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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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Viel später verbreiteten einige Kritiker negative Berichte<br />

über <strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong>s Leis<strong>tu</strong>ngen in den schwedischen Filmen<br />

der 1930er-Jahre, womit sie die Bedeu<strong>tu</strong>ng ihrer Arbeit in Europa<br />

vor ihrem Weggang nach Amerika untergruben. Aber mit<br />

"Munkbrogreven" erlebten Publikum und Presse den Auftritt<br />

einer neuen, verführerischen Schauspielerin. Bei der Premiere<br />

des Films 1935 fassten zwei Kritiker die öffentlichen Reaktionen<br />

auf den Film zusammen. "<strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong> zeigt in ihrem<br />

Filmdébut grosses Talent und viel Selbstvertrauen," schrieb der<br />

eine, und der andere pries sie <strong>als</strong> "eine erfrischende und unkomplizierte<br />

junge Dame, insgesamt ein echter Gewinn für den<br />

Film." Vom Anfang ihrer Karriere an bestach sie das Publikum<br />

mit ihrer unaffektierten Lebendigkeit und ihren schwungvollen,<br />

klaren Wechseln der Emotionen. Es schien immer, <strong>als</strong> würde<br />

ein inneres Leben die äussere Handlung ihrer Charaktere<br />

bestimmen; und dennoch gab es da auch gewisse Zögerlichkeiten<br />

in der Darstellung ihrer Emotionen. Kurz, sie machte<br />

den Eindruck einer natürlichen Person und nicht den einer Darstellerin<br />

von eins<strong>tu</strong>dierten Gefühlen.<br />

Dann traf sie eine kühne Entscheidung. Am 20. August,<br />

gerade bevor die S<strong>tu</strong>denten für das neue Semester den einzelnen<br />

Klassen zugeteilt wurden, erschien <strong>Ingrid</strong> im Büro des<br />

neuen Theater-Direktors, Olof Molander, um ihm mitzuteilen,<br />

dass sie die Schule verlasse. Sie habe eben die Arbeit an einem<br />

Film fertiggestellt, einen zweiten begonnen und den Vertrag<br />

für einen dritten in der Tasche, dessen Regisseur übrigens<br />

niemand anderer war <strong>als</strong> Olof Molanders Bruder, der berühmte<br />

und erfolgreiche Gustav Molander. "Das brauchte schon ein<br />

gutes Stück Selbstüberwindung und Mumm," sagte Lindström<br />

Jahre später. "Olof Molander würde wütend und sagte ihr, sie<br />

ruiniere damit ihre vielversprechende Karriere. Aber sie blieb<br />

dabei." Rudolph Wendbladh, der spätere Superintendant der<br />

Schule, unterstützte 1934 die kurzsichtige Optik von <strong>Ingrid</strong>s<br />

Lehrern: "Welch' ein Jammer! Welch' grosse Schauspielerin<br />

hätte aus ihr werden können!" Er kam nie auf diese Diagnose<br />

zurück.<br />

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