29.01.2013 Aufrufe

Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

UNGEACHTET DER MASSE VON INTERVIEWS, Pressekonferenzen,<br />

Parties und sonstigen Terminen während ihres<br />

fünfwöchigen New York-Aufenthalts, fand <strong>Ingrid</strong> die Zeit, auf<br />

eine Anfrage von R<strong>ob</strong>ert Anderson einzugehen. Dieser hatte<br />

sich freundschaftlich und beruflich für einen Schriftsteller engagiert,<br />

der an seinem ersten Buch arbeitete, einer langfädigen,<br />

detaillierten und kritischen Beurteilung aller Filme von<br />

Alfred Hitchcock. Auf B<strong>ob</strong>s Veranlassung (und dam<strong>als</strong> noch<br />

ohne Telefonbeantworter) hatte <strong>Ingrid</strong> verschiedentlich versucht,<br />

den Schriftsteller zu erreichen, ohne eine Antwort zu<br />

erhalten, weil er hinter andern Hitchcock-Schauspielern her<br />

war, die eben in New York zu finden waren (u.a. Hume Cronyn,<br />

Jessica Tandy und Anne Baxter). Schliesslich erreichte sie ihn<br />

bei einem weiteren Anruf in seinem Büro.<br />

"Oh gut!" rief sie, <strong>als</strong> sie ihn endlich am Draht hatte.<br />

"B<strong>ob</strong> Anderson sagt mir, Sie seien an einem Buch über Hitchcock<br />

und ich müsse unbedingt mit Ihnen reden. Möchten Sie<br />

nächsten Mittwoch zur Matinée kommen? Wir könnten vor der<br />

Abendvorstellung bei Sardi's etwas essen, ja? Bringen Sie Ihr<br />

Notizbuch oder Tonbandgerät mit, dann können wir über<br />

Hitchcock reden. Und warum kommen Sie nicht gleich in die<br />

Vorstellung und treffen mich dann backstage...?"<br />

Ihr Gespräch und Abendessen, das nicht nur von <strong>Ingrid</strong>s<br />

klaren Erinnerungen an die Arbeit mit Hitchcock gewürzt<br />

war, sondern auch mit erstaunlich offenen Berichten über ihre<br />

Arbeit mit Rossellini und andern Regisseuren, war der Anfang<br />

einer engen Bekanntschaft, die bis zur Endphase von <strong>Ingrid</strong>s<br />

Krankheit andauerte.<br />

"Ich arbeite immer noch an meinem Können und an<br />

meiner Konzentration", erklärte <strong>Ingrid</strong> über ihren Auftritt in<br />

"The Constant Wife". "Ich kann Ihnen sagen, ich war nicht perfekt<br />

an der Premiere in London. Die Kritiker jagten mich, weil<br />

ich stotterte und die Texte verwechselte." Sie beschrieb auch<br />

den Unterschied zwischen Bühnen- und Filmarbeit: sie fand die<br />

nächtlichen Wiederholungen einer Rolle schwierig und ärgerte<br />

sich gelegentlich über die tagsüber geforderte Präsenz. "Vor-<br />

568

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!