Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman
Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman Ingrid - tu als ob - Ingrid Bergman
Lauren Bacall, Martin Balsam, Jacqueline Bisset, Sean Connery, George Coulouris, John Gielgud, Wendy Hiller (wunderbar als die alte, runzlige Prinzessin), Anthony Perkins (Ingrid hatte keine Szenen mit ihm), Vanessa Redgrave, Rachel Roberts, Richard Widmark und Michael York. Ingrid war speziell erfreut über den Umstand, dass Lumet beschloss, ihre einzige längere Szene in einer ununterbrochenen Sequenz aufzunehmen, weil sie in diesem Film ohnehin nur einige kurze Momente und Reaktions-Aufnahmen (weniger als eine Minute) zu bestreiten hatte. "Sie bot eine absolut saubere Leistung", sinnierte Lumet Jahre später. "Sie unternahm keinerlei Versuch, hübsch auszusehen oder der Rolle Glanz zu geben." Die einzige viereinhalbminütige Aufnahme – während welcher Ingrid das ganze Spektrum von Langeweile zu Kummer, Angst und einer Art genervter Nettigkeit einer mädchenhaften, älteren Missionarin spielte – wurde von der Kritik wie vom Publikum gleichermassen gelobt. Das war ein wundervolles Stück Komödie und Pathos (wenn auch fast etwas übertrieben), das Publikum bewunderte es, und Ingrid war erstaunt darüber, dass ihr eine der fünf Oscar-Nominationen für diesen Film zugesprochen wurde. IM MAI 1974 nach Abschluss ihrer Doppelbelastung durch die Arbeit im Tonstudio und im West End, hatte Ingrid den Eindruck, der Knoten in ihrer Brust sei grösser geworden. Einmal mehr suchte sie Dr. Handley auf. Nun, ja, meinte sie, sie würde sich dem Test unterziehen – nur müsse sie zuvor noch Pia und ihren Enkel in New York besuchen, wo sie auch eine zweite diagnostische Meinung einholen wolle. Der amerikanische Arzt teilte die Meinung seines britischen Kollegen voll und ganz: eine Biopsie müsse vorgenommen werden, weil der Knoten doch sehr verdächtig sei. Sie sagte zu, die Sache nach ihrer Rückkehr nach London an die Hand zu nehmen – doch zuvor sei am 11. Juni noch Lars' Geburtstag in Europa zu feiern und dann... "Was ist Ihnen eigent- 562
lich wichtiger", unterbrach sie der Arzt gereizt, "der Geburtstag Ihres Mannes oder Ihr Leben?" Die Antwort kam wie aus der Kanone: "Natürlich die Geburtstagsparty für meinen Mann!" Tags darauf radelte sie – ihre Angst verdrängend – durch den Central Park um dann abends mit Freunden zu dinieren. Am 11. Juni empfing und betreute sie Lars' Partygäste in Paris, und tags darauf reiste sie nach London ab. Vier Tage danach entnahmen die Ärzte ihrer linken Brust eine Gewebeprobe, deren Analyse die schlimmsten Befürchtungen aller bestätigte. Ihre Brust musste auf der Stelle amputiert werden. "Es traf mich nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte", sagte Ingrid, während ihr Sohn und die Töchter, die sie unverzüglich im Spital besuchten, ihren Kummer zu verbergen suchten. Während den verbleibenden sechs Monaten des Jahres 1974 unterzog sich Ingrid einem erschöpfenden Therapieprogramm und einer entkräftenden Bestrahlungskur. Nur ihre Familie, Griff James und Laurence Evans wussten von ihrer Krankheit und kannten den Grund für ihren langen Rückzug aus dem öffentlichen Leben. Was immer sie an Ängsten empfand, wurde durch ihren dezidierten Genesungswillen überlagert. Einige Wochen nach dem Eingriff war Ingrid am Schwimmen und Einkaufen, sie besuchte mit ihren Kindern das Theater und benahm sich überhaupt so, als hätte sie nichts weiter als einen Grippeanfall gehabt. Aber sie erwähnte nie auch nur mit einer Silbe, was jedermann beschäftigte: dass ihr Vater mit achtundfünfzig an Krebs gestorben war und dass die moderne Medizin den klaren Zusammenhang zwischen dem Rauchen und dem Krebs nachgewiesen hatte. UM NEUJAHR 1975 bestand Ingrid darauf, nun ihrer Verpflichtung zur Amerika-Tournée mit "The Constant Wife" nachzukommen, ungeachtet der anstrengenden Reisen nach Los Angeles, Denver, Washington, Boston und New York zwischen Januar und Mitte Mai. In allen Städten brach das Stück 563
- Seite 512 und 513: Am Neujahrstag 1965 schlürfte sie
- Seite 514 und 515: 514 1958 - in "Indiskret"
- Seite 516 und 517: 516 1958 - mit Lars Schmidt, oben:
- Seite 518 und 519: Filmszenen, die sich aus Stückchen
- Seite 520 und 521: Die tragische Torheit menschlicher
- Seite 522 und 523: genüber schuldig fühlte. Sie woll
- Seite 524 und 525: dritten Zeile hielt sie inne und re
- Seite 526 und 527: "Alles, was ich nicht erwähne, ist
- Seite 528 und 529: ter. Sie war zu alt für Natalia, d
- Seite 530 und 531: ichtete Elliot Martin, "aber Ingrid
- Seite 532 und 533: 532 "Ich muss jemanden ausserhalb m
- Seite 534 und 535: nig enthusiastischen Berichte las -
- Seite 536 und 537: 536 Now these silly verses must end
- Seite 538 und 539: Gage angeboten ($ 800'000 für ein
- Seite 540 und 541: en, glätteten einige scharfe Kante
- Seite 542 und 543: stand: 542 Within you see what plea
- Seite 544 und 545: Freunde zu Besuch zu empfangen, Fre
- Seite 546 und 547: 546 1969 - "Kaktusblüte", mit Walt
- Seite 548 und 549: 548 1970 - mit Guy Green und Anthon
- Seite 550 und 551: Die Proben nahmen im Januar 1971 ei
- Seite 552 und 553: ei der komplexen Aufgabe der Sichtu
- Seite 554 und 555: 554 heit und Wärme als Individuum
- Seite 556 und 557: sichtig, einen Gentleman zu heirate
- Seite 558 und 559: ve the cook your head!" (etwa: gib
- Seite 560 und 561: stets praktische Alltagsfragen hatt
- Seite 564 und 565: sämtliche Besucherrekorde der betr
- Seite 566 und 567: verstehen, warum François Truffaut
- Seite 568 und 569: UNGEACHTET DER MASSE VON INTERVIEWS
- Seite 570 und 571: Streifen nicht viel anderes zu tun
- Seite 572 und 573: Schlange, um den Meister des Neorea
- Seite 574 und 575: Prozess aber war: Ingrid arbeitete
- Seite 576 und 577: langten die Rollen bestandene Schau
- Seite 578 und 579: ist das Leben - das ist alles. Man
- Seite 580 und 581: merkt, die in der Geschichte der Sc
- Seite 582 und 583: sensibel um zu glauben, 1977 sei nu
- Seite 584 und 585: Bergmans vollkommene Hingabe an die
- Seite 586 und 587: starker Körper gebrochen, ihre See
- Seite 588 und 589: Im Juni erfuhr Ingrid, dass sich in
- Seite 590 und 591: sion von "Herbstsonate" zu synchron
- Seite 592 und 593: Abend, "und ich kämpfte gegen die
- Seite 594 und 595: 594 nem kleinen Boot komme, das mic
- Seite 596 und 597: 1978 - mit Ingmar in einer Drehpaus
- Seite 598 und 599: 598
- Seite 600 und 601: wurde. Zu jener Zeit erhielt Ingrid
- Seite 602 und 603: an von Essen (nebst vielen anderen)
- Seite 604 und 605: kämpfte während Jahren gegen bös
- Seite 606 und 607: Wie sich alle erinnern konnten, erw
- Seite 608 und 609: weise in Sorge um diese Szene, die
- Seite 610 und 611: dann begann sie zu weinen - zuerst
Lauren Bacall, Martin B<strong>als</strong>am, Jacqueline Bisset, Sean Connery,<br />
George Coulouris, John Gielgud, Wendy Hiller (wunderbar<br />
<strong>als</strong> die alte, runzlige Prinzessin), Anthony Perkins (<strong>Ingrid</strong> hatte<br />
keine Szenen mit ihm), Vanessa Redgrave, Rachel R<strong>ob</strong>erts,<br />
Richard Widmark und Michael York. <strong>Ingrid</strong> war speziell erfreut<br />
über den Umstand, dass Lumet beschloss, ihre einzige längere<br />
Szene in einer ununterbrochenen Sequenz aufzunehmen, weil<br />
sie in diesem Film ohnehin nur einige kurze Momente und<br />
Reaktions-Aufnahmen (weniger <strong>als</strong> eine Minute) zu bestreiten<br />
hatte.<br />
"Sie bot eine absolut saubere Leis<strong>tu</strong>ng", sinnierte Lumet<br />
Jahre später. "Sie unternahm keinerlei Versuch, hübsch auszusehen<br />
oder der Rolle Glanz zu geben." Die einzige viereinhalbminütige<br />
Aufnahme – während welcher <strong>Ingrid</strong> das ganze<br />
Spektrum von Langeweile zu Kummer, Angst und einer Art<br />
genervter Nettigkeit einer mädchenhaften, älteren Missionarin<br />
spielte – wurde von der Kritik wie vom Publikum gleichermassen<br />
gel<strong>ob</strong>t. Das war ein wundervolles Stück Komödie und Pathos<br />
(wenn auch fast etwas übertrieben), das Publikum bewunderte<br />
es, und <strong>Ingrid</strong> war erstaunt darüber, dass ihr eine<br />
der fünf Oscar-Nominationen für diesen Film zugesprochen<br />
wurde.<br />
IM MAI 1974 nach Abschluss ihrer Doppelbelas<strong>tu</strong>ng<br />
durch die Arbeit im Tons<strong>tu</strong>dio und im West End, hatte <strong>Ingrid</strong><br />
den Eindruck, der Knoten in ihrer Brust sei grösser geworden.<br />
Einmal mehr suchte sie Dr. Handley auf. Nun, ja, meinte sie,<br />
sie würde sich dem Test unterziehen – nur müsse sie zuvor<br />
noch Pia und ihren Enkel in New York besuchen, wo sie auch<br />
eine zweite diagnostische Meinung einholen wolle.<br />
Der amerikanische Arzt teilte die Meinung seines britischen<br />
Kollegen voll und ganz: eine Biopsie müsse vorgenommen<br />
werden, weil der Knoten doch sehr verdächtig sei. Sie<br />
sagte zu, die Sache nach ihrer Rückkehr nach London an die<br />
Hand zu nehmen – doch zuvor sei am 11. Juni noch Lars' Geburtstag<br />
in Europa zu feiern und dann... "Was ist Ihnen eigent-<br />
562