusammenleben<br />

Wie war es do<strong>ch</strong> früher….<br />

Früher, als man si<strong>ch</strong> gegenseitig Grüezi gesagt hat, wenn man si<strong>ch</strong> <strong>auf</strong> der Strasse<br />

getroffen hat. Früher als man si<strong>ch</strong> gegenseitig half, wenn si<strong>ch</strong> mal jemand in einer<br />

Notlage befunden hat.<br />

Eingebunden in Strukturen, waren die Ausführungen von Ämtli für die Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />

so selbstverständli<strong>ch</strong> wie die Zugehörigkeit in einem Verein oder au<strong>ch</strong><br />

mehreren…Turnverein, S<strong>ch</strong>ützenverein und so weiter. Natürli<strong>ch</strong> gab es bei diesem<br />

engen Zusammenleben au<strong>ch</strong> mal Auseinandersetzungen wie überall. Aber Respekt<br />

und Anstand wurden gross ges<strong>ch</strong>rieben.<br />

Man halt zusammengehalten…..und diese Werte den Na<strong>ch</strong>folgegenerationen<br />

weitergegeben. Aus meiner Si<strong>ch</strong>t, einer der Grundsteine für eine funktionierende<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft, wel<strong>ch</strong>e uns die Stabilität in unserem Land gebra<strong>ch</strong>t hat.<br />

Die Welt hat si<strong>ch</strong> über die letzten Jahre stark verändert. Dur<strong>ch</strong> die Globalisierung<br />

wurden die Kontinente und Länder näher zueinander geführt und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> eng<br />

verknüpft. Die eigene Welt konzentriert si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mehr nur <strong>auf</strong> das eigene Dorf oder<br />

<strong>auf</strong> das eigene Land, längst ist der Raum in dem man si<strong>ch</strong> bewegt europäis<strong>ch</strong>, ja<br />

sogar global geworden.<br />

Die Mens<strong>ch</strong>en von heute sind mobil. Die Wahl einer neuen He<strong>im</strong>at, weil die<br />

Lebenssituation <strong>im</strong> He<strong>im</strong>atland <strong>ch</strong>ancenlos ers<strong>ch</strong>eint, ist einfa<strong>ch</strong>er geworden. Die<br />

Auswahl des Lebensmittelpunktes und Arbeitsortes ist heute international.<br />

Diesen Freiraum für den Einzelnen als Luxus empfunden, bringt den vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aften neue Herausforderungen. Die Werte der Gesells<strong>ch</strong>aften werden<br />

dur<strong>ch</strong>mis<strong>ch</strong>t. Das was einem als Wert selbstverständli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>eint wird von anderen<br />

ignoriert. Andererseits wird man mit neuen Werten konfrontiert, mit wel<strong>ch</strong>en man si<strong>ch</strong><br />

in der Vergangenheit ni<strong>ch</strong>t befassen musste.<br />

Veränderungen fallen ni<strong>ch</strong>t <strong>im</strong>mer lei<strong>ch</strong>t, dafür brau<strong>ch</strong>t es die Unterstützung von<br />

jedem Einzelnen. Aber ist ni<strong>ch</strong>t gerade diese Offenheit und Anpassungsfähigkeit,<br />

wel<strong>ch</strong>es den S<strong>ch</strong>weizer ausma<strong>ch</strong>t? Au<strong>ch</strong> ohne Einwanderung und Dur<strong>ch</strong>mis<strong>ch</strong>ung,<br />

wurden wir <strong>im</strong>mer mit vers<strong>ch</strong>iedenen Kulturen und Spra<strong>ch</strong>en konfrontiert. Deuts<strong>ch</strong>,<br />

Französis<strong>ch</strong>, Italienis<strong>ch</strong> und Romants<strong>ch</strong>,…unsere vier Landesspra<strong>ch</strong>en.


Jede Spra<strong>ch</strong>e bringt rein ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> einen anderen Hintergrund mit si<strong>ch</strong>, eben eine<br />

andere Kultur. Und es funktioniert!<br />

Das zweite Wort, über das i<strong>ch</strong> eu<strong>ch</strong> etwas erzählen mö<strong>ch</strong>te nämli<strong>ch</strong> das Wort mit<br />

dem Bu<strong>ch</strong>staben V, lautet:<br />

2. Verantwortung<br />

I<strong>ch</strong> habe man<strong>ch</strong>mal das Gefühl, dass Verantwortung übernehmen in der heutigen<br />

Zeit etwas in Vergessenheit geraten ist…..Vieles konzentriert si<strong>ch</strong> nur no<strong>ch</strong> <strong>auf</strong> das<br />

eigene Wohlbefinden. Die Gemeins<strong>ch</strong>aft wurde etwas in den Hintergrund ges<strong>ch</strong>oben.<br />

Aber besinnen wir uns…war es die Konzentration <strong>auf</strong> si<strong>ch</strong> selbst oder war es die<br />

Gemeins<strong>ch</strong>aft, wel<strong>ch</strong>e allen Frieden und Wohlstand gebra<strong>ch</strong>t hat? Die Antwort ist<br />

s<strong>ch</strong>nell gegeben. Das Fundament bildet die Gemeins<strong>ch</strong>aft.<br />

Viele Medienberi<strong>ch</strong>te haben uns in den letzten Jahren <strong>auf</strong>gezeigt wie wenig<br />

Bea<strong>ch</strong>tung der Verantwortung gegeben wird. Firmen mit ho<strong>ch</strong>spekulativen<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsmodellen, riskante Ressourcengewinnung wie uns jüngst das ökologis<strong>ch</strong>e<br />

Debakel <strong>im</strong> Golf von Mexiko vor der amerikanis<strong>ch</strong>en Küste gezeigt hat, die<br />

Industrialisierung in China, wel<strong>ch</strong>e ohne Rücksi<strong>ch</strong>t <strong>auf</strong> die Umwelt erfolgt,<br />

Steuerflu<strong>ch</strong>t aus dem eigenen Land, um der sozialen Verantwortung zu entfliehen<br />

….. die Liste von Beispielen s<strong>ch</strong>eint fast endlos.<br />

Wenn i<strong>ch</strong> mir nun überlege, wel<strong>ch</strong>e Verantwortung mi<strong>ch</strong> jeden Tag begleitet,<br />

kommen mir drei in den Sinn:<br />

Soziale Verantwortung, ökonomis<strong>ch</strong>e oder wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Verantwortung,<br />

ökologis<strong>ch</strong>e Verantwortung.<br />

Diese drei Verantwortungen bilden ein System. Ein System, dass nur funktioniert,<br />

wenn alle drei Verantwortungen ausgegli<strong>ch</strong>en sind. Grafis<strong>ch</strong> dargestellt, wäre das ein<br />

glei<strong>ch</strong>seitiges Dreieck. Leider sind diese Dreiecksseiten ni<strong>ch</strong>t mehr glei<strong>ch</strong>lang und<br />

verändern zuglei<strong>ch</strong> ihre Länge sehr s<strong>ch</strong>nell und s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t kontrollierbar. Das System<br />

droht aus dem Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t zu fallen.<br />

Aber warum? Was hat uns bewogen dieses Glei<strong>ch</strong>gewi<strong>ch</strong>t anzutasten?<br />

Darüber könnten wir Stunden, ja sogar Tage diskutieren, ohne abs<strong>ch</strong>liessend eine<br />

Antwort zu erhalten.<br />

Si<strong>ch</strong>er aber ist, dass wir unsere Werte ni<strong>ch</strong>t mehr so leben, wie es uns gelehrt wurde.<br />

Diese Werte, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wel<strong>ch</strong>e sie uns als<br />

Na<strong>ch</strong>folgegeneration weitergeben haben. Werte <strong>auf</strong> die wir uns wieder besinnen<br />

müssen, damit das System au<strong>ch</strong> in Zukunft ni<strong>ch</strong>t auseinander bri<strong>ch</strong>t.<br />

Liebe Anwesende, ihr alle habt sehr viel für unser Land und unsere Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

getan. Dafür sind wir eu<strong>ch</strong> als Na<strong>ch</strong>folgegeneration sehr dankbar. Nun liegt es an<br />

uns mit diesem stabilen Fundament als Grundlage, das nä<strong>ch</strong>ste Stockwerk zu<br />

erri<strong>ch</strong>ten, wel<strong>ch</strong>es dann wiederum als Grundlage für die nä<strong>ch</strong>ste Generation dienen<br />

soll.


Wenn i<strong>ch</strong> mir als S<strong>ch</strong>weizer heute etwas wüns<strong>ch</strong>en könnte, dann wäre mein Wuns<strong>ch</strong><br />

der folgende:<br />

I<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e mir, dass wir au<strong>ch</strong> in Zukunft unsere Offenheit, unseren Weitblick und<br />

unsere Verantwortung so leben, wie wir es gelernt haben!<br />

Mit diesem Wuns<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> für ihre Aufmerksamkeit und die Einladung ganz<br />

herzli<strong>ch</strong> bedanken und wüns<strong>ch</strong>e ihnen weiter ein frohes Fest, und dass wir au<strong>ch</strong><br />

zukünftig diesen Geburtstag gemeinsam weiter feiern können.<br />

Herzli<strong>ch</strong>en Dank

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