Classic Journal Online 85.2011 - Deutscher Kegler

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24 Bundesliga Rubrik 120 Wurf Männer 18. Spieltag Bamberg schlägt Meister Zerbst Victoria Bamberg – Rot-Weiß Zerbst 6:2 (15:9, 3620:3535) Am letzten Spieltag in der Kegel-Bundesliga kassierte der alte und neue deutsche Meister, Rot-Weiß Zerbst, in Bamberg eine klare Niederlage. Ein konsequent auftretendes Heimteam legte bereits mit dem Starttrio den Grundstein für den späteren Erfolg. Mit der Ehrung für den Meister und Vizemeister durch den Vizepräsidenten des DKBC, Peter Kilian, fand die Saison einen guten Abschluss. Einen Wermutstropfen stellen die Ab- Fans trotz Niederlage im Freudentaumel: „Deutscher Meister Rot-Weiß Zerbst“ Die Gastgeber zeigten von Beginn an, dass sie gewillt waren, dem alten und neuen Meister die erste und einzige Saison-Niederlage beizubringen. „Ich hatte fast erwartet, dass heute die Luft ein wenig raus sein könnte nach dem Highlight letzte Woche mit dem Champions League-Finale. Wir wollten natürlich trotzdem gewinnen, aber die letzten zehn Prozent, die wir brauchten, um die starken Bamberger zu schlagen, waren nicht mehr herauszukitzeln“, so das Resümee des Zerbster Teamchefs Timo Hoffmann, der nach dem Spiel nicht so sehr traurig über das verlorene Prestige-Duell war. Jürgen Zeitler war nach drei verlorenen Bahnen gegen Carsten Heisler ebenso chancenlos wie Youngster Christian Helmerich gegen den Tagesbesten Harald Zitzmann (629). Einzig Torsten Reiser hielt das Duell gegen Vladimir Galjanic lange Zeit offen. Mit 3:0 MP und 102 Kegeln Rückstand war das Spiel natürlich entschieden. SKV-Präsident Lothar Müller befürchtete sogar eine „peinliche 8:0-Klatsche“. Aber der zweite Zerbster Durchgang stemmte sich mit vollem Elan gegen die Blamage. Und dies erfolgreich. Thomas Schneider besiegte den Bamberger „Oldie“ Karl Geier mit konstantem Spiel über vier Bahnen. Ähnlich erging es Axel Schondelmaier gegen Uwe Wagner. Nur Cosmin Craciun war auf seiner ehemaligen Heimbahn übermotiviert und konnte Michal Gredziak nicht halten. „Trotzdem ist es für mich etwas Besonderes, gerade hier meine erste Meisterschaftsmedaille in CLASSIC JOURNAL NR. 85 Ravensburg sichert sich im Württemberg-Derby den dritten Platz gänge von Harald Zitzmann, Karl Geier, Vladimir Galjanic sowie Coach und Pressewart Winfried Ullmann dar. Sie haben dem Club über lange Jahre die Treue gehalten. Im letzten Punktspiel für die Gelb-Schwarzen zeigten die Leistungsträger Zitzmann und Galjanic, wie wichtig sie für die Mannschaft waren. Im Duell zwischen „Galjo“ und Reiser ging es teilweise knapp zu, wobei der Bamberger die Sätze eins und drei abgeben musste, aber am Ende doch über die Gesamtkegelzahl die Oberhand behielt und den ersten Mannschaftspunkt (MP) Empfang zu nehmen“, äußerte sich der Rumäne stolz. Nach Abschluss der Partie jubelten die Gastgeber über ihren klaren Triumph und die Zerbster gemeinsam mit den lautstark „Deutscher Meister ist nur der SKV“ skandierenden Fans die Titelverteidigung. Wie dann allerdings die Siegerehrung verlief, schlug dem Fass den Boden aus. Nicht nur, dass weder DKBC-Präsident Altmann noch Sportdirektor Bernhard zugegen waren, um den deutschen Meister zu ehren. Der DKBC-Vizepräsident Peter Kilian gratulierte dem SKV-Team förmlich, hielt es jedoch nicht für nötig, den Aktiven die Goldmedaillen umzuhängen. Er „drückte“ sie ihnen in den Plastikhüllen in die Hand. Auch die persönliche Gratulation der Akteure mit Handschlag erfolgte erst, als bereits der Vizemeister geehrt war. „Diese Art der Ehrung hat mich schwer getroffen“, so SKV-Mannschaftsleiter Timo Hoffmann. „Wie achtlos uns die Medaillen übergeben wurden, und dass der Handschlag erst im Nachhinein erfolgt ist, so etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Meistertrainer Günter Doleschel legte nach: „Jede Ehrung der Staffelsieger in der Landesliga hat mehr Niveau. Dieses Vorgehen ist einfach unerträglich.“ Die Laune ließen sich jedoch Zerbster Spieler und Fans nicht verderben. Während sich die Mannschaft auf den Weg zur „Meisterfeier“ zum befreundeten Verein nach Speichersdorf machte, gingen die Zerbster Fans singend per Bus auf die Heimreise. Noch weit hinter den Bamberger Stadtgrenzen klang deutlich das „Deutscher Meister SKV“ in die fränkische Landschaft. Thomas Zander

CLASSIC JOURNAL NR. 85 für sein Team holte. Auch Heisler hatte gegen Zeitler wenige Probleme und führte schnell 3:0. Lediglich der letzte Lauf ging an den Gast, sodass die Oberfranken nun bereits mit 2:0 MP die Nase vorne hatten. Dem wollte auch Zitzmann nicht nachstehen. Im Spiel gegen Helmerich war er klar dominierend und erzielte mit 629 Kegeln die Tagesbestleistung. Neben einer deutlichen 3:0-Führung lagen die Hausherren auch unerwartet mit 102 Kegeln in Führung. Kapitän Geier gelang gegen Schneider zum Auftakt ein 154:151. Als im zweiten Lauf mit der letzten Kugel noch ein spektakulärer Wurf gelang, stand die voll besetzte Halle Kopf. Schneider entschied nach 120 Kugeln mit 2,5:1,5 das Duell knapp für die Gäste, die damit auf 3:1 MP herankamen. Im Match Gredziak gegen den Ex-Bamberger Craciun war man auf den Ausgang gespannt. Gredziak lag nach 160 und 153 bereits 2:0 vorne, bevor sein Gegner auf 2:1 herankam. Mit dem anschließenden dritten SP war der Sieg für die Oberfranken perfekt. Auch Uwe Wagner kämpfte inzwischen verbissen gegen Schondelmaier. Nach einer Punkteteilung im ersten Spiel gab er die nächsten beiden Durchgänge ab, bevor er zum Abschluss mit 160 nochmals Bundesliga Rubrik 120 Wurf Männer Anmerkung der Redaktion: 25 OLIVER SCHOLLER und THOMAS SCHNEIDER nahmen die Goldmedaillen aus den Händen von DKBC-Vizepräsident PETER KILIAN entgegen. Foto: Thomas Zander Der DKBC legt Wert auf folgende Feststellung: Am letzten Spieltag einer Runde werden zwölf Mannschaften geehrt. Es kann daher nicht jede Ehrung vom Präsidenten oder Sportdirektor vor- genommen werden, der eine oder andere Klub muss mit einem der Vizepräsidenten vorlieb nehmen. So mussten sich auch Schwabsberg und Ravensburg mit dem Vizepräsidenten Dämgen begnügen, Walldorf und Ettlingen mussten gar ganz auf eine Ehrung verzichten. Peter Kilian ist selbst noch aktiver Kegler, hat am Samstag auf sein Spiel verzichtet, ist – mit dem entsprechenden Zeitaufwand – über 300 km (einfach) gefahren. Über die Form einer Medaillenvergabe kann sicherlich gestritten werden, dennoch sind die Äußerungen von einigen Beteiligten nicht angemessen.

24 Bundesliga Rubrik 120 Wurf Männer<br />

18. Spieltag<br />

Bamberg schlägt Meister Zerbst<br />

Victoria Bamberg –<br />

Rot-Weiß Zerbst 6:2 (15:9, 3620:3535)<br />

Am letzten Spieltag in der Kegel-Bundesliga kassierte<br />

der alte und neue deutsche Meister, Rot-Weiß Zerbst,<br />

in Bamberg eine klare Niederlage. Ein konsequent<br />

auftretendes Heimteam legte bereits mit dem Starttrio<br />

den Grundstein für den späteren Erfolg. Mit der Ehrung<br />

für den Meister und Vizemeister durch den Vizepräsidenten<br />

des DKBC, Peter Kilian, fand die Saison einen<br />

guten Abschluss. Einen Wermutstropfen stellen die Ab-<br />

Fans trotz Niederlage im Freudentaumel:<br />

„<strong>Deutscher</strong> Meister Rot-Weiß Zerbst“<br />

Die Gastgeber zeigten von Beginn an, dass sie gewillt<br />

waren, dem alten und neuen Meister die erste und einzige<br />

Saison-Niederlage beizubringen. „Ich hatte fast erwartet,<br />

dass heute die Luft ein wenig raus sein könnte<br />

nach dem Highlight letzte Woche mit dem Champions<br />

League-Finale. Wir wollten natürlich trotzdem gewinnen,<br />

aber die letzten zehn Prozent, die wir brauchten,<br />

um die starken Bamberger zu schlagen, waren nicht<br />

mehr herauszukitzeln“, so das Resümee des Zerbster<br />

Teamchefs Timo Hoffmann, der nach dem Spiel nicht<br />

so sehr traurig über das verlorene Prestige-Duell war.<br />

Jürgen Zeitler war nach drei verlorenen Bahnen gegen<br />

Carsten Heisler ebenso chancenlos wie Youngster<br />

Christian Helmerich gegen den Tagesbesten Harald<br />

Zitzmann (629). Einzig Torsten Reiser hielt das Duell<br />

gegen Vladimir Galjanic lange Zeit offen. Mit 3:0 MP<br />

und 102 Kegeln Rückstand war das Spiel natürlich<br />

entschieden. SKV-Präsident Lothar Müller befürchtete<br />

sogar eine „peinliche 8:0-Klatsche“.<br />

Aber der zweite Zerbster Durchgang stemmte sich mit<br />

vollem Elan gegen die Blamage. Und dies erfolgreich.<br />

Thomas Schneider besiegte den Bamberger „Oldie“<br />

Karl Geier mit konstantem Spiel über vier Bahnen. Ähnlich<br />

erging es Axel Schondelmaier gegen Uwe Wagner.<br />

Nur Cosmin Craciun war auf seiner ehemaligen Heimbahn<br />

übermotiviert und konnte Michal Gredziak nicht<br />

halten. „Trotzdem ist es für mich etwas Besonderes,<br />

gerade hier meine erste Meisterschaftsmedaille in<br />

CLASSIC<br />

JOURNAL<br />

NR. 85<br />

Ravensburg sichert sich im Württemberg-Derby den dritten Platz<br />

gänge von Harald Zitzmann, Karl Geier, Vladimir Galjanic<br />

sowie Coach und Pressewart Winfried Ullmann<br />

dar. Sie haben dem Club über lange Jahre die Treue<br />

gehalten.<br />

Im letzten Punktspiel für die Gelb-Schwarzen zeigten<br />

die Leistungsträger Zitzmann und Galjanic, wie wichtig<br />

sie für die Mannschaft waren. Im Duell zwischen „Galjo“<br />

und Reiser ging es teilweise knapp zu, wobei der Bamberger<br />

die Sätze eins und drei abgeben musste, aber<br />

am Ende doch über die Gesamtkegelzahl die Oberhand<br />

behielt und den ersten Mannschaftspunkt (MP)<br />

Empfang zu nehmen“, äußerte sich der Rumäne stolz.<br />

Nach Abschluss der Partie jubelten die Gastgeber<br />

über ihren klaren Triumph und die Zerbster gemeinsam<br />

mit den lautstark „<strong>Deutscher</strong> Meister ist nur der<br />

SKV“ skandierenden Fans die Titelverteidigung.<br />

Wie dann allerdings die Siegerehrung verlief, schlug<br />

dem Fass den Boden aus. Nicht nur, dass weder<br />

DKBC-Präsident Altmann noch Sportdirektor Bernhard<br />

zugegen waren, um den deutschen Meister zu ehren.<br />

Der DKBC-Vizepräsident Peter Kilian gratulierte dem<br />

SKV-Team förmlich, hielt es jedoch nicht für nötig, den<br />

Aktiven die Goldmedaillen umzuhängen. Er „drückte“<br />

sie ihnen in den Plastikhüllen in die Hand. Auch die<br />

persönliche Gratulation der Akteure mit Handschlag<br />

erfolgte erst, als bereits der Vizemeister geehrt war.<br />

„Diese Art der Ehrung hat mich schwer getroffen“, so<br />

SKV-Mannschaftsleiter Timo Hoffmann. „Wie achtlos<br />

uns die Medaillen übergeben wurden, und dass der<br />

Handschlag erst im Nachhinein erfolgt ist, so etwas<br />

habe ich noch nicht erlebt.“ Meistertrainer Günter<br />

Doleschel legte nach: „Jede Ehrung der Staffelsieger<br />

in der Landesliga hat mehr Niveau. Dieses Vorgehen<br />

ist einfach unerträglich.“ Die Laune ließen sich jedoch<br />

Zerbster Spieler und Fans nicht verderben. Während<br />

sich die Mannschaft auf den Weg zur „Meisterfeier“<br />

zum befreundeten Verein nach Speichersdorf machte,<br />

gingen die Zerbster Fans singend per Bus auf die<br />

Heimreise. Noch weit hinter den Bamberger Stadtgrenzen<br />

klang deutlich das „<strong>Deutscher</strong> Meister SKV“<br />

in die fränkische Landschaft.<br />

Thomas Zander

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