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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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wandelt, der dem Stück diente.<br />

NACH DER LETZTEN VORSTELLUNG am 1. Juli im Haymarket<br />

erwartete <strong>Ingrid</strong> einen Leihwagen für die Heimfahrt.<br />

Weil sich dessen Ankunft verzögerte, kehrte sie ins Theater<br />

zurück. Er müsse nicht warten, sagte sie zu Griff, der sie zu<br />

den Cheyne Gardens begleiten wollte. Sie machte es sich eben<br />

im Saal gemütlich und verfolgte den Betrieb auf der Bühne.<br />

Allein sah sie zu, wie die letzte Szenerie abgebaut, die letzten<br />

Requisiten und Möbelstücke weggeräumt wurden. Sie konnte<br />

nicht gehen, weil sie wusste, dass wann immer sie wieder ein<br />

Theater betreten würde, es nur <strong>als</strong> Zuschauerin sein konnte.<br />

Dann verlöschten die Lichter im Saal langsam, und Griff fuhr<br />

sie nachhause.<br />

Im Juli trat <strong>Ingrid</strong> (unter dem Namen Mrs. Schmidt) ins<br />

Spital ein, wo ihr Dr. William Slack die rechte Brust amputierte.<br />

Am Vierundzwanzigsten rief <strong>Ingrid</strong> Margaret Johnstone an,<br />

eine Pflegerin und Masseuse, die ihr regelmässig mit Massagen<br />

und Entspannungsübungen zur Seite stand. "Nun, es ist erledigt",<br />

sagte <strong>Ingrid</strong> aufgeräumt, "wann kommst du zu mir?"<br />

Margaret und Griff kamen, und noch immer war die Sache<br />

nicht in die Öffentlichkeit gedrungen. Aber dann, <strong>als</strong> <strong>Ingrid</strong><br />

gezwungen war, die Amerikatournée mit "Waters of the Moon"<br />

abzusagen, musste die Presse informiert werden – allerdings<br />

nur in dem Sinne, dass wegen eines Krankheitsfalls "business<br />

as usual" nicht möglich sei. Weil es unvorstellbar war, dass<br />

<strong>Ingrid</strong> <strong>Bergman</strong> auf eine Tournée verzichtete und weil sie auch<br />

plötzlich begann, über ihre dreiundsechzig Jahre hinauszusehen,<br />

verbreitete sich die Neuigkeit bald, sodass sie die Schwere<br />

ihrer Krankheit nicht mehr verheimlichen konnte – was sie<br />

auch gar nicht mehr beabsichtigte. "Natürlich will ich nicht<br />

sterben", sagte sie tonlos, "aber ich habe auch keine Angst<br />

davor." Und nichts in ihrem Verhalten zu Freunden und Öffentlichkeit<br />

hätte etwas anderes erkennen lassen.<br />

Im Okt<strong>ob</strong>er fühlte sie sich stark genug, um nach New<br />

York zu reisen, ihre Kinder zu besuchen und die englische Ver-<br />

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