Kinder_erleben_den_T.. - Peter Godzik
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wer<strong>den</strong>. Es ist notwendig, dass sich jemand um das kàrperliche Wohl des SÇuglings kÄmmert<br />
und ihm Zeit und Geborgenheit schenkt.<br />
Babys zwischen 10 Monaten und 2 Jahren<br />
<strong>Kinder</strong> dieses Alters sind in der Lage, mit verschie<strong>den</strong>en Menschen Kontakt aufzunehmen.<br />
Sie spÄren GefÄhle wie Angst, Zorn, Årger, Eifersucht, Liebe und kànnen diese auch schon<br />
ÇuÑern.<br />
Sie sind aber noch nicht in der Lage, <strong>den</strong> Begriff „Tod“ zu verstehen, reaktivieren aber alte<br />
Trennungserfahrungen und -muster und empfin<strong>den</strong> <strong>den</strong> Verlust sehr deutlich. Sie haben groÑe<br />
Angst, verlassen zu wer<strong>den</strong>, sind stark auf Bezugspersonen fixiert, haben aber noch keine<br />
Zeitvorstellung. Auch nur vorÄbergehende Trennungen kànnen groÑe Schmerzen hervorrufen.<br />
Bei lÇnger andauernder Trennung kommt nach einer Protestphase eine Zeit der stillen Verzweiflung<br />
und Traurigkeit, die schlieÑlich in Hoffnungslosigkeit Äbergehen kann, wenn das<br />
Kind keine Hoffnung auf RÄckkehr der geliebten Person mehr hat.<br />
Wie bei <strong>den</strong> jÄngeren <strong>Kinder</strong>n ist es wichtig, dass die tÇglichen Rituale, z. B. das ErzÇhlen<br />
von Geschichten, Singen, ZÇrtlichkeit, gemeinsames Spielen, eingehalten wer<strong>den</strong>, um so ein<br />
StÄck NormalitÇt aufrechtzuerhalten. Zu viele fremde Gesichter, Stimmen und GerÇusche<br />
stellen auch in diesem Alter eine âberforderung dar. Es kann hilfreich sein, einfache SÇtze<br />
wie: „Mama ist fort”, „Andreas ist nicht mehr da”, immer wieder zu sagen, damit das Kind so<br />
verstehen kann, dass ein Verlust eingetreten ist. Wenn das Kind weiterhin Zuwendung und<br />
Geborgenheit erfÇhrt, kann es seinen Weg zurÄck ins „normale” Leben auch wieder gehen.<br />
Vorschulkinder 3 bis 6 Jahre<br />
Das Kind entwickelt eigene Vorstellungen von belebt und unbelebt. Es beobachtet das Absterben<br />
von Pflanzen, das Sterben von Tieren und versucht, diesen Vorgang mit <strong>den</strong> Erfahrungen,<br />
die es bisher gemacht hat, zu vereinen – so zum Beispiel Schlaf, Trennung, das Fehlen<br />
von etwas Gewohntem (z. B. dem Schnuller) oder etwas Notwendigem (z. B. der Nahrung).<br />
Das Interesse an dem Vorgang der VerÇnderung von Belebtem zu Unbelebtem ist oft<br />
sehr stark, wandelt sich dann aber oft plàtzlich in Desinteresse, entweder weil das Kind selbst<br />
Angst hat oder weil es Unbehagen in seinem Umfeld spÄrte. Beim Kind kann man die Vorstellungen<br />
Äber <strong>den</strong> Tod von <strong>den</strong>en Äber das Leben nicht trennen. In diesem Alter betrachten<br />
<strong>Kinder</strong> all das als lebendig, was in irgendeiner Form aktiv oder nÄtzlich ist. Eine Kerze ist<br />
beispielsweise dann lebendig, wenn sie brennt.<br />
Vorschulkinder kennen bereits das Wort „tot“, es hat jedoch fÄr sie noch keine endgÄltige<br />
Bedeutung. Sie <strong>erleben</strong> Tod zunÇchst als ein Ereignis, das anderen zustàÑt – dem Nachbarn,<br />
der GroÑmutter, dem Hund. Die Vorstellung ist noch sehr unbestimmt und wird mit Schlaf,<br />
Dunkelheit, mit einer Reise oder auch Bewegungslosigkeit verbun<strong>den</strong>. So regte sich die kleine<br />
Jasmin furchtbar auf, als ihre Mutter bei der AufzÇhlung der GeburtstagsgÇste ihren verstorbenen<br />
Freund Lukas nicht erwÇhnte. Sie erklÇrte, dass Lukas bis zu ihrem vierten Geburtstag<br />
doch schon wieder aus dem Himmel zurÄck sei, weil das Tot-Sein doch nicht so lange<br />
dauern kann.<br />
In der Vorstellung mancher <strong>Kinder</strong> kann sich ein Toter nicht mehr bewegen, aber er spÄrt<br />
noch etwas. <strong>Kinder</strong> stellen sich das Tot-Sein wie ein Leben auf Sparflamme vor, wie ein reduziertes<br />
Leben.<br />
Die Vorstellung von Zeit ist bei <strong>Kinder</strong>n dieses Alters sehr begrenzt. Sie begreifen nicht, dass<br />
der Tod irreversibel ist und kein vorÄbergehendes PhÇnomen. Die kleine Sandra sagte mit drei<br />
Jahren kurz nach dem Tod ihres GroÑvaters; „Ist Opi jetzt tot? Ist er gestorben? Wann kommt<br />
er wieder?” Auch wenn sie die Antwort vielleicht nicht ganz verstan<strong>den</strong> hatte, erwiderte ihr<br />
Vater: „Opi ist gerade gestorben. Er kommt nicht wieder.” Es ist schwer, dem Kind zu erklÇ-<br />
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