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Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman

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lich wichtiger", unterbrach sie der Arzt gereizt, "der Geburtstag<br />

Ihres Mannes oder Ihr Leben?" Die Antwort kam wie aus der<br />

Kanone: "Natürlich die Geburtstagsparty für meinen Mann!"<br />

Tags darauf radelte sie – ihre Angst verdrängend – durch den<br />

Central Park um dann abends mit Freunden zu dinieren.<br />

Am 11. Juni empfing und betreute sie Lars' Partygäste<br />

in Paris, und tags darauf reiste sie nach London ab. Vier Tage<br />

danach entnahmen die Ärzte ihrer linken Brust eine Gewebepr<strong>ob</strong>e,<br />

deren Analyse die schlimmsten Befürch<strong>tu</strong>ngen aller bestätigte.<br />

Ihre Brust musste auf der Stelle amputiert werden.<br />

"Es traf mich nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte",<br />

sagte <strong>Ingrid</strong>, während ihr Sohn und die Töchter, die sie<br />

unverzüglich im Spital besuchten, ihren Kummer zu verbergen<br />

suchten. Während den verbleibenden sechs Monaten des Jahres<br />

1974 unterzog sich <strong>Ingrid</strong> einem erschöpfenden Therapieprogramm<br />

und einer entkräftenden Bestrahlungskur. Nur ihre<br />

Familie, Griff James und Laurence Evans wussten von ihrer<br />

Krankheit und kannten den Grund für ihren langen Rückzug<br />

aus dem öffentlichen Leben. Was immer sie an Ängsten empfand,<br />

wurde durch ihren dezidierten Genesungswillen überlagert.<br />

Einige Wochen nach dem Eingriff war <strong>Ingrid</strong> am<br />

Schwimmen und Einkaufen, sie besuchte mit ihren Kindern das<br />

Theater und benahm sich überhaupt so, <strong>als</strong> hätte sie nichts<br />

weiter <strong>als</strong> einen Grippeanfall gehabt. Aber sie erwähnte nie<br />

auch nur mit einer Silbe, was jedermann beschäftigte: dass ihr<br />

Vater mit ach<strong>tu</strong>ndfünfzig an Krebs gestorben war und dass die<br />

moderne Medizin den klaren Zusammenhang zwischen dem<br />

Rauchen und dem Krebs nachgewiesen hatte.<br />

UM NEUJAHR 1975 bestand <strong>Ingrid</strong> darauf, nun ihrer<br />

Verpflich<strong>tu</strong>ng zur Amerika-Tournée mit "The Constant Wife"<br />

nachzukommen, ungeachtet der anstrengenden Reisen nach<br />

Los Angeles, Denver, Washington, Boston und New York zwischen<br />

Januar und Mitte Mai. In allen Städten brach das Stück<br />

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