Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

ei einer Polizei-Razzia elf Nazis eingekerkert; das Gesetz zur
Abwehr politischer Gruppen mit militärischem Charakter wurde
mit vermehrter Strenge durchgesetzt. Durch die offene Opposition
des Parlaments gegen das Nazitum wurde das schwedische
Volk auch vermehrt sensibilisiert für die Gefahren und die
Bedrohung der eigenen Sicherheit, die vom deutschen Nationalsozialismus
ausgingen.
DAS ALLES KONNTE INGRID nicht verborgen bleiben,
und sie war in Bezug auf ihren Entschluss, in Deutschland zu
arbeiten, sehr offen:
"Ich akzeptierte das deutsche Angebot, weil ich die
Sprache beherrschte - aber sicher nicht mit der Absicht,
dort zu bleiben. Natürlich hatte ich damals bereits ein
Auge auf Hollywood geworfen, es handelte sich einfach
darum, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten. Die Politik
hat mich nie interessiert, so wusste ich gar nicht, was
ich tat... Hätte ich von Politik etwas verstanden, wäre
ich nie auf die Idee gekommen, 1938 nach Deutschland
zu gehen, um einen Film zu machen..."
Dennoch fügte sie nachdrücklich hinzu: "Man spürte,
dass da was gärte während der Produktion von "Die vier Gesellen",
und die Angst war etwas Undefinierbares. Aber die Sache
schien mich nicht zu betreffen, ich war hergekommen um einen
Film zu drehen." Später hegte Ingrid Bergman ein echtes
Schuldgefühl wegen ihrer Gleichgültigkeit gegenüber dem
schrecklichen Geist jener Zeit.
Ironischerweise war "Die vier Gesellen" ein kläglicher
Reinfall. Eine farblose Geschichte von vier jungen Frauen, die
mit ihrer Werbeagentur gescheitert waren, es war eine romantische
Komödie, ein Genre, der dem deutschen Temperament
noch weniger entsprach, als dem schwedischen. Nicht nur die
sexuelle Selbstbestimmung, sondern auch die selbständige
Denkweise der Frauen wurden diskriminiert - zwei Forderungen,
die von den Nazi-Schergen bei der UFA resolut bekämpft
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