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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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wurde. Zu jener Zeit erhielt <strong>Ingrid</strong>, wie sie einigen Freunden<br />

sagte, praktisch täglich Todesanzeigen von alten Freunden und<br />

früheren Kollegen – unter welchen, in den vergangenen fünfzehn<br />

Jahren, Edwin Adolphson, David Selznick, Spencer Tracy,<br />

George Sanders, Charles Boyer, Bing Crosby und Gustav Molander.<br />

Dann, am 29. April, kam die Anzeige von Alfred Hitchcocks<br />

Tod. Er war achtzig und lebte seit Jahren mit angeschlagener<br />

Gesundheit. "Jetzt ist der liebe Hitch auch gegangen",<br />

sagte <strong>Ingrid</strong> einem neuen Freund tags darauf. "Aber er war so<br />

unglücklich und krank, <strong>als</strong> ich ihn vergangenen November<br />

letztm<strong>als</strong> sah – ich denke, auf eine Art war es auch eine Erlösung<br />

für ihn. Sein Leiden war wirklich schrecklich mitanzusehen."<br />

Hitchcocks Tod brachte <strong>Ingrid</strong> in ein kurioses Dilemma.<br />

Sie befand sich dam<strong>als</strong> in New York, wo sie ihren Memoiren mit<br />

den Herausgebern den letzten Schliff verpasste. Einige Telefonanrufe<br />

erreichten sie in Irene Selznicks Apartment im Pierre<br />

Hotel: Ob sie zu Hitchcocks Beerdigung in Beverly Hills kommen<br />

werde? Damit hatte <strong>Ingrid</strong> drei Pr<strong>ob</strong>leme: erstens stand<br />

sie unter enormem Druck von Seiten ihres Verlegers, ihre Memoiren<br />

druckreif zu machen; zweitens stand sie unter einer<br />

experimentellen medizinischen Behandlung, die Schwindelanfälle<br />

und Übelkeit verursachen konnte; drittens wusste sie sehr<br />

genau, dass ihre Anwesenheit an der Beerdigung diese zu einem<br />

Presse-Zirkus machen würde.<br />

"Ich weiss nicht, was ich <strong>tu</strong>n soll", sagte sie am 30. April.<br />

"Wenn ich gehe, werden sie vor der Kirche auf mir herumhacken<br />

mit allen unmöglichen Fragen über unsere Filme, und<br />

wie ich mich fühle, nachdem Hitch nun tot ist, und es sei das<br />

Ende einer Aera und all der Mist. Damit wäre die ganze Würde<br />

der Beisetzung zerstört. Und gehe ich nicht, werden sie denken,<br />

ich hätte mich mit Hitch überworfen oder ähnlich! Wirklich,<br />

ich bin in einer schrecklichen Zwickmühle." R<strong>ob</strong>ert Anderson<br />

riet ihr, nicht zu fahren und sich über das Gerede keinerlei<br />

Gedanken zu machen, und ein anderer Freund meinte: sie sol-<br />

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