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Kinder_erleben_den_T.. - Peter Godzik

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wollen es auch nicht sein, erst recht keine Konkurrenten zu <strong>den</strong> <strong>Kinder</strong>n in der Beziehung zu<br />

<strong>den</strong> Kranken. Die HospizhelferInnen sind nicht Familienmitglied und doch sehr nahe, vertrauenswÄrdig<br />

und prÇsent. FÄr die „Profis” (Medizin/ Pflege/ Seelsorge) gilt das genauso:<br />

keine Angehàrigen und doch sehr nahe.<br />

Heinrich Pera hat einmal so formuliert: „Pflegende sind Angehàrige auf Zeit” – und das gilt<br />

auch fÄr alle anderen beruflichen und ehrenamtlichen HelferInnen. In dieser Zwischenstellung<br />

sich zurechtfin<strong>den</strong>, seinen Platz fin<strong>den</strong> und einnehmen – das macht einen Teil ihrer ProfessionalitÇt<br />

aus und ist ebenso eine Voraussetzung fÄr ein gutes Dasein-Kànnen in der Situation.<br />

Hier lÇsst sich erkennen, ob und in welcher Weise eine Begleitung des bzw. der <strong>Kinder</strong> in der<br />

Familie durch dieseN oder eineN andereN EhrenamtlicheN nàtig, màglich und sinnvoll ist,<br />

auch wie diese Begleitung aussieht.<br />

52<br />

Hausarzt<br />

/Çrztin<br />

Pfleger/in<br />

Kranker Partner<br />

Kind<br />

EhrenamtlicheR<br />

Der richtige Platz – wo?<br />

Jeder hat in diesem System seine Rolle. Wenn jemand nicht da ist, kann es sein, dass jemand<br />

anderer die Rolle vertritt – wenn der dann spÇter hinzukommt und seine Rolle einnehmen<br />

will, kann es zu unterschwelligen GefÄhlen von Konkurrenz kommen – ohne dass die Beteiligten<br />

das beabsichtigen, und doch stàrt dieses GefÄhl das Klima.<br />

Nicht nur ein Sich-Engagieren ist nàtig, ebenso gleichzeitig „im Hinterkopf“ <strong>den</strong> Film der<br />

Selbstreflexion mitlaufen zu lassen. Ein Bild, diese Reflexion darzustellen, erlÇutern uns die<br />

berÄhmten Kàlner Charakterfiguren TÄnnes und SchÇl (zit. n. Kersting, 2002, 18)<br />

Sagt der TÖnnes zum SchÄl: „SchÄl, ich wÖnschte, ich wÄre ein Vogel.”<br />

Der SchÄl darauf zum TÖnnes: „Warum <strong>den</strong>n das?”<br />

Der TÖnnes: „Dann kÅnnt ich fliegen und von oben beobachten, was wir hier unten<br />

tun.”<br />

Der SchÄl darauf zum TÖnnes: „Dann wÖnschte ich mir, ich wÄre zwei VÅgel.”<br />

Der TÖnnes: „Warum zwei VÅgel?”<br />

Der SchÄl zum TÖnnes: „Dann kÅnnte ich mich beobachten, wie ich fliege.”<br />

Der TÖnnes daraufhin wieder zum SchÄl: „Dann wÖnschte ich mir, ich wÄre drei VÅgel.”<br />

Der SchÄl zum TÖnnes: „Warum drei VÅgel?”<br />

Der TÖnnes antwortet dem SchÄl: „Dann kÅnnte ich hinter mir herfliegen und mich<br />

beobachten, wie ich fliege.”<br />

Daraufhin der SchÄl: „Dann wÖnschte ich mir, ich wÄre vier VÅgel.”<br />

„Warum <strong>den</strong>n vier VÅgel, du Doof?” fragt der TÖnnes.<br />

Der SchÄl antwortet: „Dann kÅnnte ich mir entgegenfliegen und heimlich beobachten,<br />

wie ich hinter mir herfliege und beobachte, wie ich fliege.”

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