Unvergessliches Konzert in der Villa am Wall - die schelle
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Der Valent<strong>in</strong>stag<br />
Brauchtum und Legende<br />
Brauchtum<br />
Die Popularität des Datums im<br />
angelsächsischen Bereich beruht<br />
auf e<strong>in</strong>em Gedicht des englischen<br />
Schriftstellers Geoffrey Chaucer,<br />
„Parl<strong>am</strong>ent <strong>der</strong> Vögel“ (Parlement<br />
of Foul(e/y)s), das 1383 vermutlich<br />
aus Anlass e<strong>in</strong>er Valent<strong>in</strong>sfeier <strong>am</strong><br />
Hof Königs Richard II. fertig gestellt<br />
und erstmals öffentlich vorgetragen<br />
wurde. In dem Gedicht von<br />
Chaucer wird dargestellt, wie sich<br />
<strong>die</strong> Vögel zu eben <strong>die</strong>sem Feiertag<br />
um <strong>die</strong> Gött<strong>in</strong> Natur vers<strong>am</strong>meln,<br />
d<strong>am</strong>it e<strong>in</strong> je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Partner f<strong>in</strong>de.<br />
Seit dem 15. Jahrhun<strong>der</strong>t werden<br />
<strong>in</strong> England Valent<strong>in</strong>spaare gebildet,<br />
<strong>die</strong> sich kle<strong>in</strong>e Geschenke o<strong>der</strong> Gedichte<br />
schicken. Die Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
Blumengeschenken könnte auf <strong>die</strong><br />
Gatt<strong>in</strong> des Dichters S<strong>am</strong>uel Pepys<br />
zurückgehen, <strong>die</strong> 1667 mit e<strong>in</strong>em<br />
Blumenstrauß auf Pepys‘ Liebesbrief<br />
reagierte. Von da an wurde <strong>die</strong><br />
Verb<strong>in</strong>dung von Brief und Blumen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> noblen britischen Gesellschaft<br />
nachgeahmt.<br />
Englische Auswan<strong>der</strong>er nahmen<br />
den Valent<strong>in</strong>sbrauch mit <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
„Neue Welt“, <strong>die</strong> USA – und so<br />
k<strong>am</strong> durch US-Soldaten nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg <strong>die</strong>ser Brauch<br />
nach Deutschland; 1950 veranstaltete<br />
man <strong>in</strong> Nürnberg den ersten<br />
„Valent<strong>in</strong>sball“; <strong>der</strong> Valent<strong>in</strong>stag<br />
wurde offiziell e<strong>in</strong>geführt. Allgeme<strong>in</strong><br />
bekannt wurde er durch <strong>die</strong><br />
dann verstärkt e<strong>in</strong>setzende Werbung<br />
<strong>der</strong> Floristen und <strong>der</strong> Süßwaren<strong>in</strong>dustrie.<br />
Es gibt <strong>in</strong>zwischen unter an<strong>der</strong>em<br />
Valent<strong>in</strong>skonfekt, Valent<strong>in</strong>skarten<br />
und Parfums, doch <strong>die</strong> wichtigsten<br />
Geschenkartikel <strong>am</strong> Valent<strong>in</strong>stag<br />
s<strong>in</strong>d nach wie vor Blumen. Während<br />
das Jahr über hauptsächlich<br />
Frauen Blumen kaufen, s<strong>in</strong>d es <strong>am</strong><br />
Valent<strong>in</strong>stag überwiegend Männer.<br />
Die Preise vor allem für rote Rosen<br />
Wir locken den Frühl<strong>in</strong>g!<br />
10 Tulpen 2,95 €<br />
(gültig vom 15.02.10 - 27.02.10)<br />
steigen zu <strong>die</strong>sem Anlass stark an.<br />
In Japan beschenken <strong>am</strong> 14. Februar<br />
Frauen ihre Ehemänner, männliche<br />
Kollegen, Chefs usw. mit Schokolade.<br />
Dafür dürfen sie dann e<strong>in</strong>en<br />
Monat später <strong>am</strong> White Day weiße<br />
Schokolade als Gegengeschenk<br />
erwarten. Auch junge Mädchen<br />
nehmen <strong>die</strong>sen Tag zum Anlass,<br />
ihren Angebeteten Schokolade zu<br />
schenken, <strong>die</strong> sie bestenfalls selbst<br />
gemacht haben. Dieser kann es <strong>am</strong><br />
14. März erwi<strong>der</strong>n. In Südkorea<br />
gibt es zusätzlich zum Valent<strong>in</strong>stag<br />
und White Day noch den Black<br />
Day: wer <strong>am</strong> 14. Februar und <strong>am</strong><br />
14. März leer ausg<strong>in</strong>g, betrauert<br />
<strong>die</strong>s <strong>am</strong> 14. April und ißt Jajangmyeon,<br />
Nudeln mit schwarzer Soße.<br />
Auch alle an<strong>der</strong>en 14. jedes Monats<br />
können <strong>in</strong> Südkorea mit solchen<br />
Bedeutungen gesehen werden.<br />
Mittlerweile erfreut sich <strong>die</strong>ser Tag<br />
auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Volksrepublik Ch<strong>in</strong>a<br />
bei jungen, <strong>am</strong> westlichen Lebensstil<br />
ausgerichteten Ch<strong>in</strong>esen zunehmen<strong>der</strong><br />
Beliebtheit. In Brasilien<br />
wird <strong>der</strong> Valent<strong>in</strong>stag <strong>am</strong> 12. Juni<br />
gefeiert.<br />
Aber auch <strong>in</strong> Europa haben sich eigene<br />
Traditionen herausgebildet. In<br />
Italien treffen sich <strong>die</strong> Liebespaare<br />
meist an Brücken o<strong>der</strong> auch Gewässern.<br />
Dort s<strong>in</strong>d häufig Vorrichtungen<br />
angebracht, an denen man<br />
z. B. e<strong>in</strong> Fahrrad anschließen kann.<br />
Diese werden zweckentfremdet, <strong>in</strong><br />
dem e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong> Vorhängeschloss<br />
angebracht wird. Auf das Schloss<br />
schreiben <strong>die</strong> Liebenden ihre Initialen,<br />
manchmal mit Datum, bei<br />
großen Schlössern sieht man sogar<br />
aufgeklebte Fotos des Paares.<br />
Dieses Schloss wird angeschlossen,<br />
dann werfen <strong>die</strong> beiden je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Schlüssel <strong>in</strong>s Wasser und wünschen<br />
sich dabei etwas. Obwohl <strong>die</strong> Wünsche<br />
danach nicht geäußert werden<br />
sollen, wünschen sich <strong>die</strong> Meisten,<br />
<strong>die</strong> ewige Liebe gefunden zu ha-<br />
Schöne, neue Messeware e<strong>in</strong>getroffen!<br />
ben. So s<strong>am</strong>meln sich immer mehr<br />
Schlösser zu dicken Klumpen.<br />
In F<strong>in</strong>nland wird <strong>der</strong> Valent<strong>in</strong>stag<br />
als „Freundschaftstag“ gefeiert,<br />
an dem man meist anonym denen,<br />
<strong>die</strong> man sympathisch f<strong>in</strong>det, Karten<br />
schickt o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Geschenke<br />
übermittelt. Dieser „Freundschaftstag“<br />
ist gegenüber dem angelsächsischen<br />
o<strong>der</strong> kont<strong>in</strong>entaleuropäischen<br />
„Valent<strong>in</strong>stag“ deutlich<br />
enterotisiert.<br />
In westslawischen und sorbischen<br />
Gebieten Ostdeutschlands fällt <strong>in</strong><br />
<strong>die</strong> Zeit um den Valent<strong>in</strong>stag das<br />
Fest <strong>der</strong> so genannten Vogelhochzeit.<br />
Dazu gehört das Volkslied<br />
„Die Vogelhochzeit“ („E<strong>in</strong> Vogel<br />
wollte Hochzeit halten …“)<br />
Die Legende<br />
Die Tradition des Valent<strong>in</strong>stags<br />
wird heute zumeist auf <strong>die</strong> Legende<br />
von Bischof Valent<strong>in</strong> von Terni<br />
zurückgeführt, <strong>der</strong> als christlicher<br />
Märtyrer starb. Mehrere Orte <strong>in</strong><br />
Deutschland behaupten, <strong>die</strong> Gebe<strong>in</strong>e<br />
als Reliquien zu verwahren,<br />
wie zum Beispiel <strong>die</strong> bayerische<br />
Stadt Krumbach, Landkreis Günzburg.<br />
Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kirche Santa Maria<br />
<strong>in</strong> Cosmed<strong>in</strong> <strong>in</strong> Rom werden <strong>die</strong><br />
angeblichen Reliquien ausgestellt.<br />
Valent<strong>in</strong> war im dritten Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
nach Christus <strong>der</strong> Bischof <strong>der</strong><br />
italienischen Stadt Terni (d<strong>am</strong>als<br />
Inter<strong>am</strong>na). Er hatte laut <strong>die</strong>ser<br />
Legende e<strong>in</strong>ige Verliebte christlich<br />
getraut, darunter Soldaten, <strong>die</strong><br />
nach d<strong>am</strong>aligem kaiserlichen Befehl<br />
unverheiratet bleiben mussten.<br />
Zudem hat er <strong>der</strong> Legende nach den<br />
frisch verheirateten Paaren Blumen<br />
aus se<strong>in</strong>em Garten geschenkt. Die<br />
Ehen, <strong>die</strong> von ihm geschlossen wurden,<br />
haben <strong>der</strong> Überlieferung nach<br />
unter e<strong>in</strong>em guten Stern gestanden.<br />
Auf Befehl des Kaisers Claudius II.<br />
wurde er <strong>am</strong> 14. Februar 269 wegen<br />
se<strong>in</strong>es christlichen Glaubens<br />
enthauptet.<br />
E<strong>in</strong>e Legende bezieht den Todestag<br />
Valent<strong>in</strong>s auf das römische Fest<br />
Lupercalia, das auf den 15. Februar<br />
fiel. Es war <strong>der</strong> Feiertag <strong>der</strong> röm.<br />
Gött<strong>in</strong> Juno (gr.: Hera), <strong>der</strong> Frau<br />
des Jupiter (gr.: Zeus) und Schutzpatron<strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Ehe. Junge Mädchen<br />
g<strong>in</strong>gen an <strong>die</strong>sem hohen Festtag <strong>in</strong><br />
den Juno-Tempel, um sich e<strong>in</strong> Liebesorakel<br />
für <strong>die</strong> richtige Partnerwahl<br />
zu holen.<br />
Junge Männer aus dem e<strong>in</strong>fachen<br />
Volk zogen an <strong>die</strong>sem Tag Lose,<br />
auf denen <strong>die</strong> N<strong>am</strong>en <strong>der</strong> noch ledigen<br />
Frauen standen. Die so gelosten<br />
Pärchen g<strong>in</strong>gen mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
aus und manche sollen sich so<br />
<strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verliebt haben. Dieser<br />
Volksbrauch galt vielen römischen<br />
Aristokraten als unmoralisch. Ehemänner<br />
schenkten ihren Frauen an<br />
<strong>die</strong>sem Tag Blumen. So k<strong>am</strong> es,<br />
dass sich <strong>die</strong>ses ältere römische<br />
Brauchtum mit <strong>der</strong> Geschichte des<br />
christlichen Märtyrers mischte und<br />
<strong>in</strong> <strong>die</strong> spätere Gesellschaft e<strong>in</strong>sickerte.<br />
Die Legende zum Bischof von Terni<br />
unterscheidet sich vom späteren<br />
Valent<strong>in</strong> von Rätien (Graubünden).<br />
Dieser hat ke<strong>in</strong>e Liebenden zus<strong>am</strong>mengebracht,<br />
son<strong>der</strong>n er gilt als<br />
Schutzpatron gegen <strong>die</strong> „fallenden<br />
Krankheiten“ wie Epilepsie und<br />
Ohnmacht.<br />
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