Aus dem Institut für Sportgeschichte der Deutschen ... - eSport
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Doch das NOK von Israel gab sich nicht geschlagen. In einem ausführlichen Schreiben an Brundage heißt es unter anderem: „(e) The exclusion of Israel from the 2 nd Mediterranean Games or the withdrawal of the invitation already issued, must come within the category or rules or regulations that have to be submitted to the I.O.C. for approval.” 755 Brundage leitete das Schreiben der Israelis an die Mitglieder der IOC- Exekutivkommission weiter mit der Bitte um Stellungnahme, ob das Thema bei der nächsten IOC-Session zu erörtern sei. 756 Das kubanische Mitglied der IOC- Exekutivkommission Miguel Moenck äußerte dazu folgende Meinung: „If they have declared that all countries bordering the Mediterranean Sea have the right to compete, there is something behind this problem, either political or religious. […] As I believe this is a very important point, which may affect other Regional Games.” 757 Taher Pascha meinte hingegen, das Organisationskomitee der Regionalspiele von Barcelona sei für dieses Problem zuständig, nicht das IOC. 758 Einen Monat später wies Brundage Mayer erneut an, das OK um Stellungnahme zur Darstellung der Israelis zu bitten. 759 Zudem wandte er sich in dieser Frage auch an seinen Vertrauten Taher Pascha, der sich 1952 im IOC für seine Wahl zum IOC-Präsidenten eingesetzt hatte. 760 Die Kontakte zwischen Brundage und Pascha hatten sich seit der Offiziersrevolte in Ägypten 1953 vertieft. Pascha war Teil der gestürzten ägyptischen Monarchie und wurde vom neuen Regime zum Rücktritt vom IOC gedrängt. 761 Brundage setzte sich beim neuen 755 Het/Sarig an Brundage, 23. Januar 1955, S. 2 (Israel-Correspondence 1952-1955), IOC-Archiv, S. 1; vgl. A.B.C., Box 134. 756 Brundage an Massard/Lord Burghley/Prince Axel of Denmark/Taher Pascha/Moenck/Count de Revel, 16. Februar 1955, A.B.C., Box 134. 757 Moenck an Brundage, 20. Februar 1955, A.B.C., Box 134. 758 Taher Pascha an Brundage, ohne Datum [Februar 1955], A.B.C., Box 62. 759 Brundage an Mayer, 17. März 1955, A.B.C., Box 1955. 760 A. GUTTMANN, The Games Must Go On. Avery Brundage and the Olympic Movement, New York 1984, S. 11. 761 Taher Pascha an Brundage, 2. Januar 1954, A.B.C., Box 62. 250
Regime und bei der amerikanischen Botschaft in Ägypten für seinen Freund bzw. für seine Ausreise in das Schweizer Exil ein. 762 Taher blieb jedoch auch an seinem neuen Wohnsitz Genf Mitglied des IOC. Er war nicht mehr offizieller Vertreter Ägyptens, nahm aber die Interessen der arabischen Welt weiterhin wahr. Brundage, der offensichtlich realisiert hatte, daß das Anliegen der Israelis legitim war, wollte ausloten, ob sein Freund allenfalls bereit wäre, sich für die Aufhebung des ägyptischen Drucks auf die Organisatoren der Spiele einzusetzen: „If the exclusion of Israel from the Mediterranean Games is only on political grounds, it will be difficult for us to overlook it.” 763 Brundage zog zudem eine Analogie mit der Situation vor den Olympischen Spielen Berlin 1936, als er sich mit aller Kraft für die Durchführung der Spiele im Nazideutschland einsetzte: „This is somewhat ironical when we remember what happened in 1936. At that time the shoe was on the other foot.” 764 Die Situation vor 1936, so Brundage, sei umgekehrt gewesen. Zwei Monate später wiederholte Brundage diese Formulierung in einem Schreiben an Otto Mayer, wobei er betonte, 1936 aus prinzipiellen Überlegungen gehandelt zu haben: „Now that the shoe is on the other foot, it hurts. As a matter of principle we had to oppose them in 1936 and we may have to support them in 1955.” 765 Angesichts der Haltung des OKs von Barcelona und des IOC forderte das israelische NOK eine Debatte bei der 51. IOC-Session im Juni 1955 in Paris über die politische Diskriminierung an Olympischen Spielen. 766 Mayer antwortete, laut Olympischer Charta 762 Brundage an Jefferson Caffery (Botschafter der USA in Kairo), 27. Januar 1954, A.B.C., Box 149. 763 Brundage an Taher Pascha, 27. März 1955, A.B.C., Box 62. 764 Ebenda. 765 Brundage an Mayer, 30. Mai 1955, A.B.C. Box 47. 766 NOK von Israel an Mayer, 16. Mai 1955 (Israel-Correspondence 1952-1955), IOC-Archiv. 251
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Brundage leitete das Schreiben <strong>der</strong> Israelis an die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> IOC-<br />
Exekutivkommission weiter mit <strong>der</strong> Bitte um Stellungnahme, ob das Thema bei <strong>der</strong><br />
nächsten IOC-Session zu erörtern sei. 756 Das kubanische Mitglied <strong>der</strong> IOC-<br />
Exekutivkommission Miguel Moenck äußerte dazu folgende Meinung:<br />
„If they have declared that all countries bor<strong>der</strong>ing the Mediterranean Sea have the right to<br />
compete, there is something behind this problem, either political or religious. […] As I<br />
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Taher Pascha meinte hingegen, das Organisationskomitee <strong>der</strong> Regionalspiele von<br />
Barcelona sei <strong>für</strong> dieses Problem zuständig, nicht das IOC. 758 Einen Monat später wies<br />
Brundage Mayer erneut an, das OK um Stellungnahme zur Darstellung <strong>der</strong> Israelis zu<br />
bitten. 759 Zu<strong>dem</strong> wandte er sich in dieser Frage auch an seinen Vertrauten Taher Pascha,<br />
<strong>der</strong> sich 1952 im IOC <strong>für</strong> seine Wahl zum IOC-Präsidenten eingesetzt hatte. 760 Die<br />
Kontakte zwischen Brundage und Pascha hatten sich seit <strong>der</strong> Offiziersrevolte in Ägypten<br />
1953 vertieft. Pascha war Teil <strong>der</strong> gestürzten ägyptischen Monarchie und wurde vom<br />
neuen Regime zum Rücktritt vom IOC gedrängt. 761 Brundage setzte sich beim neuen<br />
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Het/Sarig an Brundage, 23. Januar 1955, S. 2 (Israel-Correspondence 1952-1955), IOC-Archiv, S. 1;<br />
vgl. A.B.C., Box 134.<br />
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Brundage an Massard/Lord Burghley/Prince Axel of Denmark/Taher Pascha/Moenck/Count de Revel,<br />
16. Februar 1955, A.B.C., Box 134.<br />
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Moenck an Brundage, 20. Februar 1955, A.B.C., Box 134.<br />
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Taher Pascha an Brundage, ohne Datum [Februar 1955], A.B.C., Box 62.<br />
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Brundage an Mayer, 17. März 1955, A.B.C., Box 1955.<br />
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A. GUTTMANN, The Games Must Go On. Avery Brundage and the Olympic Movement, New York 1984,<br />
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Taher Pascha an Brundage, 2. Januar 1954, A.B.C., Box 62.<br />
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