intern intern - CDU Ludwigsburg
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<strong>Ludwigsburg</strong> 7-8/2008 • Seite 20<br />
Hofmann, Schatzmeisterin: Petra Brenner,<br />
Beisitzer / in: Adolf Bommer, Matthias Modrzejewski,<br />
Sylvia Ritter, Internetbeauftragter:<br />
Sascha Beer, Kassenprüfer: Ralph Schlüter,<br />
Peter Meyle.<br />
An dieser Stelle möchten wir erwähnen, dass<br />
Andreas Hofmann sich als <strong>CDU</strong> – Mitglied spontan<br />
für die aktive Mitarbeit im Gemeindeverband<br />
interessierte und sich für das Amt des<br />
2. Vorsitzenden zur Verfügung gestellt hat. Er<br />
ist für viele Mitglieder ein noch unbekanntes Gesicht,<br />
aber in naher Zukunft wird es genügend<br />
Gelegenheit geben, ihn näher kennen zu lernen.<br />
Einen interessanten Vortrag über landes- und<br />
kommunalpolitische Betrachtungsweisen hörten<br />
wir von Klaus Herrmann, MdL.<br />
Am Ende der Sitzung bedankte sich die wieder<br />
gewählte 1. Vors. Siglinde Lischke bei den gewählten<br />
Vorstandsmitgliedern für die künftige<br />
Zusammenarbeit im Vorstand und bei den ausgeschiedenen<br />
Vorstandsmitgliedern für die geleistete<br />
Arbeit. ■<br />
Alte Gemäuer zum Leben erweckt<br />
Ernst Schedler weiht <strong>CDU</strong> Großbottwar in die<br />
Geheimnisse der Oberstenfelder Stiftskirche ein<br />
Einmal jährlich führt die <strong>CDU</strong> Großbottwar eine<br />
Gemarkungswanderung durch.<br />
In diesem Jahr wagte der Stadtverband einen<br />
Blick über die Stadtgrenzen und machte sich am<br />
Samstag, dem 28. Juni, auf den Weg in die Oberstenfelder<br />
Stiftskirche und die Obere Ölmühle in<br />
Gronau.<br />
„Ernst Schedler ist weithin bekannt für seine<br />
tiefgründigen und zugleich humorvollen Führungen,<br />
freuen Sie sich auf einen spannenden<br />
Nachmittag!“ Mit diesen Worten begrüßte der<br />
Großbottwarer <strong>CDU</strong>-Stadtverbandsvorsitzende<br />
Dr. Andreas Strohm die 25 Großbottwarer Aus-<br />
flügler und stellte ihnen den Führer des Nachmittags<br />
vor. Seine Ankündigung wurde wahr:<br />
Selten wenn überhaupt hatten die Großbottwarer<br />
<strong>CDU</strong>-Mitglieder und Freunde der <strong>CDU</strong> eine<br />
solch kurzweilige Kirchenbesichtigung erlebt. In<br />
knapp drei Stunden verwob der ehemalige Lehrer<br />
Grundzüge der Württembergischen Geschichte<br />
und aktuelle Ereignisse rund um das Oberstenfelder<br />
Stift und seine Stiftskirche zu einem<br />
Kunstwerk kommunaler Historie.<br />
Erster Halt des Nachmittags war jedoch die<br />
kleinere Dorfkirche in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zur Stiftskirche. Hier machte Ernst Sched-<br />
Ernst Schedler verstand es, die Blicke der Großbottwarer Besucher „nach oben“ zu lenken, auch<br />
im kirchlich übertragenen Sinne.<br />
Aus den Ortsverbänden<br />
Neu gewählter Vorstand von re. nach li.: Matthais Modrzejewski, Petra Brenner, Siglinde Lischke,<br />
Andreas Hofmann, Sylvia Ritter, Ralph Schlüter, Klaus Herrmann MdL, Adolf Bommer. Es fehlt:<br />
Peter Meyle, Sascha Beer.<br />
ler auf ein so genanntes Chronogramm („geschriebene<br />
Zeit“) über der nördlichen Seitentür<br />
aufmerksam, eine Einmaligkeit im Landkreis<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>. Ein großes Schild enthält dort die<br />
Initialen V.D.M.I.AE., (Verbum Dei Manet in Aeternum,<br />
d.h. Gottes Wort bleibt in Ewigkeit)<br />
sowie weitere Textzeilen, in denen einige Buchstaben<br />
wie z.B. das „U“ durch ein „V“, der römischen<br />
Zahl 5, ersetzt ist. „Zählen wir all’ die verborgenen<br />
römischen Zahlen zusammen, so erhalten<br />
wir 1739, das Einweihungsjahr der Dorfkirche!“<br />
erklärte Ernst Schedler den überraschten<br />
Zuhörern.<br />
Faszinierend waren Schedlers Ausführungen<br />
zur Entstehung der im romanischen Stil („rund<br />
gleich romanisch“) erbauten Stiftskirche, die Johannes<br />
dem Täufer geweiht war und in vielen<br />
Details Symbole der göttlichen Trinität enthält.<br />
„Mittels einer Altersbestimmung über Baumringe<br />
konnte ermittelt werden, dass das verbaute<br />
Holz im Jahr 1196 geschlagen wurde“ so Schedler.<br />
„Die Krypta der Kirche ist aber nochmals<br />
rund 200 Jahre älter“. Die Kirche sei früher aufgrund<br />
kleiner Fenster sehr viel dunkler gewesen;<br />
erst mit der Reformation hätte das Kirchenvolk<br />
zu lesen begonnen und größere Fenster seinen<br />
eingebaut worden.<br />
Überhaupt erwies sich die Entstehungsgeschichte<br />
des überregional bekannten Gotteshauses<br />
als spannender Geschichtsexkurs. Um<br />
unverheiratete Töchter, die nicht „unter die<br />
Haube“ waren, eine soziale Gemeinschaft und<br />
sicheres Auskommen zu gewährleisten, hätte<br />
der begüterte Adel am Ort einen Stift gegründet.<br />
Ernst Schedler: „Gestiftet wurde nicht Geld, sondern<br />
Wiesen, Äcker, Wälder und sogar eine<br />
Mühle.“ Eine solche Stiftung sei zudem gut fürs<br />
Seelenheil gewesen, die bis zu 22 Stiftsdamen<br />
konnten aus dem Erwirtschafteten gut leben und<br />
hätten zudem die ganze Familie bei den regelmäßigen<br />
Gebetszeiten fest ins Gebet einbezogen.<br />
Damit sei allen Seiten gedient gewesen.<br />
Auch die Politik der damaligen Landesfürsten<br />
wurde von Herrn Schedler plastisch dargestellt.<br />
Die Herzöge von Württemberg hätten regelmäßig<br />
versucht, sich die Güter des Stifts anzueignen,<br />
„Gerüchte über dort barbusig im Garten herumlaufende<br />
Stiftsdamen“ seien gestreut worden.