Kinder_erleben_den_T.. - Peter Godzik
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fe, er macht seine Arbeit gut“. Manche <strong>Kinder</strong> meinen auch, der Verstorbene sÇÑe auf einer<br />
Wolke und schaue ihnen zu. Ich kann mich selber daran erinnern, dass ich mit ca. 4 Jahren<br />
<strong>den</strong> Tod dreier Nachbarinnen erlebt habe, die danach fÄr mich nun eindeutig im Himmel in<br />
einem schwarzen Raum saÑen und miteinander Skat spielten, wie sie das auch im Leben getan<br />
haben. Eine, von der ich frÄher immer SÄÑigkeiten bekam, schaute beim Spielen auf mich und<br />
mein Tun. FÄr mich war das ein sehr positives Bild.<br />
<strong>Kinder</strong> im Alter von 6-9 Jahren<br />
meinen, der Tod sei die Strafe fÄr ihr „bàses Tun“. Auch hier gilt natÄrlich immer noch, sie<br />
von ihrer Unschuldigkeit zu Äberzeugen.<br />
Es entwickelt sich nun ein sachliches Interesse am Tod, der sich nun fÄr die <strong>Kinder</strong> vom Leben<br />
unterscheidet. Das VerhÇltnis dieser <strong>Kinder</strong> zum Tod ist weniger distanziert als das der<br />
Erwachsenen.<br />
6-9jÇhrige <strong>Kinder</strong> wissen um die UnumgÇnglichkeit des Todes, meinen aber, das gelte nicht<br />
fÄr sie. In diesem Alter kànnen sie nun <strong>den</strong> Tod besser begreifen.<br />
In der Altersgruppe der 6-9jÇhrigen ist ein besonderes Augenmerk auf die Gruppe der ca.<br />
8jÇhrigen <strong>Kinder</strong> zu richten, die nun begreifen, dass auch sie einmal sterben wer<strong>den</strong>. Sie erfin<strong>den</strong><br />
Regeln, um sich selbst vor dem Tod zu schÄtzen. Durch das Vermei<strong>den</strong> von Gefahren<br />
fÄhlen sie sich vor dem Tod sicher, wobei ein zu starker Sicherheitswunsch der <strong>Kinder</strong> ihr<br />
Alltagsleben sehr einschrÇnken kann.<br />
Ein Kind meiner Gruppe, dessen Vater durch einen Unfall starb, morgens aus dem Haus ging<br />
und nicht wiederkam, entwickelte bei AusflÄgen der Gruppe einen sehr starken Sicherheitswunsch.<br />
Es wollte vorher genau wissen, ob irgendwelche Gefahrenquellen in der Umgebung<br />
unseres Ausflugszieles vorhan<strong>den</strong> waren, und brauchte mehrere GesprÇche mit mir. Das Kind<br />
hat nach dem Tod seines Vaters viele Situationen vermei<strong>den</strong> wollen, in <strong>den</strong>en es Gefahren<br />
vermutete. In unseren GesprÇchen konnte ich es Äberzeugen, dass unsere AusflÄge nicht gefÇhrlich<br />
sind.<br />
6-9jÇhrige haben Angst, vom Freundeskreis ausgestoÑen zu wer<strong>den</strong>, weil dieser sie oft anders<br />
einstuft als vor dem Tod. Sie kànnen <strong>den</strong> Tod noch nicht akzeptieren. Allgemein ist in diesem<br />
Alter die Verlassensangst sehr groÑ und wird durch <strong>den</strong> Tod noch verstÇrkt, sodass Angehàrige<br />
es oft schwer haben, einmal etwas fÄr sich zu tun, weil das Kind Angst hat, sie kànnten<br />
dabei sterben.<br />
Im<br />
10.-12. Lebensjahr<br />
Çhneln die Todesvorstellungen der <strong>Kinder</strong> <strong>den</strong>en der Erwachsenen. Sie verstehen jetzt auf<br />
je<strong>den</strong> Fall, warum und auf welche Weise der Tod stattfand. Letzteres ist bei ErklÇrungen aber<br />
auch schon eher màglich.<br />
Biologische Aspekte des Sterbens wer<strong>den</strong> in diesem Alter sehr stark hinterfragt, was Erwachsene<br />
leider meist nicht gerne haben, da der Tod fÄr sie ein Tabuthema ist.<br />
<strong>Kinder</strong> dieser Altersgruppe wissen um die Auswirkungen des Todes auf die Familie und machen<br />
sich Gedanken, was nach dem Tod eines geliebten Menschen mit ihnen passiert. Sie wissen<br />
um das eigene Sterben, schieben <strong>den</strong> Gedanken natÄrlicherweise aber noch weit von sich.<br />
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