Unvergessliches Konzert in der Villa am Wall - die schelle
Unvergessliches Konzert in der Villa am Wall - die schelle
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Ges<strong>am</strong>meltes aus alter Zeit<br />
das später den Titel „ Altenaer<br />
Kreisblatt“ führt und erst zweimal<br />
wöchentlich erschien, wurden u.a.<br />
<strong>die</strong> nachstehenden Nachrichten veröffentlicht.<br />
Die Meldungen <strong>die</strong> jetzt<br />
folgen st<strong>am</strong>men alle aus dem Jahre<br />
1869 und s<strong>in</strong>d somit 135 Jahre alt.<br />
(Das <strong>in</strong> Kl<strong>am</strong>mern gesetzte Datum ist<br />
<strong>der</strong> Ersche<strong>in</strong>ungstag <strong>der</strong> Zeitung.)<br />
(06. Februar)<br />
Nicht zu übersehen! In <strong>der</strong> Abendschule<br />
zu Neuenrade ist das Portrait<br />
des Herrn Friedrich Vogelsang abhanden<br />
gekommen. Dem Wie<strong>der</strong>br<strong>in</strong>ger<br />
e<strong>in</strong>e angemessene Belohnung.<br />
Mehrere Mitglie<strong>der</strong>.<br />
(V054 Uhrmacher Caspar He<strong>in</strong>rich<br />
Friedrich Vogelsang * 31.08.1834<br />
† 26.09.1896)<br />
(10. Februar)<br />
E<strong>in</strong>em geehrten Publikum von<br />
Neuenrade und Umgebung zeige<br />
ich hiermit ergebenst an, dass ich<br />
<strong>die</strong> Ausübung <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Chirurgie,<br />
wie Schröpfen, Blutegelsetzen,<br />
Klystieren übernommen habe und<br />
empfehle mich demselben bestens.<br />
Frau Carl Schmerbeck.<br />
(S185 Frau des Weber Carl Theodor<br />
Ludwig Schmerbeck, Maria geb.<br />
Hobert * 25.02.1847 † 28.09.1902)<br />
(13. Februar)<br />
Den geehrten Bewohnern von Neu-<br />
enrade und Umgebung hiermit <strong>die</strong><br />
Anzeige, dass ich mich hier selbst<br />
als Schlosser- und Schmiedemeister<br />
etabliert habe. Indem ich gute<br />
und prompte Arbeit verspreche,<br />
bitte um geneigten Zuspruch. Auch<br />
empfehle gleichzeitig me<strong>in</strong> Lager<br />
von verschiedenartigen Oefen und<br />
verz<strong>in</strong>nten Eisenwaren.<br />
Neuenrade im Februar 1869.<br />
Gustav Borbeck.<br />
(B399 Schmiedemeister Gustav Borbeck<br />
*30.01.1840 Werdohl † ? )<br />
(10. März)<br />
Der Friedrich Stiefermann ist an<br />
Stelle des auf se<strong>in</strong>en Antrag entlassenen<br />
Polizei<strong>die</strong>ners Sitianus als<br />
Polizei<strong>die</strong>ner für <strong>die</strong> Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />
Neuenrade auf Probe bestellt<br />
und verpflichtet worden.<br />
Neuenrade, den 8 März 1869<br />
Der Amtmann Weiß.<br />
(S823 Polizei<strong>die</strong>ner Friedrich Wilhelm<br />
Stievermann * 12.12.1839<br />
† 04.12.1896)<br />
(S660 Polizei<strong>die</strong>ner Ludwig Sitianus<br />
* <strong>in</strong> H<strong>am</strong>m † ? )<br />
(27. März)<br />
Wegen Umbaues des Rathauses zu<br />
Neuenrade werden <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Stadt<br />
Neuenrade, das Dorf Dahle und<br />
Kirchspiel Werdohl angeordneten<br />
Gerichtstage im Schrö<strong>der</strong>’schen<br />
Gasthofe zu Neuenrade abgehalten<br />
werden.<br />
Altena, den 22. März 1869.<br />
Königliche Kreis-Gerichts-Commission.<br />
Heidemann<br />
(07. April)<br />
Der Friedrich Stievermann hier ist<br />
heute als Communal-Exekutor für<br />
<strong>die</strong> Geme<strong>in</strong>de Neuenrade vereidigt<br />
worden.<br />
Neuenrade, den 02. April 1869<br />
Der Amtmann Weiß.<br />
Werdohl (02. Juni)<br />
Am Sonnabend den 5. Juni c.,<br />
Nachmittags 3 Uhr, soll bei dem<br />
Wirth Herrn Herm. Quitmann zu<br />
Werdohl <strong>der</strong> Neubau e<strong>in</strong>es Spritzenhauses<br />
und e<strong>in</strong>es Arrestlocal <strong>in</strong><br />
Werdohl, zu 820 Thlr. veranschlagt,<br />
öffentlich verdungen werden.<br />
Kostenanschlag, Zeichnungen und<br />
Bed<strong>in</strong>gungen liegen bei dem Unterzeichneten<br />
zur E<strong>in</strong>sicht offen.<br />
Neuenrade, den 27. Mai 1869.<br />
Der Amtmann Weiß.<br />
Die Ballotage o<strong>der</strong> das<br />
Bohnengericht<br />
In dem Festbuch das <strong>der</strong> M G V<br />
„Lie<strong>der</strong>tafel“ zu se<strong>in</strong>em 100-jährigen<br />
Bestehen <strong>am</strong> 26.01.2004<br />
herausgegeben hat, wird auf Seite<br />
19 – Gründung <strong>der</strong> „Lie<strong>der</strong>tafel“<br />
– <strong>die</strong> durchgeführte Wahl mit Bohnen<br />
beschrieben. Der dazugehörige<br />
Ballotagekasten mit den schwarzen<br />
und weißen Bohnen wird im April<br />
ds. Jhr. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Historischen Ausstellung<br />
im Foyer des Rathauses zu<br />
sehen se<strong>in</strong>. Hier nun <strong>der</strong> Bericht<br />
e<strong>in</strong>er solchen Wahl mit Bohnen, <strong>der</strong><br />
vor fast 150 Jahren aufgeschrieben<br />
wurde:<br />
Am 22. Juni 1865 hatte <strong>die</strong> Heesfel<strong>der</strong><br />
Bauerschaft (Geme<strong>in</strong>de<br />
Halver) über <strong>die</strong> Neubesetzung<br />
<strong>der</strong> ersten Lehrerstelle an <strong>der</strong> zweiklassigen<br />
Volksschule <strong>in</strong> Heesfeld<br />
zu entscheiden. Vor 100 und mehr<br />
Jahren bestimmten <strong>die</strong> Eltern <strong>der</strong><br />
schulpflichtigen K<strong>in</strong><strong>der</strong> noch, wel-<br />
w w w. n a g e l s t u d i o - n e u e n r a d e . d e<br />
F<strong>in</strong>gernagelstudio<br />
Daniela Koll-Ohlhoff<br />
cher Lehrer den Unterricht durchzuführen<br />
hatte. Über e<strong>in</strong>e solche<br />
Entscheidung, <strong>die</strong> statt e<strong>in</strong>er Diskussion<br />
mit schwarzen und weißen<br />
Bohnen durchgeführt wurde, gibt<br />
das Kirchenarchiv <strong>in</strong> Halver Auskunft.<br />
Nachfolgende Urkunde liegt<br />
dort vor:<br />
„Auf beson<strong>der</strong>e schriftliche E<strong>in</strong>ladung<br />
des HE. Amtmanns vom 16.<br />
cr. vers<strong>am</strong>melten sich heute <strong>die</strong><br />
Interessenten des Heesfel<strong>der</strong> Bezirkes,<br />
um sich darüber auszusprechen,<br />
ob sie wünschten, daß <strong>der</strong><br />
Lehrer Emil Öhler zum ersten Lehrer<br />
an <strong>der</strong> zweiklassigen Schule zu<br />
Heesfeld gewählt werden soll o<strong>der</strong><br />
nicht. Statt aller Discussion wurde<br />
folgen<strong>der</strong> Weg e<strong>in</strong>geschlagen:<br />
Wer für Herrn Öhler sei, <strong>der</strong> möge<br />
se<strong>in</strong>e weiße Bohne <strong>in</strong> <strong>die</strong> Urne legen;<br />
wer gegen ihn, also wünsche,<br />
dass e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er <strong>die</strong> erste Lehrerstelle<br />
erhalte, solle se<strong>in</strong>e schwarze<br />
Bohne <strong>in</strong> <strong>die</strong> Urne legen. Das<br />
Resultat war, daß sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Urne<br />
nur 42 weiße, dagegen 44 schwarze<br />
Bohnen fanden. Da nun <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vers<strong>am</strong>mlung<br />
im Ganzen nur 86 Interessenten<br />
anwesend waren, so hatte<br />
sich <strong>die</strong> Majorität <strong>der</strong>selben gegen<br />
Herrn Öhler ausgesprochen und<br />
dessen Anstellung als erster Lehrer.<br />
Oeck<strong>in</strong>ghausen, den 22 Juni 1865.<br />
Kötter, Matthey, G. Th. W<strong>in</strong>khaus,<br />
Rich. Wöste.”<br />
Die <strong>in</strong> Kursiv geschriebenen N<strong>am</strong>en,<br />
Daten und Text s<strong>in</strong>d zusätzliche<br />
H<strong>in</strong>weise.<br />
Wolfgang L<strong>am</strong>pe<br />
Januar 2004<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
nach<br />
Vere<strong>in</strong>barung<br />
Peter-und-Paul Straße10 • Neuenrade-Affeln<br />
Tel. 02394 / 24 57 75 • mobil 0160 / 1 15 04 42<br />
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