Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

sion von "Herbstsonate" zu synchronisieren. Sie nahm lebhaften
Anteil am Leben ihrer Kinder und Enkel und sprühte vor
Fragen und guten Ratschlägen. Pia, die nun zwei Kinder hatte,
war Fernsehjournalistin in New York und arbeitete als Kritikerin.
Roberto (der bis in die späten Vierziger Junggeselle blieb)
arbeitete in Monte Carlo im Liegenschaftenhandel; Isabella,
Model und Schauspielerin, hatte nach mehreren Ehen drei Kinder,
und Isotta Ingrid, Wissenschaftlerin und Lehrerin, zweimal
verheiratet, hatte zwei Kinder.
"Herbstsonate" kam gegen Jahresende in die Kinos, und
Ingrid erhielt die sensationellsten Kritiken ihrer Karriere; diesmal
gab es keine Diskussionen und kein Gemecker über den
Stoff. Die Kritiker durchwühlten ihre Vokabularien nach jenen
Superlativen, die normalerweise für Nobelpreis-Anwärter eingesetzt
werden. Ingrid Bergman wurde in die Sphären der
feinsten Schauspielerinnen der Geschichte erhoben, sie habe
nie eine auch nur entfernt vergleichbare Leistung gezeigt; ihr
Spiel sei von "perfekter Eloquenz" gewesen. Im übrigen war es
schwierig, unter den Kinogängern jemanden zu finden, der
nich berührt gewesen wäre.
INGRID VERBRACHTE EINE GERUHSAME WEIHNACHT in
New York, und anfangs 1979 kehrte sie nach London zurück,
um sich zu erholen und ihre Strahlentherapie fortzusetzen.
Noch nie zuvor, berichtete sie Lars, habe sie sich konstant so
erschöpft gefühlt.
Aber das hinderte sie nicht daran, die Einladung anzunehmen,
am 7. März in Beverly Hills am "American Film Institute's
Lifetime Achievement Award to Alfred Hitchcock" das
Amt der Zeremonienmeisterin zu übernehmen. Fünfzehnhundert
Personen nahmen am Bankett teil und sahen sich die
Filmausschnitte an, die zu Ehren des Regisseurs vorgeführt
wurden, dessen Arthritis ihm nun sogar einzelne Schritte zur
Qual machte. In einem wundervollen königsblauen Chiffonkleid,
das die Folgen ihrer Operationen überspielte, entfaltete
Ingrid zu Ehren des Anlasses ihren ganzen überragenden
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