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Kinder_erleben_den_T.. - Peter Godzik

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Was ist die Rolle der HospizhelferInnen?<br />

Sie ist nicht vorgegeben – sie muss immer wieder neu, in jeder einzelnen Begleitung, gefun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Was braucht ein Kind, ein Kranker, eine Familie von mir? Was kann ich geben? Was passt?<br />

Was macht Sinn? Ruth C. Cohn fasste es in <strong>den</strong> Satz: „Zu wenig geben wÇre Diebstahl, zu<br />

viel wÇre Mord.“<br />

<strong>Kinder</strong> brauchen NormalitÄt – und was heiÑt das fÖr diese Familie?<br />

„Das UnglÄck allein ist noch nicht das ganze UnglÄck” (A. Lindgren)<br />

Wie es bewÇltigt wird, das spielt eine Rolle. Die Struktur, das, was an NormalitÇt da ist, trotz<br />

Krankheit da ist, stÄtzt. Ein wertvoller Schatz in der Familie ist die Zeit fÄreinander – hier<br />

kann einE HospizhelferIn entlasten, die Zeit fÄr die Familie zu schaffen.<br />

Wenn der Eindruck entsteht, es kànnte sinnvoll sein, weitere Ressourcen zu nutzen, ist es<br />

wichtig, das anzusprechen – zu besprechen mit <strong>den</strong> Betroffenen, mit <strong>den</strong> „Profis” von Medizin<br />

und Pflege. EinE EhrenamtlicheR ist kein EinzelkÇmpfer mehr, es gibt auch Familienpflege,<br />

Soziale Beratung etc., diese Dienste muss der/die Ehrenamtliche nicht ersetzen.<br />

FÄr <strong>Kinder</strong> kann es wichtig sein, GÇste zu haben, vielleicht Freunde, Spielkamera<strong>den</strong>, GesprÇchspartner,<br />

Ideengeber, die kànnen da sein, das kann auch der/die HospizhelferIn sein.<br />

Wichtig ist zu wissen: „Wer ist in diesem Moment mein GesprÇchspartner, fÄr <strong>den</strong> ich da<br />

bin?”<br />

In jedem Fall hilft es, wenn jemand da ist, der sie ernst nimmt, der sie wahrnimmt, wenn sie<br />

aus dem Blickfeld geraten sollten. Das kann quantitativ wenig sein. Und es ist nàtig, sich dabei<br />

auf gleicher Augenhàhe zu begegnen. Die ehrenamtlichen HospizhelferInnen sind insofern<br />

unersetzbar, als sie eine Art Libero-Status haben, selbstÇndig sind und doch im Team<br />

arbeiten kànnen. Das klingt professionell und ist es auch.<br />

Wenn die Fragen kommen<br />

<strong>Kinder</strong> kànnen Fragen stellen, wenn Vertrauen entstan<strong>den</strong> ist. Hier kànnen selbstverstÇndlich<br />

klingende kleine Tugen<strong>den</strong> eine groÑe Wirkung zeigen:<br />

o sich auf das Kind einstimmen, Zeit haben, sich und dem anderen Zeit nehmen, Zeit<br />

geben<br />

o sich fragen: Was will das Kind wirklich wissen? Heraushàren?<br />

o auf die Vorstellungswelt des Kindes eingehen – sich anpassen<br />

o keine ausfÄhrlichen langen ErklÇrungen – einfache Antworten<br />

o nicht ausweichen, sondern da sein, da bleiben<br />

o eigene Unsicherheiten zugeben, nicht allwissend sein<br />

o Schweigen aushalten, zuhàren, NÇhe zulassen<br />

o aufmerksamer GesprÇchspartner sein, Offenheit zeigen<br />

o nichts verschweigen, nicht lÄgen – Klarheit und Ehrlichkeit als Richtschnur<br />

o das Aushalten immer wiederkehrender Fragen fordert Geduld<br />

(vgl. Specht-Tomann 2000, 133)<br />

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